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Ist Ihnen die Lust der O wirklich egal?

******ect Frau
1.153 Beiträge
Themenersteller 
Ist Ihnen die Lust der O wirklich egal?
Guten Tag zusammen,

es gibt einige “Gegebenheiten“ in der O-Szene, die mich immer wieder umtreiben. Eine davon ist: „Die Lust der O ist komplett egal.“

Ich verstehe den Gedanken dahinter absolut. Es geht um die Bedingungslosigkeit, mit der die O dienen soll.

Doch wird hier nicht im Grunde in einer unrealistischen Fantasiewelt gelebt?

Ich gehe davon aus, dass alle Os aus freien Stücken diesen Weg wählen. Und dass sie nicht in psychisch ungesunden Abhängigkeiten leben. Sie sind also Menschen, deren sexuelle Neigung sich darin äußert sich auf sehr bedingungslose Art und Weise hinzugeben.

Nun, und da beißt sich für mich sie Katze in den Schwanz!

Ich finde es also erregend und darüber hinaus gibt es mir natürlich auch viele andere positiven Gefühle, wie Geborgenheit und Freiheit.
Doch ursprünglich kam ich dazu, weil ich mir erhofft habe, meine sexuelle Erfüllung zu finden. Andere Gründe halte ich für schwierig bis ungesund.

Nun wenn der Herr sagt und wirklich meint, meine Lust wäre total egal, dann zieht Er damit meines Erachtens doch unsere Basis unter unseren Füßen weg.

Meine tiefes Bedürfnis meinem Herrn zu gehören, ist aus meiner Lust und Liebe erwachsen. Und es wird genau davon auch genährt. Je mehr Lust Er mir schenkt, desto ergebener werde ich. Bis ich nicht mehr denken kann. Ich bin über meine Lust steuerbar und werde willenlos.

Meine Lust ist Seine Macht über mich. Und neben der Liebe die am tiefsten verwurzelte Möglichkeit noch zu führen und nach Seinen Wünschen zu benutzen.




Also: Warum dann dieser Satz, die Lust wäre egal? Nehme ich das zu ernst? Ist das eigentlich nur ein Satz, der dafür da ist, die richtige Stimmung aufzubauen? Soll dieser Schein gewahrt werden, dass Herren so denken?

Es ist doch gelinde gesagt ziemlich unklug diese unendlichen Möglichkeiten zur Führung der O nicht für eigene Zwecke auszunutzen. Um sie umso härter und gnadenloser benutzen zu können.

Was letztendlich natürlich zu einer Win-Win-Situation führt. Oder ist grade diese Tatsache dann das Problem? Dass der Herr dann ja doch tatsächlich auch der O etwas Gutes getan hat? Nicht dass sie es dann als Wunscherfüllung ansieht? Dann ist natürlich die Kunst klarzumachen, dass es nicht darum geht, sondern ihr Zustand einfach ausgenutzt wird. (Was ehrlich gesagt noch mehr Win-Win für mich wäre…)

Wie sehen Sie das alles denn?

Liebe Grüße,
Kiwi
*********asies Paar
440 Beiträge
Gruppen-Mod 
Liebe Kiwi,

ich schreibe privat, also nicht als Mod.

Ich persönlich bin sehr am Wohl meiner O interessiert und auch an ihrer Lust. Alles andere wäre nichts für mich und wie Du schreibst, müsste man prüfen, ob es eine „gesunde“ Konstellation ist.

Dies bedeutet natürlich nicht, das ich ihr alles recht mache. Wenn ich meiner O Abends an einem normalen (Arbeits)tag anweise die Beine für mich zu öffnen, dann erwarte ich, das sie es auch tut und lasse mich nicht abbringen - was sie auch gar nicht probieren würde.

Wenn wir bei einer Veranstaltung sind,
möchte ich natürlich am Ende sehr gerne glänzende, zufriedene, liebevolle Augen sehen. Reinen Gehorsam für den ganzen Abend, das würde ich meiner O nicht „antun“.
Wenn sie die eine oder andere Handlung gerade mal nicht möchte, um die mich ein anderer Herr bittet, dann ist das so, wenn ich es möchte wird sie es tun müssen.

Hilft das weiter ?

Werte Grüße
Master O.
******ect Frau
1.153 Beiträge
Themenersteller 
Werter Master O.,

Danke sehr! Das beruhigt mich sehr. Ich kann leider vieles noch nicht einschätzen, was gesagt wird. Was sehr oft dazu führt, dass ich ziemlich verunsichert bin. Ich glaube ich nehme vieles ernster als es gemeint ist.

O hin oder her… Dass mein Herr mich immer ficken darf, das habe ich ihm direkt zu Beginn unserer Beziehung gesagt. Und bei abendlichen oder morgendlichen Quickies erwarte ich nicht, dass ich davon groß etwas habe. Bzw. ich habe dadurch die Art von Beziehung, die ich führen möchte. Und einen glücklichen Herrn.

Und auch auf Events ist ja grade die Tatsache, dass nicht alles nach meiner Regie und meinen Vorlieben abläuft, der Reiz. Bzw. Das erfüllt dann ja auch wieder die Neigung rücksichtslos benutzt zu werden.

Aber genau diese Zufriedenheit ist auch wichtig in der Beziehung.

Bestenfalls ist es natürlich so, dass der Herr und die O sich so gegenseitig auch in den sexuellen Praktiken ergänzen, dass es beide auf ihre Art erfüllt.

Liebe Grüße,
Kiwi
*******_me Frau
719 Beiträge
Gruppen-Mod 
Liebe Kiwi,
ich glaube die Geschichte der O sollte nicht so extrem für bare Münze genommen werden, ist sie ja doch in Vielem realitätsfern und einfach nicht durchführbar wenn man einen normalen Alltag hat. So ist es ja auch mit der Lust. Ich glaube die Quintessenz ist einfach dass die O nicht zu bestimmen hat wie Master O ja auch schon verdeutlicht hat.
natürlich liegt es vielen Herren etwas daran uns Lust zu bereiten und sie geniessen es denke ich auch wenn dem so ist ( es wäre sehr schön hier noch ein paar herrschaftliche Worte lesen zu dürfen. ).
Mein Herr sagte schon öfters, dass es ein schönes Gefühl ist, einer Frau das Verlangen anzumerken, auch der Orgasmus ist natürlich wohl schön, wenn er eben erzeugt wurde und nicht eingefordert von ihr.
Für mich ist es sehr schwierig mich der eigenen Lust hinzugeben, ich fühle mich gleich egoistisch und unpassend. Aber ich muss lernen, dass es wenn der Herr das gerade fordert oder wünscht eben in seinem Willen liegt und er es sicher erregend findet, wenn ich mich dann hingebe, sonst wüde er das ja nicht tun.
Master O sagte ja, wenn er Lust darauf hat dann schaut er dass es seiner O da an nichts fehlt und wenn nciht dann nicht. Also sei unbesorgt, es geht nicht darum asexuell zu sein, sondern eben nicht zu fordern, aber die Lust die einem gewährt wird ehrlich auszuleben wenn möglich.
Mein Herr geniesst aber nach seiner Aussge z.B auch wenn ich es manchmal schaffe um einen Höhepunkt zu bitten, denn auch das gibt ihm Macht.
Andersherum ist es aber eben auch unsere Pflicht, mitzumachen wenn der Kopf im Alltag mal nicht so will, denn das ist die Willkür der Herren.
Jedoch ist es denke ich, wenn der Herr gut führen kann kein Problem, eine O in den richtige Modus zu versetzen wenn er sich an ihr gütig tun und sie benutzen möchte.
Hilft Dir das ein bischen ? Ich hoffe die Worte waren nicht zu wirr, ein schwieriges Thema für mich, die Scham über die Lust und aber auch das Verlangen kämpfen dann ziemlich, grins.. Aber mit den Jarhen lernt man ja auch ein bischen..
knieende Grüsse, p
*********asies Paar
440 Beiträge
Gruppen-Mod 
Liebe Kiwi,

hier noch eine Ergänzung.

Die Os, die ich kennen gelernt habe, empfinden es meistens als befriedigend zu dienen. Hierzu gehört auch eine gewisse Bedingunglosigkeit. „Ich gehorche Dir in folgenden Situationen….“ wäre ja nicht wirklich Dienen und sich unterwerfen.

Ein Herr tut daher gut daran, eine gewisse, oder sogar maximale Unklarheit darüber zu lassen, wie er wozu steht. Was er sich für sich und was er sich vielleicht auch mal für seine O wünscht. Der eine oder andere mag evtl sogar mal Dinge sagen, die er faktisch nicht so meint, damit seine O Unklarheit darüber hat, was mit Ihr geschehen wird.
Diese Unklarheit führt dann dazu, das sie sich ihm „ultimativer“ hingeben muss, als wenn sie genau bescheid wüsste, wie es um die Gedanken ihres Herren bestellt ist.

Ich bin diesbezüglich daher auch sehr „informationssparsam“. Vielleicht ist dies auch der Grund, warum sich die anderen Herren hier dezent mit Beiträgen zu diesem Thema zurück halten.

Werte Grüße
Master O.
******ect Frau
1.153 Beiträge
Themenersteller 
Werter Master O, Liebe P,

ich muss glaube ich noch eins klarstellen: es geht mir nicht um Orgasmen. Ich habe erst in den letzten 2 Jahren gelernt überhaupt öfter zu kommen. Von daher erwarte ich dahingehend ohnehin gar nichts. Mit Erwartung und Druck klappt es ja auch nicht. Ich habe irgendwann auch jedem gesagt, er soll bitte bloß nicht versuchen mir einen Orgasmus zu bescheren.

Was ich meine, ist der Zustand der großer Erregung. Und dass es ja in der Kontrolle des bzw. der Herren liegt, ob sie gefördert wird oder eben nicht. Als Extrembeispiel: Wenn ich nur mit Vanillas Sex haben müsste, dann wäre für mich der einzige erregende Aspekt daran, dass ich es muss und damit diene. Oder wenn ich nur Getränke und Essen serviere und sonst nichts passiert.
Das ist kein Problem für mich das zu tun und ich tu es ja auch wirklich gerne.
Aber auf Dauer „nur“ solche Dinge zu verlangen, die meine Erregung relativ kalt lassen, das wäre schon ganz ehrlich frustrierend.

Und so Sätze eben wie „deine Lust ist egal“ würden für mich bedeuten, dass man einfach nur Dinge tut, die ich nicht erregend finde. Und das würde psychisch wohl nicht gut gehen.

Vielleicht habe ich das auch falsch interpretiert, weil ich „egal“ mit „unerwünscht und zu vermeiden“ gleichgesetzt habe. Ich denke, dass „egal“ wohl in der Realität eher als „ein nettes Nebenprodukt“ und „normalerweise nicht im Fokus“ gemeint ist.



Vermutlich hat mich dieser Satz nur so negativ getriggert, weil ich es viel zu oft wirklich erlebt habe, dass es Männern - insbesondere Vanillas - zutiefst egal war, wie es mir geht und wie ich es finde. Und da spreche ich noch gar nicht von Orgasmen, bei denen ohnehin bis vor kurzem klar war, dass das keiner schafft. Das hat mich doch sehr verletzt und geprägt. Aber es war hauptsächlich meine eigene Schuld. Momentan kommt einiges in mir hoch, was ich grad verarbeite.


Ich denke, dass ich einfach Angst habe, weil mich, seit ich mit 19 in die BDSM-Szene gekommen bin (also vor 14 Jahren), viele Enttäuschungen und vor allem Unverständnis von sogenannten „Doms“ geprägt haben. Ich hab quasi fast jeden Fehltritt, den sub begehen kann, durch. Vor allem auf die ganzen Vanilla-Swinger, Soft-BDSM und oberflächlichen, Mindfuck-losen und damit kaum erregenden Sessions hätte ich echt verzichten können. Das hinterlässt Spuren, aber ich sehe es trotzdem positiv. Ich wäre nicht die, die ich bin, ohne diese Erfahrungen. Verantwortungsbewusste, authentische und empathische Herren, die wissen wie sie mich richtig anpacken, weiß ich dadurch auf sehr schmerzhaft erlernte Art und Weise wirklich zutiefst zu schätzen. Ich vermute in der O-Szene gibt es davon sehr viele, aber bevor ich das nicht bestätigend spüren durfte, wage ich es nicht mir zu erlauben, all zu viele Hoffnungen zu haben und beäuge eben alles sehr kritisch. Es könnte ja wieder verletztend enden.



Entschuldigung, dass das jetzt so ein langer Post wird. Aber ich möchte neben der ganzen Reflexion im oberen Text trotzdem noch auf einiges eingehen.

P schrieb: „Mein Herr sagte schon öfters, dass es ein schönes Gefühl ist, einer Frau das Verlangen anzumerken, auch der Orgasmus ist natürlich wohl schön, wenn er eben erzeugt wurde und nicht eingefordert von ihr.“
Ja. Genau das ist der für mich wichtige Punkt. Ich möchte, dass mein Verlangen etwas positives und erwünschtes ist, das man gerne fördert. Ohne dass es eine Erwartung oder gar Pflicht wäre. Orgasmen einfordern kann ich sowieso nicht, weil die noch relativ unkontrollierbar sind und weder auf meinen Wunsch, noch auf eine Bitte von mir, noch auf seinen Befehl zu erzeugen sind. Am ehesten funktioniert das ohnehin automatisch, wenn es hauptsächlich psychisch, aber auch physisch härter zu geht. Es wäre schon toll, wenn meine Orgasmen zu etwas werden würden, was mein Herr kontrollieren kann. Ich denke wir sind da auf dem richtigen Weg. Ich komme jetzt ja schon öfter, was für mich sehr emotional befreiend ist das überhaupt zu können.

„Ich glaube die Quintessenz ist einfach dass die O nicht zu bestimmen hat wie Master O ja auch schon verdeutlicht hat.“
Ja. Wobei ich für meine Psyche immer folgenden Teil anhänge: In einer sexuell und partnerschaftlich funktionierenden, harmonischen Ds-Liebesbeziehung.
Ich habe halt von einem Ex-Freund (Narzisst) oft gehört: „Du musst das tun, denn ich bin der Meister.“ Allerdings in Alltags-Situationen, die unsere angeknackste, toxische Beziehung noch weiter in den Abgrund gezogen haben. Mein Vertrauen in den gesunden Menschenverstand von Doms ist da leider dran kaputt gegangen. (Und noch viel mehr hat der Idiot kaputt gemacht.)

P, wenn deine Worte wirr waren, was für ein Chaos habe ich dann hier zusammengeschrieben?

Master O schrieb:
„Die Os, die ich kennen gelernt habe, empfinden es meistens als befriedigend zu dienen. Hierzu gehört auch eine gewisse Bedingunglosigkeit.“
Von dieser romantisierten, idealisierten Vorstellung bin ich, wie Sie vielleicht aus dem ganzen vorherigen Gerede von mir herauslesen können, durch schmerzhafte Erfahrungen „befreit“ worden. Es gibt keinen Weg zurück. Was geschehen ist, ist geschehen. Es gibt keine komplette Bedingungslosigkeit und jeder, der sich als tabulos bezeichnet, war schlicht glücklicherweise noch nicht in der Situation, dass diese nötig gewesen wären.

„Ein Herr tut daher gut daran, eine gewisse, oder sogar maximale Unklarheit darüber zu lassen, wie er wozu steht. […]“
Puh. Da bin ich sehr zweigeteilter Meinung. Klar, wenn es um Planungen von Sessions oder Erlebnissen geht, dann natürlich. Wo bliebe der Reiz, wenn alles nach Drehbuch läuft und es keine Herausforderungen gäbe.
Doch bei grundsätzlichen Einstellungen zum Leben als Ds-Paar, schrillen bei mir alle Alarmglocken, wenn ich in Unsicherheiten gehalten werde. Denn alles was ich nicht weiß, füllt mein Unterbewusstsein mit Negativem. Wenn ich nicht wüsste, dass mein Herr möchte, dass ich Lust empfinde, und er mir ständig sagen würde, wie egal ihm meine Lust ist, dann würde es sich für mich anfühlen, als wäre mein Wohlbefinden und meine seelische Gesundheit ihm egal. Und dann habe ich kein Vertrauen mehr.
Also bei allen Themen, die grundlegend wichtig sind, um erfüllt und gesund zu leben, macht Unklarheit ziemlich viel kaputt.

Ich denke allerdings, dass ich einfach in so einigen Themen inzwischen anders ticke als früher.

Meinem Herrn vertraue ich tatsächlich nahezu bedingungslos. Und je mehr wir übereinander wissen, umso tiefer wird das Vertrauen und meine Hingabe. Weil er mir einfach hilft meine Vergangenheit zu bewältigen und zeigt, dass er vertrauenswürdig ist. Und weil er mir zeigt, dass ich ihm es wert bin und er mich ernst nimmt, obwohl ich vielleicht etwas seltsam und extrem bin.

Das klingt jetzt so als könnte ich niemandem sonst vertrauen. Das stimmt nicht, das kann ich sogar sehr gut bis zu gut. Nur die endgültige Bedingungslosigkeit in den kleinen Details, die sind schon schwierig. Wobei ich auch hier denke, dass viele denken, dass es bedingungsloses Vertrauen ist, aber dass es einfach nie so richtig auf die Probe gestellt wurde. Vielleicht auch besser so. Denn wer hoch fliegt, der fällt auch tief. Und der Aufprall wird sehr hart.


Ob wohl jemand so weit liest?
Ich habe wirklich lange überlegt, ob ich das so posten soll. Aber der Austausch über solche Themen ist für mich eine gute Art damit klarzukommen. Und da ich mich nicht für meine Vergangenheit schäme, sondern sehr stolz darauf bin, trotzdem an dem Punkt zu sein wo ich jetzt bin, habe ich mich entschieden es mit Ihnen / euch zu teilen. Vielleicht hilft es ja jemandem oder regt zum Nachdenken an. Mir selber hat es geholfen und mich wieder einen kleinen Schritt weiter gebracht auf meinem Weg.

Daher abschließend ein großes Danke an dich, P, und an Sie, Master O, für die Unterstützung bei meiner Selbstreflexion. Es hat mich beruhigt, dass wir die richtige Richtung einschlagen und ich nicht in die nächste Katastrophe steuere, die mir nicht gut tut. Denn bei aller Hingabe ist mein höchstes Gut nun mal meine seelische Gesundheit.

Liebe, nachdenkliche Grüße,
Kiwi
*********asies Paar
440 Beiträge
Gruppen-Mod 
Liebe Kiwi,

vielen Dank für diese Worte.

Werte Grüße
Master O.

PS: wem es zu ausführlich ist, steht frei nicht bis zu Ende zu lesen 😉, also schreibe bitte, wie Du es möchtest.
*******_me Frau
719 Beiträge
Gruppen-Mod 
Guten Morgen,
liebe Kiwi, ich danke dir für dieses emotionale "Ausziehen", ich habe hier gelernt, dass dies doch meist hilft, wenn auch niemals alle Menschen einer Meinung sind und das ist auch gut so. Vielleicht sagt ja doch noch der oder die eine oder andere seine Meinung ebenfalls dazu.
Ich bin durch meinen Herrn in Manchem "wieder" zu der romantischen Vorstellung gelangt, nach wirklich hauptsächlich nicht wunderbaren Dingen im Leben vorher, dass man dem eigenen Herrn wenn er denn passt wirklich bedingungslos dienen kann, denn nur er weiss was wirklich in einem steckt, wo Grenzen, Trigger und Tabus sind und wie er sie weiterbringend, wenn auch manchmal herausfordernd anbringen kann.
Gerade das ist es was mein o sein ausmacht persönlich. Das Unbekannte, wie Master O es ausdrückte, nicht zu wissen ob er jetzt Dinge für meine Lust tut, die ich genau wie Du überhaupt erst erlenen musste und immer noch muss(manchmal treibt es mich in die Verzweiflung wenn mein Herr diese wieder fördern möchte) oder eben nicht ist gerade das was mich lockerer gemacht hat.
Natürlich hast Du recht, im Alltag einer D/s Beziehung sollte alles geregelt sein damit man Sicherheit hat denn nur dann geht das Andere Bedingungslos, wenn man diees böse Wort benutzen möchte. Es bedeutet ja eigentlich nur ich diene innerhalb meiner Tabus und so weit bis ist rot sage darüber hinaus. Aber da es bei mir zumindest für mich klar st dass mein Herr mich niemals innerlich brechen würde, würde ich eben in dem Moment wo ich dies her ausspreche für mich von gar keinen Tabus sprechen weil ich weiss dass er Dinge von denen er weiss dass sie meiner seele schaden sowieso nicht berühren würde.

Für mich war es einfach ein Vertrag, schriftlich niedergelegt und mit Blut besiegelt der mich in dieses "Tu was Du willst" geleitet hat. Ich vertraue wirklich blind, ihm und dadurch auch allen Anderen erstmal, denen ich zugeführt werde. (was evtl wieder ein eigenes Thema wäre, vielleicht eröffnet es ja jemand?)
Somit gehört ihm alles und auch meine Lust. Für mein Leidwesen ist es meinem Herrn eine Zweit eher egal gewesen, dass ich sie lieber gar nicht so gespürt hätte denn wie Du davon auszugehen dass ein "Orgsamus eh nicht funktioniert" ist viiiel leichter als sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Aber er hat es gefördert und ich musste da durch. Somit war ich der Willkür ausgesetzt ausser ich würde rot sagen. Ich denke das "egal " ist eben auch in den Erziehungszielen der Herren immer 1. innerhalb der Tabus gemeint, wenn sie empathisch sind und ein guter Herr, und 2. eben einfach auch gerade das Spannende , was das O sein ausmacht.
Man kann natürlich wenn man dringende Bedürfnisse hat, was man auch als O wahrnehmen sollte, auch wenn es noch so schwer ist (auch das musste ich lernen und kann es immer noch nicht richtig) bitten um das was man braucht(Nähe, Schmerz, Höhepunkt, Ruhe usw), aber ob es dann eintritt liegt in seinem Ermessen. Ich finde es gerade spannend, wenn meine "dien" Lust im Alltag gefordert wird, aber oft muss ich eben lange Geduld haben weil der Alltag eben Alltag ist. Aber das macht es aus, das Warten und sich dann freuen...
Das Vertrauensthema wäre wirklich glaube ich wichtig in einem anderen Thread, aber ich darf jetzt erst einmal Frühstück machen.
Ich wünsche Allen einen schönen Tag, soweit möglich, knieende Grüsse, P
*********asies Paar
440 Beiträge
Gruppen-Mod 
Guten Morgen liebe Kiwi, Guten Morgen liebe P,

ein sehr schöner Austausch!

Ich möchte noch mal ein paar Punkte deutlich(er) machen.

Bedingungslosigkeit
Sie ist für mich ein wesentlicher Teil einer O-Beziehung.
Natürlich unterliegt die Bedingungslosigkeit aber bestimmten, unausgesprochenen "Spielregeln".
Dies sind insbesondere eine tiefe Zuneigung (Spielbeziehung) oder Liebe (in einer festen Beziehung). Dies ist ebenfalls, das ein "guter" Herr genau weiss, wann er was Fordert. Natürlich bitte ich meine O nicht, sich hinzukien und den Mund zu öffnen, wenn sie sich gerade furchtbar über eine Mail aus der Firma ärgert. Dies würde ich nur tun, wenn ich wüsste, das es sie am Ende runter holt und sie dieser Kontrast doch triggert.
Ein weiterer Punkt ist die Empathie des Herrn. Als HSPler weiss ich fast zu 100% wo meine O steht - manchmal weiss ich besser, was gerade gut ist und was (noch) geht, als sie es selbst weiss. Dies führt dazu, das sie sich dazu gar keine Gedanken macht, weil sie weiss, das sie gut aufgehoben ist.
Gleichzeitig sagt sie mir auch, das falls mal was "in die Hose geht", dies Teil der Beziehung ist und es immer mal sein kann, das eine Situation sich entwickelt, wie es nicht gewollt war.
Der letzte Punkt liegt in der O selbst. Bei aller Hingabe und Bedingungslosigkeit muß eine O immer ein Ohr in Richtung Kopf und Bauch offen halten. Wenn von dort kommt, es tut mir nicht gut. Dann muß eine O hinhören und rechtzeitig Konsequenzen ziehen.

Wenn eine O also gar nicht weiss wo sie steht (Unklarheit), dann ist das nicht gut. Das sollte eine O wissen, egal ob es eine Spielbeziehung oder eine partnerschaftliche Beziehung ist. Die oben von mir genannte Unklarheit bezieht sich auf "Feinheiten im Spiel" oder auf ein Spiel in Gänze (ich habe Mel bspw. schon mal bei uns Zuhause mit einer Augenbinde versehen und bin dann an einen Ort mit Ihr gefahren, der mit 4 weiteren O´s und vielen sehr bedürftigen Männern gefüllt war;). Mel mußte sich anvertrauen und darauf verlassen, das alles was kommt gut bzw. erträglich ist;) ).

Ich glaube ein großes Problem ist, das eine O. aus ihrer Haltung heraus, und am Anfang auch wegen mangelnder Erfahrung einen guten Herrn nicht von einem schlechten unterscheiden kann. Es würde ja auch nicht passen (auch wenn es nützlich wäre), wenn eine O zunächst mal ein intensives (Bewerbungsgespräch) mit dem angehenden Herren führt. Eine unerfahrene O könnte es nicht, und eine sehr devote O könnte es schon nicht, weil es eben aus der Haltung heraus nicht geht. Dies ist ein Problem. Ich freue mich daher immer, wenn sich unerfahrene Os hier oder per PN austauschen.

Werte Grüße und einen guten Start in den Tag
Master O.
******ect Frau
1.153 Beiträge
Themenersteller 
Danke P,

Wenn du schreibst, fühl ich mich immer gut und verstanden. Das tut echt gut.

Von der Einstellung, dass man es mit den Orgasmen gar nicht versuchen soll, bin ich inzwischen auch wieder weg gekommen. Nicht, weil ich unbedingt welche in Sessions haben will, sondern weil ich das Gefühl entwickelt habe, dass mein Herr von einem großen Teil meiner Sexualität gar keine Ahnung haben kann. Ich habe Sessions und meine Selbstbefriedigung immer krass getrennt. Und ich muss leider zugeben, ich selber kann’s halt einfach am besten. Und an diesen zwei unabhängigen Welten bin ich selber Schuld. Ich habe alles wirklich geile (und daher peinliche) immer für mich behalten.

Naja, und jetzt müssen wir diese Lücke schließen. Ganz schön viel Arbeit. Und sehr peinlich so schonungslos offen zu sein.

Ich habe auch nie über meine Wünsche und Fantasien gesprochen. Denn „es ist ja egal, was ich will“. Das finde ich ist auch ein schwieriger Punkt. Denn ja, ich möchte keinen abzuarbeitenden Wuschzettel schreiben. Aber andererseits muss der Herr doch Bescheid wissen, was mich kickt. Nur in der Szene sind subs, die sagen, was sie mögen ja gleich immer abgestempelt als Wubschzettelsubs. Das ist total schade, dass alle immer gleich annehmen, man würde als sub sofort erwarten, dass Vorschläge umgesetzt werden.

Grad subs (oder Os) sind oft wirklich hart zueinander und schauen manchmal ziemlich auf andere herab, die sich Gedanken machen, ob sie etwas mögen oder nicht mögen. Oder sich etwas wünschen sollen. Dann heißt es gleich: du bist keine richtige (24/7) sub oder O.

Aber diejenigen, die das sagen, vergessen, dass sie vielleicht weiter sind. Und der Herr um alles Bescheid weiß und sie alles bekommt, was sie „braucht“ zum glücklich sein. Aus der Position lässt es sich halt leicht sagen, dass man keine Erwartungen haben darf etc. Denn die wichtigen sind ja dann schon erfüllt.

Das habe ich geschrieben, bevor ich Ihren Beitrag gelesen habe, Master O. Im Grunde meinen wir wohl das Gleiche. Es müssen gewisse Grundlagen bestehen, bevor das bedingungslose Vertrauen immer weiter wächst.

Und die Grundlagen bauen darauf auf, dass der Herr die O in- und auswendig kennt. Meines Erachtens braucht man dazu viel Zeit. Und grad bei unerfahrenen Os muss man auch viel nachbohren, damit sie ihre Scham überwindet. Das ist besser als die andere Möglichkeit, wie in meinem Fall so oft auf die Schnauze zu fallen, bis man sich selber über die Schamgrenze zwingt und endlich redet.

Es ist halt schon alles sehr schwierig. Grad auch die jungen BDSMler tun sich da oft gegenseitig nichts gutes, ohne schlechte Absichten. Wenn beide nicht wissen was sie tun und beide unerfahren sind. Und weder sub weiß, wer ihr gut tut. Noch der junge Herr weiß, worauf er achten soll.

Solang man da nicht so erfahren ist und zusammen gewachsen, sollte das Vertrauen einfach nicht bedingungslos sein. Beziehungsweise vielleicht schon, aber eben nur mit dem Aspekt, wie Sie sagten, dass die O eben doch immer auch auf dich hören muss und sagen muss, was ihr ernsthaft nicht gut tut. Und Ziel wäre es demnach, dass es irgendwann so klar ist, dass es nichts oder kaum mehr was zu sagen gibt.

Bezüglich Bewerbungsgespräch: da wir eine offene Beziehung führen und ich auch allein date, kann ich aus meiner Erfahrung heraus sagen, dass ich das im Endeffekt tue. Natürlich setz ich mich nicht verhörartig hin und quetsche ihn aus. Doch ja, ich stelle schon gezielte Fragen, auf die ich eine gewisse Antwort erwarte, weil es sonst für mich nicht passt. Oder eben spezielle Reaktionen erwarte, wenn ich was erzähle. Bzw. es gibt auch einfach Aussagen, die mir direkt zeigen, dass derjenige nicht passt. Sobald jemand um ein Date bettelt und irgendwie bedürftig erscheint oder mich auf ein Podest stellt, ist er zumindest als „nicht-Verleih“-Date für mich raus. Hätte ich halt schon früher gewusst, worauf ich achten muss.

Andererseits kann es sein, dass durch dieses extreme „Abchecken“ Menschen durch das Raster fallen, die im Grunde tolle Herren wären, aber einfach noch nicht so weit sind. Aus heutiger Sicht würde ich vermutlich nicht mit meinem Herrn, wie er damals war, zusammen kommen. Weil ich inzwischen Anfänger so ziemlich für mich ausschließe. Ich bin seine erste sub. Da macht er schon was mit, gleich mit so einer komplizierten, extremen sub zusammen zu sein. Als wir zusammen gekommen sind, hatte ich eine gescheiterte 24/7-Spielbeziehung hinter mir und hielt mich nicht mehr für devot. Aber es kommt eben trotz Scheitern immer wieder hoch. Und nun stehen wir vor bzw. Inzwischen mitten in einer gewaltigen Aufgabe. Und zwar eben diese tiefe Vertrauensbasis zu schaffen. Zu lernen, was wir beide brauchen für unsere Erfüllung. Das ist wirklich nicht einfach so von 0 auf 100 zu gehen. Aber ich bin zuversichtlich. Und ich hoffe, dass gewisse Kontakte, ihm auch andere Sichtweisen eröffnen.

Von daher möchte ich sagen: ja, es ist sehr wichtig, dass Os sich hier oder per PN austauschen… aber ich würde mir wünschen, dass auch Herren dies tun! Denn nur die wirklich guten Herren könnten sie Szene ein bisschen verbessern, indem sie ihre Erfahrungen und Wissen an unerfahrenere weitergeben. Und so dafür sorgen, dass allein schon statistisch gesehen weniger subs unter unabsichtlich schlechten (weil unerfahren) Doms leiden müssen. Oder in konkreten Fällen dezent helfen durch Gespräche über solche Grundsätzlichen Themen, wenn sie wissen, dass ein Paar noch in der Findungsphase ist. Denn als sub hat man leider begrenzte Möglichkeiten und möchte ja grad als angehende O auch nicht den Herrn besserwisserisch ständig Dinge erzählen…

Liebe Grüße,
Kiwi
*********asies Paar
440 Beiträge
Gruppen-Mod 
Liebe Kiwi,

hier nur kurz ein wie ich finde wichtiger Punkt.
Ich weiss was Du meinst mit den Blicken, Kommentaren etc. Wichtig ist jedoch seinen eigenen Weg zu finden und zu gehen.
„Man“ muss sich und dem Partner gerecht werden, nicht den anderen. Dkes können sich gepflegt um sich selbst kümmern;).

Ein vielleicht guter Tip wie Du eigene Wünsche ansprechen kannst, ist der Folgende. Bitte bzw frage Deinen Herren, ob Du einmal Gedanken äußern darfst, welche Phantasien Du sehr anregend / erregend findest.
Nur dies, kejne Wünsche das Umzusetzen, erst Recht keine „Forderung“. Einfach nur die Bitte Gedanken äussern zu dürfen.
Es ist extrem schwer ohne Informationen das „Richtige“ als Herr zu tun.
Und so wie eine O sehr zurückhaltend ist etwas zu sagen, so zurückhaltend ist ein Herr zu fragen, da ihm dies ebenfalls gegen doe „Spielregeln“ zu sein scheint und viele Subs / Os dies auch nicht besonders standesgemäss finden.

Ich bin mir sicher, Dein Herr freut sich über die Bitte und wird es Dir gestatten etwas Einblick in Deine Phantasien zu geben.

Werte Grüße
Master O.
******ect Frau
1.153 Beiträge
Themenersteller 
Das ist tatsächlich ein wirklich guter Tipp, den ich witzigerweise vor ein paar Tagen schon ausgeführt habe. Ich habe für mich selber über die letzten Jahre eine Liste an Ideen, die mich anmachen geschrieben. Ursprünglich nicht, um sie überhaupt zu zeigen. Ich schreibe nur gern so was auf, weil es mir hilft, mich zu ordnen.
Aber ich habe mich jetzt überwunden und sie ihm als Inspirationssammlung einfach geschickt. Mit der Erklärung, dass ich nicht erwarte, dass er da nun tätig wird. Sondern eben um zu verstehen, was in mir vor sich geht. Er hat sehr positiv reagiert, aber nichts im Detail gesagt. Und das braucht er auch nicht. Ab da ist diese Unklarheit vollkommen in Ordnung. Und ich war einfach beruhigt, weil er nicht entrüstet war, wegen mancher doch sehr kreativen, aber extremen Ideen, die da so drauf stehen.

Und wenn ich so in mich gehe, erwarte ich tatsächlich jetzt gar nichts. Die einzige Erwartung, die ich habe, ist dass wir weiterhin an uns arbeiten und viel reden. Der Rest kommt schon noch. Auch mit nun wieder möglichen Veranstaltungen.

Jedenfalls kann ich das Vorgehen jedem empfehlen.

Liebe Grüße,
Kiwi
*********asies Paar
440 Beiträge
Gruppen-Mod 
hab gerade nochmal den Austausch gelesen, immer noch sehr interessant 😊
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