Kulturelle Erziehung?
Verpackung hin oder her, könnte es einfach an unsere kuturellen Erziehung liegen?
Wir entblößen uns doch eigentlich nur für bestimmte Zwecke: Reinigung und Fortpflanzung.
Daher haben sicher viele - oder auch die meisten - Menschen den Drang sich nach diesen Zwecken wieder zu bekleiden.
Das Leben in unbekleidetem Zustand ist eher ungewöhnlich und kulturell in die "Schmudelecke" der Verführung, Unzucht und Unmoral gesetzt worden.
Aber warum eigentlich?
Wir kommen doch unbekleidet auf die Welt? Viele Völker leben unbekleidet oder bedecken bestenfalls ihre Scham Adam & Eva mit dem Feigenblatt).
Warum werden nackte Kinder als "niedlich" und "süß" angesehen und der nackte Erwachsene als "Pfui"?
Ein Kind erregt (in der Regel den normalen Menschen) nicht! Eine geschlechtsreife Frau/ein geschlechtsreifer Mann (beides kann schon im rechtlichen "Kindesalter" vorliegen) erregt sehr wohl und durchaus auch "gottgewollt" (sonst gäbe es den einzelnen ja gar nicht).
Da sich die Kirchenmenschen (egal ob christlich, mulimisch, budistisch, etc.) aber freiwillig der Enthaltsamkeit (widernatürlich?) verschrieben haben, wollten sie auch nicht in Versuchung geführt werden und haben die Nacktheit als verführerrich, zügellos, unmoralisch usw. gebrandmarkt und das Volk dahingehend erzogen, um selbst nicht in Versuchung geführt zu werden.
Wohin das geführt hat/wie erfolgreich das war, hat man ja in den letzten Wochen in den Medien mitbekommen.
Kurz gesagt: Nacktheit ist für die meisten Menschen zweckgebunden und somit nicht alltäglich und normal. Daher wird es wohl noch lange schwierig sein FKK und Swingerclubs zu verbinden bzw. die Nacktheit von der Erotik zu entkoppeln.
Ich denke auch, daß wir im Stillen jedes Kind, was im Sommer nackt im Freibad oder am See badet beneiden, ebenso das Pärchen/den Single, der sich traut FKK zu machen und den man dabei sieht. Aus Scham und weil wir es uns selbst nicht trauen, verteufeln wir es und schieben es in die schon erwähnte "Schmuddelecke".
Und, ja, eine verführerische Verpackung hat etwas - als Verschleierung und Tarnung von unzulänglichkeiten (Mogelpackung) wie auch als interessante/geheimnisvolle Verhüllung einer angenehmen Überraschung.
P.S.: Ich denke folgende Kurzgeschichte paßt ganz gut dazu: