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Drehorgel

****r56 Frau
2.581 Beiträge
Themenersteller 
Drehorgel
Ja, richtig gelesen: ich meine den Leierkasten.

Auf was man nicht alles so kommt, wenn der Sommer sich mit Hitzerekorden verabschieden will und man lieber die Gedanken schweifen lässt anstatt sich körperlich zu verausgaben.
Dazu kam dann noch ein Mailwechsel, angestoßen durch einen Danke-Klick, den ich hier in der Jazz-Gruppe erhielt und schon stöberte ich bei YT nach Drehorgel-Schätzchen.

Ich besitze selber eine Drehorgel, geerbt von meinem Vater, der sie sich in den 1960er Jahren bei und von Carl Frei jun. in Waldkirch bauen ließ. Als es dann daran ging, die Arrangements, die mein Vater daheim auf Millimeterpapier geschrieben hatte, in die Karton-Leporellos zu stanzen, durfte ich eine Woche mit in den Schwarzwald fahren und mir die Zeit in der Werkstatt vertreiben - sei es, dass ich Abfallholz nach Gutdünken bearbeiten durfte, sei es, dass ich eines der zahlreichen Instrumente in der Werkstatt zum klingen brachte. Ich brauchte nur nach der passenden Münze zu fragen, und schon setzte ich ein Orchestrion oder ein Walzenklavier in Gang, bis man mir keine Münze mehr rausrückte, weil es sich bei Stille dann doch besser arbeiten ließ.

Das ist nun schon 50 Jahre her.

Drehorgel - damit verbindet man meistens Kirmes oder den Orjelsmann auf der Straße mit seinem (echten oder Steiff-)Kapuziner-Äffchen. Man erinnert sich vielleicht an Filme in oder über Zilles Milljöh oder TV-Shows, in denen ein Berliner Bilderbogen dargeboten wurde. Nicht zuletzt die Bänkelsänger sind ohne ihre Drehorgel kaum denkbar.

Und nun bin ich hier in der Jazz-Gruppe und hatte eine fixe Idee, der ich nachgehen musste.

Viel findet man nicht, das sei schon mal gesagt. Darum habe ich auch wenig Hoffnung, dass dieser Thread ellenlang wird. *ggg*

Klar, die Drehorgel gibt nur das wieder, was ihr per "Speichermedium" Lochband, manchmal auch Nadelwalze, abverlangt wird. Kein freies Musizieren, keine Improvisation.
Der musikalische Akt ist im Grunde das Arrangement, das ausgedacht, aufgeschrieben und mittels einer Stanze im Karton festgehalten wird.

Hier beschreibt der Franzose Pierre Charial - https://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_Charial - den Weg von der Idee zum Ton:


****r56 Frau
2.581 Beiträge
Themenersteller 
Dann habe ich, ebenfalls von Pierre Charial, eine Chick-Corea-Nummer gefunden, leider weiß ich den Titel nicht - ich bin doch keine Jazz-Expertin, neee




Hier im "Duett" mit Bass-Klarinette


****r56 Frau
2.581 Beiträge
Themenersteller 
Crazy Rhythm aus dem Jahr 1928 von Meyer/Kahn (Musik) und Caesar (Text)

Der Text dazu:
What’s the use of prohibition?
You produce the same condition
Crazy rhythm, I’ve gone crazy too.


****r56 Frau
2.581 Beiträge
Themenersteller 
und für heute zum Abschluss kein Jazz:

Bohemian Rhapsody *ggg*




Es gibt offenbar nichts, was es nicht "auf Orgel gibt" *ggg*
ab 1:00 wird der Ton besser.
Wie auf dem Prospekt zu lesen ist, baute auch diese Orgel Carl Frei, allerdings der 1967 verstorbene Senior.


****r56 Frau
2.581 Beiträge
Themenersteller 
Ach, komm, das jetzt auch noch:




Und jetzt ist wirklich gut für heute *ggg*
find...
... ich gut... mach weiter... *top* ....
**e Mann
2.565 Beiträge
Ach, ich mag Musikmaschinen aller Art und gerade die Orgeln.

Das Chick-Corea-Stück ist übrigens Armando's Rhumba



Habe noch was ganz kleines:


***at Mann
2.887 Beiträge
der kathedrale Orgelklang
Unter Orgelklang wird ganz allgemein dröhnender Kathedralklang erwartet...

Es gibt aber auch wenige Musiker, die in der Orgel die Dutzende, Hunderte von Einzelpfeifchen sehen und auch entsprechend spielen.

Bei den Kirchenorgeln ist es Hedwig Bilgram, die ganz entzückende Elfentänze aus einer Bach Komposition zaubern kann, wo andere Organisten nur sämtliche Register ziehen. Leider gibt es nichts Aufgezeichnetes von Hedwig Bilgram (bzw. halten diejenige, die etwas haben das zurück auf dass es für immer verstaube). Selbstverständlich fordert eine solistische Spielweise die Technik der Orgel, was in den schauerlichen Dröhnexzessen verwischt wird.

Viel von meiner Erwartung dem Orgelspiel gegenüber höre ich in dem ersten Chick Korea Stück. Die Jahrmarktorgeln in den anderen Beispielen beginnen dann wieder zu dröhnen..

In dem ersten Beispiel hört man auch etwas, was elektronisch so schwer nachzuahmen ist: der Anlaut!
Man hört, dass es eine Pfeife ist, die angeblasen wird! Diesen Anlaut ahmt am besten eine Hammondorgel alter Bauart nach. Jimi Smith ist wohl ein bekannter Interpret..

Danke für diesen Thread!
***at Mann
2.887 Beiträge
"was ganz kleines" @ pue
Danke für diesen Beitrag!
tatsächlich kann man die kleinen Dinger, an denen Meret Becker kurbelt, in einem Versandhandel kaufen!

Ich habe das getan und einen Geigenbauer, welcher in meiner Nachbarschaft seine Werkstätte hat, gebeten, einen Resonanzkörper dafür zu bauen. Ich musste ihn lange bitten und habe dann ein Vielfaches der Spieluhr bezahlt. Zur Herstellung der "badges", der meterlangen gestanzten Papierstreifen, welche die Zungen auslösen, habe ich dann einen Matrixdrucker im "Banner" Modus bemüht. Die Spieluhr habe ich dann zusammen mit einigen selbst gestanzten Songs meinem Bruder zu einem runden Geburtstag geschenkt.

Nur hatte ich nicht so eine reizende Sängerin und keine Musiker mit Xylophon und einer Flagiolett Gitarre.

Allerdings verlässt man mit diesen Geräten die Welt des Jazz. Man könnte zwar "offbeat" stanzen, aber leider keine "blue notes" anstimmen: die Zungen geben ausschließlich eine C-Dur Tonleiter wieder!
*******ata Frau
27.813 Beiträge
heute brauchte die morgenmuffeline in mir etwas gute-laune-motivation

deshalb gibt es:
baby elephant walk
den finden meine mundwinkel einfach unwiderstehlich

heute

Esther Meyre Mueller, die Jazzorgellady vom Bodensee, spielt mit ihren Freunden swingende Melodien, auf ihrer ODIN KONZERT - DREHORGEL (Orgue de barbarie ODIN / Barrel Orgue ODIN).
*******ata Frau
27.813 Beiträge
da wäre ich jetzt gerne:

https://vimeo.com/22573651

ohren gespitzt, dann hört man auch die drehorgel *zwinker*
Interessantes Thema
mit der Drehorgel.
Ich persönlich sammle antike Plattenspieler ab 1900 bis 1940 herum und auch sog. POLYPHONE, im englischsprachigen Raum eher als MUSICAL-BOXES bekannt. Diese Polyphone spielen eine runde Metallplatte mit Löchern ab, unter der Platte an den Löchern befinen sich kleine Zinken, welche eine Walze mit gezackten Rädchen anreissen, diese Rädchen stehen mit einem Melodiekamm in Verbindung. So kommen halt die Töne zustande. *zwinker*
Klar, hat man zuerst die Assoziation mit einem ältern Herrn in Frack und Zylinder, der die Drehorgel bedient. Aber, ich habe mal einen Bericht über ein Drehorgel-Orchester gesehen, ich weiß aber nicht mehr in welchem Programm das war. War auch interessant, eine ganze Gruppe von Leuten mit ihren mechanischen Instrumenten.
Hier mal ein Bild eines Polyphons
aus meiner Sammlung. Das mechanische Prinzip ist ähnlich, aber nicht gleich. Gemeinsamkeit ist halt die mit Löchern versehene Metallplatte beim Polyphon und halt das Lochkarten-System bei der Drehorgel. Jedes Loch ergibt ja eine Note bzw. einen Ton. Gemäß der Löcher (Noten und Tönen) entsteht die Melodie. GENIAL EINFACH, EINFACH GENIAL. *zwinker*
Beim Polyphon gab es aber leider keinen Jazz, sondern nur uralte klassische Melodien oder Märsche.
Zwei antike Metall-Spieler, links ein Kalliope, rechts ein Polyphon aus Leipzig, ca. 1899
*******ata Frau
27.813 Beiträge
keine große drehorgel, kein jazz und trotzdem wunderschön für meine ohren:

https://vimeo.com/180515729

Che Guevara's Todesmelodie.
Ein Film von Pia & Richard Brunhart.
Protagonistin: Pia Brunhart

*******ata Frau
27.813 Beiträge


Saint louis Blues. - Drehorgel Horst mit der 31er Raffin
*******ata Frau
27.813 Beiträge


Swing´39 - Drehorgel
Hallo zusammen, habe gerade diese schöne Gruppe entdeckt, mit diesem schönen Thema. Dazu steuere ich mal diese Orgel bei, ein paar Teile daran sind von mir gebaut während meiner Lehrzeit in Waldkirch.

der kathedrale Orgelklang
Unter Orgelklang wird ganz allgemein dröhnender Kathedralklang erwartet...

Es gibt aber auch wenige Musiker, die in der Orgel die Dutzende, Hunderte von Einzelpfeifchen sehen und auch entsprechend spielen.

Bei den Kirchenorgeln ist es Hedwig Bilgram, die ganz entzückende Elfentänze aus einer Bach Komposition zaubern kann, wo andere Organisten nur sämtliche Register ziehen. Leider gibt es nichts Aufgezeichnetes von Hedwig Bilgram (bzw. halten diejenige, die etwas haben das zurück auf dass es für immer verstaube). Selbstverständlich fordert eine solistische Spielweise die Technik der Orgel, was in den schauerlichen Dröhnexzessen verwischt wird.
Zitat von BFlat

Ist zwar jetzt Off topic, aber für den nicht-dröhnigen Orgelklang sei diese Aufnahme empfohlen:




Zitatkennzeichnung nachträglich eingefügt, cioccolata 21.3.20

***at Mann
2.887 Beiträge
Hedwig Bilgram
Lieber https://www.joyclub.de/my/3126732.ichsuchdich_45.html,

Wie kann ich Dir 50 "likes" drücken?

Etwas über Hedwig Bilgram zu lesen, hier im Joyclub ist mir eine ganz außerordentliche Überraschung!

Wenn ich über Hedwig Bilgram schreibe, so wähle ich fast die gleichen Worte, die Du soeben gebraucht hast! Ich habe Hedwig zunächst als Cembalistin gehört, bei Aufführungen des Münchner Bachorchesters unter der Leitung von Carl Richter. Das war vor langer, langer Zeit im Münchner Kongressaal, bervor dieser zu einem IMAX Kino umgebaut wurde, was seit 2005 auch schon wieder Geschichte ist.

Dann entdeckte ich ihren Namen auf Plakaten von Orgelkonzerten und hatte das Glück, sie öfter zu hören. Durch Ihr Spiel wurde mir offenbar, wie dieses Dröhne-Instrument ("Königin") sich zu spielerischen Flötenklang verwandeln kann, zu dem vor dem geistigen Auge grazil-verführerisch Elflein tanzen. Dabei interpretiert Hedwig mit höchster Virtuosität im Triospiel. Sicher kann Hedwig mit ihrem Musizieren all die Finessen eines modernen, rein mechanisch gekoppelten Werks zur Geltung bringen.

Du, https://www.joyclub.de/my/3126732.ichsuchdich_45.html, gehörst offenbar zu den wenigen Menschen, die das heraushören und genießen können, ohne nervös mit dem Fuß zu wippen, bis Hedwig Bilgram ihren Affen Zucker geben muss, um die Register zu ziehen, die das Kirchenschiff erzittern lassen.

Im Jazz ist es ja möglich - und sogar erwünscht - gute Ideen spontan mit Applaus zu belohnen, doch, was hätte sich Hedwig wohl gedacht, wenn ich spontan losgebrüllt hätte, vor Begeisterung? So habe ich also brav dann geklatscht, wenn's alle tun. So wird es Hewig wohl nie erfahren, wofür ich mich begeistert habe.

Ja.. Es gibt kaum Veröffentlichungen von ihren Orgelkonzerten. Dabei habe ich stets Mikrofone gesehen. Kein Musikproduzent interessiert sich für Hedwigs Musik! Klar, denn die "Königin der Instrumente" hat sich stets in überwältigendem Gedröhne zu präsentieren!

Einzig bei einer Serie von Aufnahmen mit Maurice André durfte Hedwig im Hintergrund der Strahletrompete etwas dudeln. Ihrer Besonderheit des Musizierens werden diese Schau-Aufnahmen nicht gerecht!

Vielleicht gibt es doch eine Ausnahme:
In Valley, unweit des Tegernsees, hat Sixtus Lampl eine Kostbarkeit eingerichtet:
http://www.lampl-orgelzentrum.com/HTML/Vita_Dr._Sixtus_Lampl.htm
Bei einer Führung sprach Sixtus Lampl immer wieder von Hedwig Bilgram, und ich habe dort auch eine CD mit Aufnahmen von Hedwig Bilgram erworben. Vielleicht gibt es dort auch Spuren zu einem privaten Verein, der die Kostbarkeiten Hedwig Bilgrams auf REVOX Tonbandgeräten archiviert hat...

Und der folgende Link führt zurück zu der Intention, unter der hagar56 diesen Thread geschaffen hat:
http://www.lampl-orgelzentrum.com/
Guten Morgen @ BFlat, und alle anderen!
Da muss ich wohl ein Missverständnis aufklären,
Ich habe ja Deinen Text zitiert, war nur zu doof das auch richtig zu als Zitat zu kennzeichnen!
Leider ist mir die Frau Bilgram kein Begriff, allerdings werde ich mich da mal auf die Suche begeben, klingt ja sehr interessant, was du schreibst!
Zum Herrn Lampl: den kennt jeder Orgelbauer, aber ich habe es nie geschafft, dort mal hinzufahren. habe mir aber aus erster Hand berichten lassen.
Jedenfalls freut es mich, dass es noch Leute wie dich gibt, die nicht nur den bombastischen , "strahlenden"-wie die Orgelbauer sagen- Orgelklang suchen, sondern die feinen Klänge zu schätzen wissen, die man vielen -nicht allen!- Orgeln entlocken kann.
Aber, jetzt genug OT!
Bleibt gesund und habt ein schönes Wochenende!
*******ata Frau
27.813 Beiträge
ich hab die Zitatekennzeichnung nachträglich eingefügt...
und als Gruß gibt es etwas in B-Flat von Hedwig Bilgram





und damit es nicht nur off topic ist *zwinker*

ODIN KONZERT - DREHORGEL
*******ata Frau
27.813 Beiträge


irgendwie auch eine Drehorgel? *zwinker*
****kme Mann
3.970 Beiträge
Und das irgendwie auch? ...

Gerade gefunden & weil's gerade, endlich , angefangen hat zu schneien:

...und es gibt noch mehr von denen:

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