e-Mobilität bei der Feuerwehr
Es wird ja viel geredet und geplant, dass die EU bis 2040 (?) klimaneutral sein will. Für Pkw gibt es ja schon genügend e-Modelle. Aber wie schaut es beim Schwerverkehr, speziell bei uns bei der Feuerwehr aus? In Berlin fährt schon längere Zeit ein e-Löschfahrzeug herum. Aber bis das flächendeckend bei den Feuerwehren ankommt, wird es noch dauern.Schauen wir uns einmal den rein technischen Aspekt an:
Hier wäre zuerst einmal zu sagen, dass Fahrzeug nicht gleich Fahrzeug ist. Letztlich kann man aber alles aufteilen in das reine Transportfahrzeug und die Aggregate, die an der Einsatzstelle gebraucht werden, ob sie jetzt fix eingebaut oder herausnehmbar sind.
Die Fahrgestelle sind natürlich leicht zu elektrifizieren. Prototypen gibt es schon, auch serienreif. Macht natürlich Sinn, weil gerade bei Freiwilligen Feuerwehren die Fahrzeuge eh 90% in der Halle stehen und dort angesteckt sind.
Also die Aggregate. Manche sind direkt vom Fahrzeugmotor angetrieben (Einbaupumpe bei TLF), andere über eine Hydraulikpumpe (Schere und Spreizer), wieder andere haben einen eigenen eingebauten Benzinmotor (Tragkraftspritze bei LF), andere sind rein elektrisch und werden an ein Stromaggregat angesteckt (Hochleitungslüfter, Beleuchtung).
Grundsätzlich wird man alles auf E-Motor umstellen können, technisch kein Problem. Kleine Geräte wie Motorsägen werden mit eigenen Akkus versorgt (die erste von Milwaukee haben wir gerade gekriegt), größere über Stromkabel von den Fahrzeugakkus aus. Hat im Grunde nur Vorteile, außer dass weniger Treibstoff verbraucht wird: leichter zu tragen, leiser, keine Startprobleme, müssen nicht nachgetankt werden. Ich habe die Umstellung bei den Lüftern von Benzin auf Strom miterlebt - absolut kein Vergleich, nur Vorteile!
Und bei den Beleuchtungen läuft das schon länger so ... früher Halogenstrahler mit je 1000 W, heute LED-Fluter mit ein paar W, dafür brauche ich nicht einmal mehr einen Stromerzeuger zuschalten.
Es wird also alles davon abhängen, wie lange die Fahrzeugakkus Saft haben. Da traue ich mir jetzt keine Wertungen abgeben. Fakt ist aber eines: Da man sich sowieso nie darauf verlassen können darf, dass ein Einsatz nicht länger dauert als das Fahrzeug Strom hat, wird man immer einen Generator plus Treibstoff als Reserve mitführen müssen, wie eh jetzt auch schon, zum Nachladen der Akkus bzw. die direkte Stromversorgung der Geräte. Und dann ist es auch egal, wie lange der Einsatz dauert. Kommt man mit der mitgeführten Ladung aus, ist es gut (ich schätze, bei 80% der Einsätze oder mehr wird es so sein) - wenn nicht, schaltet man den Stromerzeuger ein. Nicht anders als bei einem Plugin-Hybrid mit Range Extender heute.
Nur Spezialfahrzeuge wie Kran oder Hebebühne werden dann noch Dieselmotoren haben, die brauchen sie einfach für ihre Hydraulik. Das schafft noch keine Batterie.
So ungefähr sehe ich die Zukunft bei der Feuerwehr. Es wird nur noch ein paar Jahre länger dauern, die Hersteller sind noch nicht ganz so weit. Es wird auch eine engere Zusammenarbeit zwischen den Herstellern der Fahrgestelle und der Aufbauten brauchen als derzeit. Wie gesagt, Prototypen fahren schon herum ... ich werde es wohl noch erleben, dass es so kommt.