Verführung

Erst mal sollten wir uns um eine begriffliche Einordnung kümmern. Meiner Meinung nach hat "Verführen" eine negative Konnotation, weil es im Prinzip darum geht, jemanden zu etwas zu überreden, was derjenige oder diejenige nicht möchte. Meinst Du das, oder meinst Du es anders?

Verführung ist für mich alles, was dazu dient eine Person für sich zu gewinnen, mit einer sexuellen Absicht. Einzelne kleine Gesten wie beschrieben, würde ich nicht dazu zählen, höchstens in ihrer Gesamtheit.

Dass es lediglich Deine Meinung ist, sei es drum, jede hat Recht auf eine.

Diese Schlussfolgerung ist wiederum meiner Meinung nach, absoluter Blödsinn. Selten so einen Quatsch in der Auslegung eines Begriffs gehört.

Ich wurde gerne durch meinen Partner verführt 😊

Ob mit Blicken, Berührungen, Worten. Das war ganz unterschiedlich.
Kulinarisch hat auch immer gut funktioniert

Ich scheine mit meiner Einschätzung nicht alleine zu sein:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Verführung

Gar nichts, Du hast doch Deinen Ansatz klargestellt, und nun kann munter weiterdiskutiert werden.

Eigentlich nur den Aufschlag für eine nette Plauderei über die schönen Dinge des Lebens gegeben.

Schließlich befinden wir uns in der Gruppe „Gentlemen‘s Club“ und nicht bei „Aufreißen für Anfänger“.

Insofern ist Verführung immer ein Akt der Wertschätzung, eine besonders feine Form der adressatengerechten (non)verbalen Kommunikation.

Ich muss insofern erst einmal Zeit und Gedanken investieren, wodurch sich der entsprechende Mensch verführen lässt. Das allein ist ein Zeichen der Wertschätzung.

Was z.B. dem einen sein Kuschelrock ist, ist dem anderen Miles Davis oder Mozart.

Ich würde daher ganz allgemein vorschlagen, von ehrbaren Absichten unter mündigen Erwachsenen auszugehen.

Zu Deiner konkreten Frage:

Im Rahmen einer Einladung nach Hause…

Da auch der „Verführer“ sich treu bleiben sollte, sind in meinen eigenen 4 Wänden Kerzen, gedämpfte Musik, gerne Cool Jazz und ein selbstgekochtes Menü eigentlich gesetzt. Passt zu mir, passt zum sonstigen Ambiente…

Das kann man dann immer noch durch gezielte ordinäre Einschübe in ein eigentlich niveauvolles Gespräch brechen.

Alles, was von vornherein zu offensiv rüberkommt, z.B. Frau öffnet in Dessous, um ein Klischee zu bemühen, hat für mich in dem Sinne nichts mit Verführung im klassischen Sinne zu tun.

Berührungen, gerade zu Beginn, finde ich super schwierig. Verführung sollte keine Grenzen überschreiten.

Wenn der Gast das Gefühl hat, die Hauptperson zu sein, ist eigentlich der perfekte Start geglückt.

Soweit eine Facette…

Verführung ist meiner Erfahrung und Beobachtung nach kein Mittel und keine Methode - nicht die Musik, oder das Parfüm, oder die Atmosphäre.
Es ist auch kein Zeitpunkt - denn wenn der Moment gekommen ist, an dem die Verführung wirkt, ist schon viel vorher passiert.

Verführung ist Kommunikation, immer eine beidseitige. Man kann niemanden verführen, der das nicht will. Man kann betören, reizen, provozieren, werben, und das kann zu einer Verführung (pardon) führen; aber das Gegenüber muss zustimmen, sich einlassen.

Verführung ist ein Spiel der Signale, bei dem die oben genannten Mittel zum Einsatz kommen: Worte, Gesten, Ambiente, Musik, Getränke, Speisen, Düfte, Berührungen, Blicke - alles, was Empfindungen und Fantasie anspricht.
Und darum geht es bei diesem Spiel: Gefühl, Begehren, Vorstellungen zu erzeugen, und das Angebot zu machen: Ich kann das alles tun - mit Dir.

Wie leider einmal zu bemerken ist werden harmlose Worte sofort als etwas unlauteres Angesehen.

Damals war das Wort einzeln gesehen ....Verfuehrung...ein sinnliches welches Unschuldig und rein nur dargestellt hat wie es beginnen kann.

Wenn ich eine Person umwerbe oder selber umworben werde, nur wo beginnt es bereits...?

Ich finde es sehr prickelnd wenn ich bei meinem Gegenueber bemerke das etwas mehr Gefuehl in den Versuch gelegt wird meine ungeteilte Aufmerksamkeit zu erlangen.

Die unschuldigste Art der Verfuehrung beginnt fuer mich bei einem verstohlenem Blick der immer offentsichtlicher in meine / ihre Reichtung gelangt. So das klar ist das mehr als oberflaechliches Interesse besteht und mehr erwuenscht ist als nur ein blosses Taxieren.
Nun bedauerlicherweise ist diese Form der ersten Verfuehrung arg in vergessenheit gelangt in der heutigen Zeit, so das ich diese kaum bis gar nicht mehr anwende.

Leider bedingt durch allzuviele negative Vorkomnisse in der Vergangenheit, auch bin ich meist eher auf der ablehnden Schiene unterwegs da ich einfach nicht mehr erwarte das eine Frau ernsthaftes Interesse an meiner Person haben koennte.

Ich bin im Grunde schon ein hoffnungsloser Romantiker und fuer mich bedeutet Verfuehrung alle Register zu ziehen, wie auch eine Schachtel Pralinen mit einem Zettel in der U-Bahn zu uebergeben.
Wenn ich eine Frau jeden Tag auf dem Weg zum Buero sehe, ob daraus etwas geworden ist....? Leider nicht....unglauebiges Schauen und ich war bereits versucht die Schachtel wieder zu nehmen aber das ist auch etwas womit ein Gentlemen kein Problem haben sollte.

Einen Korb zu aktzeptieren gehoert zu diesem Spiel ebenso dazu wie ein kleiner Erfolg, zudem sollte was extra gekauft wurde auch nicht verschwendet werden.

Dabei spielt es keine Rolle ob es ein Rosenstrauss oder eine Schachtel Pralinen ist, entscheidend ist doch wie ich jemand in Errinnerung bleibe.

So kann ich ruhigen Gewissens zumindest mir selber eingestehen das ich es versucht habe und trotzdem die Form gewahrt habe.

Was heutzutage nicht mehr die Norm ist bei einer Ablehnung seitens des Gegenuebers, wie ich letztens wiederholt feststellen musste, bei desinteresse sollte es doch annehmbar sein eine freundliche Ablehnung zu erwiedern ohne gleich emotionalle Kriegsruinen zu hinterlassen oder....?

Oh my Buddha.

Du meinst wahrscheinlich "Ah my Buddha". Aber hilfreich ist das hier auch nicht.

Worte sind wichtig. Man sollte sich über Bedeutung, Wirkung und Unterschied von Aufmerksamkeit, Flirt, Übergriffigkeit und Stalking bewusst sein - und das all das nichts mit Verführung zu tun hat.

Oh. Im Sinne von „oh my god“.
Oder sagt man jetzt „ah my god“ ?

Für mich bedeutet Verführung eine sehr hohe Dosis Reize an das Gegenüber aussenden oder eben empfangen. Reize, die mich zwischen Vernunft und Lust schwanken lassen. Wenn die Lust überwiegt, hat die Verführung funktioniert. 😎

Mein Gott
entspannt euch einfach und habt Spass. Und lasst um Himmels Willen die "political correctness Keule" stecken.
Ist ja unglaublich, dass man sich für Verführung entschuldigen muss...

(Leider ist es in Chat's immer das gleiche... Naja, trotzdem, da der Auftakt so nett war...)

Ich denke auch, ein 'bunter Strauß' und damit braucht sie auf jeden Fall Zeit und bei zuvor unbekannten Personen noch mehr... aber dann ergibt sich wenn sich was ergibt ganz von selbst, der Übergang zu mehr ist also fließend und beide wollen es dann, auch ohne weitere Worte

(Das ist nur meine Sicht darauf und diese braucht eigentlich nicht diskutiert oder angegriffen werden, da es ja nur meine Sicht ist und jede andere Meinung ist auch in Ordnung. Über ähnliche Ansichten freue ich mich natürlich und alle mit einer im Kern gleichen Ansicht sollten mal eine verführerische Nacht miteinander verbringen oder feiern;-)

Je nach dem, wie man das Wort versteht. Daher hatte ich ja nachgefragt. Wenn man es nicht im üblichen Sinne versteht, sondern die Aktion auf Einvernehmlichkeit basiert, geht es ja in Ordnung. Allerdings ist es dann genau genommen keine Verführung, weil der manipulative Ansatz fehlt und beispielsweise auch keine Zwangslage und kein Abhängigkeitsverhältnis ausgenutzt wird.

Verführung ist seit spätestens 1994 (Änderung §182 StGB) kein juristischer Begriff mehr, bei nicht einvernehmlicher Handlung spricht man stets von Missbrauch.

Die Einvernehmlichkeitsgrenze ist da entscheidend - sonst wäre jede Art von Werbung, ein Verkaufsgespräch, ein beruflicher Rekrutierungsversuch oder weltanschauliche Überzeugungsarbeit auch "Verführung".

Sicher, "Verführen" ist ein Begriff, der von Pick Up Artists als Methodensammlung verkauft wird, anhand manipulativer psychologischer Tricks angeblich mehr sexuelle Erfolge zu haben. Aber auch hier ist Einvernehmlichkeit vorausgesetzt, es gibt keine Zwangslage und keine Abhängigkeit. Es ist auch nur das Spiel der Signale, hier mit methodischer Unterstützung - aber die Zielperson kann jederzeit sagen, "Deine Handlese- / Provokations- / Bait&Switch-Spielchen gefallen mir nicht. Tschau."