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Reisebericht Schottland-Irland

*******s_hm Paar
1.946 Beiträge
Themenersteller 
Reisebericht Schottland-Irland
Hallo an alle Irland-Liebhaber,

Da wir zwei dieses Jahr eine ausgiebige Schottland-Irland-Tour gemacht haben möchten wir euch ein wenig von unserer Reise erzählen. Eventuell kann dieser Reisebericht für diejenigen unter euch, die schon Erfahrung mit Irland gesammelt haben und sich gen Norden orientieren wollen hilfreich sein, vielleicht ist es aber auch spannend für euch, eure Erfahrungen mit unseren zu vergleichen. Für diejenigen unter euch, die an Irland interessiert sind, sich aber noch nie auf die Insel getraut haben mag dieser Reisebericht vielleicht auch nicht ganz uninteressant sein... Wie ihr seht haben wir uns einige Gedanken um diesen Thread gemacht und dies auch mit Mario abgesprochen und sind zu dem Entschluss gekommen, diesen Reisebericht für euch zu verfassen.

Ich werde versuchen, unsere Erlebnisse mit Bildern zu unterstreichen, damit jeder sich selbst ein Bild davon machen kann *zwinker*

_________________________________________________________

Punkt 1: Die richtige Planung

Angefangen hat bei uns alles mit einem Besuch im Reisebüro GB&I travel in Hamburg. Dort wurden wir zunächst einmal ein wenig beraten und mit Heftchen und Prospekten zugeschüttet. Unsere Reiseroute sollte sich über Schottland (vor allem den Norden Schottlands) und Irland erstrecken. Da wir England nicht durchqueren wollten haben wir uns für eine Fährverbindung von Zeebrugge (Belgien) nach Rosyth (in Schottland, ein wenig oberhalb von Edinburgh) entschieden. Wir sind mit unserem eigenen Auto gefahren, um keinen Leihwagen nehmen zu müssen.
Es empfielt sich, sich vorher zu überlegen wie man im Land selbst reisen möchte, denn für einen Kurztrip wäre z.B. ein Flug nach Aberdeen und ein Leihwagen billiger. Außerdem kann man natürlich auch per Fähre nach England oder mit dem Auto durch den Kanal nach England rüberfahren.

Von Schottland sind wir dann ebenfalls mit der Fähre nach Irland gefahren. Unsere Fähre fuhr von Stranraer nach Belfast, sodass wir den Norden Irlands auch erstmal durchqueren mussten.

Von Irland aus fuhr eine Fähre von Rosslare nach Cherbourg (Frankreich).

Sämtliche Fähren haben wir über das Reisebüro buchen lassen, alles andere haben wir selbst geplant.



Punkt 2: Der richtige Reiseführer

In Punkto Reiseführer haben wir uns an den Dumont-Verlag (Richtig Reisen) gehalten, der sowohl einen Reiseführer für Irland als auch einen für Schottland anbietet. Die Kosten lagen bei beiden Büchern bei € 22,95. Obwohl die Anschaffung recht teuer ist, müssen wir doch sagen, dass uns diese Bücher sehr überzeugt haben.

Schottland: ISBN 978-3-7701-7615-1
Irland: ISBN 978-3-7701-7625-0

Außerdem kann man die Bücher in jedem Buchladen (Reiseecke) bekommen.


Punkt 3: Wissenswertes für die Reise

1. Schottland:

Auto fahren:

Die benötigten Papiere sind hier: Ein gültiger Führerschein, die Fahrzeugpapiere und die grüne Versicherungskarte.

In Schottland herrscht Linksverkehr, d.h. es wird links gefahren und rechts überholt. Außerdem gibt es in Schottland nur Straßenschilder, die mph (miles per hour) anzeigen, also muss man vorher umrechnen.
Die Höchstgeschwindigkeit in Orten beträgt 48kmh, auf Autobahnen und Straßen mit mindestens 2 Fahrstreifen in jede Richtung 113, mit Anhänger 97kmh. Straßen die keine 2 Fahrstreifen haben können mit höchstens 97kmh, mit Anhänger 80kmh, befahren werden.
Meistens werden Kreuzungen durch einen Kreisverkehr verbunden. Hier hat derjenige, der im Kreisverkeht fährt Vorfahrt. Sollte man auf einer Straße mit nur einem Fahrstreifen fahren, muss derjenige, der einem Ausweichplatz (passing place) am nächsten ist ausweichen. Man kann auf einem passing place auch anhalten, um ein schnelleres Fahrzeug überholen zu lassen.
Bei doppelter gelber Linie ist Parken verboten.
Es herrscht Gurtpflicht. Die Promillegrenze liegt bei 0,8.
In Schottland stehen viele Blitzer, daher empfielt es sich, wirklich die Geschwindigkeitsbegrenzung einzuhalten. Es wird jedoch meistens vor dem nächsten Blitzer gewarnt ("Ja, wir blitzen jetzt wirklich!! Nein, ehrlich jetzt!!")

Busse:
In den meisten Großstädten empfielt es sich, das Auto auf dem Parkplatz des B&B oder Hotels stehen zu lassen und mit dem Bus zu fahren. Busfahrpläne liegen meistens im Hotel/B&B aus (ansonsten einfach fragen), die Busse fahren regelmäßig und meistens gibt es einen Tagespreis (dann mann man mit vielen Bussen fahren, lohnt sich oft schon bei Hin- und Rückfahrt).

Trinkgeld:
Teilweise sind in Schottland Trinkgelder ("tips") schon im Preis miteinbegriffen, wenn man ins Restaurant geht. Dann findet man auf der Speisekarte den Vermerk "service included". Ansonsten wird 10% tip erwartet.
Bei Taxifahrten wird der Betrag aufgerundet, jedoch geben die "Einheimischen" wegen der hohen Taxipreise oft nichts extra.
Gepäckträger bekommen allgemein 1 Pfund Trinkgeld.
Im Pub sollte man sich das Trinkgeld verkneifen, da es als verpönt gilt, Trinkgeld zu geben.

Elektrizität:
Für die dreipoligen britischen Steckdosen braucht man einen Adapter, der in Elektrofachgeschäften, Haushaltswarenläden, Flughäfen etc erhältlich ist. Die Stromspannung beträgt 240 Volt Wechselstrom, 50 Herz. Es empfielt sich, zumindest einen Dreifachstecker mitzunehmen (wir hatten mehr...).


2. Irland:

Autofahren:
In Irland herrscht ebenfalls Linksverkehr. Auch hier sind die meisten Kreuzungen als Kreisverkehr ausgebaut (roundabout).
Die Geschwindigkeitsbegrenzungen sind im Norden in mph angegeben, im Süden jedoch in kmh. Wenn nicht anders angegeben gilt hier in Ortschaften 50kmh, auf Landstraßen (R = regional roads, weiße Schilder) 80kmh, auf Schnellstraßen (N = national roads, grüne Schilder) 100kmh und auf Autobahnen (M = motorway, blaue Schilder) 120 kmh.
Auch hier herrscht Anschnallpflicht, Telefonieren beim Fahren ist untersagt und die Promillegrenze liegt (wie in Schottland) bei 0,8.

Wichtig zu sagen ist hier noch, dass es einige wenige Mautstellen gibt. Diese befinden sich alle im Umfeld von oder in Dublin. Die Gebühren übersteigen 2,50 nicht und sind in bar zu zahlen, wobei man das Geld passend bereithalten sollte. Weitere Informationen hierzu kann man einem Reiseführer entnehmen.

Busse:

Auch in Irland sollte man in Großstädten auf den Busverkehr umsteigen. Dies ist sowohl für das eigene Auto als auch für die Umwelt schonender. Die Preise halten sich im Rahmen.

Trinkgeld:

In Hotels und Restaurants kann man ein Trinkgeld nach eigenem Ermessen geben. In Restaurants ist das Trinkgeld (wenn nicht anders angegeben) in der Rechnung enthalten. Üblicherweise rundet man den Betrag nur auf, gibt aber nichts extra.
In Pubs gilt es als unhöflich, Trinkgeld zu geben. Jedoch kommt es öfter vor, dass eventuell anwesende Musiker mit einem Beutel (oder Glas) rumgehen und Geld einsammeln.

Elektrizität:

Die Stromspannung in Irland entspricht dem europäischen Standart. Steckdosen sind in Irland dreipolig, man sollte also einen Adapter mitbringen.


_______________________________________________________

So, da nun die ersten Dinge geklärt wären kann es mit dem Reisebericht losgehen!

Lieben Gruß,
eure Anne
*******s_hm Paar
1.946 Beiträge
Themenersteller 
Schottland, 1. Tag
Unsere Reise startete am 7.9. mit der Fährfahrt von Zeebrugge nach Rosyth. Am 8.9. kamen wir gegen Mittag in Rosyth an und mussten uns zunächst einmal an den Linksverkehr gewöhnen. Es stehen jedoch überall Schilder, die darauf hinweisen, dass man links fahren sollte.

Unser Navigationssystem wollte uns eigentlich auf dem Weg zu unserem 1. B&B, dem Aynetree Guest House (Duddingston Crescent), um Edinburgh drumrum führen, jedoch waren wir so verwirrt vom Linksfahren, dass wir falsch abgebogen sind und mitten in Edinburgh landeten, wo wir uns mitten durch die Stadt quälen mussten.
Daher kamen wir schnell zu dem Schluss, in Edinburgh fortan nur noch mit dem Bus zu fahren, was uns auch von unserem Gastvater Brian empfohlen wurde. Wir ließen das Auto also beim B&B stehen und fuhren mit dem Bus in die Stadt, wo wir auf der North Bridge ausstiegen. Von dort aus war es nur ein Katzensprung bis zur High Street, oder Royal Mile, die zwischen dem Edinburgh Castle und dem Palace of Holyrood House (dort, wo die Queen wohnt, wenn sie Schottland besucht) verläuft.
Edinburgh ist eine wirklich wundervolle Stadt, die durch ihre Häuserfronten aus Stein besticht, die aussehen wie aus dem Mittelalter. Da das Edinburgh Castle um 6 Uhr schon schließt beschlossen wir, am nächsten Tag wieder zu kommen. Wir schauten uns jedoch schonmal das St. Giles Cathedral an, welches direkt auf der Royal Mile zu finden ist und aßen dann in einem netten kleinen Restaurant, das sehr an ein normales Steakhouse erinnerte, zu Abend.
Mit dem Bus kamen wir bequem wieder ins B&B zurück, wo wir dann den Abend und die Nacht gemütlich verbrachten.
Edinburgh City
Royal Mile
Aynetree Guest House - unser B&B
*******s_hm Paar
1.946 Beiträge
Themenersteller 
Schottland, 2. Tag
Am zweiten Tag in Schottland, dem 9.9.2009, erkundeten wir weiter die Stadt. Diesmal fuhren wir mit dem Bus zur George Street, da wir dort das Hard Rock Cafe besuchen wollten (Souveniers...). Eine wichtige Sache noch zu Bussen: Wenn man in Schottland in einen Bus einsteigen möchte, so muss man die Hand ausstrecken, um dem Busfahrer zu signalisieren, dass man mitfahren möchte. Ansonsten fährt der Bus einfach vorbei.
Außerdem sollte man das Geld für den Bus passend bereithalten, da der Fahrer nicht wechseln kann!

Von der George Street aus liefen wir dann an der National Gallery of Scotland vorbei zum Edinburgh Castle hinauf. Da dieser Weg mit vielen Stufen verbunden ist können wir den Weg über die Royal Mile mehr empfehlen.

Auf dem Weg liefen wir am Advocate's Close (und mehreren anderen kleinen Gassen) vorbei, einer kleinen Gasse, die noch aus dem Mittelalter stammt. Viele ähnliche Gassen, die ziemlich eng sind (und waren), sind in Edinburgh noch erhalten.

Auch St. Giles Cathedral konnten wir heute wieder bestaunen und sogar von innen besichtigen. Die größtenteils aus dem 15. Jahrhundert stammende gotische Kirche wird von innen streng bewacht. Fotografieren kostet hier 2 Pfund. Dafür bekommt man aber auch ein gratis Informationsheftchen und einen Aufkleber, der den "Aufpassern" in der Kirche zeigen soll, dass man 2 Pfund bezahlt hat. Sofern man diesen kleinen Beitrag zur Erhaltung der Kirche gezahlt hat, darf man sämtliche Inneneinrichtungsstücke auch mit Blitzlicht fotgrafieren - die einzige Ausnahme ist hier die Orgel!

Ganz oben auf einem Berg, der seit der Bronzezeit besiedelt ist, und die ganze Stadt überblickend thront das Edinburgh Castle, die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Schottlands. Das älteste Bauwerk im Castle selbst ist St. Margarets Chapel, die auf der höchsten Spitze des Berges sitzt. Der älteste Teil der Kapelle stammt aus dem früen 12. Jahrhundert. Von hier aus hat man einen wundervollen Blick auf die Stadt und kann sogar den Friedhof für die Hunde des Regiments betrachten. Ein wenig tiefer steht Mons Meg, eine Kanone, die montags bis samstags um 13 Uhr einen lauten Knall von sich gibt.
Auch die Kronjuwelen sind im Edinburgh Castle zu bestaunen. Eine detaillierte Zeittafel und die dazugehörigen Schauspieler in Form von Schaufensterpuppen und ähnlichem führen den Besucher durch die Entstehung und Geschichte der Kronjuwelen, bis man sie schliesslich selbst betrachten darf. Leider dürfen die Kronjuwelen nicht fotografiert werden.
Weitere Sehenswürdigkeiten im Edinburgh Castle umfassen die royal appartments (Königsgemächer), mit einer winzigen Kammer, in der Maria Stuart ihren Sohn James VI zur Welt brachte, und das National War Museum, vor welchem meistens ein Dudelsackspieler schottische Dudelsackmusik spielt.

Gegen frühen Mittag kehrten wir dann ins B&B zurück um uns für den Abend schick zu machen. Über eine Internetseite hatten wir Kontakt zu einem schottischen Swinger-Pärchen aufgenommen, welches sich mit uns am Abend treffen wollte.
Zusammen gingen wir dann zunächst zu einem sehr leckeren Chinesen in der Stadt (leider wissen wir nicht mehr den Straßennamen) und ließen uns dann ins After8 begleiten, einen der einzigen Swingerclubs in Edinburgh. Das After8 liegt in der Spittal Street in Edinburgh (relativ zentral) und ähnelt vom Ambiente eher einer Bar als einem Club. Alkoholische Getränke sind selbst mitzubringen und eine Club-Beitritts-Gebühr ist für Erstlinge fällig. Die Einrichtung ist sehr sporadisch (2 Sofas, ein Fernseher mit Porno) und es gibt kein Buffet. Um zu den Spielwiesen zu gelangen muss man die Wendeltreppe hinunter und kann dann zwischen 3 Räumen auswählen, von denen einer nicht zugeschlossen werden kann/darf. In jedem Raum befindet sich eine Waschmöglichkeit.
Insgesamt war der Abend für uns sehr nett, da wir mit einem sehr freundlichen und lieben Pärchen unterwegs waren und die Clubbetreiber auch sehr freundlich und interessiert waren, jedoch wären wir, wenn wir alleine dort gewesen wären, wahrscheinlich sehr enttäuscht gewesen.
Freundlicherweise wurde uns, als der Club um 1 Uhr zu machte, ein Taxi gerufen, das uns nach Hause fuhr.

Anbei jetzt noch ein paar Fotos...
St. Giles Cathedral
Edinburgh Castle
Dudelsackspieler vor dem Edi Castle
*******s_hm Paar
1.946 Beiträge
Themenersteller 
Schottland, 3. Tag
Wir schreiben den 10.09.2009, ein Donnerstag.

Nach einem ausgiebigen schottischen Frühstück (darüber hatte ich ja noch gar nichts berichtet!!) mit Eiern, Bacon, Beans, Sausages, Toastbrot, der Frage:" Tea or coffee?", Porridge (Haferschleim) und Haggis (einfach mal wikipedia gucken *gg*) brachen wir in die Tiefen Schottlands auf.
Zunächst besuchten wir das Crichton Castle (wird "cry t'n" ausgesprochen), welches 14 Meilen süd-östlich von Edinburgh liegt, dessen italienisch inspirierte Fassade um den Innenhof eine interessante Sehenswürdigkeit ist. Crichton Castle bestand früher nur aus einem Turm, der später durch Seitenwände und Fassaden erweitert wurde. Viele Schilder bieten die Möglichkeit sich das Castle so vorzustellen, wie es wohl einmal ausgesehen haben musste und erklären dem Besucher z.B. wo die Küche einst gewesen ist. Auch in die ehemaligen Stallungen kann man einen Blick werfen.
Wenn man sich das Crichton Castle anschaut kann man auch direkt einen kleinen Spaziergang um die Crichton Collegiate Church machen, auf deren Friedhof man viele alte Gräber und sogar die berühmten High Crosses (Hochkreuze, Kreuze mit einem "Rad" in der Mitte) sehen kann.

Auf dem Weg zu unserem nächsten Ausflugsziel, der Melrose Abbey, fuhren wir eine kleine Seitenstraße entlang, von der wir einen fantastischen Blick zurück auf Crichton Castle hatten. Dort hielten wir an der Straßenseite an und aßen zu Mittag.

Der Weg zur Melrose Abbey von Crichton Castle aus ist relativ weit, aber die lange Fahrt ist diese einmalige Sehenswürdigkeit wirklich wert! Melrose Abbey ist mittlerweile nur noch eine Ruine, jedoch sind viele Teile der gotische Zisterzienserabtei noch sehr gut erhalten. Eine kostenlose Audiotour wird den Besuchern hier angeboten, die jedes Detail der Abtei (sogar das dudelsackspielende Schwein an der Außenfassade) erklärt und Interessierten eine Menge über das Leben der Mönche erklärt. Die Audiotouren sind immer auf Englisch, oft aber auch auf Deutsch erhältlich. Die Geräte müssen nach dem Besuch wieder abgegeben werden.

Unser letztes Ausflugsziel galt Blackness Castle, einer sehr finsteren Festung, die ihren Namen wegen der schwarzen algenbewachsenen Steine trägt, die an der Küste neben der Festung stehen. Blackness Castle wurde im 15./16. Jahrhundert errichtet und galt einst als eine der vier bedeutensten Festungen Schottlands. Sie wurde oft als Gefängnis benutzt, da sie einen gut ausgebauten Kerker besitzt.
Durch ihre Lage war die Festung vor allem zur Abwehr von Schiffen gut geeignet.

Den Abend verbrachten wir auf einem Campingplatz, da sämtliche B&Bs schon besetzt waren. (Lichterfestival in St. Andrews)
Nach dieser Nacht haben wir es uns zur Gewohnheit gemacht, nicht mehr nach einem B&B zu suchen, sondern mindestens 1 Nacht vorher zu buchen. Dies erspart viel Stress!! Und vor allem wären wir ohne Schlafsäcke und Zelt aufgeschmissen gewesen!
Mittagessen vor dem Crichton Castle
Highcross
Melrose Abbey
Blackness Castle
...schöner Bericht soweit ... sind schon gespannt wies weiter ging *zwinker*
*******s_hm Paar
1.946 Beiträge
Themenersteller 
Schottland, 4. Tag
Am 11.09.2009 wachten wir morgends mit schmerzenden Knochen und übernächtigten Köpfen nach einer langen, kalten und ungemütlichen Nacht im Zelt auf und schworen uns, nie wieder zelten zu gehen!!
(Man muss dazu sagen: Wir sind definitiv keine Camper)
Obwohl die Campingplätze in Schottland billiger sind als alles andere (wir haben für eine Nacht mit Stellplatz für Auto und Zelt, Waschräume und allem drum und dran 10 Pfund bezahlt) können wir dem Zelten nichts mehr abgewinnen. Und September ist auch definitiv die falsche Zeit zum Campen!

Nunja, wie es ist, so ist es halt. Wir haben die Nacht auf jeden Fall überstanden, uns fertig gemacht, zwischendurch mit dem Campingkocher noch einen Kaffee aufgebrüht und uns dann wieder auf den Weg gemacht, um dem Campingplatz ein für allemal den Rücken zu kehren.

Unser erster Stop an diesem Tag galt Redcastle, einem kleinen Überrest einer Burg, die einst auf einem Hügel stand. Eigentlich findet man das Redcastle auch nur mit einem kleinen Vermerk auf der Karte, da sich nicht viele Reisende hierhin verirren. Eine winzige Straße führt zwischen kleinen Häusern durch zu einem Miniatur-Parkplatz, auf dem sicher nicht mehr als 3 Autos gleichzeitig stehen können. Ein freundlicher Anwohner, der wohl an unserem Autokennzeichen erkannt hat, das wir Deutsche sind und uns auch gleich mit "Guten Tag" begrüßte wusste aber direkt, dass wir zum Redcastle wollten und zeigte uns den felsigen Weg zum Hügel (den wir alleine NIE gefunden hätten). Wir stiegen also hinauf und besichtigten die letzte noch stehende Wand eines einst ziemlich großen Castles. Eigentlich war es weniger die Ruine, als vielmehr die Aussicht, die wir vom Hügel aus hatte, die uns so faszinierte, dass dieses Castle in diesen Reisebericht mit aufgenommen werden musste. Auf der einen Seite lag die Küste, Wasser, Strand, ein Fischer mit seinem Hund der unten entlanglief, auf der anderen Seite konnte man weit ins Landesinnere blicken und die aufgerollten Heuballen, die Felder, kleine Wälder und Häuser erblicken. Alleine wegen dieser Aussicht lohnt sich der Ausflug zum Redcastle, obwohl man von Castle ja eigentlich nicht reden kann.

Schließlich ging es weiter, und der Küstenstraße zwischen Dundee und Aberdeen folgend gelangten wir kurz hinter Johnshaven in das kleine Fischerdörfchen Catterline. Catterline ist nicht sehr groß, daher war es nicht weiter schwer, die Straße zum Meer zu finden, welche die Fischer benutzen, um zu ihren Booten zu gelangen. Hier aßen wir, umgeben von Felsigen Klippen, Algen und Steinen, an einem kleinen Picknickplatz unser Frühstück. (Ein Campingkocher ist eine tolle Sache!!!) Die Fotos im Anhang werden euch sicher auch begeistern!!

Als letzte Station hatten wir Dunnottar Castle auserkoren, eine Burg, die auf 50m hohen Klippen steht, die bis in die Nordsee hinein ragen. Dunnottar Castle liegt in der Nähe des Ortes Stonehaven und ist dort gut ausgeschildert, sodass man es leicht findet. Der Aufstieg zur Burg ist nicht gerade leicht, also sollte man ausgeruht und nicht zu wackelig auf den Beinen sein. Zunächst muss man nämlich die besagten 50m hinunter steigen (es gibt Treppen!), um dann nach einer kurzen Strecke geradeaus das ganze nocheinmal zu wiederholen (nur dass man diesmal hoch steigt)... Die Strapazen lohnen sich aber auf jeden Fall, da man zu jeder Zeit wundervolle Ausblicke auf die Klippen und das Meer hat.
Das Innere des Castles ist auch sehr sehenswert, da die verschiedenen Gebäude im Inneren gut ausgeschildert bzw. beschrieben sind. Zu sehen sind unter anderem die Reste des Torhauses, Küchengewölbe, das Backhaus und die Stallungen. Die Toiletten sind hier in verschiedenen Gebäuden (für Männer und Frauen) mit teilweise noch originalen Wänden (von außen zumindest). Von der Burg selbst aus hat man nochmal einen tollen Blick auf die Klippen, die den Charme der Burg ausmachen, die im 12./13. Jahrhundert erbaut und im 17. Jahrhundert noch einmal erheblich ausgebaut wurde. Von Außen sieht Dunnottar Castle unbezwinglich aus, dennoch soll William Wallace die von Engländern besetzte Burg 1297 erobert haben.

Den Rest des Tages wollten wir ruhig angehen lassen und suchten uns ein hübsches Hotel in Blackburn (nordwestlich von Aberdeen). In Leys Hotel wärmten wir uns erstmal so richtig auf, badeten und duschten ausgiebig und aßen schließlich im hauseigenen Pub zu Abend, während wir die "Einheimischen" beim Billiard- und Dartspielen beobachteten und ich mein erstes Guinness probierte. Später blieb ich jedoch lieber bei Cider (Strongbow), dem Frauengetränk in Schottland schlechthin, da mir das Guinness eindeutig zu stark war.

Es folgen, wie immer, ein paar Bilder...
Redcastle
Catterline
nochmal Catterline
Dunnottar Castle
toll ihr Beiden..
sehr sehr sehr viel gute Informationen.
Bin echt begeistert und gespannt wie´s weitergeht *g*
starke Schreibe *g*
LG. Mario
Bei allem Verständnis
würde ich mir hier einmal eine ganz ganz riesengroße Ausnahme wünschen dürfen - und Euere guten Reiseberichte ausdrucken können ...

Danke
GLG *zwinker*
*******s_hm Paar
1.946 Beiträge
Themenersteller 
Schottland, 5. Tag
Am 12.09.2009 ging die Reise nun also von Blackburn aus weiter.

Zunächst besuchten wir das im 13. Jahrhundert erbaute Huntly Castle, welches damals noch Strathbogie genannt wurde. Erst im 14. Jahrhundert ging Strathbogie an die Familie Hunty über und wechselte somit nicht nur den Besitzer, sondern auch den Namen. Zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert wurde Huntly Castle zu einem Palast umgebaut. Bis ins 18. Jahrhundert war Huntly Castle bewohnt. Nach Culloden wurde das Gebäude von den Hannoveranern als Soldatenunterkunft benutzt. Seit dem späten 18. Jahrhundert zerfiel Huntly Castle immer mehr und befindet sich nun seit 1923 in der Obhut von Historic Scotland.
Auffallend an Huntly Castle ist vor allem das aufwendig gefertigte Wappen, welches über dem Haupteingang des Hauptgebäudes zu sehen ist. Die Burgruine umfasst insgesamt 5 Stockwerke. In den oberen Stockwerken kann man teilweise noch sehr gut erhaltene und hübsch verzierte Kamine beobachten. Zum Schutz vor dem Wetter wurden an vielen Stellen Regen-Dächer aus Plastik angebracht. Bewegt man sich über den Innenhof zu den äußeren Gebäuden, die nicht viel mehr als Ruinen sind, so kann man die ehemalige hauseigene Brauerei (oder das was davon übrig ist) bewundern oder einen Blick in eine ehemalige Küche werfen.

Als nächstes besuchten wir die Glenfiddich Distillery (Speyside), die zu den wohl bekanntesten Distillerien Schottlands gehört. Die Gleinfiddich Distillery wurde 1887 von William Grant gegründet, der zusammen mit seinen Söhnen die komplette Anlage in einem Jahr so aufbaute, dass sie einsatzfähig war. Hier konnten wir in einer Führung durch die Distillerie den Weg des Gerstenkorns zum Whisky verfolgen. Sämtliche Abfallprodukte (die ja nicht wirklich "Abfall" sind), werden übrigens an die schottischen Bauern (zurück-)verkauft, die diese wiederum ihren Kühen geben. Daher kommt es auch, dass das schottische "Angus beef" so einen tollen Geschmack hat (behaupten die Schotten).
Die Führung mit anschließender Whisky- und Whisky-Likör-Probe war komplett gratis.
Ein interessanter Blickfang ist übrigens der See, aus welchem das Kühlwasser in die Distillerie abgeführt wird. Einige schottische Künstler waren der Meinung, sich hier verwirklichen zu müssen und bauten riesige Nasen in allen Formen und Größen, die auf dem See umher schwimmen... skuril!!

Direkt neben der Glenfiddich Distillery liegt Balvenie Castle, eine Burg, die im 13. Jahrhundert von William Comyn (oder seinem Sohn Alexander, da ist man sich nicht ganz einig) erbaut wurde. Es liegen keine Zeugnisse über Balvenie Castle bis zum 14. Jahrhundert vor, jedoch lebten im 15. Jahrhundert die Black Douglasses und seit Mitte des 16. Jahrhunderts die Stuarts hier. 1720 wurde Balvenie Castle verlassen. Heute ist es in der Obhut von Historic Scotland.
Gemessen an anderen Castles fanden wir dieses nicht sonderlich spannend.

Unser Weg führte uns weiter in Richtung Elgin, wo wir das Elgin Cathedral besuchten. Die Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert ist, wie die meisten Kathedralen Schottlands, nur noch eine Ruine. 1390 wurde die Kathedrale von Alexander Stuart, dem unehelichen Sohn von König Robert I. (auch bekannt als "Wolf von Badenoch") in Schutt und Asche gelegt. Dennoch sind z.B. die Westturmanlage, der Chorbereich, die Seitenschiffwand und einige noch intakte Fensterbögen noch zu betrachten. Inmitten dieser Ruinen steht ein Piktenstein, welcher eine Jagdszene darstellt.

Auf unserem Weg gen Inverness fuhren wir an einem weiteren Castle vorbei. Vielen mag der Name Cawdor Castle ein Begriff sein, war es doch diese Burg, auf der Shakespeares Macbeth Duncan erschlug. Die Nachfahren, die Campbells von Cawdor, leben nicht schlecht von diesen Geschichten. Gut die Hälfte des Schlosses ist prunkvoll im Baronialstil eingerichtet und bietet viel Anschauungsmaterial für Neugierige. Dennoch hatten wir das Gefühl, dass der Eintrittspreis von 15 Pfund für 2 Personen nicht gerechtfertigt war und fühlten uns etwas "ausgenommen".

Schließlich führte uns unser Weg zum Culloden Battlefield, dem wohl bekanntesten Schlachtfeld Schottlands, auf welchem 1746 nach 40-minütiger Schlacht die jakobitischen Hoffnungen und hunderte Gefallene begraben wurden. Die Namen der einzelnen Clans sind auf Monolithen eingraviert, unter welche die Krieger in Massengräbern begraben liegen. Einzig die Leanach-Cottage, ein kleines Häuschen mitten auf dem Schlachtfeld, überlebte die Schlacht unbeschadet und steht immer noch am selben Ort wie im 18. Jahrhundert.
Neben dem Culloden Schlachtfeld hat der National Trust ein riesiges Besucherzentrum erbaut, in welchem man sich über Taktik und politische Nachwirkungen der Schlacht informieren kann und die Tristesse dann bei Kaffee und Kuchen schließlich wieder vergessen kann.

Am Abend kehrten wir im Foyers House Loch Ness ein, einem kleinen B&B mit direktem Blick auf den Loch Ness. Da wir ein billiges Zimmer gebucht hatten mussten wir uns die Toilette und die Dusche mit anderen Gästen teilen, dies hat jedoch zu keinen Problemen geführt.
Huntly Castle
Glenfiddich Distillery
Balvenie Castle
Elgin Cathedral
Leanach-Cottage
Loch Ness
Loch Ness 2
*******s_hm Paar
1.946 Beiträge
Themenersteller 
mal out of topic
@ Auge6996: Also an mir solls nicht scheitern. Solange du meine Texte nicht unter einem anderen Namen veröffentlichst und sie nur für den "Eigenbedarf" benutzt kannst du sie dir ausdrucken, abheften, an die Wand nageln etc *zwinker*

Freut mich übrigens sehr, dass euch die Berichte gefallen!! Ich sitze hier nämlich schon eine ganze Weile dran, da ich auch nicht mehr alles aus dem Kopf weiss und euch ja auch keinen Mist erzählen will. Die Daten (vor allem die Jahreszahlen) werden alle nochmal von mir überprüft, bevor ich den Post abschicke, damit auch alles stimmt.

Würde mich freuen, wenn ihr weiter lest... ich schreibe nämlich unheimlich gerne, freue mich immer über Rückmeldung und erlebe so nochmal die ganze Reise doppelt *g*

LG,
Anne
mußt mal ein paar gute Fotos nehmen, bearbeiten und ein Fotobuch mit dem text machen *g*
Ein Reiseführer
wäre auch nicht schlecht - die Arbeit ist ja praktisch schon gemacht!

Ich würde ein Exemplar kaufen, wenn der Preis angemessen ist.

Wahrscheinlich wäre das Problem eher, einen Verlag zu finden.

*zwinker*
******nja Frau
922 Beiträge
top thema und tolle fotos *top2*

lg
*******s_hm Paar
1.946 Beiträge
Themenersteller 
out of Topic die 2.
Naja, dann müsste man schon einen Verlag finden, der einen Swingerguide to Scotland unterstützen würde *zwinker* Wir fahren auch freiwillig und testen alles!! xD
Nein, die Texte sind nur für euch, wenn sie veröffentlicht werden sollten müsste ich ne ganze Menge umschreiben, für ein Buch z.B. sind sie zu persönlich...

Vielleicht finden sich in Zukunft ja auch noch andere, die auch ihre Reiseerlebnisse schildern wollen? ^^

LG,
Anne
*******s_hm Paar
1.946 Beiträge
Themenersteller 
Schottland, 6. Tag
Als wir am 13.09.2009 im Foyers House Loch Ness aufwachten und die Vorhänge des Fensters zurückschoben konnten wir den Loch Ness nur undeutlich erkennen. Vor uns lag eine dichte Nebelmasse, die fast undurchdringlich erschien.
Nach dem Frühstück hatte sich der Nebel jedoch weitesgehend zurückgezogen und wir beschlossen, zu den Falls of Foyers zu wandern. Der Wanderweg zu den Wasserfällen lag genau auf der anderen Straßenseite von unserem B&B. Der Weg war steil und führte uns (bepackt mit Kamera und Stativ) zu einem Felsvorsprung, von welchem aus man den Wasserfall von Foyers recht gut sehen konnte. Leider war der Wasserfall kleiner, als wir ihn uns vorgestellt hatten, dennoch konnten wir ein paar nette Graufilteraufnahmen (das sind die, wo das Wasser durch die lange Belichtungszeit nur noch wie ein Schleier aussieht) machen.
Wir wanderten weiter und kamen schließlich näher zum Fuß des Wasserfalls, jedoch standen hier viele Bäume im Weg, sodass die Aufnahmen hier nicht so leicht waren.
Der Weg nach oben war noch schlimmer als der nach unten. Mit dem schweren Stativ bepackt und dazu noch warm angezogen standen wir (gefühlt) kurz vor dem Hitzeschlag. Viele Schilder um uns herum beschrieben dieses Waldstück als Habitat der in Schottland so beliebten "red squirrels" (Eichhörnchen) und beschrieben ihre Gewohnheiten, natürlichen Feinde, Fußabdrücke und ihren Nestbau. Wahrscheinlich hätten wir sogar einige dieser Tierchen sehen können, wären nicht viele Wanderer an genau dieser Stelle unterwegs gewesen.

Mit ein paar sehr netten Aufnahmen, eingefangen in der Kamera, machten wir uns dann schließlich per Auto auf den Weg nach Fort Augustus, der südlichsten Stelle des Loch Ness. Dort besuchten wir das Visitor Center und ließen uns erklären, welche Sehenswürdigkeiten wir hier (noch dazu an einem Sonntag) begutachten könnten. Eine Weile lang beobachteten wir die Schleuse, durch die die Schiffe vom Loch Ness durch den Kaledonischen Kanal nach Süden gelangen (und wieder zurück). Dann holten wir uns einen Kaffee in einem hübschen kleinen Tante-Emma-ähnlichen Laden und machten uns auf die Suche nach einem Boot, mit welchem wir über den Loch Ness fahren könnten. Die Fahrt auf dem Loch Ness dauerte ca. eine Stunde. Wir fuhren an der östlichen Seite des Lochs auf den See hinaus und in der Mitte zurück. Zwischendurch ließen wir uns die Sonar-Geräte erklären, die dazu benutzt werden, um "Nessie" aufzuspüren. Natürlich fehlte auch das obligatorische "Oh... what's that?? There's something in the water!!!" nicht... am Ende war es aber doch nur ein Stück Treibholz.

Der Loch Ness ist ca 39 km lang und 1,5km breit. Er ist teilweise bis zu 226 Meter tief. Von der Fläche her gesehen ist er nach Loch Lomond nur der zweitgrößte See Schottlands, vom Volumen her ist der Loch Ness jedoch das größte Süsswasser-Reservoir Großbrittanniens. Die einzige Insel von Loch Ness, Cherry Island (der Name kommt daher, dass die Insel ziemlich klein ist - jedoch wohl ein wenig größer als eine Kirsche!) konnten wir auf unserer Rundfahrt ebenfalls begutachten.
Loch Ness ist Bestandteil des Kaledonischen Kanals, der als Verbindungsweg zwischen der Atlantikküste und der Nordseeküste benutzt wird um kürzere Transportzeiten zu sichern und die Stürme vor Schottlands Küsten zu umgehen. Daher musste auch die Schleuse in Fort Augustus gebaut werden.

Auf unserem Weg einmal rund um den Loch Ness kamen wir natürlich auch an Urquhart Castle vorbei, dem einst größten Schloss Schottlands. Da wir jedoch schon jede Menge Schlösser besichtigt hatten schauten wir uns dieses nur von Außen an.

Wir fuhren weiter nach Fort George, einer Festung aus dem 18. Jahrhundert, die nordöstlich von Inverness liegt. Auch hier stehen interessierten Besuchern Audiotouren zur Verfügung, die in nahezu allen Sprachen verfügbar sind. Außerdem erhällt jeder Besucher einen detaillierten Plan, der durch Zahlen an verschiedenen Stellen anzeigt, welcher Audiotrack zu dem Ort gehört, an dem man sich gerade befindet.
Zu den spannendsten Dingen, die man in Fort George sehen kann, gehören die original-nachgebauten Zimmer, die dem Besucher einen Eindruck vom Leben des 18. Jahrhunderts in Fort George ermöglichen. Sehr interessant ist auch die Ausstellung der Waffensammlung ("Seafield Collection of Arms") im "Großen Magazin".
In die Festung selbst kommt man nur über die Zugbrücke, die über einen Trockengraben führt, welcher bei Hochwasser geflutet werden konnte. Feindliche Truppen wären in diesem Graben dem Wasser schutzlos ausgeliefert gewesen.

Unser letzter Stop an diesem Tag galt den Clava Cairns, drei aus der Jungsteinzeit stammenden Tumulusgräbern, die von Steinkreisen umgeben sind. Die beiden äußeren Gräber hatten Forschern zufolge früher eine überdachte Kammer im Inneren, die über einen schmalen Gang begehbar war. Das mittlere Grab war wahrscheinlich schon immer offen gewesen. Die Grabkammer des mittleren Cairns war zu ihrer Erbauungszeit exakt auf den Mittwinter-Sonnenuntergang ausgerichtet.
Die Clava-Cairns mögen von Außen betrachtet nicht sonderlich spannend erscheinen, jedoch steckt hinter ihnen ein immenses Maß an Geschichte, welches so weit zurückliegt, dass es schwer sein wird, jemals alles über die Cairns herauszufinden. Bei unserem Besuch nieselte es leicht und die Sonne verschwand auch langsam am Horizont, sodass die Cairns eine etwas unheimliche Stimmung vermittelten. Die Cairns sind frei zugänglich (kein Eintritt, keine bestimmten Besuchszeiten). Im Vergleich zu Irland erinnern mich die Clava Cairns im Nachhinein sehr an Newgrange (Brú na Boinne), worüber ich später auch noch berichten werde.

Die folgende Nacht verbrachten wir ebenfalls in Foyers.

Die Fotos zu diesem Tag werde ich in 2 Posts aufsplitten... sind relativ viele...
Falls of Foyers
Schleuse bei Fort Augustus
"Nessie"
Fort George 1
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Schottland, 6. Tag
Die restlichen Fotos...
Fort George 2
Zimmer - Fort George
Waffenkammer - Fort George
Clava Cairns
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Schottland, 7. Tag
Am 14.09.2009 standen wir sehr früh auf, packten unsere Sachen, aßen schnell unser Frühstück und machten uns dann auf den Weg gen Norden... die HIGHLANDS... Da Inverness in den sogenannten Zentralen Highlands liegt wollten wir natürlich noch ein wenig "mehr" sehen, die "richtigen" Highlands.

Wir fuhren östlich an der Küste entlang, was im Nachhinein betrachtet ein Fehler war, da diese Strecke wenige Berge zeigt und von der Landschaft betrachtet ein wenig an Holland erinnert. Wir fuhren bis zum nördlichsten Punkt Schottlands, John o' Groats, wo das letzte Haus, das letzte Haus-Museum und die letzte Toilette angepriesen werden. Bei klarem Wetter kann man von hier aus die Orkney-Inseln erblicken, doch gehören die Orkney- und Shetlandinseln ihres skandinavischen Erbes wegen für die meisten Schotten nicht mehr zu Schottland.
John o' Groats ist eine der Sehenswürdigkeiten, die man sich auf der Karte markieren kann, um sagen zu können "Ich war schon mal dort", jedoch ist es kein unbedingt spannender Ort.
Möchte man jedoch eine Weile wandern, so empfielt sich eine Küstenwanderung von John o' Groats zu den Stacks of Duncanby. Wegen der langen Fahrt, die uns noch zu unserem Hotel bevorstand, haben wir uns die insgesamt 12 km lange Wanderung verkniffen (6km hin und das selbe zurück). Hier an der Küste erwartet jedoch eine wunderschöne Klippenlandschaft die eifrigen Wanderer.

Wir fuhren bis Bettyhill an der Nordküste entlang, um dort dann durch die "Mitte" des Landes zurück zu fahren. Auf dieser Strecke fanden wir schließlich genau das, was wir gesucht hatten: Berge, Berge und nichts als Berge und Schafe. Um diese Landschaft mit einem Wort zu beschreiben: gigantisch! Wir fuhren den ganzen Tag durch die Highlands, ohne auch nur ein Auto zu sehen. Inmitten von nichts stand irgendwann eine einsame rote Telefonzelle. Wir hielten oft auf den "passing places" an, um Fotos zu machen und einfach die Landschaft auf und wirken zu lassen.
Jedem, der eine Tour nach Schottland machen will, sei gesagt, dass sich die Landschaft mittig im Land oberhalb von Inverness einfach nicht in Worte fassen lässt. Hier gibt es keine großen Sehenswürdigkeiten oder Museen, nur gigantische Berglandschaften mit vereinzelten Häusern. Bei schlechtem Wetter ist von dieser Tour allerdings abzuraten (Fotos sind bei diesigem Wetter fast unmöglich und den ganzen Tag im Auto sitzen verdirbt einem auch den Spaß).

Mittags machten wir eine kurze Pause, um unseren Campingkocher auszupacken und eine Suppe zu essen. Wir hielten auf einer hübschen Rasenfläche in der Nähe eines kleinen Flusses an und machten uns an die Arbeit, von ein paar frei herumlaufenden Schafen und ein paar Engländern, die hier fischen wollten, beobachtet.
Zum Glück hatten wir hier strahlenden Sonnenschein und konnten die Aussicht auch hier richtig geniessen.

Schließlich fuhren wir weiter, zu den Falls of Shin, einem weiteren Wasserfall, den wir fotografieren wollten. Auch dieser Wasserfall war in der Größe nicht ganz das, was wir uns vorgestellt hatten, jedoch war er hübsch anzusehen und Stefan verbrachte eine ganze Weile damit, verschiedene Belichtungszeiten mit dem Graufilter auszuprobieren. Der Weg zum Wasserfall war diesmal recht kurz und nicht weiter anstrengend. Ein Spielplatz, ein Golfplatz (glaube ich zumindest) und ein Restaurant sorgen hier auch für das leibliche Wohl und Entspannung. Leider waren wir erst so spät dort, dass das Restaurant schon geschlossen hatte.
In meinem Reiseführer gab es leider auch hier nur einen kleinen Vermerk auf der Karte, der uns zum Wasserfall führte, doch der Weg ist relativ gut ausgeschildert.

Die Nacht verbrachten wir im Aultbea Hotel in Aultbea, einem kleinen Ort südlich von Ullapool, wo wir wegen der langen Fahrt erst recht spät ankamen. Bucht man ein Zimmer in einem B&B sollte man gegen 6 Uhr eingecheckt haben, da wir jedoch ein Hotel gebucht hatten war die späte Ankunft nicht weiter tragisch.
Im Hoteleigenen Pub machten wir es uns dann mit einem Cider und einem Bier gemütlich und ließen den Tag zu Ende gehen.
John o' Groats
Mittagessen
Highlands
Highlands
*******s_hm Paar
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Schottland, 7. Tag
und noch ein paar Fotos
ein Schaf
Passing Place
Stefan neben einem Schild (s.u.)
In Memory of Donals McLeod... (á la Highlander: "Ich bin Connor McLeod...")
Falls of Shin
*******s_hm Paar
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Schottland, 8.Tag
Nach einer sehr entspannten Nacht im Aultbea Hotel, Aultbea, machten wir uns auch diesmal wieder nach einem reichhaltigen schottischen Frühstück auf den Weg, um die Landschaft Schottlands zu erkunden.

Bei einem Gespräch mit dem Besitzer des Foyers House Loch Ness hatten wir vor 2 Tagen eine Karte erhalten, auf welcher eine Bergroute eingezeichnet war, die laut dem Besitzer phänomenal sein sollte.

Die Route erstreckt sich zwischen Applecross und Lochcarron und führt über enge unübersichtliche Straßen direkt in die Berge hoch (und wieder runter). Diese Route sollte nur von wirklich erfahrenen Autofahrern befahren werden, da man das Auto oft in winzig kleinen Biegungen um 180° drehen muss. Es herrscht oft auch Gegenverkehr, sodass man auf die passing places ausweichen muss. Sollte man einen Schotten auf dieser Strecke hinter sich haben bieten sich die passing places auch sehr gut dazu an, den wahrscheinlich erheblich schneller fahrenden Schotten vorbeizulassen. Es gilt als sehr unhöflich, an einem passing place NICHT anzuhalten, wenn jemand anderes hinter einem fährt (die Schotten sind DEFINITIV schneller!!). Ob das Fahrverhalten der Schotten wirklich sicher ist, ist eine andere Sache...

Die Gebirgsroute (oder "mountain route", wie wir sie liebevoll getauft haben) ist in keinem Reiseführer zu finden und daher ein echter Geheimtipp. Der Besitzer des Foyers House erklärte uns, dass er sich die Personen, denen er diesen Tipp gibt, genau anschaut, da einige Reisende ein Jahr später nochmal wiederkamen und sich aufgeregt hatten. Die Strecke sei "frightening" (meistens würden das jedoch nur die Frauen sagen). Da ich sehr gerne mit Stefan im Auto sitze hatte ich jedoch keine Probleme mit der Höhe und genoss die Aussicht sehr. Auf der Rückfahrt über diese Strecke fuhren wir jedoch genau durch eine dichte Nebelwand und konnten fast nichts mehr sehen.

Dann ging es weiter zum Eilean Donan Castle, welches eines der fotogenster Schlösser Schottlands ist. Beim Betrachten der Bilder mögen jetzt viele sagen: Das kenne ich doch! (Vor allem diejenigen, die den Film Highlander gesehen haben) Und ja, es ist wahr, das Eilean Donan Castle wurde 1986 auch als Kulisse des Films "Highlander" (mit Christopher Lambert) benutzt.

Die Ursprünge des Eilean Donan Castles datieren bis 1220 zurück. Damals wurde das Schloss gebaut, um die Bevölkerung vor den Wikingern zu beschützen. Es wurde mehrmals angegriffen, konnte jedoch jedes Mal verteidigt werden (bis die Kanone erfunden wurde). 1719 wurde sie von englischen Kriegsschiffen, die mit Kanonen bewaffnet waren, jedoch niedergerungen. Im Inneren des Eilean Donan Castles kann man eine Ausstellung zur Geschichte des Schlosses besuchen und sich unter anderem zahlreiche Einrichtungsgegenstände, Dolche, Münzen und Fotos (aus neueren Zeiten) ansehen. Die original eingerichtete Küche (mit Tellergeklapper im Hintergrund), die Waffenkammer und die große Halle zählen ebenfalls zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten des Eilean Donan Castles.

Der Name "Eilean Donan" kommt daher, dass das Schloss eigentlich auf einer kleinen Insel (schottisch: eilean) inmitten des Loch Duich steht. Wahrscheinlich kommt der Name der Insel Donan von einem irischen Heiligen, dem Bischof Donan, der im Jahr 580 nach Schottland kam. Ihm sind in der Umgebung des Castles mehrere Kirchen geweiht.

Die Nacht verbrachten wir im Stewart Hotel in der Nähe von Oban. Hier trafen kurz nach unserer Ankunft auch mehrere Biker aus Deutschland ein, mit denen wir uns an der Bar später über unsere Erfahrungen austauschten und denen wir (da sie in die entgegengesetzte Richtung reisten) auch einige gute Tipps geben konnten.
Das Hotel war sehr hübsch eingerichtet, obwohl der Geruch nach indischem Essen ein wenig unangenehm war. Wir sprachen eine Weile mit den Hoteliers, die das Hotel zu dieser Zeit leiteten, da der Chef wohl verreist und die anderen Angestellten keine Lust zu arbeiten hatten. Die beiden erzählten uns, dass sie aus Indien kämen und hier Arbeit gefunden hatten. Für uns klang das Ganze nach "billiger Arbeitskraft", aber wir genossen es einfach, uns mit ihnen zu unterhalten und sagten dazu nichts weiter. Am Ende spendierte mir einer der Inder eine Cola und wollte mich über mögliche Orte zum Heiraten informieren... *lol*
Die Zimmer waren sehr groß und, wie das Hotel selbst, hübsch eingerichtet, jedoch funktionierte das Internet nicht sehr gut.
An diesem Abend bemerkte ich auch, dass mich eine schottische Zecke entdeckt hatte und es sich bei mir am Bauch gemütlich gemacht hatte. Da ich gegen FSME geimpft bin hat mich dies nicht weiter gestört, jedoch sollte man, falls man nicht geimpft ist, sofort einen Arzt anrufen und den Zeckenbiss, auch wenn man geimpft ist, weiter beobachten, da Zecken auch andere Krankheiten übertragen können.
mountain route - vom Berg aus nach unten fotografiert
Eilean Donan Castle
Eilean Donan Castle
Loch Linnhe
Loch Linnhe 2
*******s_hm Paar
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Schottland, 9. Tag
An unserem letzten Tag in Schottland mussten wir in Richtung Stranraer fahren, da dort unsere Fähre am nächsten Morgen ablegen würde. Auf dem Weg ließen wir es uns natürlich nicht nehmen, noch ein paar Sehenswürdigkeiten mitzunehmen.

Zunächst kamen wir an der Crossraguel Abbey vorbei, der Ruine einer Abtei, die im 12. Jahrhundert gebaut wurde. Im Vergleich zu anderen Abteien ist diese zwar nicht unbedingt hübsch, birgt jedoch eine lange Geschichte. Vor langer Zeit hatten hier die Äbte nämlich nahezu uneingeschränkte Macht, sie konnten ihr eigenes Geld prägen, hatten die Macht über Fischerei, Rechtsprechung und unterhielten eigene Werkstätten und Brauereien. Erst 1592 konnte diese Macht durch die Reformation eingeschränkt werden. Die Architektur ist frühgotischer Natur. Die Seitenwände sind erstaunlich gut erhalten und stehen an den meisten Stellen noch vollständig. Das vollständig erhaltene Torhaus kann betreten werden. Von hier aus hat man einen sehr schönen Ausblick.
Der freundliche Ticker-Verkäufer (ein Schotte durch und durch) hat uns ebenfalls unseren Aufenthalt durch freundliches Geplauder versüßt. Zunächst wollte er natürlich wissen, woher wir kommen, da mein amerikanischer Akzent ihn ein wenig verwirrte, da ich ja Deutschland als Herkunftsland angegeben hatte. Wir redeten ein wenig und er gab mir eine Kostprobe des "richtigen" schottischen Englisch, wie er es z.B. bei seiner Familie sprechen würde. Später trafen wir ihn bei einem Rundgang um die Abtei wieder (er wollte gerade den Rasen mähen... da kann kein Schotte wiederstehen!) und er erzählte uns einige Anekdoten aus der späten Geschichte der Abtei. Anscheinend finden hier immer wieder (vor allem in den Sommermonaten) Hochzeiten statt, zu denen dann auch gerne mal ein Falke mit den Ringen losgeschickt wird. Dieser Falke trägt die Ringe für das Brautpaar an einem kleinen Säckchen, welches an einem Bein befestigt wird, soll dann einmal um die Abtei herum fliegen und die Ringe dann dem Brautpaar bringen. Leider befinden sich jedoch neben der Abtei einige Felder, sodass es schonmal des Öfteren passiert sei, dass der Falke einen Hasen entdeckt hat und zwischendurch kurz auf die Jagd ging...

An Glasgow fuhren wir nur vorbei, bzw. teilweise fuhren wir auch direkt durch, wobei die Stadt sich unserer Meinung nach nicht zum Besseren verändert hat. Glasgow war früher ja als Industriestadt verschrien, die keine schönen Orte für Touristen zu bieten hatte. 1990 wurde die Stadt zur Kulturhauptstadt Europas gekürt, 1999 zur Architektur- und Designhauptstadt Großbritanniens und 2003 zur europäischen Hauptstadt des Sports. Viele Reiseführer behaupten, Glasgow habe schon seit Jahren sein "Schmuddelimage" abgestreift, wir haben jedoch davon nichts mitbekommen.

Auch in Stranraer wollten wir natürlich noch einige Sehenswürdigkeiten entdecken, also machten wir uns auf den Weg zur Glenluce Abbey, die gerade zu der Zeit als wir hinfuhren keine Eintrittspreise erhob. Irgendwo in der Umgebung wurde laut dem Schild, welches wir vorfanden, umgebaut, sodass wir uns frei auf dem Gelände bewegen konnten.

Schließlich fuhren wir zu Castle Kennedy & Gardens, einer winzigen Ruine eines einst sehr hübschen Schlosses, welches von Gärten mit allen möglichen Pflanzen und Blumen umgeben ist. Für Pflanzenliebhaber gibt es hier die Möglichkeit, Blumen und Gräser direkt im Shop zu erwerben. Des weiteren kann man einen Spaziergang durch die Gärten und Rasenflächen unternehmen und den weitläufigen See betrachten. Ein kleines Restaurant läd zum Verweilen und Picknicken ein.

Unsere letzte Station in Schottland war eine Sehenswürdigkeit, die eigentlich den Namen Sehenswürdigkeit nicht verdient, daher entstanden hier auch keine Fotos. Wir fuhren einen langen Weg zum Torhouse Stone Circle, einem kleinen, eher unbedeutenden Steinkreis inmitten von Feldern. Die Steine waren sehr klein und (natürlich) kreisförmig aufgestellt, jedoch waren die Zäune drum herum (die typischen schottischen steine-aufeinander-gestapelten Zäune) spektakulärer.

Zu Abend aßen wir in einem tollen kantonesischen Restaurant, in welchem wir das beste kantonesische Essen seit langem bekamen. Das Restaurant liegt in der Queen Street in Stranraer und nennt sich "Sun Kai". Wir können dieses Restaurant jedem empfehlen, der gerne chinesisch/kantonisisch isst und auch ausgefallenere Sachen, wie z.B. die scharf-saure Suppe, probieren möchte. Diese Suppe war wirklich genau das, was sie versprach: unheimlich scharf und sehr sauer!

Da die Nacht noch jung war beschlossen wir, in einen Pub zu gehen. Im Pub unserer Wahl, der direkt neben unserem B&B, dem Lakeview Guest House, lag, wurde gerade ein Fussballspiel zwischen einer deutschen Mannschaft (Stuttgard glaube ich) und einer schottischen Mannschaft live übertragen. Wir waren zunächst etwas unsicher, da wir viel über Hooligans und ähnliches gehört/gelesen hatten, jedoch erkannten die Schotten schnell, dass wir Deutsche waren und erklärten uns freundlich, wer bisher wie gespielt hatte und um welche Mannschaften es sich handelte.
Einige Schotten spielten zwischendurch eine Runde dart und schauten nur zwischendurch auf den Bildschirm. Nach einem fast-Tor der Schotten schrien plötzlich sämtliche Schotten im hinteren Teil des Pubs (dort, wo die Dartscheibe war) aus vollem Halse auf, sodass ich zusammenzuckte und ängstlich nach hinten blickte. Daraufhin beruhigte mich ein älterer Schotte und rief den Jungs an der Dartscheibe zu, sie sollten so ein Geschreie doch bitte unterlassen, sie würden mich nur erschrecken... *grins* Wahrscheinlich hatte einer der Dartspieler das Spiel soeben durch einen gekonnten Wurf beendet...

Nach einem kleinen Spaziergang um den kleinen angelegten See vor unserem B&B (der sooo klein eigentlich gar nicht war), gingen wir dann schließlich ins Bett. Das Zimmer war recht klein, aber liebevoll eingerichtet und komplett in braun- und rottönen gehalten. Aus der detaillierte Informationsmappe hatten wir übrigends die Adresse des Restaurants entnehmen können - eine Empfehlung des Hauses.
Crossraguel Abbey
Glenluce Abbey
Kennedy Castle & Gardens, Blick vom Garten aus
alter Baum in den Kennedy Gardens
******aar Paar
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Erst einmal vielen Dank für die Ausführlichkeit - da müssen wir uns mal Zeit nehmen für das intensive Lesen. Ansonsten *bravo*
*******s_hm Paar
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Schottland, 10. Tag/Irland, 1. Tag
Am 17.09.2009 legte die Fähre von Stranraer nach Belfast um 9:50 ab. Da man im Normalfall ca 1 Stunde vor Abfahrt da sein sollte, unser Hotel jedoch direkt am Hafen lag, hatten wir nach dem Frühstück noch genügend Zeit um das Auto nochmal zu Tanken und unsere Klamotten zusammenzupacken.

Die Fährfahrt war sehr angenehm und dauerte nur 2 Stunden. Die meiste Zeit haben wir Kaffee getrunken oder am Laptop gesessen, da es auf dem Schiff kostenlose Passwörter zum Einloggen ins Internet gab (sofern man einen eigenen Laptop hatte). Die Internetverbindung auf der Fähre war jedoch nicht die schnellste und so waren die 2 Stunden auch schnell überstanden (wir konnten in dieser Zeit ca 3 mails per joy verschicken)...

In Belfast angekommen machten wir uns auf den Weg nach Südirland, wo wir uns als erste Sehenswürdigkeit Brú na Boinne (Newgrange) anschauten. Newgrange ist eines der drei Tumulusgräber im County Meath, am Fluss Boyne. Knowth und Bowth, die anderen beiden Gräber, sind ebenfalls zu besichtigen, dennoch sind Newgrange und Knowth die einzigen beiden Gräber, die auch von innen besichtigt werden können.
Um Newgrange besichtigen zu können muss man zum Brú na Boinne Visitor Center fahren. Von dort aus werden die Reisegruppen per Shuttlebus zu den Gräbern gefahren. Man kann entweder die einfache Tour nach Newgrange oder die Tour nach Newgrange und Knowth buchen. Aus Zeitgründen (3 Stunden für die lange Tour) haben wir uns nur für Newgrange entschieden.
Sollte man für längere Zeit in Irland sein empfielt es sich, sich eine Mitgliedskarte für Heritage-Ireland ausstellen zu lassen. Man erhällt eine kleine Karte, die ähnlich einer EC-Karte aussieht und ein Buch, welches die von Heritage-Ireland unterstützten Castles und andere Sehenswürdigkeiten aufzählt. Die Karte gilt für ein Jahr und kostet für Erwachsene €21 und für Studenten/Schüler €8. (für weitere Informationen könnt ihr mir gerne eine mail schreiben)
Leider kann man in den Gräbern selbst nicht fotografieren, man bekommt jedoch dadurch, dass die Touren von einem Führer begleitet werden viele interessante Informationen über die Gräber, die Umgebung und die Geschichte.

Wir fuhren schliesslich weiter nach Dublin, wo wir im Leeson Inn Downtown eincheckten. Dort ließen wir auch unser Auto stehen und gingen zu Fuß durch den Park in die Stadt. Zunächst erkundeten wir ein großes Shopping Center, ehe wir uns auf die Suche nach etwas Essbarem machten. Hierzu gingen wir zur Temple Bar, einer Straße Dublins, die mit Pubs und Restaurants gesäumt ist. Hier findet man auch das HardRock Café (ein MUSS für mich). Eine Straße weiter aßen wir dass zwei riesige Pizzen in einem sehr schönen aber kleinen Italienischen Restaurant.
Später kehrten wir dann im Oliver St. John Gogartys Pub ein, wo jeden Abend live irische Folksmusik gespielt wird. Wir hörten uns eine sehr tolle Band an, deren CDs wir natürlich auch gleich kauften.

Spät abends kehrten wir dann in unser Hotelzimmer zurück.
Newgrange
Newgrange 2
Shopping mall
Oliver St. John Gogartys
*******s_hm Paar
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Irland, Tag 2
Da Dublin uns am ersten Abend so gut gefallen hat haben wir beschlossen noch einen Abend zu bleiben. Wir haben heute erstmal richtig ausgeschlafen, das Bad geflutet (doofe Dusche!) und uns dann auf den Weg in die Stadt gemacht. Da das Frühstück im Hotel halb so viel wie das Zimmer kosten sollte haben wir uns kurzerhand dazu entschieden, einmal um die Ecke zu gehen und uns einen Muffin, bzw ein Croissant, zu kaufen.
Auf dem Weg durch den Park, den Coffee-to-go-schlürfend, haben wir dann erstmal die Leute beobachtet und uns die Natur-zwischen-der-Großstadt angeschaut.

Als wir am anderen Ende des Parks gerade die Shopping-Meile betreten wollten sind uns ein paar Kutschen aufgefallen, die am einen Ende des Parks standen. Natürlich waren wir erstmal neugierig und sind hin gegangen, woraufhin wir dann nach einem kurzen Gespräch mit dem Kutschfahrer beschlossen eine kurze Fahrt durch Dublin zu machen. Die Fahrt war sehr interessant und schön, wobei es erstaunlich ist, dass eine Pferdekutsche in Dublin überhaupt funktioniert, da die Autofahrer hier nicht unbedingt zu den rücksichtsvollen Fahrern gehören. Nach der Kutschfahrt machte der Fahrer noch das obligatorische Touristenfoto von uns …

Anschließend wollten wir das Dublin Castle sehen, was ein ziemlicher Reinfall war. Erstens war der Eingang nicht zu finden, da die Iren sich wohl von Schottland abgrenzen wollen und beschlossen haben, keine farbigen Schilder für Touristen aufzustellen, sondern hoffen, dass die Touris irgendwie so den Weg finden. Zweitens ist das Castle nur mit „guided tours“ zu besichtigen, was uns eindeutig zu doof war! Und drittens haben die Iren rund um das Castle ziemlich hässliche Gebäude angebaut. Anscheinend waren sie der Ansicht, dass man da wo schon eine Mauer steht einfach nur anbauen muss… hmm…

Also nächste Option: Ein Museum. Wenn wir schon kein altes Castle besichtigen dann halt alte Knochen und Fundstücke aus dem irischen Moor. Anscheinend hatten die Iren ein paar "Ötzis" in ihren Mooren gefunden (was ich sehr makaber als Ausstellungsstück fand), die wir uns dort ansehen konnten. Ansonsten waren die Ausstellungsstücke die üblichen, die ganze Aufmachung hingegen eher unspektakulär. Stefan sagte, dass er das Völkerkundemuseum in Hamburg da deutlich besser findet. Hier ging man irgendwie ohne es zu merken von einem Jahrhundert ins nächste, von Neandertalern zu Rittern und wieder zu Steinzeitmenschen ohne eine logische Reihenfolge zu haben.

Schließlich sind wir bei einem Bummel durch die Stadt geblieben, haben uns dann mal einen halben Tag Auszeit von den Sehenswürdigkeiten gegönnt und sind im Hotelzimmer geblieben. Abends haben wir dann (mal wieder) italienisch gegessen (ich hatte eine seeeehr gute Lasagne) und sind durch Dublin gezogen um uns mal anzuschauen, wie die Leute hier so feiern. Heute wieder in den Pub zu gehen war uns zu langweilig, da die Band die heute im Oliver St. John Gogartys spielte auch nicht so toll war. Aber ein entspannter Abend im Hotelzimmer ist auch sehr schön – bis auf den Club der direkt neben unserem Fenster englische Techno-Rap-Musik spielte war alles ganz toll. Und, man mag es kaum glauben, wir hatten heute jeder eine eigene Decke!!! WOW!
Kutsche
Dublin Castle
Dublin Castle
Herrlich..., das typische Touribild inner Kutsche... *haumichwech*

Jetzt wirds interessant *g*
*******rei Paar
477 Beiträge
jaa...
...sind auch ganz neugierig auf das was jetzt über irland kommt....!!!

aber sagt mal, ihr sagtet doch, ihr wäret nicht in der dublin ecke?!?

*motz* *heul2*
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