noch mal meine Meinung
Naja, das ist m. E. wirklich Ansichtssache. Mir fällt bei hoher Literatur nur auf, die Protagonisten haben nie Baugrimmen, das heisst, die Scheiße drückt nie. Und wer ehrlich ist, wie oft sind beispielsweise Besprechungen schief gelaufen, wenn die Scheiße gedrückt hat. Soviel dazu, zu der Realität. (Dazu könnte ich noch eine Menge schreiben aus historischer Sich. Das Bürgertum hat sich halt irgendwie vom Adel und vom sonstigen Plebs absetzen wollen.)
Und dann will ich sagen (ein Glück, dass mich mir keiner mit Namen kennt), wenn ich mir manche Meinungen und Menschen in Situationen anhören muss, aus denen ich nicht herauskomme, wie z. B. bestimmte Besprechungen, würde ich mir am liebsten einen runterholen, bei dieser ganzen Gülle. Soviel zu Gülle und Scheiße und zum vorherigen Absatz und der Körperlichkeit im Allgemeinen, die in der Literatur zu wenig vorkommt.
Zugegeben, das Buch ist stellenweise extrem und man kann es nicht zu jeder Tageszeit lesen. Ich würde beispielsweise meine Popel auch nicht essen und es kostet mich Überwindung, so etwas zu lesen. Man muss eben ein wenig Humor haben, und den habe ich. Deshalb habe ich mich köstlich amüsiert.
Und es ist sprachlich nicht schlecht, denn es ist in der Ich-Form geschrieben ist, und wer denkt schon in Schachtelsätzen. Ich glaube, soche Menschen, die in Schachtelsätzen denken, sind reif für die Klapsmühle. Soviel zu realistischer Literatur und Kunst, die ich (leider) im Nachhinein eben mehr schätze. Und da ist vieles eben nicht immer alles schön. Aber man lernt nie aus.
Es ist beispielsweise besser als pornographische Romane, wie z. B. Opus Pistorium oder die Dornröschen-Trilogie, denn die lassen sich nicht querlesen, da sie ohne Handlungstrang sind.
Ob, dass nun große Literatur ist, kann ich nicht beurteilen, da ich kein Literaturwissenschaftler bin, es interssiert mich auch nicht.
L.