Weisheiten/Redensarten

Keiner vermag, was er im Traume sah.
Nicht dem Mutigen steht offen jedes Tor.
Dem Überlegten öffnen sich die Flügel.
Wer im Gegen sucht findet nur Leere.

Keiner vermag, was er im Traume sah.
Die Krücke trägt nicht gleich der Schwache
Wo Kopf und Kräfte sich nur finden,
da hält der Starke nichts als Hiebe.

Keiner vermag, was er im Traume sah.
Mit der Zeit kommt auch die Hast.
Duldung findet, wer nimmt Mahl und Platz,
wo Mahl und Platz geboten werden.

Keiner vermag, was er im Traume sah.
Der Maid zu glücken ist ein Lebensamt.
Herz und Lenden bieten immer Wege.
Mit den Jahren wachsen die Tiere im Munde.

Keiner vermag, was er im Traume sah.
Wo lautes Wort erklingt, ist Geist hinfort gereist.
Ändern wird den Lauf wer Gräben füllen kann.
Was erstritten, ist nicht gewonnen.

Keiner vermag, was er im Traume sah.
Gibts Buch nun Bildung oder Weile.
Lehren ziehen wir allein aus Taten.
Wissen findet sich in manchem Zweig.

Keiner vermag, was er im Traume sah.
Der Unwissende kennt das Wahre nicht.
Zweifel sind bei denen, die nicht wissen.
Will treibt wo Hadern drängen würde.

Keiner vermag, was er im Traume sah.
Im Kreis ergeben sich der Richtungen viele.
Neue Blicke bringen oft auch neue Horizonte.
In jedem Anfang liegt immer auch ein Ende.

Keiner vermag, was er im Traume sah.
Den Teetrinker interessiert das Kraut, nicht die Bohne.
Dem Trinker ist der Verstand oft kein Begleiter.
Im Rausch liegen letztlich Schmerz und Vergessen.

Keiner vermag, was er im Traume sah,
Wer Lügen spricht sollt hohen Geist besitzen.
Ein Lächeln spricht oft höher als jedes Wort.
Beim Nabel liegt des Verstandes Zwilling.