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Badsanierung nach Wasserschaden

Badsanierung nach Wasserschaden
Im vergangenen Jahr bescherte mir eine Leckage erhebliche Schäden im Keller, dessen Wände vom Erbauer seinerzeit leider mit Gipskartonplatten verkleidet waren. Diese werden auf den Rohbeton aufgestellt und überdecken die Zwischenwände, bevor der Estrich und Fußbodenaufbau eingebaut werden. Kommt es zu einem Wasserschaden, fließt das Wasser hinter den Platten die Wände herab, unter dem Estrich überall hin und wird von den stark saugenden Gipskartonplatten regelrecht aufgesaugt.

Eine Trocknungsfirma bohrte überall den Estrich auf und saugte das Wasser ab; danach wurde mit eingepresster Luft getrocknet. Hat soweit prima geklappt. Doch nun der Wiederaufbau, den ich aus Zeitgründen nur immer wieder am Feierabend ausführen konnte.

Doch lassen wir lieber die Bilder sprechen. Hier Teil 1 mit der Bitte, wegen der Folgebeiträge in diesem Thread hier keine eigenen Projekte dazwischen zu schieben (gerne eigene Threads starten!):
Dieser defekte Druckspüler ließ unbemerkt Unmengen Wasser hinter dem Gipskarton auslaufen
Binnen weniger Tage explodiert der Schimmel
Gipskarton sollte eigentlich niemals auf dem Rohboden aufgesetzt werden
Die Wände begannen sich ebenfalls zu tränken, als genug Wasser ausgelaufen war
Absaugung über Bohrlöcher- darin stand das Wasser!
Als Sofortmaßnahme Fliesen abschlagen und alle Gipskartonplatten ausbauen (hier nur Aufnahmen aus dem Keller-WC, aber natürlich auch in allen angrenzenden Räumen)
Denn auch in den angrenzenden Räumen bildete sich natürlich Schimmel
Die weißen Flecken stammen von den Gipsbatzen, mit denen die Platten üblicherweise an die Wand geklebt werden- sie sollten ebenfalls entfernt werden
Nur mit schwerem Gerät konnte alles Wasser abgesaugt werden
Teil 2: Der Wiederaufbau
Inzwischen hat der Frühling Einzug gehalten, und es ist Mitte März 2019. Die Trocknungmaßnahmen waren erfolgreich, die Leckagen sind beseitigt und auch die Fallrohre aus den oberen Etagen sind neu verlegt. Der Wiederaufbau kann beginnen.

Grundsätzlich spricht ja nichts gegen den Einsatz von Gipskarton bei der Beplankung nichttragender Wände, was sich millionenfach bewährt hat. Zu beachten ist nur die geringe Feuchtigkeitsbeständigkeit, weshalb man in Feuchträumen imprägnierte Platten ("GKFI bzw. GKBI") einsetzen sollte- die grüne Feuchtraumplatte. Und wie bereits geschrieben setze ich sie nicht auf den Rohbeton auf und entkoppele sie vom Estrich. An den anderen Wänden war das kein Problem, denn sie sollten überfliest bzw überputzt werden. Allerdings wird heute nicht mehr deckenhoch gefliest, sondern nur noch bis ca. 2/3 der Raumhöhe: Das sieht besser aus und lässt der darüber liegenden Wand eine Zone zur Feuchteregulierung.

Die Anordnung der veralteten Keramik hatte ausgedient. Heute wird überwiegend mit sogenannten Vorwandinstallationen gearbeitet, die ein Metallständerwerk mit eingebauten Tanks/Leitungen/Befestigungen aufweisen- so braucht man keine Schlitze mehr zu schlagen. Der Platz reichte noch aus, um je ein Element für WC, Waschbecken sowie Urinal zu installieren. Diese verkleide ich mit Feuchtraumplatten, die direkt auf das Ständerwerk geschraubt werden- allerdings muss man die Platten natürlich so anordnen, dass an den Schraubpunkten auch ein Metallträger dahinterliegt.

Ganz wichtig ist natürlich das ständige Ausrichten mit Wasserwaagen in allen Achsen, sonst lässt sich später nicht darauf fliesen. Als alle Gipskartonplatten montiert sind werden sie erstmal mehrfach mit Gisogrund eingestrichen, damit Fliesenkleber und Putz nicht "aufbrennen"- also das Anmischwasser nicht sofort entzogen bekommen.

Die Profis unter euch werden den Kopf schütteln, warum ich von oben nach unten fliese- das macht man normalerweise umgekehrt. Doch ich wollte die Abschlusskante der Gipskartonplatten sauber mit einer ganzen Fliese decken und keine Reststreifen ergänzen müssen. Das kann man noch so oft vorher ausmessen- stets verhaut man sich als Laie um diverse Millimeter. Natürlich muss jede einzelne Lage mit Leisten fixiert werden, bis der Fliesenkleber die Kacheln stabil hält. Viel Mehrarbeit, aber besser kann ich es als Heimwerker nun mal nicht. Wichtig ist hingegen natürlich die exakte Ausrichtung der Fliesen in allen Achsen, auch wandübergreifend.

Das exakte Zuschneiden von Ecken und Kanten mache ich vor meinem Haus, da die Arbeit mit der Flex viel Lärm und Staub erzeugt- die Nachbarn freut es sicher.

Der dritte und letzte Teil folgt in Kürze. Und wer Fehler in der Ausführung findet kann sich gerne mit konstruktiven Hinweisen beteiligen.
Gipskarton- nur 1,60m hoch.
Die darüber liegende Wand wird erst einmal dickschichtig verputzt und später dünnschichtig mit Feinputz überzogen
Die Montageelemente sind fest fixiert und alle Anschlüsse gelegt. Gut zu erkennen sind Wasserzu- und Abläufe sowie die noch mit gelben Überzügen geschützten Gewindestangen für die Keramikmontage
Beplankung mit Feuchtraumplatten- unzählige Ausschnitte müssen ausgemessen und gebohrt werden
Der obere Bereich ist unkritisch gegen Wasser- ich verwende grüne und Reste der grauen Platten. Wird eh verputzt. Die Optik täuscht- in der Mitte ist kein Schlitz, sondern der Vorsprung der Elemente in den Raum
Und wieder mal Baumarktbesuch: Jede Menge Fliesen für so einen kleinen Raum!
Für den Zuschnitt nutze ich den großen Dielenbereich, der immer voller wird...
Die erste Fliesenreihe in der genauen Wunschhöhe
Genaue Ausrichtung horizontal
Genaue Ausrichtung vertikal
Mein Kontrollkater ist wie immer dabei- bis es laut wird.
Langsam nimmt es Formen an. Die Fliesen sind übrigens nicht weiß sondern leicht cremefarben mit sanfter Wolkenstruktur.
Teil 3: Der Endspurt
Es ist inzwischen Juli geworden. Endlich fasse ich mir ein Herz und entscheide mich, die Bodenfliesen in Rente zu schicken. Bye bye, 80er! Also rausstemmen und den gereinigten Boden wieder mehrfach mit Gisogrund einstreichen, damit dem Fliesenkleber nicht die Feuchte entzogen wird (siehe oben).

Egal an welcher Seite ich beginne- der Raum hat einfach keine einzige rechtwinklige Ecke. Dazu hätte ich enorme Putzlagen aufziehen müssen, die den kleinen Raum noch mehr Platz gekostet hätten. Mehrfaches Auslegen von Fliesenreihen längs und quer ergibt die Wahl zwischen Pest und Cholera. Also entscheide ich mich für die Seite mit den Vorwandinstallationen als Referenzlinie und fliese von dort weg- so kann ich mich auch einfacher zum Ausgang hin vorarbeiten. Und die Mittelachse der (andersformatigen) Wandfliesen gibt die Fugenanordnung der Bodenfliesen vor.

Die Oberseite der Vorwandinstallation will ich mit Fensterbankelementen aus Granit verschließen, die jedoch abnehmbar sein sollen wenn mal repariert werden muss. Also lege ich Holzleisten auf die zahlreichen Gewindestangen, die die Konstruktion halten. Gegen ein Verrutschen und um die richtige Höhe zu treffen klinke ich die Leisten etwas aus und bringe Silikon auf die Gewindestangen auf. Doch es ergibt sich ein weiterer Gewissenkonflikt: Um die beiden Granitplatten genau an der Mittelfuge der Wandfliesen auszurichten, muss ich sie unterschiedlich einkürzen. Die Reststücke sind natürlich auch unterschiedlich kurz, also wird das kleinere am linken Ende aufgesetzt und das längere rechts vor Kopf eingeschoben.

Dann endlich kann ich die Keramik montieren. Zur Entkoppelung von den Fliesen klebe ich dämpfendes Zackenband auf die Rückseiten von WC, Waschbecken und Urinal. Das ist alles Routine, doch beim Wasserhahn zeigt sich der nächste Problembär: Eine normale Mischbatterie kann ich nicht verwenden, weil der Raum schon immer nur mit Kaltwasser versorgt wurde. Bei einer Mischbatterie würde also das Wasser in der "Warm"-Stellung unter dem Wachbecken herauslaufen- also muss ein spezieller "Kaltwasserhahn" her.

Nun nur noch halbwegs passende Fußleisten auf Gehrung schneiden und montieren.

Am 12. August bin ich endlich wieder mit einem Renovierungsprojekt in meinem Haus fertig. Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen.

-Ende-
Im Vergleich zu den neuen Fliesen sieht man dem Boden das Alter an- das geht gar nicht zusammen!
Also raus mit den alten Fliesen
Der Boden wird mehrfach mit Gisogrund eingelassen
Vor dem Verlegen wird die optisch sauberste Lösung durch trocken aufgelegte Reihen ermittelt
Die Mittelachse stimmt- doch was ich links beschneiden muss "fehlt" an der rechten Wand.
Das Verfugen geht schnell voran
Die Leisten werden "ausgeklinkt", also ein Stück herausgestemmt und mit Silikon verfüllt, damit sie verrutschsicher auf den Gewindestangen aufliegen.
Schallentkoppelung durch Zackenband
Kaltwasserhahn
Vielen Dank für die 3 Zustimmungen. Irgendwie finde ich es schade, dass das Thema bisher ganze 12 von 440 anderen Mitgliedern interessiert. Vielleicht bin ich wirklich falsch hier in der Gruppe...
****ett Paar
812 Beiträge
Sieht Nett aus!
Fehlt nur der Kleine 3,5 Kw 230Volt Durchlauferhitzer Für das Handwaschbecken..
Hast immer warmes Wasser..und Unkosten fast nichts.. (Strom)
L.g von Sine +Reinhard
Nicht jeder kann immer alles lesen und nicht immer ist alles für jeden gerade interessant.

Bei mir hat es jetzt auch ein wenig gedauert.
Da ich in einer Mietwohnung lebe, kann ich das nicht nachmachen, aber da ich selbst vor Jahren schon mal ein Bad gefliest habe mit dem ganzen Drumherum, war ich mal neugierig, wie man das heute macht.

Nur weil es nicht für jeden Beitrag von jedem ein like gibt , heißt das nicht , dass du falsch bist, sondern dass die, die gelikt haben, etwas damit anfangen können. Und das finde ich, ist wesentlich mehr Wert.

Ich finde, dass ist gut gemacht. Gefällt mir *top* @*********tasy
@ Roulett

Vielen Dank für den prima Hinweis. Da es sich hier um ein Keller-WC handelt, sah ich keine Notwendigkeit für stets warmes Wasser, denn hier werden nur kurz die Hände nach dem "kleinen Geschäft" gewaschen. Und da sich direkt ggü die Waschküche mit einer Spüle und Warmwasserversorgung befindet, wäre der Aufwand einfach zu groß. Letzlich nutze ich die Räumlichkeiten ausschließlich alleine.

@ https://www.joyclub.de/my/5009866.lcl_claire.html

Auch dir stimme ich im wesentlichen auf jeden Fall zu. Doch mir geht es hier nicht um Likes etc. Meine Einschätzung bezog sich darauf, wieviele Gruppenmitglieder die Themen (nicht nur meine) auf "Beobachten" haben. Und da sind trotz Urlaubszeit ganze 3% einfach erschreckend niedrig. Auch der mehrteilige Thread vom Frühsommer Heimwerken: Meine neue Terrasse- Teil1: Der Rückbau kam nicht über 5,8% der User hinaus.

Klar, wer in einer Mietswohnung wohnt, wird kaum solche Arbeiten ausführen. Doch vielleicht kommt es ja durch Kauf oder Erbe mal zu Eigentum, und das sieht plötzlich ganz anders aus. Und so frage ich mich ziemlich nachdenklich, was die UserInnen hier denn in einer Heimwerkergruppe überhaupt interessiert -außer vielleicht dem schnellen Kontakt zu Userinnen in der Nachbarschaft...
Ich habe nur einen kleinen Hobbykeller, in dem ich größere “Bauwerke“ kaum machen kann.
Zur Zeit versuche ich mich an Handpuppenköpfen für's Kaspertheater.
Trotzdem interessiert es mich was andere so auf die Beine stellen.

Ihr habt schon viel drauf.
RESPEKT dafür.
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