Ich denke nicht,
dass das Krieg sein muss, es ist schon lange ein Nebeneinander beider Besucherarten, wobei es vor allem den résidents um ihre Motivationen geht, ja gehen muss, warum sie oft vor vielen Jahren, als die Swinger noch zurückgezogen in den Clubs und Appartements in kleiner Zahl, sich das cn als Ferienresidenz erwählten. Selbst von Lyon aus ist es nur ein kleiner Sprung. Wir profitierten immer von den deutschen Besitzern, deren Platz wir in der Abwesenheit übernehmen konnten. Inzwischen wurde vieles vererbt und oft, weil es den Kindern peinlich war, schnell veräußert.
Vor Jahren erklärte mir mein Cousin, der seit 1974 einen Wohnwagenplatz hat und dessen Familie auch heute noch immer regelmäßig da ist, den damaligen Schweinchenstrand (er kommt durch den Zugang bedingt in Schweinchenstrandnähe, geht von oben aber nach rechts)- und das fand ich faszinierend, denn es ging weniger um aktiven Sex als um das Zusammentun Gleichgesinnter. Es gab sogar eine Ecke für katholische Priester. Und das fand ich alles sehr ok, es hatte etwas Hippiemäßiges, Ausgeflipptes.
Und dieser Charme des Strandes ging unserer Meinung nach verloren. Die Menschen,die heute da lagern, warten schon zwanghaft auf Sexgelegenheiten. Und das trifft vor allem auch die Erdmännchen. Seid doch mal ehrlich, ist das nicht sehr entwürdigend, auf Distanz vom sexuellen Geschehen darauf angewiesen zu sein, dass irgendwelche anderen Menschen kopulieren? Für mich hat das "ä Gschmäckle". Man kann es bestenfalls mit Theatervorstellungen vergleichen. Sex geschieht wegen der Zuschauer, nicht mehr, um selbst Befriedigung zu erlangen. Diese halbe Stunde, die ich mit meiner sehr viel jüngeren Freundin da im Hintergrund beobachtete, schuf in mir eine neue Philosophie der Antifaszination, denn die Illusion sexueller Freiheit wurde ad absurdum geführt, indem diese Menschen zwanghaft von ihrem Sexdrang beherrscht sich vorführten. Und das Schlimme bei vielen ist, dass sie nur den Schweinchenstrand und die anderen Swingereckpunkte wahrnehmen, aber von dem Ort selbst kaum Notiz nehmen. Ich zum Beispiel kam gerade auch wegen des oft erfrischenden Wassers. Das Schwimmen vor dem Frühstück war für mich Ritual, auf dem Rückumweg nahm ich meine flute mit und trocknete dabei. Es war nicht nötig, mich anzuziehen und auch nicht nötig, in der Sonne zu braten außerhalb meiner Schwimmzeiten, das Appartement, egal wo, war immer nah. Im Sand konnte man Boule spielen.
Ich möchte dazu zum Ausdruck bringen, dass das CN für FKK-Urlauber, die im Urlaub entspannen wollen, loslassen wollen, ideal ist (vorausgesetzt, man hat ein ruhiges Appartement). Und ich persönlich fand es immer sehr schade, dass sich Menschen so sehr auf Sex fokussiert dort bewegen. Eine Eigenheit mag immerwährender Zufall sein, aber wir stellten fest, dass unter FKKlern sehr schnell Kontakte auch von Balkon zu Balkon entstanden, nicht aber zu Swingern, die ja an ihren Uniformen leicht erkennbar sind.
Es ist zu befürchten, dass es durch die generelle Verschiedenheit der Menschen nicht möglich ist, Grundsatzfragen wie oben zu lösen. Vermutlich wird das Auftun neuer Swingergründe an anderen Orten (meist ebenso illegal wie in CDA) die Karawane weiterziehen lassen, dann kann ich endlich wieder mit meinen jetzt noch potentiellen Enkeln mit Eimerchen und Schäufelchen Löcher graben und Wasserleitungen schaffen.