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Friedhof der Automobile

Friedhof der Automobile
Gestern in unserer Tageszeitung
****51 Frau
19.420 Beiträge
Danke für die Info.

Schade kann man nicht vergrössern und lesen.
Bekomme den Link leider nicht hier rein
*****lly Paar
486 Beiträge
Habe den Text mal mühsam rauskopiert
Ritter Rost
Michael Fröhlich lässt auf seinem Gelände in Düsseldorf 50 Oldtimer kunstvoll verrotten
A MITTWOCH, 3. MAI 2017
NUMMER 102 SEITE 19
MAGAZIN
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VON TOBIAS CHRIST
Das Schönste für Michael Fröhlich ist es, nach Feierabend mit einem Glas Rosé über sein wundersames Grundstück zu schlendern und sich die großen und kleinen Geschichten noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen.
Die große Geschichte ist schnell erzählt: Michael Fröhlich schenkte sich zu seinem 50. Geburtstag 50 Oldtimer aus aller Welt, allesamt aus seinem Geburtsjahr 1950, und parkte sie auf seinem zerklüfteten Privatgelände im Neandertal bei Erkrath, nur einen Steinwurf vom Neanderthal Museum entfernt. Vor 17 Jahren war die Sammlung komplett, danach tat Michael Fröhlich nichts mehr – außer nach Feierabend der allmählichen Verwitterung des Fuhrparks zuzusehen.
Dazu gehören unter anderem: ein Porsche, ein Jaguar, ein Rolls-Royce, eine „Ente“, ein australischer Holden und zwei Goggomobile. Autos, die in gutem Zustand heute ein Vermögen wert sind.

Morbides Kunstobjekt
Doch was vor 17 Jahren noch halbwegs intakt zwischen Laubbäumen und Felsvorsprüngen stand, ist nun nichts weiter als ein Haufen Schrott. Jedenfalls für diejenigen, die von Michael Fröhlichs Idee wenig halten. Für den Auto-Anarchisten, einstigen Jura- und Philosophie-Studenten, Geschäftsmann, Künstler und Provokateur ist es weitaus mehr als Schrott. „Mittlerweile ist das ein richtiger Auto- Skulpturenpark“, sagt der 67- Jährige mit schelmischem Grinsen: „Die Natur schafft aus diesem Menschenwerk eigene Kunstwerke.“ So, wie es Fröhlich wollte.
Es ist ein morbides Kunstprojekt, bei dem Verfall und Verwahrlosung von Anfang an die Regie übernommen haben.
„Bei Schnee und Wind hat es auch was Apokalyptisches“, sagt Michael Fröhlich. Die Positionen seiner Skulpturen hat er bewusst gewählt. Das Fuldamobil, ein sonderbarer Kleinstwagen mit drei Rädern, sieht aus, als wäre es vor Urzeiten von der Straße abgekommen und mit Schlagseite stehen geblieben. Die Tür steht sperrangelweit offen, sie ist Einfallstor für Mäuse, Ratten und Vögel. An den Sitzen hat jedenfalls nicht nur der Zahn der Zeit genagt. Laub hat sich auf die trübe Windschutzscheibe gelegt, Moos und Rost haben das Blech grün-braun gefärbt, Insekten sich unter den Lack gefressen.
Ein paar Schritte weiter verrottet ein mächtiger Rolls- Royce Silver Wraith, der einst zum Fuhrpark des Buckingham- Palace gehörte. Michael Fröhlich hat in Anspielung auf Prinz Charles’ erotische Eskapaden
„Fuckingham Palace“ auf die Flanke der Luxus-Karosse geschrieben und hohe Mitglieder des Königshauses auf Höllenfahrt geschickt. Eine Elizabeth-II.-Puppe sitzt gut gelaunt am Steuer, neben sich ein zerborstenes Seitenfenster. Auf dem Rücksitz hat ein nicht weniger amüsierter Charles Platz genommen. Andere Autos wirken wie von der Klippe gestürzt oder wurden – wie das winzige Velorex-Dreirad – in einen großen Käfig gesperrt.
Die Stadt Erkrath stufte all dies als wilden Schrottplatz ein und wollte Fröhlich seine
Spielzeuge wegnehmen, obwohl er alle Motorflüssigkeiten artig entfernt hatte.
Am Ende bekam der Auto- Narr Recht: Ein Richter des Oberverwaltungsgerichts Münster entschied vor Ort, dass es sich nicht um einen Schrottplatz, sondern um eine Kunstinstallation handele. „Seitdem kommen immer mehr Leute, die hier Fotos machen wollen.“ Vor allem sonntags ist Fröhlichs automobile Geisterbahn geöffnet. Um Anmeldung per E-Mail – und um eine Spende – wird gebeten.
Der Totengräber unter den Oldtimer-Enthusiasten wundert sich, wie schnell sich manche Gefährte zersetzen und wie gut sich andere halten. Der mächtige Rolls hat die vielen pflegefreien Jahre recht gut überstanden, während der vor einem Stück nachgebauter Berliner Mauer geparkte IFA aus DDR-Produktion nur noch ein Schatten einer selbst ist.
Hier zeigten sich die enormen Qualitätsunterschiede früherer Jahrzehnte, sagt Fröhlich. Ohnehin will er demonstrieren, wie vielfältig der Pkw- Jahrgang 1950 war. Deshalb suchte er sich mühsam und über Jahre hinweg möglichst unterschiedliche Fahrzeuge aus allen Erdteilen zusammen, um sie feierlich der Natur zu übergeben. Als er selber 50 Jahre alt wurde, schmiss Lebemann Fröhlich für sich und seine sterbenden Raritäten eine rauschende Party. 1000 Leute kamen auf sein 20 000 Quadratmeter großes Anwesen und tranken Sekt mit Blattgold. Die Flaschen füllen noch heute den Innenraum eines dahindämmernden Citroën 2 CV. Fröhlichs untergehende Automobilwelt hat nichts mit Abneigung
gegenüber des Deutschen liebsten Kindes zu tun. Im Gegenteil: Sein Geld verdient der gebürtige Berliner mit dem Handel exotischer – und restaurierter – Oldtimer. „Ich liebe Autos, aber ich denke gleichzeitig, Autos müssen nicht immer schick und chromblitzend sein.“ Er wolle den „großen Zeigefinger“ auf die Vergänglichkeit von Menschenwerk richten. Und er will polarisieren. „Das Auto ist ja die heilige Kuh“, weshalb er eigentlich Gotteslästerung betreibe. Im Internet wird Fröhlich
vor allem von Amerikanern beschimpft, die sein Oldtimer- Vernichtungs-Werk als Frevel bezeichnen. Solche Kritik scheint ihn nicht sonderlich zu beeindrucken. Fröhlich ist sich seiner Sache ziemlich sicher. Zu den vielen kleinen Geschichten über seinen Parkplatz der Vergänglichkeit gehört die von der Anschaffung des Citroën 11 CV, auch Gangster- Limousine genannt. Weil Fröhlich unbedingt einen Wagen aus seinem Geburtsjahr 1950 wollte, aber keinen anderen fand, bot er dem Besitzer nach zähen Verhandlungen eine viel zu hohe Summe an. Als der Deal endlich stand und Fröhlich das Auto abholen wollte, fand er einen Haufen Einzelteile vor. „Der Mann hat die ganze Karre zerlegt, weil er annahm, da sind Schmuck oder Geld drin versteckt, er dachte, bei dem Preis müsste etwas Besonderes an dem Auto sein.“ Den blau-weißen Borgward mit dem herausgefallenen Frontscheinwerfer kaufte er einer „Nazibraut“ in Rio de Janeiro ab. Und auf einer nachgebauten Steilkurve lässt Fröhlich einen rostzerfressenen Porsche 356 einen vermoderten Jaguar XK 120 verfolgen. Mit Letzterem gewann der Tausendsassa aus dem Neandertal 1984 den Grand-Prix auf dem Nürburgring in der GT-Klasse. Der Porsche gehörte seinem Dauer-Rivalen aus Holland. Nun wird das Rennen im Reich des Rosts fortgesetzt.
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http://www.michaelfroehlich.com Der Oldtimer als rostige Skulptur: Michael Fröhlich versteht seine langsam vergehende Automobil-Sammlung als Kunstwerk, an dem die Natur kräftig mitarbeitet. (Fotos: Thomas Banneyer)
*******old Mann
4.185 Beiträge
edelschrott...
der vor sich hingammelt, gibt es aktuell auch noch in anderen teilen der republik. hier mal ein paar beispiele.
ex England Taxi aus den 40ern oder frühen 50ern
Ponton Mercedes
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