Hypnotisieren im Schlaf

Keine "Behandlung" ohne Auftrag.

Wäre ja noch schöner, wenn irgendwer irgendwem seinen Willen aufzwingt.

Und nein, ich bin schon immer Nichtraucherin und finde rauchen extrem unsexy. Aber das wäre mir dann definitiv extrem viel zu übergriffig.

Ja es geht im schlaf, aber es ist, wie schon gesagt, sehr fragwürdig.

Was spricht dagegen, das vorher mit ihr zu besprechen und sich ihre Erlaubnis zu holen? Du musst es ja dann nicht direkt in der ersten Nacht machen.

Ja es geht, wenn sie selbst aufhören möchte.
Aber weshalb nicht aktiv in Hypnose?

Diese Übergriffigkeit geht einfach mal gar nicht.

Freut mich, dass so viele User das auch so sehen, dass eine Hypnose stets abgesprochen sein sollte und Suggestionen niemals ohne Einverständnis gegeben werden dürfen.
Hinzu kommt das Problem, dass Hypnosen, auch wenn sie als wünschenswerte Hilfe (von wem gewünscht?) betrachtet werden, in einer Beziehung oder Partnerschaft stets nicht so einfach sind. Hier empfehle ich sogar nur auf ausdrückliche Bitte hin eine Hypnose vorzunehmen.

Wenn das der Fall sein sollte, dann kann das ganz normal wie jede andere Sitzung vorgenommen werden. Ich möchte aqber nicht verschweigen, dass ich vor mehr als 35 Jahren auch eine Partnerin hatte, die richtig Panik davor bekam, dass ich sie nachts im Schlaf hypnotisieren und dabei ausfragen könnte.

Generell geht das, aber auch nur in bestimmten Schlafphasen. Diese sollte man dazu gut kennen und in der Unterscheidung auch geübt sein. Das klappt sehr gut in der Einschlaf- und der Aufwachphase, wenn im Gehirn Alpha-Wellen erzeugt werden. Das sind Signale im Frequenzbereich zwischen 8 und 13 Hz. Ein verstärkter Anteil von Alpha-Wellen wird mit leichter Entspannung bzw. entspannter Wachheit, bei geschlossenen Augen, assoziiert. Jeder gesunde Mensch durchlebt diese Phasen mindestens 2 x in der Nacht, nämlich beim Einschlafen und beim Aufwachen. Hinzu kommen die Phasen wo wir fast wach sind und umdrehen und weiterschlafen.

Ich nutze das eher dazu um Lerninhalte bei Studierenden regelrecht im UB einzuprogrammieren. Hierzu wird ein CD-Player oder ein Diktiergerät eingesetzt. Im klinischen Bereich haben wir das auch schon getestet und den Beginn der Suggestion nach den ersten Alpha-Wellen automatisch gestartet. Die Wirkung ist ausgezeichnet.

Eine normale Raucherentwöhnung (RE) gibt es bei uns auf Wunsch der Patienten. Dauer nach Vorgespräch und Anamnese 90 Minuten. Wer bei uns in Trance geht kann zu über 98 % dann davon ausgehen, dass er bereits nach der 1. Sitzung nicht mehr zur Zigarette greift. Die Raucherentwöhnung ist für mich eine der einfachsten Hypnoseanwendungen und ich empfehle gerade Anfängern damit zu beginnen.

Entscheidend bei einer RE sind eine gute Anamnese (Ursachen und Erfahrungen mit dem Rauchen) und die Suggestion (Aufbau und Inhalt) an sich, wenn dort, je nach Patient, die richtigen Punkte angesprochen und entsprechende Trigger gesetzt werden, dann ist das kein Problem. Von "Ekel"-Triggern rate ich ausdrücklich ab, auch wenn sich das manche bisher erfolglose Patienten wünschen! Das sind dann solche Bitten, dass man beim Anfassen einer Zigarette sich übergeben muss. Bei den ganz Hartnäckigen probiere ich das dann nach der Suggestion bei einem kleinen Spaziergang aus... Anschließend wandeln wir das nochmals in starke Übelkeit ab.

Das mit der Übelkeit kann auch nach hinten los gehen. So hatte einer meiner Ausbilder das auch mal gemacht (war ja eine zeitlang gerne gemacht) und nach der Hypnose dem Kunden eine Zigarette angeboten. Das Ergebnis lag dann in der Praxis auf dem Boden.

"Lehnt Hypnose ab" und du versuchst es heimlich trotzdem?

Sorry, trotz aller guten Absichten, ein uneingeschränktes NoGo! Jeder Mensch hat das Recht sich ggfs auch unvernünftig zu verhalten, du hast versucht in ihre körperliche Integrität einzugreifen.

Respektiere ihr "Nein" und überdenke dringend nochmal dein Verständnis als "Therapeut", geht so gar nicht!

Mit anderen Worten, Du versuchst jemanden zu manipulieren um
a) seine Gesundheit zu schützen
b) Dich davor zu schützen einen Pflegefall versorgen zu müssen.

Das sind wichtige Gründe. Und gute Gründe.
Du sorgt für Dich selbst und sorgt für Deine Frau.

Hierzu gibt es eine kleine Metapher, eine wirklich schöne Geschichte.

Es war einmal ein Mädchen, dass sich um andere viele Gedanken machte.
Schwere, Traurigkeit, Krankheit, Leid wollte sie ihnen gerne erleichtern und abnehmen.
So tat sie es auch.
Besorgte sich einen Rucksack und packte von allen lieben Menschen die sie kannte das Schlechte dort hinein.
Hier Krebs, dort Erschöpfung, da Wut.
Ihr Rucksack wurde voll und schwer, immer schwerer, so dass sie ihn gar nicht mehr tragen konnte.
Ausgelaugt saß sie am Wegesrand und versuchte zu ruhen.
Ihr liebster Freund kam vorbei. Verwirrt und suchend sah er sich um.
"Was suchst du?" fragte sie ihn.
"Ich weiß nicht" antwortete er. "Mir fehlt etwas, ich kann es nicht recht benennen"
Das Mädchen hatte ihm seine schwere Krankheit abgenommen, die er nun suchte.
"Ich suche das, was mich Vergebung lehrt" sinnierte er.
"Hass und Wut in mir zu spüren, die sich in meinem Körper manifestiert hatten, um über dieses Zeichen denen zu vergeben, die mir weh getan haben. Aber es fehlt, es ist fort und ich brauche es!"
Da verstand das Mädchen, reichte ihm seine Krankheit zurück und schau, was geschieht...
Er wurde krank und es ging ihm täglich schlechter. Nichts half.
Kein Arzt, keine Medizin.
Da ging er nach innen um sich selbst anzusehen, erkannte weshalb er krank geworden war und vergab.
Er vergab sich selbst und allen anderen, denen zu vergeben war.
Gestorben ist er trotzdem - leicht, voller Freude und Liebe ging er hinüber.
Er hatte seine Lektion gelernt, mit Hilfe seiner Krankheit.
Ende

Willst Du ihr das wegnehmen?
Ist es an Dir zu bestimmen was mit ihrem Leben geschieht?
Wenn Du keine kranke Frau pflegen möchtest, stehen Dir verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl - falls das wirklich je so sein sollte.
Selbst, wenn Du ihr das Rauchen wegnimmst, das Grundproblem, die Ursache besteht dann noch.
Die wird weiter arbeiten und einen anderen Weg finden...

Sie hat dir eine klare Antwort gegeben und das hast du zu respektieren, es ist ihr Leben, ihr Körper und ihre Gesundheit!

Sorry, trotzdem dass ich dich von den virtuellen Stammtischen kenne und schätze, spreche ich hier von einem unzulässigen Einsatz der Hypnose.

Im Rahmen unserer Ausbildung betone ich das immer wieder und ich habe vor 3 Jahren schon einen Teilnehmer von der Ausbildung ausgeschlossen, der das Aufbauseminar auch besuchen wollte, weil er seiner Frau mit der Hypnose etwas zu suggerieren versuchte - naürlich nur zu ihrem (seinem!) Besten - was sie partout nicht wollte. Er liess sich davon nicht abbringen und er durfte das Seminar sofort verlassen.

Hypnose, insbesondere die klassische Hypnose, bedeutet arbeiten an der Psyche eines Menschen. Das ist ein schwerwiegender Eingriff und wer das ohne klare Zustimmung der Person macht, der missbraucht die Hypnose für unethische Zwecke.

Wieso glaubst Du, daß eine heimliche Hypnose funktionieren würde. Wenn sie nicht will, will sie nicht. So wie ICH Hypnose verstehe, wirkt sie unterstützend und motivierend, aber nicht gegen den eigenen Willen.

Versuche sie zu motivieren, z.B:
• daß DU sie liebst und sie nicht verlieren möchtest
• gehe mit ihr in ein COPD-Center (Behandlung, Training, ....)
• vielleicht ist ihr nicht wirklich bewußt, was auf sie zukommt, vielleicht ein gemeinsamer Arztbesuch?

Irgendwie kommt mir das, was Du vor hast, wie eine Vergewaltigung vor. Wie wäre es mit einem Vorspiel, um dann zum gemeinsamen Akt zu kommen?

Ohne Einwilligung, das geht gar nicht! Da gibt es keine Ausnahme. Ich denke jeder Mensch ist frei seinen Weg zu gehen, seine eigenen guten und schlechten Entscheidungen zu treffen. Auch wenn wir dies nicht verstehen können oder wollen.

Du kannst ja deinen Partner vorher wach fragen,
ob er Mal Hypnose im Schlaf erleben möchte.

Mit meiner Ex habe ich das so gemacht und sie hat es geliebt.
Ich rede sie immer noch am Telefon in den Schlaf und nur zum Auflegen wird sie kurz wach,
mit meinen Worten: "Und wenn du auflegst, dann schlummerst du in einen erholsamen tiefen Schlaf
mit schönen Träumen und wachst zur rechten Zeit ganz ausgeruht wieder auf, bereit für alles, was der Tag bringt."
Klapp wunderbar.

"heimlich" hypnotisieren isn moralisches no go, sollte klar sein.

Dave Elman höchstpersönlich hat dem Thema ein ganzes Kapitel in seinem Buch "Hypnotherapy " gewidmet- ( ISBN 978-0- 9302-9804-3 )
Hat bei ihm funktioniert- aber bei dem hat ja eh alles funktioniert

Da geht es um Kinder, nicht um Erwachsene soweit ich mich erinnere. Weiterentwickelt hat das : https://hypnotherapistinmelbourne.com.au/service/sleeptalk/

Das funktioniert sogar sehr gut.

Ich nutze das z.B. für mich selbst zum Lernen (Fremdsprachen, Vokablen, Formeln, Gesetzestexte, Paragraphen usw.)

Dazu habe ich mir ein EEG und ein Biofeedbackgerät zur Hautwiderstandsmessung etwas modifizieren lassen und kann dadurch ziemlich genau bestimmen in welcher Phase ich mich gerade beim Einschlafen befinde. Ist der Alphazustand erreicht, dann läuft automatisch die von mir selbst erstellte Suggestion ab. Das funktioniert super.

Selbst Fachpublikationen aus einem mir nicht bekannten Fachgebiet kann ich am Morgen danach sehr genau zitieren.

Insofern hat das bei mir eine ausgezeichnete Wirkung, denn ohne Hypnose würde das in dieser Qualität nicht funktionieren.

Wenn das ohne klares Einverständnis bei Dritten gemacht wird, dann ist das weder moralisch noch ethisch vertretbar.

Ich werfe hier mal eine Idee in den Ring:

Das wurde in ähnlicher Form bereits von den Ägyptern genutzt.

Die Griechen hatten dafür ihre Tempel über Erdspalten aus denen "betäubende" Gase aufstiegen....

Und ich wage hier keine Prognose darüber, wieviel "Einverständnis" zu deren Behandlung jeweils vorher eingeholt wurde.

Wir sollten uns alle bewußt sein, dass u.a. Werbung und nicht zu vergessen Politik ständige Massenbeeinflussung vornehmen. Und das leider völlig OHNE jedes Einverständnis und viel zu oft ganz und gar nicht zum Besten der Menschen.

Was für ein Glück, dass wir als Hypnotiseure uns dessen niemals schuldig machen müssen.