Was für ein schöner Thread!
Ich höre gerade noch die Schwebungen, die offenbar nur durch die Intervalle entstehen.
Meine Begeisterung gilt Hedwig Bilgram. Sie wirkte in München und war auch lange Zeit Professorin an der Musikhochschule. Ich habe 'mal die Tür gesehen, mit ihrem Namen darauf. Ich hatte einmal beinahe eine Beziehung zu einer Sängerin und Instrumentalistin, die auf der Hochschule studiert hat. Ich habe sie oft auf Hedwig Bilgram angesprochen. Hedwig war beliebt unter den Studenten.
Pflichtgemäß spielte sie die Dröhnestücke, die Otto Normalo von der "Königin der Instrumente" erwartet. Aber richtig erreicht hat sie mich, wenn sie nur ganz dünn und Flötenregister registriert hatte und dann Stücke, die sicher hohe Virtuosität erfordern, gespielt hat, so dass sie ganz transparent und einfach klangen. Es hat wirklich geklungen, als ob Elflein auf einer Wiese tanzten! Aber das -ich habe genau hingehört- im Triospiel. Mit Pedal! Es ist ebenso wie überall im Leben, nicht nur in der Musik: vorgestellt von wahren Könnern klingen die kompliziertesten Dinge ganz einfach.
Leider kann ich nichts von Hedwig Bilgram posten, denn es gibt nur Aufnahmen mit Maurice André. Da darf sie im Hintergrund etwas dudeln, während Andrés Strahle-Kornett im Vordergrund lärmt.
Ich habe bei ihren Konzerten Mikrophone gesehen. Aber wo das Revox gestanden ist und wem es gehört hat habe ich noch nicht herausgefunden. Der Aufnahmewagen des BR war jedenfalls nie neben der Kirche gestanden.