@********iebe
Du sprichst von heterogenen Gruppen und zählst in deinem letzten Beitrag dann doch wiederum eher speziellere Veranstaltungen auf, die wiederum auch homogenere Zielgruppen haben.
Wir nehmen seit 10 Jahren (Er vorher mit Singleprofil) an Gruppenevents der Jungen Leute NRW teil und veranstalten selber Gruppenevents. Eine heterogenere und offenere Gruppe gibt es kaum noch im Joy, wenn man mal von der Altersbegrenzung absieht. Wir haben bei Gruppenevents schon die kontroversesten Leute kennengelernt. Am Ende haben diese Treffen aber fast ausschließlich eine Gemeinsamkeit... Sie finden in der Öffentlichkeit statt. Anders als in geschlossenen Gesellschaften oder gar Treffen in speziellen, erotisch geprägten Locations, geben sich dich Menschen in der Öffentlichkeit in den meisten Fällen von ihrer Seite, die sie auch ihren Arbeitskollegen und der buckeligen Verwandtschaft präsentieren.
Aber genau das ist bei dieser Art der Gruppentreffen ausdrücklich so gewollt. Man soll sich in neutraler Umgebung ganz ungezwungen kennenlernen. Und gerade auch für Neulinge und Unerfahrenere bietet das einen angenehmen Rahmen um die Hürde eine Veranstaltung zu besuchen möglichst gering zu halten.
Für viele (vermutlich dich eingeschlossen) sind diese Gruppentreffen in Bars, Restaurants, Kneipen oder draußen im Grünen nicht spektakulär genug, bieten keinen Kick und haben auch mit Erotik erstmal wenig zu tun. Aber das ist genau so gewollt. So steht es in der Beschreibung der meisten Veranstaltungen. Wenn wir dich mit solchen Veranstaltungen nicht erreichen, dann ist das eben so. Dein Feedback wurde zur Kenntnis genommen, wird aber bei den meisten Veranstaltungen dieser Gruppe keine für dich zufriedenstellenden Änderungen hervorrufen.
Uns Organisatoren von Gruppenevents aber vorzuwerfen, dass wir mit unseren Treffen Menschen ausgrenzen oder nicht offen genug wären empfinden wir persönlich als Frechheit. Wir hatten vor kurzem noch ein Gespräch mit einem Joy Mitglied, welches sich nicht angesprochen fühlte, da wir in der Zielgruppe nur Frauen und Männer aufgeführt haben. Nun richten wir die Veranstaltung auch an alle dazwischen und sonstige menschliche Wesen, um jeden einzuschließen. Die Veranstaltung an sich oder wir Organisatoren sind so tolerant wie es nur geht. Einzig ein ausgeglichenes Verhältnis der Geschlechter ist am Ende der Eingriff, den wir bei den Freischaltungen der Gäste vornehmen, da sich dies aus Erfahrung über hunderte Veranstaltungen dieser Gruppe als effektiv herausgestellt hat, um dies zum einen die Attraktivität für die Mitglieder zu einer Anmeldung steigert sowie auch die Hemmschwelle senkt und zum Anderen dazu führt, dass sich die Gruppe vor Ort gut gemischt einfach wohler fühlt. Ohne ein Verhältnis der Geschlechter zu wahren, würde die Anmeldeliste aus etwa 10% Frauen, 20% Paaren und 70% Männern bestehen. Das verschreckt die Frauen und Paare. Dazu kommt dann, dass ebenso aus der Erfahrung 6 von 10 angemeldeten Männern nicht erscheinen. Bei den Paaren sind es etwa 2 von 10. Einzelne Frauen, die sich zu einer Anmeldung motiviert haben, kommen viel seltener einfach nicht.
Aber insgesamt nehmen wir über die Jahre einen Trend wahr, dass es immer üblicher wird, einfach nicht zu angemeldeten Veranstaltungen zu erscheinen. Ein trauriger Trend.
Aber zurück zum Thema. Entschuldige, dass wir so direkt sind, aber anhand deiner vorigen Beiträge glauben wir nicht, dass die normalen Gruppenevents wie Stammtische oder gemeinsames Essen gehen oder Freizeitaktionen das richtige für dich sind. Das ist ja auch völlig Okay so. Aber uns dann vorzuwerfen, unsere Veranstaltungen wären nicht offen und nicht divers genug, ist wie ein Tritt in den Magen.