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Weißabgleich Kerzenlicht?

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***To Mann
1.784 Beiträge
Themenersteller 
@********tica:
Ich habe im Physikunterricht vor vielen Jahren gelernt, dass sich weißes Licht aus Licht mit vielen unterschiedlichen Wellenlängen zusammensetzt. Und das wird mir von Grafiken wie diesen hier
http://www.led-sparrechner.d … WatKelvin_files/spektrum.jpg
dann auch bestätigt. Leider finde ich keine Grafik mit der Spektrum von (Weihnachtsbaum-)Kerzen. Daher kann ich nicht ausschließen, dass Kerzenlicht keine Blau-Anteile mehr enthält. Wenn ich mir jedoch das Spektrum von einer Glühlampe ansehe (60 W - 2.700 K) und bedenke, dass eine Kerze nur 1.500 K hat (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Farbtemperatur ; Charakteristische Farbtemperaturen (beispielhaft)) dann kann ich mir schon vorstellen, dass bei der Kerze von Blau nicht mehr viel vorhanden ist. Also: Ja, ich kann mir vorstellen, dass dem Licht etwas fehlt.

Ich gebe zu: Ich weiß nicht, wie der Weißabgleich in der Kamera oder in einem Raw-Konverter arbeitet, was der also tatsächlich macht. Daher kann es ja sein, dass die unterschiedlichen Lichtbestandteile für den Weißabgleich keine Bedeutung haben. Doch von der Physik außerhalb der Mikrochips her, finde ich die bisherigen Erklärungen sehr nachvollziehbar und meinem technischen Verständnis einleuchtend.

Daher noch einmal: Wenn du mehr weißt als alle anderen hier oder schlauer bist - lass uns an deinem Wissen teilhaben. Aber bitte mit Fakten und nicht im hingerotzten "so isses eben und ihr seid doof"-Stil. Danke.

Jens
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******oto Mann
180 Beiträge
Um das Mysterium hier mal aufzuklären;

Die Farbtemperatur der Lichtquelle ist für dieses Problem nicht unbedingt das ausschlaggebende, sondern die Eigenschaften der Bayer-Matrix und der Dynamikumfang des Chips.

Jeder "Pixel", also jeder Lichtrezeptor auf dem Chip ist Monochrom, bzw Farbunempfindlich. Erst durch die Aufgemalte Bayermatrix wird der "Pixel" für Licht bestimmter Wellenlänge empfindlich.
Habe ich jetzt eine so rote Farbquelle, wie z.b. eine Kerze mit 1500k Farbtemperatur (Achtung, ich bin Farbenblind, also keine Ahnung, wie "rot" Kerzenlicht jetzt ist) Fallen 2/4 grüne Pixel und 1/4 blaue Pixel aus. Vereinfacht gesagt, erhalten nur noch 1/4 aller "Pixel" Licht und geben so Messwerte an. Diese werden dann mit einer Abtastrate von 14 Bit abgetastet.
Die Kamera zeichnet also 2^14 Unterschiedliche Datenwerte Maximal auf, also 16384 verschiedene Zustände.
Diese müssen jetzt so gemapped werden, dass aus diesen 16384 verschiedenen "Rottönen" wieder Weiß, Blau, Grün, Gelb usw. wird.
Darin liegt also das Problem. bei weißem Licht würde jeder Sensor arbeiten und es würden theoretisch 3x14bit also nach bayerinterpolation 42bit zur verfügung stehen.
Messwert für unterschiedliche Farben laut DXO ist für die d7100 irgendwas um die 24bit reell, also 2^24 - 16Mio verschiedene Farben.

Das zeigt also, wieso man den Weißabgleich nicht beliebig einstellen kann, weil jeder Kanal nur mit 12/14 Bit arbeitet. Hätten wir AD Wandler, die mit 24 Bit pro Kanal abtasten könnten (gibts, aber nicht im normalen Fotobereich), dann könnten wir auch aus einem Farbkanal noch genug Information holen, um daraus die Farben so wider herzustellen, wie hier gewünscht.
@******oto

Du hast recht, dass der Chip monochrom je Element Arbeit. Entscheidend ist für die farbwiedergabe die Funktionalität des RAW Konverters... Der Ausgleich der Farbtemperatur erfolgt über einen rechenalgoritmus, der entsprechend die Verlagerung im Spektrum wandelt, so dass erneut "farbechte" Aufnahmen entstehen.

Dafür bietet eine RAW Aufnahme perfekte Voraussetzungen. Wärmendem nicht so, würden Millionen frbverfälschte aufnahmen für immer das Universum ohne Aussicht auf Heiligung bevölkern.

Gottseidank ist dem nicht so *zwinker*
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******oto Mann
180 Beiträge
Kleiner nachtrag zum ersten Post:

Sehe gerade, du hast eine D700 und nicht D7100. Macht nicht so viel Unterschied, außer, dass die d700 sogar noch 0,7bit weniger dynamikumfang hat.

Ach so, und wenn du JPEG fotografierst, dann ist sowieso alles zu spät... dann wird aus den 14 bit noch mal nur 8 bit pro kanal... da schmeißt du also unmengen von informationen weg...

Mein Tipp für die Aufnahme; 3000k Gel vor den Blitz, schön Diffus blitzen und den weißabgleich dem Blitz anpassen. über die verschlusszeit den anteil des kerzenlichts steuern (man will es ja wohl doch mit drauf haben, für die Farbstimmung, oder?)

@********tica: Ich verstehe nicht, was du mit deiner Aussage nun aussagen willst.
Diese müssen jetzt so gemapped werden, dass aus diesen 16384 verschiedenen "Rottönen" wieder Weiß, Blau, Grün, Gelb usw. wird.
Da schreibe ich doch, dass aus den Rottönen wieder die anderen Farben rausgemapped werden müssen.
"Perfekte Vorraussetzung" ist weißes Licht, alles andere ist Suboptimal! Punkt.
Wenn man über die analoge Welt spricht, ist das richtig... In der wunderbaren Welt der digitalen Fotografie ist alles Simulation/Berechnung und und unterliegt danit einzig den Fähigkeiten immer besserer Programmroutinen...

Übrigens sagen Physiker, Hummeln könnten nicht fliegen *zwinker*
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******oto Mann
180 Beiträge
Okay, kurz dazu, ich hab Informatik studiert *zwinker* das hier ist alles erstes Semester übertragungstechnik.
Und nein, digitalfotografie wird erst im AD Wandler zur Digitalfotografie, davor ist alles analog *zwinker* Und wenn ich nur 16.000 Messwerte habe, aber eigentlich lieber 16Mio hätte, dann hilft das alles sehr wenig, weil da geraten alle algorithmen an ihre grenzen. natürlich kannst du gerne hingehen, die bilddatei in einem Hex-Editor öffnen und von hand die 16.000 werte auf 16.000 warte aus dem 24bit Spektrum mappen, das is natürlich möglich. aber das ergebnis wird eher ernüchternd sein, und der zeitaufwand dürfte gut bei 1-2 arbeitsjahren liegen *zwinker* Viel spass *g*

Das ergebnis wird extrem Stufig, fast schon comicartig aussehen, ich versuche mal ein Beispielbild anzufügen, links HDR auf 8 Bit komprimiert, rechts aus... so 4-5bit komprimiert
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***To Mann
1.784 Beiträge
Themenersteller 
@******oto: Danke für diese wirklich in die Tiefe gehenden Erklärungen. Das waren weitere Mosaiksteine, die mich das Gesamtbild besser erkennen lassen.


@********tica: Das was Hot_Photo mit viel Hintergrundwissen beschrieben hat, würde ich so zusammenfassen: Wenn etwas nicht da ist, dann kann es auch keine Rechenroutine herbeizaubern.

Jens
Grau ist alle Theorie...

Ich gehe mal wieder simulieren... *g*
Ich lehne mich mal entspannt zurück und weis ...
... am Ende kommt alles Licht individuell im Auge an ... *zwinker*
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