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Theater

*****e_M Frau
8.378 Beiträge
Themenersteller 
Theater
⁃ am Beispiel der aktuellen Inszenierung von „Onkel Wanja“ im Schauspiel Frankfurt

Und dann sitzt Du in den Rängen,
dichtgedrängte Maskenflut,
die Erwartung hat schon Längen,
doch Du hoffst, heut‘ wird es gut.

Klar die handelnden Personen
allesamt Dir schon bekannt,
suggerier’n es könnt sich lohnen,
haben Sie es in der Hand?

Erste Szenen, Baugerüste,
Tschechow liest manch einer so,
Bühnenraum als Restewüste,
Russenprovinz macht nicht froh.

Die Tristesse und lange Weile,
Soundtrack dieser Textvorlage,
wird zerlegt in Einzelteile,
fragmentiert, ganz ohne Frage.

Und Personen nacheinander,
treten auf und treten ab,
oft auch mit viel Wortmäander,
Tschechow rüttelt sich im Grab.

Publikum ringsum begeistert,
Slapstick und auch Schenkelklopfer,
dass damit kein Stück gemeistert,
das bemerken nur die Opfer.

Wolfram Koch in Heimspielpose,
stets wie immer selbstverliebt,
nein, so ist gewollt die Chose,
so hat man es eingeübt.

Dass die Message und das Thema
erst nach einer Stunde zünden,
bringt zum Einsturz jede Crema,
sollte man die gar nicht finden?

Sehr banal war die Musike,
taigaeskes Trallala,
und zum Klettern lange Stiege,
akrobatisch sonderbar.

Kurz vor Ende, dann doch wichtig
da begann Ensemblespiel,
das befreite kurz den Dickicht,
und der Fragenvorhang fiel.

Leider nur auf kurzer Strecke,
dann sortierte es sich wieder,
jeder hatte seine Ecke,
manchen zuckten Einzelglieder.

Stellen sich nun Grundsatzfragen,
muss Regietheater so?
Ausverkauft, kein Grund zum Klagen?
Aber macht das wirklich froh?

Qualitäten auf den Bühnen
kann der Laie schlecht bemessen,
allerdings sind solche kühnen
Stückversuche schnell vergessen.
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