Werte, Ideale, Orientierung, Beispiel, Wenn ich Frieden will
In einer Welt aufzuwachsen, in der durch Medien die stetige Anhäufung überflüssigen Besitzes, das "Mehr als der neben dir haben" als Daseinszweck glorifiziert wird, wo für eine Urlaubsreise mehr oder zwei Sprossen höher auf der Karriereleiter, usw, das menschliche Miteinander, Familie und Freunde sehr oft vernachlässigt wird...
Organisierte Religion weitgehend als Machtinstrument entmystifiziert sind...
Gewaltlösungen, entsprechend begründet, immer als die einzig gangbare letzte Möglichkeit allem anderen vorgezogen werden...
Die alltägliche Gewalt im nachlässigen, verächtlichen oder einfach ignorierenden Wegschauen jeden Tag aufs neue ihre hässliche Fratze zeigt...
Wo soll bei all dem nichtvorleben von dem was immer noch als "echte Werte/Ideale" angesehen wird jemand eine Orientierung finden...
Ich sehe jeden Tag Menschen:
die "a" sagen, "b" meinen und wie "c" handeln...
die sagen, das sie Lieben, aber nur geben können, wenn es mehr zu nehmen gibt..
die zu Lächeln scheinen, dabei fletschen sie die Zähne...
die immer einen brauchen, auf den sie herabsehen können...
die nie sie selber sind, sondern immer jemand anderes Schuld...
die Angst haben, das ihnen jemand der Hunger hat ihren 5. Schokoriegel wegfrisst...
jemand der friert ihre 2. Winterdecke...
Wo bleibt bei all dem die Menschlichkeit?
Nicht im Hollywoodmaßstab, sondern nebenan...
mal wieder Platz machen, wenn Opa in den Bus kommt...
mal wieder ´ner Mutter helfen den Kinderwagen die paar Stufen hoch zu tragen...
mal beim Nachbarn schellen, der seit ner Woche verschwunden scheint, auch wenn er noch so ein Arsch ist, dem man am liebsten...
dem abgerauschten alten Kumpel mal die Hand reichen, damit er den nächsten Berg doch noch raufkommt, scheißegal was die Nachbarn sagen wenn sie dich mit ihm reden sehen...
jeder ist Mensch, jeder ist wichtig, auch der den ich nicht mag, vielleicht grade deshalb...
Mal nicht von anderen fordern,
mal nicht Standby gehen, erstmal abwarten wie die Herde so blöckt,
einfach mal den anderen ein Beispiel geben...
zeigen das anders auch möglich ist...
zeigen das ein Stein nur so lange zu schwer ist, bis sich genug Hände finden ihn zu heben...
muß ja nicht permanent sein...
fangen wir doch mal jeder mit 5 minuten mehr Menschlichkeit am Tag an,
muß auch nicht jeder merken...
ganz Schüchterne können ja mal 5 minuten Pause machen und sich vorstellen wie es ist der da draußen zu sein...
Mal 5 Minuten vor allem unseren Kindern gutes Beispiel sein, denen wir es eigentlich 24/7 sein sollten
Das es auch anders geht...
das es anders gehen muß, damit es überhaupt weitergehen soll, das wird ihnen leider meistens viel zu früh bewusst,
und wo ist dann die Orientierung...
Wo sind die Geschichten von Ghandi, M.-L. King, Steven Biko usw, ja die Diktatoren, der Enstehung von Weltreichen usw wird aller Platz eingeräumt...
Aufklärung groß geschrieben, Phrase gedroschen, Plakatiert und abserviert...
das Hirn möglichst von eigenem Denken befreit, steuerbar, ausbeutbar, in ewigem Zwist um verlorene Eier miteinander gefangen, so soll er sein der moderne Mensch, aber vor sich selbst rational, frei und unabhängig...
Vielleicht klingts etwas wirr das vorangegangene aber Heute morgen in der Asackkneipe, das war wieder das Aha Erlebnis:
Ein älterer Herr fragte in die Runde was wir ganz persönlich gegen den Terror unternehmen wollten/könnten.
Es wurde ein großes Schweigen...
Er sagte dann er sei Hornist, wolle jetzt Geld sammeln um davon in Kriesengebiet zu fahren um dort auf seinem Horn ein Lied zu spielen!
Welches genau, weiß nicht mehr, hab ja jetzt noch einen im Tee...
Aber diese Idee...
die Gedanken dazu...
stehen zum Teil oben...
Und es erscheint mir wieder mal als einzige Lösung, als Ausweg aus diesem Dilemma, der Weg, der in seiner letzten Konsequenz noch nie beschritten werden musste...
Der des Friedens...
Terror mit Terror bekämpfen, Angst mit Angst, Zahn um Zahn,
Frieden mit Gewalt, gewaltiger Frieden...
hat uns doch immer nur dahin gebracht wo wir jetzt sind...
Die von der Politik allseits hochgehaltenen Werte auf denen sich angeblich unsere christliche Kultur gründet sind schließlich auch die des Friedens, eben neutestamentarisch...
Und wieso hats jeder vergessen, wenns doch einem andauernd in den Ohren schallt...
Es ist schwer, es wirkt utopisch, träumerisch, gradezu "jagdscheinpflichtig", zwangsjackenfähig...
Notfalls bis zur letzten Konsequenz friedlich...
Dann ersaufen sie eben in unserem Blut...
aber Krieg geben wir ihnen nicht...
Denn dieser Krieg wird nie enden,
Denn dieser Krieg wird alle töten,
Aber vielleicht denken sie nach, wenn ihnen unser Blut bis zur Lippe steht,
vielleicht hören sie dann auf...
Und vielleicht haben wir es dann endlich gelernt, und keiner fängt mehr an
und wems nicht passt, der darf mich ruhig ´nen Spinner nennen, ich mach da einfach nicht mit, sage nur, wie immer: "Plant mich bloss nicht bei euch ein!"