Kaufberatung Akkuschrauber
Unlängst wurde ich nach Hinweisen für den Kauf eines Akkuschraubers gefragt. Dazu meine ganz persönliche Einschätzung, die jeder anders sehen mag! Hier kommt es zunächst auf die Häufigkeit und Intensität der Nutzung an: Natürlich gibt es hochwertige Markengeräte von AEG, Bosch, DeWalt, Festool, Hilti oder Makita etc., die für den Profieinsatz gedacht sind und schnell 100 und mehr Euro kosten. Dafür gibt es auch Ersatzteile und vor allem Ersatzakkus. Mein persönlicher Favorit ist Makita, da er unglaublich gute Dauerleistung bietet.
Viele Handwerker rümpfen die Nase, wenn sie die Produkte der Discounter sehen. Das mag Standesdünkel sein- ich habe gerade mit den „Workzone“-Produkten von ALDI /Hofer sehr gute Erfahrungen gemacht. Vor allem bieten sie drei Jahre Garantie! Und die Akkus sind keinesfalls schlechter als bei Markengeräten.
Neben der Dauerhaltbarkeit sind auch Strom und Spannung wichtig. Die kleineren Akkuschrauber (auch von Baumärkten) haben meist 9,6 Volt, 12 oder 14 Volt. Doch das ist nur für das gelegentliche Eindrehen einer Schraube sinnvoll. Die leistungsstärkeren Geräte arbeiten meist mit 18-20 Volt. Doch der Akku kann nur bei ausreichender Amper-Stundenzahl dauerhaft kräftigen Strom liefern. Die meisten Modelle haben Werte von 1,5 Ah (Ampere-Stunden), die kräftigeren Geräte eher 4-6 Ah. Doch das verteuert den Preis. Meine Geräte haben 1,5 Ah und das reicht.
Sehr sinnvoll ist auf jeden Fall ein Angebot mit einem zweiten Ersatz Akku. Für eines meiner Markengeräte habe ich mir zudem ein Schnellladegerät angeschafft. Das belastet die Akkus zwar etwas mehr, doch hat man einen leeren Akku binnen 30min wieder einsatzfähig.
Die Schrauber mit einem massiven Akku am unteren Ende bieten den Vorteil, dass das Gerät einfach abgestellt werden kann. Die Geräte mit kleinen Einsteckakkus bleiben nicht stehen und müssen stets neu aufgenommen werden. Doch sollte man unbedingt auch auf das Gewicht achten: Geräte mit mehr als 1,5 kg erfordern ziemlich viel Muskelkraft.
Ganz wichtig: Bitte achtet auf jeden Fall darauf, dass das Gerät mit Lithium-Ionen-Akku ausgerüstet ist! Noch immer werden am Markt und im Netz Nickel-Cadmium-Akkus verkauft, die meist nur eine kurze Lebensdauer haben. Ein Ersatzakku kostet dann mehr als das ganze Set und ist sehr umweltbelastend. Nach meiner Kenntnis durften Akkubetriebene Elektrowerkzeuge in Deutschland auch nur bis zum 31. Dezember 2016 verkauft werden.
Angeboten werden übrigens (auch beim Discounter) immer wieder kleine Mini-Geräte, die gerade mal so in die Hand passen. Was Manche als Spielzeug verlachen hat mir schon oft wertvolle Dienste geleistet, wenn engere Baugruppen zu verschrauben waren- da kommt ein großes Gerät einfach nicht hin.
Wer sich mit umfangreicheren Holzbauarbeiten verfasst, dem empfehle ich die Anschaffung von zwei Geräten. So hat man stets einen Holzbohrer zum Vorbohren in einem Gerät eingespannt und im anderen die Bitaufnahme für das Schraub-Bit.