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CSD vs.Toleranz

*******geur Mann
21.351 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
CSD vs.Toleranz
Toleranz ist ein vieldiskutiertes Thema und auch hier im Joy schon 1.000 Mal durchgekaut worden.

Doch wie steht es mit eurer Meinung zur Toleranz in Verbindung zum CSD, bzw. in Bezug auf den CSD?

Vor allem:
Wie bringt IHR anderen Menschen Toleranz näher?
**ck Mann
450 Beiträge
Ich kenne nur einen der nicht tolerant ist. (Er ist aber auch in einer Bibel treuen Sekte)
Sonst kenne ich keinen der etwas gegen Schwule oder Lesben hat.
Auch Arbeitskollegen sind schwul und alle mögen sie.
Entweder es ist im Kölner Raum anders als zB in Berlin oder sonst wo.
Wir kommen hier alle gut miteinander aus!
*******geur Mann
21.351 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Das sehe ...
... ich nicht GANZ so:

Auch ich bin hier schon auf sehr intolerante Menschen gestoßen.
Und wenn sich die Intoleranz nicht gerade gegen Homosexuelle richtet, dann gegen irgendwelche anderen "Minderheiten" oder "Randgruppen".
Toleranz
hört bei mir nicht beim CSD an oder auf. Mit einer Teilnahme an diesem sehe ich ausser einem happening, auch die Demonstration der eigenenToleranz mit Minderheiten und definiere mich selbst zu einer solchen gehörig.

Wbei ich den begriff "Toleranz" sehr dehnbar finde.

Im BDSM- Bereich (da kenne ich mich ein wenig aus) hört für mich da die Toleranz auf, wo Gewalt anfängt. Die Toleranz hört da auf, wo offensichtlich krankheitsbilder wie z.B. das Borderlinesyndrom den Lust nach Schmerz verursachen, Toleranz hört für mich da auf, wo es nur noch ein weiter höher besser ist.....ohne Rücksicht auf Verluste.
Ich toleriere aber jedes Anderssein, jedes Andersaussehen, und auch Denken hinsichtlich Religion, Sexualität und Lebensinhalten, solange friedfertig damit umgegangen wird und auch die Minderheiten Toleranz ihren Mitmenschen gegenüber signalisieren.
Denn wenn sie das nicht tun, machen sie sich in meinen Augen unglaubwürdig.
**mo Paar
4.448 Beiträge
Toleranz leben...
Als Transgender lebe ich täglich Toleranz vor.Ich stehe zu dem,was ich mache,bzw. was ich verkörpere.Ich komme mit Menschen in Kontakt und rede über Toleranz,Akzeptanz und Andersdenkenden , bzw. Andersfühlenden Menschen. Ich kläre in Gesprächen auf,daß wir Transgender...,aber auch Homosexuelle nur etwas anders fühlen...,aber sonst genau wie der Rest der Mitmenschen Bedürfnisse haben,uns nach Nähe sehnen und unser Leben so leben wollen,wie wir es für richtig halten.
Und bei meiner ersten Teilnahme am Kasseler CSD letztes Jahr,habe ich nichts anderes getan: mit Menschen gesprochen und aufgeklärt.Beim CSD sind überwiegend Menschen anwesend,für die Toleranz "kein" Fremdwort ist,viele sind ja dabei,um durch ihre Teilnahme mehr Ausdrucksstärke zu zeigen.
Genauso wichtig wie der CSD ist es,das ganze Jahr über Presenz zu zeigen und in den Köpfen der Unbelehrbaren ein Umdenken zu bewirken.
Freiheitliche Grüße,
Gabi
Toleranz?
Hallo,

ich habe den Eindruck, dass auch Minderheiten nicht immer die Toleranz üben, die sie von Anderen einfordern. Das gilt für Homosexuelle und Transgender gleichermaßen. Und das Verhältnis zwischen beiden Gruppen ist auch nicht gerade frei von Spannungen.

Ich glaube, wir machen uns etwas vor, wenn wir uns für aufgeklärter halten als der Rest der Menschheit.

Liebe Grüße

Katharina
********_Fee Paar
2.538 Beiträge
@******ina: ...du hast gerade gezeigt, wie "normal" auch homosexuelle, Tv, Ts und wer auch immer sind...hier sind genausoviele Tolerante und Intolerante wie bei den "stinknormalen" Heteros.
Es reicht sicher nicht, nur beim CSD aufmerksam zu machen und zu Akzeptanz aufzurufen, das muss weit darüber hinausgehen. Manchmal glaube ich gar, dass der CSD mehr zu einer Art Karneval ausartet und gar nicht mehr das eigentliche Ansinnen im Vordergrund steht.
Androctonus
In Köln kann man mittlerweile auf der Parade Exoten "bewundern", die den CSD zu einer Hitparade der Lächerlichkeiten machen. Wie du sagst - das eigentliche Anliegen gerät darüber in den Hintergrund.
*******geur Mann
21.351 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Dafür ...
... habe ich ja den R-C-C gegründet.
Um sich auch außerhalb des CSD zu treffen und ggf. auch dann, bei dieser Gelegenheit, die Aktivitäten auszuweiten.
*****_nw Mann
9 Beiträge
na da schauen wir doch mal wie ich das mit meinen anderen verpflichtungen verbinden kann *zwinker*
ich finde toleranz auch sehr wichtig, wobei ich mich nicht grundsätzlich davon freisprechen kann auch ein klischeedenken zu haben, jedoch bringe ich jedem menschen respekt entgegen und lerne immer wieder gerne neue nette menschen kennen.

ich führe selbst eine lesbische beziehung und habe selbst in meinem engsten freundeskreis die menschen gehabt die ihre freundschaft zu mir (uns) beendet haben weil sie nicht damit zurechtkamen. auch ich komme sicherlich nicht mit allem zurecht was andere menschen machen, jedoch ist das kein grund für mich diese menschen zu verurteilen aufgrund ihrer neigungen oder kontakte zu beenden. ich für meinen teil denke mir immer "jeder wie er mag". der mensch sollte lernfähig sein und man kann sich jeder situation anpassen.

in bezug auf den csd denke ich so sollte man vorurteile und klischeedenken in den hintergrund stellen, denn die menschen die dort sind sind wie du und ich, jeder auf seine eigene persönliche art.
**********r1958 Paar
11.391 Beiträge
Wir halten uns den Termin frei...
um dem Umzug eventuell sogar selbst beizuwohnen.

Der Tag steht ja schon fest und es wird sicher wieder eine bunte Veranstaltung am 22. August 2009 in Hannover.
*******le74 Frau
45 Beiträge
ich find es soll jeder so leben wie er mag u das ausleben was er fühlt u sich nicht verstellen müssen ich lebe auch in einer lesbischen beziehung u habe eine kleine tochter mit meiner partnerin u bin ganz froh das ich sie habe *smile*
Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: Man muss es vorleben.

Und wie ich schon einmal schrieb - das können wir nicht immer so gut, wie wir das von Anderen wünschen.
Toleranz
Er ist aber auch in einer Bibel treuen Sekte
Schon komisch, dabei ist Jesus selbst die Toleranz in Person... Aber Religionen haben ihre eigenen Dynamik...

Ansonsten hat Goethe es auf den Punkt gebracht:
"Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein; sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen."


Ach, eine Ergänzung: Auch ich habe häufiger die Erfahrung gemacht, dass gerade Minderheiten die Toleranz missen lassen, die sich für sich fordern.
********2_by Mann
1.813 Beiträge
Der Begriff Toleranz erfreut sich ja gerade im joyclub einer regelrecht inflationären Verwendung. Wie ich allerdings schon oft feststellen konnte, steckt nicht allzu viel dahinter. Ist wohl der momentane Zeitgeist, sich aufgeschlossen und offen zu geben, aber wenn's dann mal ans Eingemachte geht, wirds ganz schnell reaktionär und rückwärtsgewandt. Habe ich zumindest schon öfters feststellen müssen. Owohl die Moderatoren hier schon auf Zack sind, wenn es um rasisstische, diskriminierende oder sogar faschistische Beiträge geht, habe ich z.B. bei so merkwürdigen Treads wie " Sex mit einem/r
Afrikaner/in " immer ein sehr komisches Gefühl. Somit komme ich zu einem wichtigen Aspekt meiner Vorrednerin :

Ansonsten hat Goethe es auf den Punkt gebracht:
"Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein; sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen."

Das ist genau der springende Punkt. Toleranz kann meines Erachtens nur ein erster, kleiner Schritt zur Akzeptanz sein. Das wiederum geht meiner Meinung nach nur mit umfassender Infragestellung unserer Gesellschaft und unserer politischen Systeme. Irgendwann wird mensch nämlich feststellen, das es Grenzen gibt für wirkliche Akzeptanz bzw. Gleichberechtigung in dieser Gesellschaft. Jenseits aller Sonntagsreden und zweifellos auch errungenen Fortschritte z.B. im Bezug auf die Rechte homosexueller Menschen, stelle ich schon eine komplett gegensätzliche Entwicklung fest. Also Bürgerrechte werden immer mehr Beschränkt, online - Durchsuchungen, Lauschangriffe, elektronische Gesundheitskarte, Einschränkungen bei der Versammlungsfreiheit ... oder auch Bundeswehr an Schulen ( mit regulären Unterrichtseinheiten ! ), Zusammenführung von Polizei, Militär und Geheimdienst ( welche nach dem deutschen Faschismus bewußt und aus bekannten Gründen getrennt wurden ), Neonaziaufmärsche usw.
Deshalb finde ich es toll, das homosexuelle Mensche es geschafft haben, sich Rechte zu erkämpfen. Oder z.B. Heiraten können dürfen wollen. Aber, jetzt kommt das Aber :-). Wer glaubt durch diese Erfolge für Minderheiten ist die Sache in trockenen Tüchern, der irrt meiner Meinung nach. Wenn heute beim Fußball nicht mehr " Kanacke, Bimbo " oder irgend so ein Dreck geschrieen wird ist das gut. Wenn diese Beschimpfungen jedoch durch andere a' la " Schwuler, Schwuler " ersetzt werden ( und da gröhlt dann wirklich das ganze Stadion ) , zeigt das doch den Grad des erreichten Bewußtseinswandels in der Mehrheitsbevölkerung :-(. Noch zu erwähnen wäre für mich, das ich nicht jede " Minderheit " vollkommen akzeptiere. Also irgendwelche wie auch immer gearteten religiösen Gruppen z.B. toleriere ich zwar, aber auf lange Sicht gesehen denke ich sollten sich die Menschen von sowas befreien.
Die die dann immer noch religiös sein wollen, toleriere ich zwar, allerdings würde ich schon die ( politische ) Auseinandersetzung suchen. Nazis, Rassisten, Antisemiten oder so etwas werden keinen Millimeter toleriert, den Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen.
Als letztes noch ein Wort dazu, das Minderheiten selber manchmal die " Toleranz " missen lassen ( würden ) . Erstmal denke ich , ist doch sonnenklar nur weil jemand Angehöriger einer Minderheit ist, ist er noch lange kein besserer Mensch oder sowas. Nur finde ich den ganzen Gedankengang ein bischen komisch. Also ich kenne z.B. jemanden der ist ein echt fieser Kerl und sagen wir mal homosexuell.
Dann ist aber doch ersteres Bedauerlich und zweiteres ein Zufall und v.a. keiner Erwähnung wert. Was ich damit sagen möchte, mir würde nie im Traum einfallen wenn ich eben einen intoleranten und unangenehmen Zeitgenossen kenne, dabei an seine Herkunft, religiöse oder sexuelle Orientierung zu denken. Das würde ja bedeuten, das ich z.B. meinen türkischen Arbeitskollegen nicht als Hassan sehe, sondern als Türke Hassan. Oder wie Leute in Diskussionen immer zu mir sagen : " ich bin doch nicht Antisemitisch, ich kenne doch selber einen Juden " ! Na dann ist ja alles in Ordnung, mehr bleibt da nicht zu sagen.
einen schönen und toleranten Tag wünsche ich allseits.

gruß, *blume*
Im Rheinland ...
... heisst es doch so schön: jeder jeck ist anders. Wenn man sich das auf die Fahne schreibt und die "anderen Jecken" akzeptiert ... und gleichzeitig akzeptiert, dass man auch selber einer von diesen "Jecken" ist ... das bedeutet zumindest für mich das Wort "Toleranz"!
Ich habe hier schon öfters ähnliche Diskussionen gelesen und habe dabei häufig festgestellt, dass viele "Toleranz" unterschiedlich definieren. Fängt da nicht schon das Problem an?!
Um Toleranz leben zu können, muss es zuerst eine einheitliche Definition geben ... und mit Sicherheit wird bei der Diskussion um die Definition schon eine Menge Toleranz gefordert sein! *g*

Ich habe bei mir selbst schon häufig genug gesehen, dass Toleranz leben gar nicht so einfach ist! Durch Zufall traf ich dann irgendwann mal auf folgendes Zitat:
Toleranz bedeutet Respekt vor der Überzeugung anderer, nicht Verzicht auf die eigene Überzeugung. (Walter Kasper, Quelle: wikipedia)
Dabei wurde mir dann folgendes klar: erst wenn ich nicht nur tolerant bin, sondern die Überzeugung/Lebenseinstellung/sexuelle Vorlieben/ etc. respektiere - dann darf ich überhaupt erst von Toleranz reden! Und wenn ich sie respektiere, muss ich sie ja nicht übernehmen! Aber ich habe mich dann damit auseinander gesetzt! Darauf kommt es an! Die Leute müssen zum nachdenken animiert werden!! Nur so lässt sich Toleranz, Respekt, Akzeptanz erreichen! Wie man das erreicht ... keinen blassen Schimmer! Aber ich denke, dass der CSD ein Weg sein kann, die Leute zu animieren, mal das kleine, graue Kügelchen in ihrem Schädel anzustrengen.

Sehr nahe verwandt mit der Toleranz ist die Ignoranz!! Man muss sich selbst schon sehr genau hinterfragen: toleriere ich oder ignoriere ich? Das nur mal so als zusätzlichen Denkanstoss ...

Gruss

Micha
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