Ich bin zwar nicht der Meinung, dass Gothics, wenn man es denn überhaupt so nennen möchte, durch die Farbe ihrer Kleidung definiert werden, aber mir persönlich liegt einfach sehr viel daran.
Seit mittlerweile sieben Jahren trage ich nur noch schwarz, vorher gab es schon eine längere Zeit, die arg zum Dunklen tendierte.
Das war für mich keine bewusste Entscheidung, ein Szeneanhänger zu werden, es hat sich irgendwann einfach richtig und wichtig angefühlt.
Vielleicht ist meine Interpretation etwas übertrieben, aber für mich spiegelt mein Äußeres einfach meine Seele wider. Knallige Neonfarben, bunte Blümchen und Glitzerkrams sind einfach der absolute Gegenpol zu dem, was in meinem Inneren vorgeht.
Außerdem dient es mir ein bisschen als Gesellschaftsfilter. Natürlich baut man durch so etwas gewissermaßen eine Mauer um sich herum auf, aber so weiß ich: Jemand der nicht bereit ist, hinter die "Fassade" meiner Äußerlichkeiten zu blicken, kann mich in meinem Leben ohnehin nicht bereichern. Bei meinem Auftreten weiß man einfach immer, womit man es zu tun bekommt!
Ganz zu Anfang - ich war immerhin mitten in der Pubertät - war mit Sicherheit auch das Motiv "Ich brauche Aufmerksamkeit, ich schreie um Hilfe!" vorhanden, aber ich kam schnell zu dem Entschluss, dass es kein Spiel ist, sondern dass ich mit diesem Schritt ein Stück weit zu mir selbst gefunden habe.
Eigentlich ist meine Lieblingsfarbe blau, aber blaue Kleidung? Nee das ist irgendwie komisch auf der Haut.
Sicherlich spielt da auch die Tatsache, dass ich ein ziemliches Gewohnheitstier bin, eine große Rolle. Schwarz ist der für mich vertrauteste Anblick überhaupt, ich fühle mich darin wohl und mir fehlt rein gar nichts - warum sollte ich also darüber nachdenken, daran etwas zu ändern?