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E10 ... Teller-Tank-Konflikt

****aar Paar
62 Beiträge
Würde man das Geld, das man in "erneuerbare Energien" steckt, in die Atomkraft-Forschung stecken, wären wir bei Fusions-Kraftwerken deutlich weiter...

Leider führen die realen Risiken und Probleme der Atomspaltung zu einer generellen Ablehnung von Atomkraft, was die Fusion aber zu Unrecht trifft. Dort gibt es die Mehrheit der Probleme nicht. Dafür erzeugt sie auch gleich wesentlich mehr Energie.
Außerdem wird der Energiebedarf - in Form von Strom - deutlich steigen, wenn wir beginnen immer mehr Autos (und irgendwann weitere Maschinen) auf Strombetreib umzustellen - die Akkus wollen ja auch geladen werden.

Am lustigsten finde ich das Argument, Solarenergie sei besser als Atomkraft... Solaranlegen wandeln auch nur die Energie, die bei der Atromfussion freigesetzt wird auf und wandeln sie in Strom um. Und das mit einen kaum zu beziffernden Wirkungsgrad...
*******gne Mann
93 Beiträge
> Trigon

Denn eins steht fest: Nachwachsende Rohstoffe pusten nur das CO2 in die Luft, das sie kurz vorher daraus entnahmen. In der Bilanz wird es nicht mehr CO2. Fossile Rohstoffe liefern uns dagegen das Treibhausgas CO aus der entfernten Vergangenheit dazu.

Das stimmt leider nicht so ganz. Mittlerweile ist bekannt, dass die Erzeugung von Biosprit sehr viel Primärenergie beim Anbau, bei der Ernte und bei der Umwandlung zu Kraftstoff in Anspruch nimmt. Viel mehr, als für die Herstellung von „normalen Kraftstoffen“ erforderlich ist. Hinzu kommt, dass sich der Verbrauch eines mit Biosprit betriebenen Fahrzeuges erhöht. Somit dürfte sich die CO2-Debatte von alleine erledigt haben.

Meines Erachtens nach geht es mal wieder nur darum, unser grünes Gewissen zu beruhigen. Denn da wo Bio draufsteht, muss ja auch Bio drin sein. Und da sind wir schon bei der ganz normalen grünen Assoziation: Bio ist gut! Ganz egal wo Bio herkommt.

Wenn ich daran denke, mit welch immensen Mitteln E10 subventioniert wird, beschleicht mich das Gefühl, dass bereits einige Leute Gewehr bei Fuß stehen, um diese Subventionen abzuschöpfen.

Nein! Biokraftstoffe können keine Lösung sein. Die gewonnenen Vorteile können die hinzunehmenden Nachteile nicht weder ausgleichen.
*******Free Mann
41 Beiträge
@ Lt_Uhure
"Demnach wird immer nur das Nötigste gemacht, und das geht auf Dauer nicht gut. Wenn wir entsprechende Auflagen machen würden, mit ganz klaren Laufzeiten, dann gibt es eine Kosten-Nutzen-Analyse und dem entsprechend wird dann investiert oder nicht.

Unser Problem ist halt einfach, daß solche Themen nicht sachlich besprochen werden können. Das verhindert schon alleine diese ewige Hetze und Unsachlichkeit der politschen Linken."

Wunderbar, dieser Wiederspruch in sich selbst, in beiden Absätzen auch noch, kannst du den Beitrag noch zurückziehen?

...eine Kosten-Nutzen-Analyse zielt darauf ab nur das (finanziell) Nötigste zu machen, das wird laut eigener Argumentation auf Dauer nicht gut gehen...

...ewige..linke..Hetze..und..Unsachlichkeit...
verhindern also das sachliche herangehen an "solche Themen"

hättest du auf den letzten Satz verzichtet wäre zumindestens ein gewisser Anstand gewahrt geblieben, und du hättest dich nicht selber dem Vorwurf der (rechten?) Polemik aussetzen müssen.
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
Würde man das Geld, das man in "erneuerbare Energien" steckt, in die Atomkraft-Forschung stecken, wären wir bei Fusions-Kraftwerken deutlich weiter...

Würde man das Geld, das man in die Fusionsforschung steckte, in den Ausbau der Geothermie stecken, wäre man mit der Erdwärme deutlich weiter. In Australien entsteht gerade ein 275 MW-Kraftwerk (zum Vergleich: Atomkraftwerk Grundremmingen 237 MW), welches seine Energie ausschließlich aus einer tiefen Bohrung bezieht, die einen technisch relativ einfach zu realisierende Zugriff auf die praktisch unendliche Hitzeenergie des Erdkörpers ermöglicht. (Ein Ausbau auf 10.000 MW in diesem australischen Erdwärmekraftwerk ist für die Zukunft geplant.)

Erdwärme löst das Problem, das die Fusionsforscher auch in absehbarer Zeit nicht lösen werden - Zugriff auf unendliche Energie. Wie war das noch mit der sogenannten "Fusionskonstante": "Als Fusionskonstante wird mit scherzhaftem Unterton (ähnlich der Erdölkonstante) die Erscheinung bezeichnet, dass seit Jahrzehnten die technische Beherrschung der Kernfusion und entsprechende Energiegewinnung von der Gegenwart aus gerechnet für jeweils 30-40 Jahre in der Zukunft als möglich vorausgesagt wird. Der Bund investiert mehr in Fusionsforschung als in die Erforschung erneuerbarer Energien." (Wikipedia)
zum Thema was auf den Teller kommt
Die Diskussion ist etwas abgewandert zur Frage der Energieerzeugung im Allgemeinen. Sehr interessant, aber so umfangreich, daß sich sicher ein neuer Thread hierfür eignen würde, oder?

Zur Frage des Biosprits erscheint mit folgendes richtig:

Wirtschaftliche Probleme:
Es ist doch unstreitig das Gesetz des Marktes, daß der höhere Bedarf an Agrarprodukten zu einer Preissteigerung führt. Das halte ich in Anbetracht der Ernährungsprobleme und den Agrarökonomischen Strukturen in den Dritteweltländern für sehr problematisch. Die Probleme könnte man vermutlich nur durch staatliche Regulierung vermeiden, aber ob dann noch der Markt funktioniert ist eine anderer Frage. Zu dem sind solche Regulierungen häufig kontraproduktiv in Bezug auf den Aufbau einer funktionierenden Marktwirtschaft in den Dritteweltländern.

Monokultur und Umweltprobleme:
Für die Profitmaximierung ist möglichst viel Biomasse unter geringstem Aufwand gefragt. Der Anbau reduziert sich also auf ein paar besonders geeignete Pflanzen, wie z.B. Mais. Fruchtwechsel für eine natürliche Stickstoffdüngung und zum Bodenerhalt wird häufig nicht durchgeführt, da der Nutzen geringer ist als Kosten und Aufwand (z.B. auch für die zusätzlich benötigten Maschinen etc.). Die Frage ist also, wie viel solcher Monokulturen verträgt unsere Umwelt. In unseren fruchtbaren Breitengraden mag sich das nicht als großes Problem auswirken. Doch in "schwierigeren Klimazonen" ist eine erfolgreiche Landwirtschaft von der Biodiversität abhängig, damit die Böden nicht unfruchtbar werden, austrocknen und veröden. Summa summarum erscheint mir die Abwägung, ob, wo und in welchem Umfang es sinnvoll ist als sehr schwierig, darum möchte ich auf folgendes Hinweisen:

...das Auto verbraucht nur einen ganz geringen Anteil des Energiebedarfs. im Vergleich zum Gesamtverbrauch von Öl liegt das irgendwo bei weit unter 5%.
Der Verbrauch für Heizung und Elektrizität ist wesentlich höher.

Angesichts dieser Relevanz ist es doch sehr fragwürdig, ob wir mit dem Biosprit das Risiko von Hunger und Elend von zig Millionen (10, 100, 1000 Millionen?) Menschen wirklich eingehen wollen. Aber abgesehen davon, gilt dies nicht nur für den Sprit. Auch die Stromerzeugung ist meine ich in Frage zu stellen, denn Biogasanlagen werden schon seit Jahren kräftig subventioniert, und zwar für die nächsten 20 Jahre. Die Problematik ist also nicht neu.

Über das Umweltproblem der Monokulturen kann man sicherlich diskutieren, wenn man es mit den Risiken der Atomkraft, oder den unangenehmen Begleiterscheinungn von Wind- und Solarenergie vergleicht. Das Hungerproblem jedoch ist für diese Form der CO2-armen Energiequelle charakteristisch, kaum wegzudiskutieren und darum halte ich es für falsch.

Ich stimme meinen Vorrednern zu, daß es viel sinnvoller wäre, den Spritverbrauch der Autos zu senken. Ein VW-Golf beispielsweise verbraucht nicht weniger Sprit als vor 15 Jahren. Der angeblich niedrigere Verbrauch wird nur deswegen erreicht, weil die Kiste an der Ampel automatisch den Motor ausstellt und man im Handbuch darauf hingewiesen wird, schon bi 50km/h in den 5. Gang zu schalten. Das konnte man vor 15 Jahren auch schon tun, mit nahezu gleichem Ergebnis. Die geringe Verbesserung im Verbrauch des heutigen Motors wird dann häufig wieder durch Accessoires wie Klimaanlagen, Sitzheizung etc. zunichte gemacht. Fazit: Seit den 90er Jahren hat die Autoentwicklung in Bezug auf den Spritverbrauch keine nennenswerten Fortschritte gemacht. Das ist ein großes Armutszeugnis wenn man berücksichtigt welche hohen Investitionen diese Industrie tätigt. Der Sprit ist halt nach wie vor viel zu billig! Besser den Sprit verteuern, als die Lebensmittel (was die Folge des Biosprits ist). Bei diesen sollte man dann doch eher die Qualität verbessern.

ps: völlig abartig ist ja auch der Trend bei Luxus-Boliden, die mit einem Hybrid-Modul ausgerüstet werden, um die Normen für die Innenstädte erfüllen. Der e-Antrieb eines 550PS-Boliden von Porsche reicht mit seinen 25km Reichweite gerade aus, damit der stolze Besitzer, der ansonsten seine 30l (oder mehr?) durch den Auspuff bläst, durch Londons City reiten kann. Hier hat die Regulierung des Gesetzgebers völlig versagt!
@Trigon:
Oh du Unwissender.
Ah, ein Wissender! Endlich mal jemand, den ich mal zu diesem brisanten Thema befragen kann!

Ich habe in den Semesterferien beim Bau auf so einem Ding gearbeitet,
Das ist wahrhaft eine herausragende Referenz! Und ich habe in den Semesterferien bei Karstadt Luftballons aufgepustet - ob die deshalb wirtschaftlich so in Bedrängnis geraten sind?

und ich habe den Pfusch gesehen... angefangen von sicherheitsrelevanten nicht eingebauten Materialien, die die Arbeiter privat besser gebrauchen konnten,
Verwechselst Du das nicht mit Baustellen im nichtnuklearen Bereich? Rein zufällig weiß ich nämlich recht genau, wie gründlich sowohl der Betreiber als auch externe Gutachter ihre Nase in alles stecken, was da getan wird. Wer den Bohei erlebt hat der entsteht, wenn ein Rohr abgelängt wird, ehe es von einem Sachverständigen umgestempelt wurde, der ahnt, was da für ein Aufwand getrieben wird.

bis hin zu aus Spaß in dünnen, sicherheitsrelevanten Leitungen untergebrachten Zigarettenkippen.
Da, wo es wirklich ernst wird und nicht nur "am Rande der Peripherie" ist, da wird garantiert nicht geraucht. Also gibt es auch keine Kippen, die irgendwo versteckt werden könnten.

Und mein Cousin ist Projektingenieur für Kernkraftwerke... er sagt als absoluter Insider der Sicherheitstechnik, dass unsere Generation einen GAU mitten in Europa, vermutlich sogar in Deutschland erleben wird. Wenn wir die Dinger nicht endlich stilllegen.
Und wie soll dieser GAU (bedenke: Der GAU ist der Auslegungsstörfall, also der, für den alle Sicherungssysteme ausgelegt sind) zustandekommen? Als Stichworte seien Basissicherheit, Leck-vor-Bruch, wiederkehrende Prüfungen und nicht zuletzt atomrechtliches Aufsichtsverfahren genannt. Und was ganz entscheidend ist , das ist die inhärente Sicherheit beispielsweise durch den negativen Dampfblasenkoeffizient, der dazu führt, daß im Falle eines "Super-GAUS" (wodurch sollte der hervorgerufen werden?) die thermische Leistung der Anlage schlagartig in die Knie geht und nicht erst richtig ansteigt, wie vor 25 Jahren bei einem graphitmoderierten Druckröhrenreaktor auf tragische Weise gezeigt wurde.

Als ernstzunehmendes Problem sehe ich vor allem die Endlagerfrage, die bis heute nicht zufriedenstellend beantwortet ist. Alles andere sind entweder Peanuts oder Halb- bis Unwahrheiten, die von halb- bis unwissenden Interessenvertretern gestreut werden.

Daß es trotzdem sinnvoll ist, sich ernsthaft Gedanken zu machen über eine nachhaltige Art der Energiegewinnung, das steht auf einem anderen Blatt. Das dann, wenn erstmal ein brauchbares Konzept steht, in die Tat umzusetzen, ist wieder eine herkulische Aufgabe. Man sehe sich nur an, was jetzt schon für Widerstand existiert, wenn es darum geht, das Stromnetz an sich ändernde Erzeugungs- und Verbrauchssituationen anzupassen. Da greift, wie so oft, das Sankt-Florians-Prinzip. Natürlich will ich billigen Strom, billigen Sprit etc., aber doch bitte so, daß zumindest ich von den Konsequenzen nicht behelligt werde.

Ach ja: Der 237-MW-Block in Gundremmingen ist erst kürzlich, genauer vor 34 Jahren, abgeschaltet worden.
@Will:
Fazit: Seit den 90er Jahren hat die Autoentwicklung in Bezug auf den Spritverbrauch keine nennenswerten Fortschritte gemacht.
Jein. Im technischen Sinn ist die Effizienz in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen, allerdings ist irgendwann ein Optimum erreicht. Carnot läßt sich nicht überlisten. Und ob man für die letzten Promille an Wirkungsgrad den vielfachen Aufwand treiben will, darüber sollte man mal in einer ruhigen Minute nachdenken.

Das Problem liegt eher in den Vorgaben, sei es durch "Oberentwickler" oder Marketingdroiden, die dem Konstrukteur die Maxime "schneller, höher, weiter" vorgeben. Wenn ein Golf nicht mehr 740kg, sondern 1,4 Tonnen wiegt, dann ist es schon eine technische Leistung, daß der resultierende Verbrauch nicht spürbar höher liegt, allerdings ist die erzielbare (und erst recht die tatsächlich erzielte) Transportleistung nicht höher als vor dreißig Jahren: Eine Person und ein Aktentäschchen von der Wohnung ins Büro...

Würde man die Effizienzsteigerungen sinnvoll nutzen, dann wären schon heute ganz ohne jeden nennenswerten Aufwand Fahrzeuge möglich, die die realen Transportbedürfnisse der Mehrheit der Bevölkerung mit einem Verbrauch von deutlich unter 3l/100km befriedigen könnten. Immerhin sitzen in den seltensten Fällen zwei oder mehr Personen in einem PKW, also wäre ein Konzept wie der Messerschmitt Kabinenroller mit heutiger Technik geeignet, dieses Ziel zu erreichen. Zumindest VW hat sowas ja auch als Studie in Arbeit - Stichwort Ein-Liter-Auto.

Jetzt werden wieder viele aufheulen, weil sie ja ach so oft mit Kind und Kegel in den Urlaub müßten und man dafür seinen Hausfrauenpanzer bräuchte. Das ist natürlich Unfug. Oder kauft sich jeder einen Airbus, der einmal im Jahr in den Süden fliegt? Ich renne auch nicht ständig mit einem Monsterkoffer herum, nur weil ich alle Jubeljahre mal viele Klamotten transportieren muß. Das große Behältnis kommt dann zum Einsatz, wenn ich viel transportieren muß, sonst nicht. Warum sollte das bei KFZ nicht ebenso möglich sein? Und warum braucht es überhaupt für jeden Weg, der weiter ist als der Fußweg von der Haustür bis zur Garage, das Auto? Man soll ja auch zu Fuß oder per Fahrrad vorankommen...

Das ist ein großes Armutszeugnis wenn man berücksichtigt welche hohen Investitionen diese Industrie tätigt.
Wie man es nimmt: Es ist eine Meisterleistung, daß der Verbrauch nicht noch höher liegt! Schlimm ist es nur, daß der interessierte Verbraucher gar keine Möglichkeit bekommt, sich ein spritsparendes Fahrzeug zuzulegen.

Der Sprit ist halt nach wie vor viel zu billig! Besser den Sprit verteuern, als die Lebensmittel (was die Folge des Biosprits ist). Bei diesen sollte man dann doch eher die Qualität verbessern.
Das kann man wohl uneingeschränkt unterschreiben.

Ein Problem ist beim KFZ sicher auch die Tatsache, daß der schmerzvolle Akt des Bezahlens an der Tankstelle nicht unmittelbar mit der Tätigkeit des Losfahrens korreliert. Müßte für jeden Startvorgang erstmal ein Zwei-Euro-Stück in eine verplombte Box am Armaturenbrett gesteckt werden, deren Inhalt dann beim Tanken mit dem fälligen Betrag verrechnet würde, dann würde vielen öäfter mal bewußt, daß ihr Handeln im Moment u. U. nicht nur unökologisch, sondern auch unökonomisch ist. Denn beispielsweise öffentliche Verkehrsmittel leiden unter anderem deshalb unter dem Vorurteil, teuer zu sein, weil i. d. R., insbesondere vom Wenignutzer, jede Fahrt separat bezahlt werden muß. Daß das Auto häufig die mit Abstand teuerste Lösung ist (na gut, die zweitteuerste nach dem Taxi), wollen viele nicht wahrhaben.

ps: völlig abartig ist ja auch der Trend bei Luxus-Boliden, die mit einem Hybrid-Modul ausgerüstet werden, um die Normen für die Innenstädte erfüllen. Der e-Antrieb eines 550PS-Boliden von Porsche reicht mit seinen 25km Reichweite gerade aus, damit der stolze Besitzer, der ansonsten seine 30l (oder mehr?) durch den Auspuff bläst, durch Londons City reiten kann. Hier hat die Regulierung des Gesetzgebers völlig versagt!
Im Gegenteil: Sie hat bestens funktioniert, gerade beim Porsche 918! Da hat sich nämlich ein Ingenieur den genormten Fahrzyklus zur Ermittlung des Normverbrauchs angesehen und das Fahrzeug genau darauf optimiert - mit beindruckendem Ergebnis. Daß das mit dem Verbrauch in der Realität genau gar nichts zu tun hat, ist bei solchen Geräten offensichtlich, aber auch bei "normalen" Autos wird gerne auf den Normzyklus hin optimiert und nicht auf das tatsächliche Fahrprofil. So wird die Regel buchstabengetreu verfolgt, nur deren Geist mit Füßen getreten - und die "Fachpresse" jubiliert...
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
und ich habe den Pfusch gesehen... angefangen von sicherheitsrelevanten nicht eingebauten Materialien, die die Arbeiter privat besser gebrauchen konnten,

Verwechselst Du das nicht mit Baustellen im nichtnuklearen Bereich? Rein zufällig weiß ich nämlich recht genau, wie gründlich sowohl der Betreiber als auch externe Gutachter ihre Nase in alles stecken, was da getan wird. Wer den Bohei erlebt hat der entsteht, wenn ein Rohr abgelängt wird, ehe es von einem Sachverständigen umgestempelt wurde, der ahnt, was da für ein Aufwand getrieben wird.

Nein, ich verwechsel das leider nicht. Ich habe den Bohei ebenfalls erlebt, und kann dir versichern, dass wir zwar hohe Sicherheitsstandards haben, aber vor dem Pfusch schützen sie nicht vollständig.


bis hin zu aus Spaß in dünnen, sicherheitsrelevanten Leitungen untergebrachten Zigarettenkippen.

Da, wo es wirklich ernst wird und nicht nur "am Rande der Peripherie" ist, da wird garantiert nicht geraucht. Also gibt es auch keine Kippen, die irgendwo versteckt werden könnten.

Während der Bauarbeiten im Schnellen Brüter in Kalkar (der gottseidank nie ans Netz ging) wurde auch da geraucht, wo es streng verboten war, im Bereich der Warte und im Reaktorraum. Genau da wurde die Kippensabotage ausgeführt.


ich habe in den Semesterferien bei Karstadt Luftballons aufgepustet

Ich glaube, ich konnte in meinen Ferien mehr lernen *rotfl*


Du hast zwar Recht, dass moderne Reaktorsysteme sicherer sind, aber sie sind es nur graduell. Das Restrisko lohnt den Betrieb nicht. Auch der erwähnte Tschernobyl-"Störfall" war als äußerst unwahrscheinlich angesehen worden. Die Sicherheitssysteme waren schon damals ausgereift. Heute sind sie lediglich etwas ausgereifter.


Alles andere sind entweder Peanuts oder Halb- bis Unwahrheiten, die von halb- bis unwissenden Interessenvertretern gestreut werden.

Das wiederum freut mich, dass sich hier einer zu Wort meldet, der uns endlich vom Halbwissen befreien kann. Klaus Traube wäre ganz Ohr *zwinker* .
@Trigon:
Nein, ich verwechsel das leider nicht. Ich habe den Bohei ebenfalls erlebt, und kann dir versichern, dass wir zwar hohe Sicherheitsstandards haben, aber vor dem Pfusch schützen sie nicht vollständig.
Dann würde mich doch mal brennend interessieren, was da konkret an Pfusch passiert sein soll, und insbesondere an welchen Systemen dieser Pfusch geschehen sein soll. Immerhin ist es ja so, daß es eine Meldung auf der Titelseite aller Zeitungen wert ist, wenn im Verwaltungstrakt ein Leck in der Klospülung aufgetreten ist, und es wird schnell die Pfusch-Keule herausgeholt...

Während der Bauarbeiten im Schnellen Brüter in Kalkar (der gottseidank nie ans Netz ging)
Warum "gottseidank"? Ja, es gibt Argumente gegen diesen Reaktortyp, aber mich würde nun doch mal interessieren, was genau Du daran als ablehnenswert betrachtest.

ich habe in den Semesterferien bei Karstadt Luftballons aufgepustet
Ich glaube, ich konnte in meinen Ferien mehr lernen
Sicher?

Du hast zwar Recht, dass moderne Reaktorsysteme sicherer sind, aber sie sind es nur graduell. Das Restrisko lohnt den Betrieb nicht. Auch der erwähnte Tschernobyl-"Störfall" war als äußerst unwahrscheinlich angesehen worden. Die Sicherheitssysteme waren schon damals ausgereift. Heute sind sie lediglich etwas ausgereifter.
Du übersiehst die Kleinigkeit, daß es sich nicht nur um grauduell unterschiedliche Baureihen handelt, sondern um grundverschiedene Typen. Es wird gerne geschwafelt, auch heute noch, daß Tschernobyl überall sei. Mit derselben Berechtigung kann man die These aufstellen, daß Partei Partei ist, egal ob sie sich nun Grüne, SED oder NSDAP nennt. Sind (bzw. waren) doch alles Parteien, oder?

Das wiederum freut mich, dass sich hier einer zu Wort meldet, der uns endlich vom Halbwissen befreien kann. Klaus Traube wäre ganz Ohr .
Bestimmt - vielleicht könnte selbst der etwas lernen. Wobei ich ihm, der ja ein Thermodynamiker ist, jedenfalls eher als manchem Damager aktuellen Zuschnitts, zumindest ein solides Grundwissen unterstelle. Inwieweit er sich während seiner Berufslaufbahnmit den Details bei Konstruktion, Bau und Betrieb beschäftigt hat - beschäftigen konnte! - kann ich naturgemäß nicht beurteilen.
*******ise Mann
15 Beiträge
****on:
Wo er doch Nahrungsmittel verbrennt, um es verkürzt zu sagen?
Nahrung als Treibstoff zu missbrauchen finde ich schlichtweg verwerflich.

****on:
Fossile Rohstoffe liefern uns dagegen das Treibhausgas CO aus der entfernten Vergangenheit dazu.
Ja, unser CO2 bringt selbst die Polkappen auf dem Mars zum schmelzen.

Klaus Lage hat es einmal treffend besungen: "Und die Kohle fällt nach oben ..."
@lunikus
Jein. Im technischen Sinn ist die Effizienz in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen, allerdings ist irgendwann ein Optimum erreicht.

Ich habe absichtlich nicht "Motorentwicklung" sondern "Autoentwicklung" geschrieben, denn Du hast recht, es wurde zwar viel entwickelt, aber der Effektivverbrauch des gesamten Autos eben nicht optimiert:

Wenn ein Golf nicht mehr 740kg, sondern 1,4 Tonnen wiegt, dann ist es schon eine technische Leistung, daß der resultierende Verbrauch nicht spürbar höher liegt,..
Ja, das lag mir auch auf der Zunge .... das 3-Liter-Auto gab es ja schon in Ansätzen, und ich bin sicher es geht auch noch weniger. Man stelle sich das mal vor, 1 bis 3 Liter auf Hundert. Da würde sich der Verbrauch im Schnitt vermutlich um satte 80% reduzieren. Das ist ein viel größerer Hebel als die Biosprit-Idee, die zudem noch all Ihre Nachteile mit sich bringt.


Im Gegenteil: Sie hat bestens funktioniert, gerade beim Porsche 918! Da hat sich nämlich ein Ingenieur den genormten Fahrzyklus zur Ermittlung des Normverbrauchs angesehen und das Fahrzeug genau darauf optimiert - mit beindruckendem Ergebnis.
Ich hoffe das war eine zynisch/ironische Bemerkung ....
@Will:
Ich habe absichtlich nicht "Motorentwicklung" sondern "Autoentwicklung" geschrieben, denn Du hast recht, es wurde zwar viel entwickelt, aber der Effektivverbrauch des gesamten Autos eben nicht optimiert:
Ja, auch Du hast mit Deiner Bemerkung recht. Ich denke, man kann durchaus beide Aspekte betrachten: Sowohl die (unstrittig) große Leistung der Entwickler, aber auch die unselige Vergeudung der von ihnen geschaffenen Potentiale.

Ja, das lag mir auch auf der Zunge .... das 3-Liter-Auto gab es ja schon in Ansätzen, und ich bin sicher es geht auch noch weniger.
Nicht nur in Ansätzen. Man denkle an den 3-Liter-Lupo oder den entsprechenden Audi. Nur war der Sprit dermaßen spottbillig, daß die ihre höheren Anschaffungskosten kaum amortisieren konnten. Zudem galt damals mehr noch als heute ein großer Schwanzersatz - pardon - ein großes Auto als sexier als ein vernünftiges.

Man stelle sich das mal vor, 1 bis 3 Liter auf Hundert. Da würde sich der Verbrauch im Schnitt vermutlich um satte 80% reduzieren. Das ist ein viel größerer Hebel als die Biosprit-Idee, die zudem noch all Ihre Nachteile mit sich bringt.
Ich halte von dieser Idee auch herzlich wenig. Das Einsparpotential ist wesentlich größer, wenn man Autos bewußt kaufen und einsetzen würde. Immerhin ist die Hälfte aller per PKW zurückgelegten Wege maximal 5 Kilometer lang. Da braucht man die Agrarerzeugnisse nicht in Biosprit umzuwandeln, man kann sie stattdessen auch selbst futtern und diese Wege aus eigener Kraft zurücklegen. Und für die längeren Strecken braucht es nicht immer das eigene Dickschiff. Oft ist ein leichteres Fahrzeug mehr als ausreichend, oder man nutzt ein wirklich potentes Fahrzeug. Ab 10000 PS wird es wieder interessant - und auch effizient, und in vielen Fällen ist es schneller, eigentlich immer billiger und entspannender, als sich zu den anderen in den Stau zu stellen...

Im Gegenteil: Sie hat bestens funktioniert, gerade beim Porsche 918! Da hat sich nämlich ein Ingenieur den genormten Fahrzyklus zur Ermittlung des Normverbrauchs angesehen und das Fahrzeug genau darauf optimiert - mit beindruckendem Ergebnis.
Ich hoffe das war eine zynisch/ironische Bemerkung ....
Nur teilweise. Wenn man betrachten möchte, was ein bestimmtes Fahrzeug bei wohldefinierten Bedingungen verbraucht, und man zugleich möchte, daß dieser Wert möglichst gering ist, dann kann man schon darauf optimieren. Welche Praxisrelevanz das hat, das steht auf einem ganz anderen Blatt. Man könnte natürlich gesetzlich festlegen, daß niemand anders fahren darf als im Normzyklus vorgegeben... :-}
@lunikus
Sowohl die (unstrittig) große Leistung der Entwickler, aber auch die unselige Vergeudung der von ihnen geschaffenen Potentiale.
sehr schön formuliert *freu*

Immerhin ist die Hälfte aller per PKW zurückgelegten Wege maximal 5 Kilometer lang. Da braucht man die Agrarerzeugnisse nicht in Biosprit umzuwandeln, man kann sie stattdessen auch selbst futtern und diese Wege aus eigener Kraft zurücklegen.
wundervoll! *freu2*

Wenn man betrachten möchte, was ein bestimmtes Fahrzeug bei wohldefinierten Bedingungen verbraucht
Klar, unter vermartungstechnischen Aspekten wurde der gesetzliche Rahmen und hedonistische Bedarf optimal analysiert und ausgenutzt. Aber eben nicht sinnvoll in Bezug auf die längerfristige Nachhaltigkeit....

Es ist ja nachvollziehbar, daß der Markt und die Industrie sich eher nach ökonomischen als ölologischen Gesichtspunkten optimiert. Was jadoch sehr schade ist, daß diese sich nicht zu einem gewissen Grad in Deckung bringen lassen. Schließlich geht es in unserer konsumorientierten Wachstumsgesellschaft (Industrieländer) doch kaum um die Inhalte, sondern eher um die aktuelle Mode oder Steigerung der Bequemlichkeit. Doch nicht nur der Life-Style, sondern auch Komfort und Qualität ließen sich durch ökologisch innovative Konzepte verbessern. wer steht schon gerne in der Stadt im stinkenden Stau? Wer gibt schon gerne viel Geld für Benzin aus? Das könnte man durch geeignete Technologien doch deutlich verbessern, wenn die Industrie diesen Trend unterstützen und etablieren würde. Aber auch in den Dritteweltländern würde eine nachhaltige Wirtschaft den Komfort und die Qualität verbessern.

Es gibt also einen Handlungsspielraum in Bezug auf die Bedürfnisse der Menschen und somit auch in Bezug auf die Richtung, in die sich der Fortschritt innerhalb der Wachstumsgesellschaft bewegt. Warum wird dieser Spielraum nicht in die richtige Richtung gelenkt? Gut, die Massen können das nicht, dafür ist der Mensch vermutlich zu konservativ. Die Politik aber könnte es, und nicht zu letzt auch die Verantwortung der Industrie. Letztere findet kaum statt, da die Macher keinen Arsch in der Hose haben, neue Wege zu gehen. Es ist halt einfacher, in den paar Jahren als veranwortlicher Vorstand das "Business as usual" zu optimieren und ein 15% Rendite als Erfolg für sich zu buchen, als wirklich etwas zu bewegen und damit aber auch das Risiko des Scheiterns auf sich zu nehmen.....
@Will:
Den Rest Deines Beitrags lasse ich jetzt einmal so stehen, weil ihm m. E. nichts mehr hinzuzufügen ist, aber an dieser Stelle möchte ich Dir doch widersprechen:

Es ist ja nachvollziehbar, daß der Markt und die Industrie sich eher nach ökonomischen als ölologischen Gesichtspunkten optimiert. Was jadoch sehr schade ist, daß diese sich nicht zu einem gewissen Grad in Deckung bringen lassen.
Daß sich "die Industrie" (so wie jeder, der nicht aus purem Idealismus, sondern aus der Notwendigkeit, seine Bedürfnisse irgendwie finanzieren zu müssen, tätig ist) vor allem aus materiellen Beweggründen treiben läßt, ist normal und m. E. auch durchaus legitim - solange sie dabei Maß hält.

Aber gerade aus Verbrauchersicht ist doch ökologisches Verhalten zu einem großen Anteil auch stets ökonomisch. Ressourcen, die nicht verbraucht werden, sind immer besser als ein wie auch immer geartetes Substitut. Und da sind wir nämlich wieder beim Ausgangspunkt der Diskussion: Warum um alles in der Welt will man mit einem großen Aufwand marginale Veränderungen im Detail herbeiführen (hier also 5% Methanolbeimischung auf 10% erhöhen), die unmittelbar zumindest teilweise fragwürdige Nebeneffekte bewirken, mittelbar aber u. U. schwere Nachteile herbeiführen (Begünstigung von Monokulturen in der Agrarwirtschaft, Verdrängung von "Spritanbau" zulasten der Nahrungsmittelproduktion, Beeinflussung lokaler Märkte in unterentwickelten Ländern usw.), nur damit man ohne Änderung des eigenen Verhaltens sein Gewissen reinwaschen kann?

Der aus ökologischer wie ökonomischer Sicht beste Kraftstoff ist der, der gar nicht erst verbraucht wird! Also möge man sich bei jeder einzelnen Fahrt überlegen, ob es erforderlich ist, sie mit dem KFZ zurückzulegen. Das Einsparpotential ist enorm und kommt allen zugute: Man selbst bleibt in Bewegung, die Plauze schrumpft, der Geldbeutel wächst, die Straßen sind weniger verstopft, so daß diejenigen, die nicht umsteigen können oder wollen, flüssiger und somit mit weniger Sprit vorankommen - alles in allem hilft jeder nicht per KFZ zurückgelegter Weg mehr als jede noch so hohe Alkoholbeimischung je könnte.
@moncapitaine
Und hier interessiert es die wenigsten Menschen...

Das sollte es aber. In Brasilien wurden / werden grosse Urwald (Regenwald-) Flächen abgeholzt.
Das wirkt sich bekanntlich negativ aufs Klima aus. Und dieses ist nun mal global.
Auch wir werden die Auswirkungen zu spüren bekommen (Klimaerwärmung).

Als Alternative zu Verbrennungsmotoren sind derzeit neue Elektro-Fahrzeuge im Trend (Autosalon Genf).
Auch ein Trugschluss. Die Gewinnung von Lithium benötigt sehr viel Primärenergie und die Fabrikation der neusten Li-Polymer-Akkus ebenso. Ferner ist deren Entsorgung auch nicht gelöst.
Umweltneutral ist also schon deshalb auch das Elektroauto nicht. Da sind eher politische Hintergedanken im Spiel: Weg vom fossilen Brennstoff, um weniger abhängig von arabischen Krisenländern zu sein. In den USA spricht man ganz offen davon.
Hierzulande benutzen es die Politiker, um Pro-KKW-Argumente zu haben. Abgesehen vom GAU verlagern wir das Problem jedoch nur auf unsere Nachfahren, die Entsorgung der Brennstäbe ist ungelöst (sie werden 'endgelagert', doch alles ist endlich und verändert sich, z.B. bei einem Erdbeben). So ein Endlager wäre auch im Kriegsfall ein lohnendes Ziel für Spezialbomben, die erst in grosser Tiefe explodieren. Radiaktive Verseuchung wäre die Folge.

Und wenn unsere Flusskraftwerk-Ingenieure nachweisen, dass man durch zusätzliche Flusskraftwerke in der Schweiz alle AKW ersetzen könnte, schliessen sich plötzlich die Grünen und die Erdöllobby zusammen. Es wird dann von Landschaftsverschandelung gesprochen (auch weitere Windgeneratoren haben bei uns einen schweren Stand).

Biogas - ihr habts schon geschrieben - ist unter den gegeben Umständen auch kein vertretbarer Ersatz.

Bei uns gibt es zwar einzelne Vorzeige-Betriebe, welche Biogas aus Abfällen (Gülle, Gemüseabfälle etc) herstellen. Das reicht aber gerade mal für die Eigenversorgung der betreffenden Bauernbetriebe.


Also werden wir derzeit nach wie vor auf fossile Brennstoffe angewiesen sein. Bis eines Tages einige Tüftler herausgefunden haben, wie man auf einfachste Weise mit minimalem Primärenerigeaufwand Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff trennen kann.
Umgekehrt gehts ja - Wasserstoffgas und Sauerstoff in ein Gefäss laufen lassen - Knallgas - Wasserpfütze.
Das wäre dann praktisch umweltneutral, wenn man den Elektroantrieb mit Brennstoffzellen einsetzen würde.

Durch gesetzliche Vorgaben ist aber erfreulich festzustellen, dass die Autoindustrie den Durchschnittsverbrauch erheblich senken konnte. Ein Toyota Prius fährt sich angenehm und kommt tatsächlich mit 5l/100km aus.
Kleinwagen mit verbrennungsoptimierten Motoren liegen sogar noch darunter.
Wir müssen bescheidener werden und Abstriche machen, wenn wir aktiv Umweltschutz betreiben wollen.

Was Schadstoff-mengenmässig fast gleich hoch ins Gewicht fällt wie unsere Autos, ist der Flugverkehr. Einer Berechnung zufolge entspricht zweimal jährlich Balearen retour bereits dem durchschnittliche Jahresverbrauchs eines Autos.
Nur komisch, dass da niemand nach Verbesserung schreit. Ausser der Flugzeug-Triebwerkhersteller, die haben auch einiges hingekriegt, was aber leider durch die Zunahme der Flugmeilen wieder egalisiert wird.
********er61 Mann
717 Beiträge
Meine Meinung...

mal unter uns ^^Unwissenden:
wieso benötigen wir so viel Individualverkehr?
Allmorgendlich wälzen sich Millionen von Arbeitnehmern zur ihrer Arbeitsstelle. Nah- und Fernpendler weil

a) geeignete Jobs in der Nähe der Wohnorte fehlen
b) weil Wohnraum in der Nähe der Jobs teuer ist
c) weil in vielen Ballungsgebieten ghettoähnliche Zustände herrschen
d) weil der ÖPN mühselig zu benutzen ist
e) weil der ÖPN für den Verbraucher recht kostenintensiv ist
f) weil Tante-Emmma-Läden aussterben und man daher seine Einkäufe oft nur noch bei ^^zentral gelegenen Discountern machen kann.
g) weil Papa UND Mama arbeiten gehen müssen um die Kosten fürs Leben, für MEIN Haus, MEIN Pool, MEIN Drittauto... tragen zu können.

Warum wird die Autobahn immer stärker frquentiert?
a) weil der Fernverkehr auf der Schiene oder zu Wasser teuer und unattraktiv ist
b) Weil das Bahnnetz immer weiter kaputtsaniert wird
c) Weil Urlaub im Ausland viel attraktiver als im eigenen Ländle ist
d) Individual- und Pendlerverkehr nimmt stetig zu
e) Weil wir mittlerweile unter Freizeitstress leiden: mal eben 200km bis zum nächsten, erlebenswürdigen Event fahren

Wieviel Prozent der Primärenergieträger werden eigentlich zu Treibstoffen umgewandelt?
Und wieviel Prozent wird zu Heizzwecken verwendet?
Was macht die chemische Industrie mit all dem Rohöl denn noch so alles?

Wieso brauchen wir denn so viele Kunststoffe?
Warum muss alles "neu" gemacht werden? Kann man Autos zB nicht restaurieren und/oder modernisieren? Na klar, es muss aus steuerlichen und Prestigegründen ein neues Leasingfahrzeug sein.
Die Lebensdauer von Computern und Co KG ist auch nicht unbedingt lobenswert.

Wieso setzt man denn auf zentrale Energiversorger und nicht auf die viel effizientere dezentrale Versorgung (Stichwort: Klein-Blockheizkraftwerk)?

Die so genannte Klimakatastrophe soll von Menschenhand gemacht sein?
Wenn mein Blick über den Himmel wandert und mir unser Zentralgestirn ins Blickfeld gerät so sehe ich den eigentlichen Übeltäter.
Welcher unserer politisch verantwortlichen wird schon zugeben wollen (und sich damit den Ast absägen auf dem er sitzt) dass die Klimakatastrophe durch keine Steuer, durch keinen Emmisionshandel, durch keine alternative Energiegewinnung, durch keine Verbrauchsreduzierung aufzuhalten ist. Ein Schelm wer arges dabei denkt.

Nebenbei:
EnergieSPAR-Lampe... dass ich nicht lache.
E10 - ebenfalls eine Volksverdummungsposse.
Sparsamere Autos - wieso MÜSSEN wir denn so viel fahren? Siehe ganz oben...

Fragen über Fragen...


Und nicht falsch verstehen. Ich bin kein Jute statt Plastik Anhänger. Auch will ich nicht zurück in die Steinzeit.
Aber irgendwie läuft uns da einiges (gewollt, von wem auch immer) aus dem Ruder.
Wo und bei wem setzt man aber am besten an? Preiserhöhungen dienen keinesfalls dazu. Oder hat sich der Verbrauch an Benzin seit der Preisschraube auch nur annähernd verringert?
@lunikus
Der aus ökologischer wie ökonomischer Sicht beste Kraftstoff ist der, der gar nicht erst verbraucht wird! Der aus ökologischer wie ökonomischer Sicht beste Kraftstoff ist der, der gar nicht erst verbraucht wird!

Ja klar, recht hast Du. Doch unsere Welt ist halt nicht so, daß es die Massen verstehen. Diese interessieren sich für die Optimierung des individuellen Wohlstand und Komfort. Es ist meine ich Illusion anzunehmen, man könne sie von den Vorteilen des "zu Fuß gehens" überzeugen. Darum sollte man meine ich die Mechanismen suchen, die greifen und den Umweltschutz nutzen um den Komfort und die individuelle Lebensqualität zu erhöhen. Ja, und ein weiteres Interesse der Massen gilt eben den aktuellen Trends. Schließlich setzt es sich auch immer mehr durch, daß es schick ist, nicht mehr immer per "Handy" erreichbar zu sein. Warum sollte man nicht auch in Bezug auf die umweltfreundliche Mobilität Trends setzen können. Da müßten sich halt mal ein paar Marketing-Experten bemühen solch einen Trend zu erzeugen ... und schwups, schon wollen alle wieder Fahrrad fahren, weil sie gemerkt haben, daß das bei den Frauen besser ankommt als 'ne dicke Karre ;-).
@Lovehunter61
Wieso viele Menschen soviel fahren müssen, hast Du ja selbst beantwortet.
Dann gibt's noch die, die viel fahren wollen. Ein Verwandschaftsbesuch am Sonntag, in die Ferien mit dem Auto, eine Plauschfahrt ins Grüne oder an einen See.....
Und das geht alles halt bequemer von Haustür zu Haustür, ohne Umsteigen, ohne strekende Lokführer und wann man will, ohne festen Fahrplan.

Wo und bei wem setzt man aber am besten an? Preiserhöhungen dienen keinesfalls dazu. Oder hat sich der Verbrauch an Benzin seit der Preisschraube auch nur annähernd verringert?

Das Autofahren ist erfahrungsgemäss das Letzte, an dem die Leute sparen wollen. Aber bei zunehmendem Kraftstoffpreis wird vielleicht doch etwas weniger gefahren, Fahrten werden koordiniert, Mitfahr-Modelle praktiziert.
Ich z.B. wohne etwas abgelegen, kein praktikabler ÖV vorhanden.
Und da immer mehr Leute nicht mehr in den Städten wohnen wollen, nimmt der Strassenverkehr zu, weil die Bahnen zu teuer sind.
Da auch die Einwohnerzahl zunimmt, ergibt sich laufend Mehrverkehr. Und bei den hiesigen Bahnpreisen ist das Auto oft billiger.

Auch der Flugverkehr nimmt überproprtional zu. Die Billig-Airlines haben da einen Trend lanciert. Ich kenne eine Dame, die geht regelmässig nach Mailand Kleider einkaufen und fliegt gleichentags zurück. Den Flugpreis amortisiert sich, weil die gleichen Kleider hier viel teurer verkauft werden.
Meine Schwägerin kommt uns demnächst per Flieger besuchen, Preis HH Fuhlsbüttel (ihr Mann fährt sie hin) bis Bern-Belp 136 € retour. Würde in Zürich-Kloten landen, wär's noch billiger, jedoch würde die Bahn von Zürich nach Bern fast soviel kosten wie der Flugpreis HH-Bern! So verliert die Bahn.
Da würde es sich lohnen, mal interkontiental den Hebel anzusetzen und eine anständige Kerosinsteuer einzuführen, wie sie der Autofahrer auch für's Benzin zahlen muss.
@Lovehunter61
Wo und bei wem setzt man aber am besten an? Preiserhöhungen dienen keinesfalls dazu. Oder hat sich der Verbrauch an Benzin seit der Preisschraube auch nur annähernd verringert?

Da möchte ich aber auch ganz deutlich widersprechen. Man verdoppele oder verdreifache einfach den Spritpreis. Wenn eine Tankfüllung dann 250€ kostet, wird das wirken. Mit den Steuereinnahmen könnte man den ÖNV ausbauen und wird es müssen, denn die Menschen werden sich auf die Bahn stürzen. Es werden sich Fahrgemeinschaften bilden um die Kosten zu teilen. Man wird bei der Wahl seines Wohnort andere Prioritäten setzen, usw. und so fort. Und vor allem würden weniger Autos gekauft und die Industrie würde Autos entwickeln, die nur noch 1-2l auf Hundert verbrauchen, damit sich der Normalverbraucher den Otto wieder leisten kann *haumichwech*
Da müsset man aber vorher die Gesetze ändern.
Solche Abgaben müssen doch zweckgebunden bleiben?
Ja, klar ist das realitätsfern. Zudem gibt es sicher keine Regierungspartei, die zu solch einem Harakiri bereit wäre. Aber wenn man das Modell weiter spinnt ....es hat was, und zwar nicht nur Nachteile ;-).
@santana45:
Solche Abgaben müssen doch zweckgebunden bleiben?
Wenn es denn Abgaben wären. Steuern sind nicht zweckgebunden.

Und was den in einem anderen Beitrag angesprochenen Begriff der "Preisschraube" angeht: Der Sprit ist über die Jahrzehnte nicht teurer geworden, jedenfalls wenn man nicht den Preis als solchen betrachtet, sondern den Aufwand, den man betreiben muß, um den Gegenwert dafür zu verdienen. Das ist - mit leichten Schwankungen - in den letzten vielleicht 50 Jahren mehr oder weniger gleich geblieben, lediglich mit einem leichten "Durchhänger" vor geraumer Zeit. Weil aber andere Güter des täglichen Bedarfs im Laufe der Zeit billiger geworden sind, bleibt mehr Geld über für Sprit und Co.

Andererseits wird zwar viel über hohe Preise für öffentliche Verkehrsmittel lamentiert, aber jedes Milchmädchen würde bei den üblichen Berechnungsmethoden erröten. Da wird nämlich nur zu gerne das Einzelticket in Relation zum Spritpreis gesehen. Die Fixkosten werden als - wie der Name schon sagt - unveränderlich betrachtet und gar nicht erst in die Kalkulation mit einbezogen. Dann möge man aber auch für den Vergleich annehmen, man hätte eine "Mobility BahnCard", früher als BahnCard 100 und noch früher als Jahresnetzkarte bezeichnet. Da kostet das Bahnfahren nämlich gar nicht mehr...

Ja, jetzt kommen bestimmt wieder die Argumente, daß man in der Pampa leben würde und da doch nichts fahren würde. Es leben aber die meisten Menschen in Städten, sehr viele in sehr großen, und ein erheblicher Teil der Fahrten geht eher von Berlin nach Frankfurt als von Kleinwümmede nach Groß Findstenich :-}

Zudem: Warum sollte ich eigentlich heute für meinen Wochenendtrip in (mit Glück!) sechs Fahrstunden Sprit für 55 Euro verfeuern, wenn ich mich für das gleiche Geld in vier Stunden fahren lassen kann?
zu Benzinabgaben
ich stimme meinem Vorredner gerne zu. Und dieses Problem:

Ja, jetzt kommen bestimmt wieder die Argumente, daß man in der Pampa leben würde und da doch nichts fahren würde......

ist zwar vorhanden, läßt sich aber sicher durch Einrichtungen a la "Pendlerpauschale" in den Griff bekommen, oder man erhebt die Kosten durch ganz innovative Konzepte wir satellitengestütze Maut, damit würde dieses unsinnige System endlich einem sinnvollen Zweck zugeführt und man könnte ohne zusätzlichen Verwaltungsaufwand gezielt die Pendler ausnehmen, die aufgrund Ihrer Wohnlage nicht auf das Auto verzichten können. Jetzt komme mir keiner mit Datenschutz, der existiert ja schon lange nicht mehr, oder glaubt Ihr etwa, Ihr würdet Euch anonym hier im JC bewegen ;-). Klar gibt es bei solchen Einrichtungen immer welche, die diese Missbrauchen, andererseits ist der Anteil der Menschen, die von Ottendorf-Okrilla nach Dippoldiswalde fahren, wie bereits erwähnt, nicht sonderlich hoch, und auch die Missbrauchsfälle werden vertretbar sein. Zudem sollte man ein gutes Konzept nicht begraben, nur weil es nicht lückenlos ist, wenn es unterm Strich eine positive Bilanz liefert. Mal gucken, ob ich jetzt alle "Gegenargumente" schon vorab entkräften konnte ... ;-).

Ergänzend halte ich noch folgende Einrichtungen für erwähnenswert:

Car-Sharing, dafür gibt es im Süddeutschen (war es Ulm?) ein Modellprojekt, für die Mobilität in der Stadt

Fast Lines, also die linke Spur auf der Autobahn darf nur von Autos genutzt werden, in denen mehr als eine oder zwei Personen sitzen (Amerikanisches Modell)

Geschwindigkeitsbegrenzung auf der AB
Auch ein sehr unpopuläres Thema, welches man ganz elegant lösen könnte: Wir müssen ja nicht gleich Tempo 120 einführen. Warum gleich das Kind mit dem Bade ausschütten? Aber warum nicht ein Limit bei 160km/h. Das wäre sicherlich durchsetzbar, würde immer noch eine sehr zügige Reisegeschwindigkeit erlauben (die auch die Durchschnittsgeschwindigkleit nicht verrignern würde, da höhere Geschwindigkeiten auf Grund der Verkehrsdichte bekanntlich eh nichts bringen) und würde sicher viel einsparen, da ein Großteil des unvernünftigen und somit spritfressenden Fahrverhaltens wegfallen würde. Damit würde man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mehr einsparen, als mit E10! Zudem würde es die Autobahnfahrten deutlich entspannter gestalten.
Andererseits wird zwar viel über hohe Preise für öffentliche Verkehrsmittel lamentiert, aber jedes Milchmädchen würde bei den üblichen Berechnungsmethoden erröten. Da wird nämlich nur zu gerne das Einzelticket in Relation zum Spritpreis gesehen.

Nein, ich vergleiche die gesamten Kilometerkosten inkl. Abschreibung etc. mit dem Fahrpreis der SBB, plus Tram oder Bus vom Bahnhof zum Zielort. Die Abnützung der Schue lass ich weg, aber den Zeitaufwand-Unterschied rechne ich mit.
ÖV ist da immer teurer als der Privatwagen (derzeit A-Klasse 170 Automat, Gesamtschnittverbrauch 6.6 l / 100km, viel Nahverkehr).

Auf die Flugtreibstoffsteuer hat bislang noch niemend reagiert.
Ist es zu peinlich, weil alle jährlich in die Ferien fliegen?
Geschwindigkeitsbegrenzung auf der AB
Auch ein sehr unpopuläres Thema, welches man ganz elegant lösen könnte: Wir müssen ja nicht gleich Tempo 120 einführen. Warum gleich das Kind mit dem Bade ausschütten? Aber warum nicht ein Limit bei 160km/h.

Wir haben in der Schweiz ja schon seit Jahren 120. Kann nur abraten. Erstens liegt der günstigste Verbrauch bei modernen Mittelklasse-Autos höher. Zweitens ist damit die linke Spur dauernd durch LKW verstopft, die knapp 110 schaffen und weiss ich wie lange brauchen, um den andern LKW mit 105 zu überholen. Obwohl LKW eigentlich nur 80 fahren dürften; dies wird aber maum kontrolliert, weil der Gesamtverkehrsfluss noch mehr gestört würde.

Also ich wäre schon mit 150 zufrieden.
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