Schmerz lass nach...
Hallo,
gleich vorweg meine Kritik gilt dem Inhalt, nicht den jeweiligen Personen. In dem Sinne hinterfrage ich auch nicht die Kompetenz bestimmter Anwender der Hypnose wohl aber ihre Aussagen.
Zunächst einmal Aussagen wie,
‚Alles ist möglich‘ oder
‚Das geht nicht‘ sind relativ in Bezug auf den jeweiligen Kontext, was bei Person A funktioniert, kann bei Person B fehlschlagen. Der individuelle Faktor ist grundsätzlich zu berücksichtigen auch die jeweiligen Grenzen einer Methode.
Ohne irgendwem nahezutreten, was mich betrifft lehne ich Showhypnose strikt ab und was hier teils aus dem Nähkästchen geplaudert wird, lässt derlei Assoziation ohne weiteres zu.
Man sollte vielleicht eines nicht vergessen – Menschen, die zu einer Show oder einem Workshop kommen, sind in einer bestimmten Verfassung, die oft genug sehr begünstigend sein kann. Die Erwähnung ist keinesfalls banal, denn eine Erwartungshaltung kann, muss aber nicht verstärkend wirken. Nebenher finden sich sich auch immer Individuen ein, die schlichtweg nach dem Schema fishing for compliments vorgehen.
Um mal zum Ausgangsbeitrag zurückzukehren weiß ich nicht recht was die Frage wirklich ist bzw. warum man in fast jedem Forum mit BDSM konfrontiert wird. Dabei habe ich ausdrücklich nichts gegen diesen Livestyle oder Orientierung, doch scheint mir gibt es hier mehr als genug Foren, die sich mit dem Thema befassen.
Von Effekthascherei abgesehen kann man eine Vielzahl von Effekten in BDSM einsetzen. Eine Möglichkeit ist es innerhalb des Kontinuums des Schmerzes und der Schmerzempfindlichkeit zu agieren.
Die klinische Anwendung hierzu ist Schmerzunterdrückung z.B. beim Zahnarzt. Je nachdem wie empfänglich man für Hypnose ist und natürlich auch der Kompetenz des Zahnarztes, ist da schon sehr viel möglich.
Die Sensibilisierung wäre auf der andern Seite des genannten Kontinuums.
Dabei bietet sich an mit einer bereits vorhandenen Erfahrung zu arbeiten z.B. eine Verbrennung ist sehr günstig – einmal besteht die Möglichkeit des Rückgriffs auf das Körpergedächtnis (fast jeder Mensch verfügt über eine Verbrennungserfahrung) zum anderen Resonanz.
Insgesamt ein Wechselspiel von Dessensibilisierung und Sensibilisierung.
Fazit – potenzielle Möglichkeit ist eine Sache, der faktische Einsatz eine andere.
Das worst case scenario beim Zahnarzt läuft auf eine konventionelle Anwendung von Anästhetika hinaus, im Privatgebrauch kann es hingegen auf mit einer drastischen Schmerz Erfahrung enden. Im Zweifelsfall vielleicht besser lassen oder wenn die Neugierde doch zu groß, dann die Binsenweisheit berücksichtigen – alles hat seinen Preis, ob man ihn zahlen sollte stellt eine andere Frage dar.
Ein Nachtrag noch...
Falls jemand denn fragen möge, warum hier die praktische Vorgehensweise oder Hinweise dazu fehlen, ist der Grund schnell erklärt. Möglichkeiten sind eine Sache, ihre Verwirklichung eine andere. Zum letzteren gebe ich keine Hinweise.