Der Tag 3.0 (Little safe)
Als Anita geht, habe ich sofort ein besseres Gefühl. Die Hühner sind gerettet und sie wünscht sich nur ein Bild.Ich gehe zu dem Schreibtisch am Fenster und suche alles zusammen. Dabei schweift mein Blick nach draußen. Am Fenster drüben sehe ich Dieter sitzen, ebenfalls am Schreibtisch. Auch er schaut herüber. Ich schaue erschrocken hinunter auf mein Malpapier. Das meinte er also anfangs mit "im Blick haben". Geschäftig lege ich die Buntstifte zurecht. Rot brauche ich für den Hahn. Und Gelb. Wie die Tinys. Der Hahn beginnt aufs Papier zu wachsen. Dass ich dabei "der Hahn ist tot" summe und der Hahn eher wie ein Drache aussieht, stört nicht weiter. Ich male ihm noch ganz viele Körner, als mir einfällt, dass grade das jetzt nicht so klug ist. Gut, streiche ich sie eben durch. Ein X über jedes. Macht ja auch wieder Sinn. Das fertige Bild lasse ich liegen und brauche dringend eine Entspannung. Das tolle Bett muss dringend eingekuschelt werden. Anna hat das wirklich so toll gebaut. Über den Einstieg klettere ich rein und kuschele mich in meine Lieblingsbettwäsche. Durch das Fenster auf dieser Seite sehe ich direkt auf einen großen Baum. Vielleicht eine Kastanie. So schön.
Das Gitter hat ein Scharnier, das probiere ich sofort aus. Man kann es also sogar klappen. Fast bin ich glücklich. Endlich kriege ich etwas Ruhe in den Bauch, als mir einfällt, dass es noch nicht ausgestanden ist. Wie Anna schon angedeutet hat, will Dieter noch ein Hühnchen mit mir rupfen. Hoffentlich löst es das gleich auf, dass ich auch wieder heraus kann. Am meisten Bauchgrummeln habe ich davor, wie böse diese Augen gucken können. Die waren doch sonst so warm. Wenn das doch bloß durch wäre...
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(Teil geschrieben von Karthasis)
Mit einem festen Griff und Schwung wird die Tür zu Timkas "Zimmer" aufgerissen und Dieter steht in der Tür, vor der Abenddämmerung einem schwarzen Schatten gleich.
Erschrocken schaut Timka den schwarzen Mann im Türrahmen an, ein wenig zittrig schiebt sie den Schnuller unter ein Kissen.
Er tritt ein und schließt die Tür feste und schaut zu Timka herunter wie ein Habicht auf eine Maus.
"Hast du nicht etwas vergessen vorhin?" blickt er sie bestimmt an.
Timka zögert und versucht sich zu erinnern, läuft rot an und flüstert ganz leise "nein".
"Wie war das, junge Dame? ich glaube ich habe mich verhört" entgegnet er mit bitterem Ton.
"Ich hab nichts vergessen, ich wollte es nicht falsch machen, der Hahn, und es war nicht kalt, und , du bist gemein!" Sie verschränkt die Arme vor der Brust und rollt die Schmolllippe.
"Das reicht jetzt! - Steh auf und stell dich dort an die Wand!" - Timka schmollt weiter und denkt sich nur "doofer Dieter".
Da packt Dieter sie auch schon am Ohr und zieht sie vom Bett nach oben, so dass Timka nur schmerz- und schreckerfüllt folgen konnte. Aber er stellt sie nicht vor die Wand nur neben das Bett, setzte sich dann selber und zieht dann wieder an dem Ohr, noch bevor Timka die Gelegenheit hat, sich das schmerzende Ohr zu halten. Stattdessen wedelt sie mit den Armen, kann sich aber nicht entfernen, weil ihr Ohr wie in einem Schraubstock klemmt.
Dieter zieht sie bäuchlings über seinen Schoß und lässt dann das Ohr los, legte den linken Arm auf ihre Schulterblätter.
"Ich zeig dir jetzt, was ich mit Mädchen mache, die nicht hören wollen und dann auch noch frech werden!
Er packt den Bund ihrer Strumpfhose und rumpft sie über ihren Hintern, so dass ihr blanker Hintern im Dämmerlicht hell leuchtet.
"Mach dich auf was gefasst!" - Dieter legt die rechte Hand auf ihren Po.
Ruckartig hebt er die Hand und Timka spannt ihren ganzen Körper an in Erwartung einer heftigen Tracht Haue.
!!!KLATSCH!!!
Dieters Pranke haut schnell und feste auf Timkas rechte Backe.
Er holt erneut aus, wieder zuckt Timka zusammen...
Doch statt erneut zuzuschlagen packt Dieter sie bei den Hüften und stellt sie vor sich auf den Fußboden.
"Was wolltest du mir gesagt haben vorhin?"
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Ich habe überhaupt keine Ahnung und werde auch wieder wütend. Was will der denn hören? Mensch. Mein Po brennt, das Ohr ist heiß. Böse stampf ich auf. "Was willst du denn?" brüllt es aus mit heraus.
Dieter packt Timka an den Armen und schaut sie an. " Wir haben hier Regeln und was machen wir, wenn wir uns nicht an die Regeln gehalten haben und einen Fehler begangen haben?"
Ah, nun geht mir ein Licht auf. Er will auch ein Bild. Aber den Hahn kriegt er nicht. Der ist für Anita. Allerdings sieht er nicht so aus, als würde er aufgeben und mit den Regeln hat er ja auch Recht. Irgendwas muss ich ihm anbieten. Aber was?
"Einen Apfelbaum",biete ich zögerlich an und denke gleichzeitig nach. Kriege ich den hin?
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(Karthasis:)
"Einen Apfelbaum?" Dieter wirkt überrascht und verwirrt, dann hellt sich seine Miene auf und er erklärt in ruhiger Stimme: " Wenn wir einen Fehler machen entschuldigen wir uns Timka. Damit der andere spürt, dass es uns Leid tut."
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Ohje, jetzt wirds schwierig. Entschuldigen heißt ja, dass man was einsieht. Und lügen soll man nicht. Ich steige vom einen Bein aufs andere und kriege das nicht raus. Bei Anita, ja okay, aber bei Dieter. Dem gehören ja nicht mal die Hühner. Und meine Jacke gehört ihm auch nicht. Und außerdem hat er mich draußen schon gehauen...und eben nochmal! Nein, sagt das Teufelchen in mir und reicht dem Stolz die Hand. Und mein Gesicht verbirgt auch nicht, was in mit vorgeht.
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Seine Miene verfinstert sich wieder und er spricht mit hörbarer Enttäuschung: "Du bleibst in deinem Zimmer bis du bereit bist dich zu entschuldigen"
Damit steht er auf und geht aus der Tür, die er schließt und verschließt.
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Erschrocken verfolge ich, wie er zum Haus geht. Er dreht sich nicht um. Und ich bin eingesperrt. Verdammt! Mit Auflösung hat das jetzt nichts zu tun. Das ist ja richtig bescheuert. Mein Blick fällt auf den Hahn. Den kann ich Anita auch nicht geben, zumindest nicht jetzt.
Aber wie sollte ich mich jetzt auch entschuldigen, wenn er mich einschließt?! Geht ja gar nicht.
Weiße Flagge hissen oder wie? Gehts noch?
Ich setze mich auf meinen schönen Prinzessinnenteppich, auf dem ich immer zur Ruhe komme. Weiße Flagge...gar keine soooo schlechte Idee. Mein Blick schweift durchs Zimmer. Alles rosa. Rosa Flaggen hissen geht gar nicht!
Da habe ich einen Ideenblitz: irgend wofür müssen diese weißen Dinger ja gut sein. Wenn ich auch die bunt bedruckten mit den schönen Motiven viel lieber mag. Aber die weißen sind ja noch da.
Ich suche den langen Zauberstab. Ah, Tom hatte den oben auf den Schrank gelegt, weil er immer umgefallen war. Den angele ich flugs runter.
Schublade unterm Bett, da sind nur die bunten...ne, brauche ich im Moment nicht. Badezimmer im Regal. Auch nicht. Aber wo? Ah, der unausgepackte Karton im
Vorflur. Bingo!
Zehn Minuten später hängt aus meinem Fenster, schön mit den Klebestreifen an dem Zauberstab befestigt eine blütenweiße Windel.
