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Badezimmergestaltung

Badezimmergestaltung
Beim Ausbau unseres Familienbads haben mich die Angebotspreise seinerzeit ganz schön geschockt, denn eigentlich alles benötigte Material fiel in Preisregionen die jedes Budget sprengten. Damit will ich dieser Zunft nicht Unrecht tun; auch sie müssen eine enorme Abgabenlast schultern und sind mit hohen Kosten am Standort Deutschland belastet.

Aber es geht mitunter doch auch preiswerter. Als erstes sparten wir uns einen Architekten, der zwar sicher viel Erfahrung hat, aber eben auch richtig viel Geld kostet. Und nicht selten leider auch Empfehlungen ausspricht, die deine Budgetsumme und sein Honorar hochschrauben.

Da wir praktisch nicht an Vorgaben gebunden waren, konnten wir eine richtig gute Anordnung der benötigten Zonen erarbeiten und den vorhandenen Raum bestmöglich ausnutzen. So konnten Badewanne und Dusche, Doppelwaschtische, WC und Urinal ihren Platz finden und selbst für Sauna und Sonnenbank fand sich eine sinnvolle Unterbringung. Doch dazu später mehr.

Beim Fußboden entschieden wir uns für Kork- das war auch schon das teuerste Gewerk, weil wir ihn vom Fachmann verlegen ließen. Badezimmer und Kork? Die Meinungen gingen seinerzeit schon heftig auseinander- heute können wir auf 15 Jahre Erfahrung zurückblicken, und der Boden ist noch immer völlig schadensfrei. In Kombination mit Fußbodenheizung übrigens eine fantastische Lösung.

Wenn es auf Interesse stößt, werde ich gerne auf diverse Detaillösungen eingehen und mit Bildern aufzeigen, wo sich mit wenig Geld richtig schöne Lösungen realisieren ließen- wenn nicht, will ich niemanden langweilen.

Freundliche Grüße an alle HeimwerkerInnen

Martin von den Nighties
******ker Paar
563 Beiträge
Größe
Wie groß ist denn euer Badezimmer, wenn da auch noch ne Sauna Platz hat?

Grüße Gerry
******d81 Mann
18 Beiträge
Günstig
Ich glaub das ist hier für jeden interessant wo man günstige Baumaterialien bekommt.
Fliesen und co haben nun mal ein hohen preis und wir wollen ja alle gut und günstig bauen bzw auch basteln. *smile*
Badezimmergestaltung Teil 2: Die Badewanne
zunächst danke für euer Interesse- vielleicht gelingt es uns so, die zuletzt doch eher sehr beitragsarme Gruppe wieder ein wenig flott zu bekommen *g

Wir waren wie in Teil1 beschrieben Gottlob nicht an Vorgaben gebunden, weil wir das Haus nach dem Kauf selbst gestalten konnten. Dazu gehörte auch der Grundriss der bisher nicht ausgebauten Schlafetage, wo aller Platz möglichst sinnvoll zu nutzen war. Lage und Anordnung der Fenster bedingten die Nutzbarkeit, denn Räume ohne Fenster sind nur bedingt geeignet- so integrierten wir eine entsprechende Fläche ins Bad und mauerten die Zone für die Sauna ab. Dazu später mehr.

Ins Bad sollten auf jeden Fall eine Badewanne und Dusche. Das wurde vor dem Estrichlegen eingeplant, denn dort braucht man schon für die Ablaufrohre ein Mindestgefälle, wenngleich hier 50mm Rohre ausreichen. Aus diesem Grund war für das größere Abflussrohr der Toilette eine Position unmittelbar am Fallrohr ins Abwassersystem gesetzt. So war der Bereich der Fußbodenheizung schnell definiert.

Eine abgerundete Eckwanne sowie Dusche nehmen die fließenden Radien und Formen ansprechend auf. Damit aber das leidige Ablageproblem der Wanne entfällt, mauerte ich mit Gasbetonsteinen an beiden Längsseiten eine 24 cm starke Steinreihe davor, die nach dem Fliesen ausreichend Platz bietet. Auch die ursprünglich vorgesehene Heizkörpernische wurde mit Dämmwolle isoliert und zugemauert, zumal die Wandstärke dort ja viel dünner ist und eine „Wärmebrücke“ entsteht (also Energieverluste und besonders kalte Oberflächen).

Ein moderner „Handtuchheizkörper“ spart Platz und stiftet Zusatznutzen (ohnehin wird der Raum über Fußbodenheizung erwärmt). Dieser Heizkörper wurde vom Installateur geliefert und musste nach nur 10 Jahren schon wieder wegen Durchrostung ausgetauscht werden- ein Baumarktteil hätte vermutlich genauso lange gehalten...

Die Wanne wurde nicht für 4.000 im Fachhandel, sondern ganze 400,00 –damals gerade noch DM- im Baumarkt besorgt, zumal wir weder Sprudelei noch sonstigen Schnickschnack brauchten. Der Kunststoffkörper ist von Haus aus viel wärmer und entzieht dem Warmwasser beim Einlaufen nicht gleich die Temperatur wie bei Stahlwannen. Eine formschöne und teure Kunststoffblende lässt sich mit einem Griff ausbauen und erlaubt den Zugang bei (bisher Gottlob noch nie erforderlichen) Revisionsarbeiten. Erfreulicherweise stellte sie uns der Baumarkt aber nie in Rechnung, wie wir später feststellten.

Beste Grüße an alle HeimwerkerInnen

Martin (der sich für die damals noch schlechte Digicam-Bildqualität entschuldigt!)
vorgemauerte spätere Ablagefläche
sauber mit Steinresten zugemauerte Heizkörpernische
So sieht eure Badewanne vermutlich von unten aus
Abstellung Wannenbereich im Estrich
Montage der Wanne: Unbedingt mit Wasser befüllen, um die spätere Belastung einzuplanen!
erst dann mit Bauschaum einschäumen
alles recht einfach selbst verfliest und verfugt
Mit schönen Bordüren abgesetzte (billige Baumarkt!-) Fliesen
******ker Paar
563 Beiträge
Zimmergröße
Hallo,

meine Frage nach der Größe des Bades hast aber immer noch nicht beantwortet.

Grüße Gerry
Der gesamte Raum umfasst ca. 20m²- aber hier geht es mir ja alleine um die Ausführung, nicht um ein "Protzen" mit Flächenangaben. Und da wir am Land leben sind die Preise natürlich niedriger als in Berlin oder Hamburg.
Teil 3: Dusche, Toilette, Urinal
Gegenüber der Badewanne sollte die Dusche ihren Platz finden- dafür mauerte ich zwei Wände aus Gasbeton hoch, in die sich recht einfach Schlitze für die Leitungen schlagen lassen. Auf der rechten Seite sieht man bereits die Leitungen für die Dusche, auf der Rückseite sind Leitungen für ein Urinal integriert. (Bild 1)

Außerdem galt es, einen Kamin zu verstecken, der dort mitten im Raum stand (hier grau zu erkennen). In der Nische daneben konnte ich eine kombinierte WC-Lösung sowie an der Wand eine Handbrause installieren, um das WC auch als Bidet zu nutzen. Ganz links errichtete ich eine weitere kleine Mauer als Abtrennung zum Waschbeckenbereich, die natürlich im Ziegelmauerwerk verankert ist. Der WC-Spülkasten als Vorwandelement wurde in die Nische integriert und mit Gipskarton sowie maximaler Füllmenge an Dämmstoff (gegen Schallübertragung) verkleidet (Bilder 2+3).

Die Wandoberflächen wurden zunächst mit einfachen Gipskartonplatten verkleidet und mit Lastogum von PCI eingestrichen, einer wasserundurchlässigen und flexiblen Schutzschicht unter Keramikbelägen - so spart man sich den Aufpreis für die unnötig teuren grünen “Feuchtraumplatten“ (übrigens bitte auf richtige Worttrennung achten: Es heißt nicht Feuchttraum-Platten!) (Bild 3).

Um Platz für die Duschtasse (Hornbach, 99 DM) unterhalb der Fliesen zu sichern, schraubte ich vorübergehend Holzleisten zum Abstützen der Fliesen auf (Bild 4) Dann konnte ich endlich alles verfliesen und mit der Installation der diversen Elemente loslegen (Bilder 5-8).

Unerwartet kompliziert gestaltete sich der Aufbau der Duschkabine, die sogar Fehler in der Aufbauanleitung enthielt... (Bilder 9+10)

Soweit Teil 3. Noch immer Interesse? Dann bitte dranbleiben...
Bild 1: Anordnung WC, Kamin (grau) und Dusche
Bild 2: Vorwandelement WC
Bild 3: Vorwandelement verkleidet + gestrichen
Bild 4: Dusche gefliest, ein Segment bereits verfugt. Darüber Holzpaneele mit Sternenhimmel
Bild 5: WC-Eck gefliest
Bild 6: Duschtasse eingebaut
Bild 7: WC montiert
Bild 8: Urinal montiert
Bild 9: Duschkabine in der Theorie
Bild 10: Duschkabine in der Praxis
******ker Paar
563 Beiträge
Raumgröße
Mir ging es auch nicht ums protzen, sondern um die Raumaufteilung...

Deshalb die Frage zur Größe. Unser Bad hat auch 15 m2. aber ich hätte keinen Platz mehr für eine Sauna und deshalb die Frage, da diese würde mir auch gut gefallen...lach.
Teil 4: Waschbeckenbereich
Bevor es langweilig wird hier der Endspurt:

Damit es morgens mit den Kindern kein Gedrängel im Bad gibt, entscheiden wir uns früh für ein Doppelwaschbecken. Die Preise dafür sind allerdings astronomisch hoch, und bei einer nur kleinen Beschädigung wäre gleich viel Geld vernichtet. Das muss also anders gelöst werden.

An der rechten Seite ziehe ich eine kleine Mauer zur Abtrennung hoch, die den Waschbeckenbereich sauber abschließt und dahinter die WC-Ecke versteckt (siehe letzte Folge). In der Gasbetonmauer können auch die Kabel für spätere Steckdosen einfach integriert werden.

Nachdem die Zu- und Ablaufleitungen fürs Wasser gelegt sind (Bild 1- man achte auf den ziemlich schiefen Mauerverlauf!), dübele ich massive Kanthölzer an die Wand, die künftig die Waschbecken halten sollten (Bild 2). Nun können die Wände mit Gipskarton (+ Lastogum) verkleidet werden. Ein Testlauf mit eingehängten Waschbecken verläuft problemlos (Bild 3), und die Fussbodenheizung und Estrich können verlegt werden. Als nächstes wird der Korkboden verlegt- sicherheitshalber von einer Fachfirma, die ein bis heute perfektes Ergebnis abliefert. Wir haben uns für einen warmen Rotbraun-Ton entschieden, der für ein angenehmes Ambiente sorgt.

Dann besorge ich mir im Baumarkt eine sehr preiswerte weiße Arbeitsplatte in einer Stärke von nur 30mm. Die reicht völlig aus und ist nach Anzeichnen einer selbst gefertigten Schablone leicht mit der Stichsäge auszuschneiden (Bild 4). Nun werden zwei Standardwaschbecken in einfachem weiß eingebaut und mit Silikon abgedichtet (Bild 5). Auch die Armaturen sind keine teure Markenware, sondern stammen vom Praktiker.

Dann kann ich alles verfliesen- sicherheitshalber mit Flexkleber, der auch bei Erschütterungen des Gebäudes nicht gleich zu Rissen in den Fliesen führt. Und die Experten unter uns wissen natürlich ebenso, dass man Eckfugen mit Silikon statt normaler Fugenmasse ausfugt.

Die Waschbecken werden mit zurecht geschnittenen und verschraubten Spanplatten unterbaut, natürlich mit umleimten und geschliffenen Kanten (Bild 6). Doch die Optik gefällt uns so gar nicht- deshalb besorge ich im Baumarkt für je 12,- Türen, die ich weiß lackiere und mit Scharnieren befestige (Bild 7). Dazu müssen lediglich mit dem Forstnerbohrer Aufnahmen in die Seitenwände ausgefräst werden.

Über die Waschbecken werden zwei Spiegelschränke montiert, um das Ensemble abzurunden.
Bild 1: Wasseranschlüsse sind verlegt, Orientierungslatte fixiert
Bild 2: Lasttragende Kanthölzer für die Waschbeckenaufhängung
Bild 3: Montagetest der Waschbecken
Bild 4: Arbeitsplatte zugeschnitten und eingepasst
Bild 5: Waschbecken eingesetzt- passt prima.
Bild 6: Unterschränke gezimmert und verbaut
Bild 7: Unterschränke mit Türen, Spiegelschränke montiert
euer bad
Ihr bekommt ein Daumen hoch von mir und mein Respekt ich denke die Arbeiten dauerten 2 Wochen und das ohne wc zuhause verdient nur Respekt *g*
Was ich noch Fragen wollte was macht die duschamatur beim wc ? Ich Flnds genial wenn die Frau duscht kannst du kalt drehen *g*
Nachträge
@ Er73- Beitrag 1: Die Arbeiten dauerten nicht zwei Wochen sondern mehrere Monate, da ich sie nur nach Feierabend und am Wochenende neben meinem eigentlichen Job ausführen konnte.

@ Er73- Beitrag 2: Wie geschrieben haben wir aus Platzmangel auf ein Bidet verzichtet und die Toilette mit einem separaten Duschschlauch /Hebelmischer ergänzt. So kann sie von den Damen auch behelfsweise für die Hygiene genutzt werden.

@**l: Nicht mehr detailliert beschrieben habe ich die "Sternenhimmel-Zonen" über Badewanne, Dusche, Waschtischbereich und WC, die in die Deckenpaneele eingesetzt sind (dieses Bild entstand noch während der Bauphase, daher sind noch nicht alle abschließenden Feinschliff-Arbeiten erledigt).
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