Einfarbige und mehrfarbige Tönungen von Schwarz-Weiß-Bildern

Links reines SW, rechts eine klassische Blau-Gelb-Tonung. Die Tiefen in Blau (240° auf dem Farbkreis), die Lichter in der Komplementärfarbe Gelb (60°, im Kreis direkt gegenüber Blau).

Diesmal in Blaugrün-Orange (engl. teal-orange), 210° und 30° auf dem Farbkreis.

Hier eine verfache Variante:

1. Bild: schwarz-weiß
2. Bild: Tonung bei 90°, grüngelb
3. Bild: Spreizung. helle Teile bei 60°, dunkle Teile bei 120°
4. Bild: stärkere Spreizung. helle Teile bei 45°, dunkle Teile bei 135°
Der Grundton bleibt bei gelbgrün, aber durch die Spreizung erhält es wieder eine leichte Mehrfarbigkeit, die das Ganze 'lockerer' macht. 45° ist gelborange, 135° ist bläulichgrün, da sind wieder alle drei RGB Farben im Boot.

So wurde eingestellt

man kann auch nur einen Teil tonen, nur Lichter oder nur Tiefen.

1. Bild: sw
2. Bild: Volltonung
3. Bild Tiefen
4. Bild Lichter


So wurde es gemacht

Jetzt seid ihr dran, zeigt eure Tonungen.

Die einfache Tonung, wie sie in Lightroom möglich ist, kommt an ihre Grenzen, wenn das Bild größere schwarze oder weiße Flächen enthält. Fast reines Schwarz RGB-Wert 0/0/0 oder 2/2/2 lässt sich auf diese Weise genauso wenig färben wie fast reines Weiß 253/253/253 oder 255/255/255.

Diesmal wurde die Tonung mit Photoshop gemacht. Die Einstellungsebene Schwarzweiß enthält einen optionalen Färben-Schalter, mit dem eine beliebige Farbe als Tonung gewählt werden kann.

Rund um den Kopf des Models befinden sich sehr helle Hintergrund-Flächen, die sich so – oder mit LR – nicht färben lassen, ebenso die fast schwarzen Stellen im Haar. Das wirkt oft unnatürlich, da bei einem gealterten Fotopapier das ganze Foto vergilbt ist.

Als Abhilfe kann man die Tonwerte am unteren und oberen Ende der Skala vor der Tonung in die Mitte schieben und anschließen wieder spreizen, s. Screen Shots der Einstellungsebenen. Der Histogramm-Vergleich des reinen Schwarz-Weiß-Bildes mit der so erzielten Tonung zeigt aber auch eine gehörige ‚Erschütterung der Macht‘. Das Bild wurde im 16-bit Modus erstellt und bearbeitet, in 8-bit könnte es zu Tonwertabrissen kommen.

Schwarz-Weiß - ohne Korrektur - mit Korrekturen

die Einstellebenen

Histogramm sw - Histogramm getont mit Korrekturen

Mehrfarbige Tonungen erstellt man In Photoshop mit der Einstellebene Verlaufsumsetzung. Anbei ein Extrem-Beispiel mit einem fünffarbigen Verlauf – Schwarz-Blau-Rot-Gelb-Weiß im Ebenenmodus Weiches Licht und 16% Deckkraft.

sw - Fünfach-Tonung

Die Einstellebene Tonwertverlauf

Es gibt in Photoshop zwei Wege, Schwarz-Weiß-Bilder über den gesamten Tonwertbereich ein- oder mehrfarbig zu tonen.

Das ist einmal der der klassische Weg des Duplex-Mode. Klassisch, weil die Methode vom Tiefdruck bzw. Offsetdruck herkommt.

Der Weg von einem 16-bit RGB-Bild, wie es vom Raw-Konverter geliefert ist:
Bild-Modus-Graustufen
Bild-Modus-8-bit (Duplex nur 8-bit)
Bild-Modus-Duplex

Dort kann man Duplex-, Triplex- oder Quadruplex-Tonungen eingeben oder aus den vielen Vorgaben eine auswählen.

Bild in SW, einer Quadruplex-Tonung in den CYMK-Farben und einer Duplex-Tonung mit Schwarz und einem warmen Grau.



Der zweite Weg ist dagegen sehr modern, Look-up-Tables, die mit Photoshop CS6 eingeführt wurden.

SW und mit einer Einstellebene Color Lookup und drei verschiedenen 3DLUT-Dateien: Crisp-Warm.look (mit 20% Deckkraft) - EdgyAmber.3DL (6%) - NightFromDay.cube (7%)