Teil 2: Der Wiederaufbau
Inzwischen hat der Frühling Einzug gehalten, und es ist Mitte März 2019. Die Trocknungmaßnahmen waren erfolgreich, die Leckagen sind beseitigt und auch die Fallrohre aus den oberen Etagen sind neu verlegt. Der Wiederaufbau kann beginnen.
Grundsätzlich spricht ja nichts gegen den Einsatz von Gipskarton bei der Beplankung nichttragender Wände, was sich millionenfach bewährt hat. Zu beachten ist nur die geringe Feuchtigkeitsbeständigkeit, weshalb man in Feuchträumen imprägnierte Platten ("GKFI bzw. GKBI") einsetzen sollte- die grüne Feuchtraumplatte. Und wie bereits geschrieben setze ich sie nicht auf den Rohbeton auf und entkoppele sie vom Estrich. An den anderen Wänden war das kein Problem, denn sie sollten überfliest bzw überputzt werden. Allerdings wird heute nicht mehr deckenhoch gefliest, sondern nur noch bis ca. 2/3 der Raumhöhe: Das sieht besser aus und lässt der darüber liegenden Wand eine Zone zur Feuchteregulierung.
Die Anordnung der veralteten Keramik hatte ausgedient. Heute wird überwiegend mit sogenannten Vorwandinstallationen gearbeitet, die ein Metallständerwerk mit eingebauten Tanks/Leitungen/Befestigungen aufweisen- so braucht man keine Schlitze mehr zu schlagen. Der Platz reichte noch aus, um je ein Element für WC, Waschbecken sowie Urinal zu installieren. Diese verkleide ich mit Feuchtraumplatten, die direkt auf das Ständerwerk geschraubt werden- allerdings muss man die Platten natürlich so anordnen, dass an den Schraubpunkten auch ein Metallträger dahinterliegt.
Ganz wichtig ist natürlich das ständige Ausrichten mit Wasserwaagen in allen Achsen, sonst lässt sich später nicht darauf fliesen. Als alle Gipskartonplatten montiert sind werden sie erstmal mehrfach mit Gisogrund eingestrichen, damit Fliesenkleber und Putz nicht "aufbrennen"- also das Anmischwasser nicht sofort entzogen bekommen.
Die Profis unter euch werden den Kopf schütteln, warum ich von oben nach unten fliese- das macht man normalerweise umgekehrt. Doch ich wollte die Abschlusskante der Gipskartonplatten sauber mit einer ganzen Fliese decken und keine Reststreifen ergänzen müssen. Das kann man noch so oft vorher ausmessen- stets verhaut man sich als Laie um diverse Millimeter. Natürlich muss jede einzelne Lage mit Leisten fixiert werden, bis der Fliesenkleber die Kacheln stabil hält. Viel Mehrarbeit, aber besser kann ich es als Heimwerker nun mal nicht. Wichtig ist hingegen natürlich die exakte Ausrichtung der Fliesen in allen Achsen, auch wandübergreifend.
Das exakte Zuschneiden von Ecken und Kanten mache ich vor meinem Haus, da die Arbeit mit der Flex viel Lärm und Staub erzeugt- die Nachbarn freut es sicher.
Der dritte und letzte Teil folgt in Kürze. Und wer Fehler in der Ausführung findet kann sich gerne mit konstruktiven Hinweisen beteiligen.
Gipskarton- nur 1,60m hoch.
Die darüber liegende Wand wird erst einmal dickschichtig verputzt und später dünnschichtig mit Feinputz überzogen
Die Montageelemente sind fest fixiert und alle Anschlüsse gelegt. Gut zu erkennen sind Wasserzu- und Abläufe sowie die noch mit gelben Überzügen geschützten Gewindestangen für die Keramikmontage
Beplankung mit Feuchtraumplatten- unzählige Ausschnitte müssen ausgemessen und gebohrt werden
Der obere Bereich ist unkritisch gegen Wasser- ich verwende grüne und Reste der grauen Platten. Wird eh verputzt. Die Optik täuscht- in der Mitte ist kein Schlitz, sondern der Vorsprung der Elemente in den Raum
Und wieder mal Baumarktbesuch: Jede Menge Fliesen für so einen kleinen Raum!
Für den Zuschnitt nutze ich den großen Dielenbereich, der immer voller wird...
Die erste Fliesenreihe in der genauen Wunschhöhe
Genaue Ausrichtung horizontal
Genaue Ausrichtung vertikal
Mein Kontrollkater ist wie immer dabei- bis es laut wird.
Langsam nimmt es Formen an. Die Fliesen sind übrigens nicht weiß sondern leicht cremefarben mit sanfter Wolkenstruktur.