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LIEBE und FREUNDSCHAFT

Liebe und Sex
Da muss ich ananga Recht geben: Sex mit einer Frau, die mir vertraut ist, für die ich Gefühle habe, ist viel intensiver und schöner.
Und eine Liebesbeziehung ohne Sex hatte ich über viele Monate in meiner Ehe, bis die Liebe nach dieser langen Zeit ebenfalls verschwunden ist. . .

Liebe (und hier gemeint die erotische Liebe) und Sex sind einfach verknüpft.

Die Liebe, die in Religionen gemeint ist, die Liebe zum Nächsten, zu Kindern, zu anderen Menschen, die überhaupt nichts mit Sex zu tun hat, ist etwas anderes, aber fällt natürlich auch unter die Definition "Liebe"

Liebe ist einfach ein so herrlich großes Wort. . .
*******na57 Frau
22.195 Beiträge
JOY-Angels Gruppen-Mod 
Einspruch, Euer Ehren
*zwinker*

Ich persönlich sehe das anders. Sex hat auch eine körperliche Seite, die kann gut funktionieren, auch wenn ich den Partner nicht gut kenne oder gar liebe. Es berührt nicht meine Seele, klar, aber dadurch ist es einfach "anders", aber nicht schlechter.

Und innige Liebe ohne Sex zu einem Partner ... also zu einem Freund geht das, der zu krank ist, um Sex haben zu können. Aber ich liebe ihn und werde ihn immer lieben.

Seitdem ich keinen Unterschied mehr mache, zwischen "erotischer Liebe" und "Liebe zu Freunden, Familie und Kinder", geht es mir auch besser - die erotische Liebe ist immer irgendwie "höherwertig", weil da Körper und Geist betroffen sind. Sie ist ja im allgemeinen Gebrauch auch die, deren Verletzung am schlimmsten verurteilt wird: eine Mutter, die ihr Kind nicht liebt, liebt es nicht, Pech gehabt. Ein Mann, der seine Frau nicht mehr liebt, sondern eine andere, "betrügt" sie, das *schwein* .

Im Gebrauch außerhalb dieses Forums ist es dann oft auch egal, warum er andere Wege geht, er ist der Schuft, seine Frau das Opfer.

Und in meiner Ehe war es so, dass die Liebe zu meinem Mann höher stand, als die Liebe zu meinen Eltern oder einer kranken Freundin. Selbst das Kind musste im Notfall zurück stecken. So habe ich es jedenfalls empfunden .

Ich will diese Wertung nicht mehr.

Und damit - um zum Thema zurück zu kehren - gibt es für mich auch keinen Grund mehr, Unterschiede zwischen "Liebe" und "Freundschaft" zu machen.
****ga Frau
17.299 Beiträge
Themenersteller 
@katharina
und wer ist jetzt dabei Euer Ehren *gruebel* ? *g*
*******na57 Frau
22.195 Beiträge
JOY-Angels Gruppen-Mod 
Ihr alle ...
... sorry, es rutschte so raus. Klingt irgendwie schön.

Hat nix zu bedeuten.
*****s42 Mann
11.860 Beiträge
Gruppen-Mod 
*******na57:
Seitdem ich keinen Unterschied mehr mache, zwischen "erotischer Liebe" und "Liebe zu Freunden, Familie und Kinder", geht es mir auch besser - die erotische Liebe ist immer irgendwie "höherwertig", weil da Körper und Geist betroffen sind. Sie ist ja im allgemeinen Gebrauch auch die, deren Verletzung am schlimmsten verurteilt wird: eine Mutter, die ihr Kind nicht liebt, liebt es nicht, Pech gehabt. Ein Mann, der seine Frau nicht mehr liebt, sondern eine andere, "betrügt" sie, das .
Aber genau DAS ist doch der Gedanke hinter der Beziehungsanarchie:

Ist eine gute Freundschaft mehr oder weniger Wert als eine (erotische) Liebesbeziehung? Und wie ist da die "Liebe zu Familie und Kindern" einzuordnen? Ist es schlimmer, wenn man seine Kinder nicht mehr liebt oder wenn man seinen Partner nicht (mehr) liebt?
Ist es überhaupt schlimm, wenn man jemanden nicht mehr liebt?

Die Antwort auf alle diese Fragen aus der Sicht der Beziehungsanarchie ist eindeutig: NEIN. Ja, auch auf die Fragen, die man eigentlich gar nicht mit Ja oder Nein beantworten kann.

Denn diese Fragen sind in der Beziehungsanarchie sinnfrei. Es geht nicht um mehr oder weniger Wert einer Beziehung oder einer Liebe oder einer Freundschaft. Das gibt es nicht - höchstens für den Moment. Da geht es mir selbst bei meinen beiden Söhnen so, dass mit für den Moment natürlich der wichtiger ist, bei dem ich gerade bin (oder der gerade bei mir ist). Aber generell? Ne, da sind mir beide gleich lieb, gleich wichtig.

Und wenn ein Mensch einen anderen nicht liebt (oder auch nicht mehr liebt), so ist das ein Fakt, etwas, was passieren kann. Und zwar genau so, wie jemand einen anderen Menschen lieben kann. Schlimm wird so ein Ende einer Liebe nur dann (und für denjenigen), wenn mindestens einer in so einer Liebesbeziehung sein Lebensglück von genau dieser Liebe abhängig gemacht hat.

Aber warum kommen die Menschen auf solch komischen Ideen? Würde man sein Lebensglück auch genau so von der Freundschaft zu einem einzigen Menschen abhängig machen? Wohl eher nicht. Klar, weil man ja auch mehrere gute Freunde haben kann.

Mit der Liebe ist es nicht anders - Lieben kann man auch mehr als einen Menschen. Egal ob nun auch sexuell-erotisch oder rein platonisch. Und jemanden zu lieben heißt auch nie, dass der Andere doch einen selbst auch genau so lieben muss. Vielleicht möchte derjenige einen auch nur als guten Freund sehen. Oder kann einen auch gar nicht mögen. Na und? Das ist doch normal.

Und selbst wenn das eher seltene Ereignis eintritt, dass man jemanden liebt, der einen selbst genau so liebt, so ist dass doch immer nur eine Momentaufnahme. Liebe ist etwas sehr zerbrechliches, das neben Vertrauen auch noch auf anderen Dingen aufbaut, die sich gar nicht so konkret beschreiben lassen. So, wie sie einfach da ist, kann sie auch wieder verschwinden. Ist so - und wir können das ja auch immer wieder beobachten. Trotzdem glauben fast alle daran, dass es nicht so ist - Nein, die wirklich wahre Liebe ist natürlich für immer und ewig und exclusiv *headcrash*

Freundschaft wie Liebe sind zwei sehr sehr tief gehende, verbindende und auf gegenseitigem Vertrauen begründete Beziehungsarten, die sich sehr, sehr ähnlich sind, mit fließenden Übergängen und generell völlig gleichwertig.

Und der Sex ist etwas, was beides ergänzen kann (aber nicht muss, Liebe wie auch Freundschaft können auch ohne Sex sehr wohl existieren und gelebt werden).
****ga Frau
17.299 Beiträge
Themenersteller 
Freundschaft+ und offene Beziehung
nach der Definition der BA ist das eigentlich das Selbe oder wo seht ihr die Unterschiede zwischen Freundschaft+ und einer offenen Beziehung ?
eine echte Freundschaft
also nicht die im "Fratzenbuchstyle" a la jeder ist mit jedem gleich Freund ist ebenso eine innige Bindung wie eine Liebe. Beziehung ist beides, nämlich da wo Verantwortung beginnt.
Menschen die man nur kennt behandelt man mit weniger Verantwortung, die kommen und gehen. Ein Freund, ebenso wie eine Liebe liegt einem am Herzen. Für beides trägt man eine gewisse Verantwortung in seinem Tun und Handeln, möchte das es dem anderen gut geht und das ist das Entscheidende für mich ist, man teilt nicht nur die schönen Zeiten und Seiten des Lebens wie bei den vielen kurzen Bekanntschaften.

Man lässt sich fallen, baut Vertrauen auf und lässt viel persönliches einfließen.

Der Unterschied für mich ist fließend. Es gibt gute Freunde die ich selten sehe und weit entfernt sind und trotzdem sind sie mir wichtig, auch ohne Sex. Es gibt die Freundschaft plus und die Liebe. Der einzige Unterschied ist meine Gefühlswelt.

Freundschaft plus liebe ich eher wie wie man gute Freunde ohne Sex liebt, man hat sich sehr lieb

Liebe ist mehr Sehnsucht, viel innigere Beziehung, viel mehr Kontakt und alle Stufen von der rosaroten Verliebtheitswelle mit albern wie Teenager, bis zur tiefen Liebe

Diese Stufen habe ich bei einer Freundschaft plus nicht, das ist viel "lockerer" man hört sich weniger, sieht sich unregelmäßig und die Freundschaft steht vor dem Sex.
Bei der Liebe ist Sex ein sehr wichtiger Bestandteil und die Schmetterlinge sind bei einer Freundschaft plus nicht vorhanden, es ist einfach ein sehr gern haben und ab und an landet man im Bett. Alleine die Berührungen sind weniger intensiv, das stundenlange Küssen und in die Augen sehen fallen weg und vieles mehr

oberflächlicher trifft es am besten. Den Unterschied spürt man sobald aus einer Freundschaft plus Liebe wird, es ist nicht das selbe und wird es nie sein

Die Grenzen jedoch sind fließend sowohl in die eine als auch in die andere Richtung. Aus einer Liebe kann wieder Freundschaft und letztendlich auch wieder Kontaktende und vergessen werden

lg Frau Paaroflove
*******na57 Frau
22.195 Beiträge
JOY-Angels Gruppen-Mod 
Keine Unterschiede
Seitdem ich keine Unterschiede in der Wertigkeit meiner Beziehungen mache, ist es leichter. Denn ich mache keinen Unterschied mehr zwischen der Liebe zu meiner Familie, zu meinen Freunden, zu meinen Geliebten (wo Sex dazu kommt), zur Welt allgemein ...

Liebe ist Liebe.

Und dann überlege ich auch nicht mehr, ob der Mann, den ich morgen besuchen werde, meine Affäre, meine Freundschaft plus oder sonst was ist ... er ist ein Freund, dem ich vertraue, der in schweren Zeiten bei mir war, dem ich beistehe, mit dem ich eine Menge Dinge unternehmen kann - und wir haben eine sexuelle Beziehung. Er ist eben er.

Ebenso wie der Mann, mit dem ich, wenn alles gut geht, wieder Silvester feiern werde.

In mir spüre ich die Freude der Liebe, die ich empfinden kann ... und die ich zurück bekomme. Auch, wenn beide mir nicht alleine "gehören".

Boah, klingt ziemlich abgehoben, das wundert mich selber, dass ich so Sachen sage. Im realen Leben bin ich ziemlich "handfest" und pragmatisch, das nur als Beruhigung...*omm*
*****s42 Mann
11.860 Beiträge
Gruppen-Mod 
****ga:
Freundschaft+ und offene Beziehung - nach der Definition der BA ist das eigentlich das Selbe
Nein *g*

Es wird nur kein Unterschied in Bezug auf die individuelle Bedeutung oder Wertigkeit gemacht. Egal ob Liebe, Freundschaft oder was auch immer - jede Beziehung ist in ihrer Art einzig und wertvoll. Ohne Hierarchie, alle prinzipiell auf gleichem Wertlevel.

Dass es dennoch partielle und temporäre Unterschiede gibt, tut dem keinen Abbruch. Mir ist zum Beispiel meist der Partner am wichtigsten, der in meiner Nähe ist. Kann aber auch sein, dass uns beiden im Moment ein Dritter gemeinsam viel wichtiger ist als wir uns.

... oder wo seht ihr die Unterschiede zwischen Freundschaft+ und einer offenen Beziehung ?
Eine offene Beziehung basiert auf Liebe zueinander. Und zumindest auf erotisch-sexueller Ebene gibt es keine Vereinbarung zur Exklusivität (meist wird dies dadurch erreicht, dass man die sexuelle Öffnung vereinbart - ich finde das überflüssig, weil ich mir nie von einem Partner vorschreiben lassen würde, mit wem ich Sex haben darf; eine Exklusivität ließe sich höchstens gemeinsam vereinbaren).

Eine Freundschaft + beinhaltet keine Liebe, sondern nur, dass man auch Sex miteinander hat. Sex macht aber eine Freundschaft noch lange nicht zur Liebesbeziehung *zwinker*
Und bei einer Freundschaft + kann auch durchaus sexuelle Exklusivität vereinbart werden. Sie muss also nicht unbedingt (sexuell) offen sein.
*****s42 Mann
11.860 Beiträge
Gruppen-Mod 
Meine Unterscheidung ...
... zwischen Liebe und Freundschaft habe ich hier versucht darzustellen:

Homepage "Liebe, Sex und Leidenschaft" von sorbas42

Ist vielleicht hilfreich, meine Ausführungen zu Beziehungen, Liebe, Freundschaft usw. mit "meinen Augen" zu betrachten *g*
*****s42 Mann
11.860 Beiträge
Gruppen-Mod 
Nachtrag:
Es ist mir nicht wichtig, zwischen Liebe und Freundschaft zu unterscheiden.

Ich nehme sie unterschiedlich wahr - einfachstes "Abgrenzungsmerkmal" für mich ist: "Würde ich für den Anderen genau so empfinden, wenn ich ihm weniger bedeute?". Ist die Antwort auf diese Frage "Ja", dann ist es von meiner Seite aus Liebe.
Was es für den Anderen ist, weiß ich eh nur so sicher, wie ich seinen/ihren Worten glaube *zwinker* Aber es ist mir egal, ob der Andere mich liebt oder als guten Freund sieht - ich handele nach meinen Gefühlen und nicht nach seinen/ihren. *ja*

Und genau das ist der Gewinn der BA: Es wird unwichtig, ob man durch Freundschaft oder Liebe verbunden ist.
Das spart Energie und verhindert Stress. Wichtig ist nur: Ist mir der andere Mensch wichtig, möchte ich ihm Gutes tun?
*******ara Frau
1.349 Beiträge
Sowohl als auch
Freundschaft beruht für mich immer auf Gegenseitigkeit - ich kann nur mit Jemandem befreundet sein, wenn Derjenige dies selber auch wünscht und fördert.

Dauerhaft ist dabei für mich wichtig, dass diese Gegenseitigkeit auch relativ gleichmäßig verteilt ist. Zwar kann es sein, dass je nach Lebensphase/Umständen mal Einer mehr Unterstützung braucht als der/die Andere; aber wenn ich merke, dass ich für mein Gegenüber eher so etwas wie eine "Kummerkastentante" bin - nun, ich habe wegen so etwas schon eine Freundschaft beendet!


Für eine Liebe ist diese Gegenseitigkeit erst mal keine Grundbedingung. Ich kann in Jemanden verliebt sein, der mir diese Gefühle nicht entgegen bringt. Das Gefühl ist zunächst einmal selbstloser.

Dauerhaft wünscht sich wohl JedeR, dass seine Gefühle erwidert werden. Und im Laufe der Zeit kann eine unerwiderte Liebe wohl abkühlen. Muss aber nicht unbedingt. Wenn der geliebte Mensch um die Gefühle weiß, sie zwar nicht erwidern, aber wertschätzen kann, dann kann für mich eine solche Liebe auch dauerhaft bestehen.
*********under Frau
4.373 Beiträge
Ich habe Freundschaft+ und keine offennen Beziehungen.

Eine offene Beziehung geht von einer existierenden partnerschaftlich orientierten Zweierkiste die geöffnet wird meistens für unabhängige erotische Kontakte.
Somit ist die Zweierkist die Primärbeziehung und steht über allen anderen.

Warum nenne ich einige Beziehungen Freundschaft+?

Einfach weil ich mit diesen Menschen eine sehr schöne und vielleicht auch tiefe Freundschaft habe, auf eine jeweils andere Art liebe und da etwas mehr als Freundschaft ist.
@ DolceAmara
Du hast da einen ganz wichtigen Satz geschrieben, dass die Liebe zwar einseitig sein kann aber nur wenn sie wertgeschätzt wird.

Ich glaube nämlich genau da hört das selbstlose auf. Man sollte nicht nur selbstlos sein und immer nur "Hauptsache dem anderen geht es gut" Denken,
das klingt mir zu "heilig" für einen Menschen und wir sind nun mal Menschen mit Gefühlen

Sobald ich mich verletzt fühle versuche ich zu reflektieren ob es meine hohe Erwartungshaltung war, mein Traumwunschbild oder ob es doch anderer Natur ist. Nämlich wenn das Gegenüber die Liebe nicht will, sie absichtlich weg stößt, mit Absicht verletzt um sie los zu werden, denn dann hört die selbstlose "es muss immer dem anderen gut gehen " auf, denn dann denke ich an mich, dass es auch mir gut gehen sollte.

Ich denke es sollten allen gut gehen in jeglicher Art Beziehung, ob nun Freundschaft oder Liebe, sobald das ganze nur noch für den Einen gut ist und den anderen zunehmend schmerzt sollte man es lassen.
Für sich selbst und seinem Wohlergehen ist man auch verantwortlich. Ich bin keine "Heilige" die keinen Schmerz kennt und jederzeit sagt "Egal was Du mir antust, ich liebe Dich, Hauptsache dir geht es gut" natürlich in Abwägung dass volle Verletzungsabsicht dahinter steht
kleiner Nachtrag
offene Beziehung ist für mich auch in vieles gegliedert. Es kann sowohl die Zweierkiste sein die sich nur rein sexuell öffnet, aber auch die Zweierkiste die sich polyamor öffnet oder für BAs.

Wir sind die klassische Zweierkiste die sich erst gemeinsam für Sex geöffnet hat, gemerkt hat dass das zu oberflächlich ist und sich dann allein auch für Freundschaft plus und Zweitlieben geöffnet hatten. auch das die Primärbeziehung das wichtigste ist ist bei uns nicht unbedingt richtig, denn wichtig ist egal ob Freund, Liebe oder Freundschaft plus immer gerade der der einen am meisten braucht. Das ist auch wieder eine Sache des Gefühls.
*********under Frau
4.373 Beiträge
Also habt Ihr Euch aus einer offenen Beziehung heraus weiterentwickelt zu polyamoren Fühlen und Mehrfachbeziehung?
*******na57 Frau
22.195 Beiträge
JOY-Angels Gruppen-Mod 
Ich habe mich aus meinem Single Dasein irgendwie zu Beziehungsanarchie entwickelt, weil weder "offene Beziehung" noch "Polyamory" so richtig getroffen hat, wie ich meine Beziehungen empfinde. Polyamory deshalb nicht, weil ich da so oft das Modell der "Kernbeziehung" und der "Außenbeziehungen" gefunden habe, was mir auch nicht passte - es klingt wie "Liebe erster und zweiter Klasse", die ich nicht fühlte.

Aber "Beziehungen" war das, was sich entwickelte, "Affäre" traf es noch weniger.

*

Ich finde, dass "Liebe" allein nie eine Erwiderung braucht, aber eine Beziehung zu anderen Menschen funktioniert nicht auf Einseitigkeit, jedenfalls nicht in der Regel.

Von daher mache ich eben keinen Unterschied zwischen "Liebe" und "Freundschaft", es sind Beziehungen, die ich zu anderen Menschen habe, nur eben verschieden gestaltete Beziehungen.
Gibt es für mich einen Unterschied zwischen Liebe und Freundschaft?

Für mich ist das eine Frage, die mit viel Zeit verbunden ist, und in einem Jahr habe ich dazu vielleicht mehr Bezug als heute. Heute fühle ich keinen Unterschied, weil die Freundschaft zu meiner Liebsten essentiell ist, das Liebe sein kann und das Miteinander sprießt.
Ebenso sehe ich zu den paar wenigen Freunden auch Liebe in mir, die ich nicht zu der meiner Liebsten unterscheiden kann. Liebe ist für mich etwas anderes als das Miteinander. Nicht an der Liebe gehen Beziehungen auseinander...

Das aufeinander Beziehen und das Miteinander sind in Beziehung und Freundschaften verschieden. Allerdings so verschieden, wie es auch mit verschiedenen Liebsten verschieden sein kann.

Und dann gibt es da Freundschaften die weniger innig sind, weniger Zeit und Raum haben oder finden, warum auch immer. Zu diesen Freundschaften sehe ich dann schon einen Unterschied, einfach weil weniger passiert, die Intensität eine andere ist. Das kann aber genauso sein wenn ich es Beziehung nenne oder fühle.

Und zu meiner Liebsten fühle ich mich aktuell am meisten und intensivsten hingezogen, auf sehr vielen Ebenen. Da ist ein Unterschied, der für mich aber seinen Ursprung nicht in der Liebe oder Beziehung hat, sondern im Miteinander. Hier lebe ich die Anziehung aus, die mit anderen Menschen vielleicht nur noch nicht ihren Raum gefunden hat. Vielleicht ist der Raum auch nicht möglich, wer weiß das schon...


Beim Nachlesen fällt mir aber dann doch auf, das ich Freundschaft und Beziehung verschieden verwende. Und frage mich, wo ist der Unterschied?
Ich finde die Antwort in dem was ich jetzt mit Jemandem habe. Heute.
Da ich mich aber für heut abend oder morgen früh oder überüberübermorgen nicht festlegen und einschienen will, daher kommt vermutlich meine Abneigung, einen Unterschied sehen zu wollen.

Ich empfinde also doch Unterschiede, will sie aber vor mir selbst garnicht manifestieren, festlegen. (um nicht darauf festegelgt zu werden)
*****s42 Mann
11.860 Beiträge
Gruppen-Mod 
*******lony:
Ich empfinde also doch Unterschiede, will sie aber vor mir selbst garnicht manifestieren, festlegen. (um nicht darauf festegelgt zu werden)
Das sind doch immer nur Momentaufnahmen.

Aus einer Freundschaft kann sich Liebe entwickeln und umgekehrt. Und es gibt eine breite "Grauzone" (oder besser: "Rosazone" *zwinker* ) zwischen beiden. *ja*

Und das Beste: In der BA spielt das alles keine Rolle *top*
Ja Sorbas, das sind andere Worte und sie klingen für mich genauso, und es sind nunmal nur Momentaufnahmen der Rosazone, sehr schön *top*
*******kly Mann
847 Beiträge
Was ist Freundschaft, was Liebe? - Diese Frage beschäftigt mich seit vielen Jahren auch immer wieder. Grundsätzlich würde ich der These folgen, dass der Unterschied nicht dadurch definiert wird, ob ich mit jemandem Sex habe oder nicht. Meine Erfahrung ist zwar auch, dass Sex mit einem Menschen, den man liebt, emotional erfüllender, berührender ist. Das heißt aber nicht, dass Sex mit einem Freund nicht auch wunderschön und einfach sehr lustvoll sein kann. *zwinker*

Es wurde hier die Definition unternommen, dass Freundschaft eine auf Gegenseitigkeit beruhende Beziehung ist, die durch gemeinsame Interessen, gegenseitige Wertschätzung etc. begründet ist, während Liebe ein Gefühl ist, dass im Idealfall zwar auch gegenseitig ist, jedoch auch einseitig für sich bestehen kann.

Diese Definition würde ich mitgehen. Jedoch liegt die Schwierigkeit für mich auch darin, dass mancher ein bestimmte Art von persönlicher Beziehung schon als "Freundschaft" bezeichnet, während jemand anderes nur von einem "guten Bekannten" sprechen würde. Im amerikanischen Kulturkreis ist man z.B. bei der Bezeichnung "friend" sehr schnell bei der Hand, und spätestens seit Facebook hat sich diese Anschauung auch hierzulande ausgebreitet. Ich werte das hier nicht - ich habe selbst aber eine viel restriktivere Definition von dem, was ich als Freundschaft bezeichne. Und wenn mir jemand z.B. sagt, er habe zu seiner Hochzeit 100 gute Freunde eingeladen, dann möchte ich am Liebsten entgegen: "Das ist doch blanker Unsinn. Es ist vollkommen unmöglich, zeitgleich 100 gute Freunde zu haben. Um 100 echte Freundschaften aufzubauen und mit Leben zu füllen, bräuchte es mindestens 3 Menschenleben Zeit." Aber natürlich sage ich das nicht. *zwinker* Es liegt einfach eine andere Definition von Freundschaft vor.

Aber auch bei guten Freundschaften gibt es für mich noch einmal Abstufungen. Es ist mir in meinem Leben bisher drei Mal passiert, dass sich eine Freundschaft entwickelt hat, die eine echte Liebe war/ist. Eine solche Liebes-Freundschaft hat für mich stets etwas Romantisches. Es entwickelte sich dabei eine Nähe, Intimität, ja auch eine gewisse Art von Verliebtsein, die sich aus dem Staunen speist, dass da plötzlich jemand ist, der denkt wie ich, der fühlt wie ich, der mich nur anzusehen braucht, um zu wissen, wie es mir gerade geht. Ich fühle mich als Mensch vollkommen verstanden und angenommen. So wie es auch in einer erotischen Liebesbeziehung im Idealfall vorkommt. Diese Art der Freundschaft ist für mich etwas so Kostbares, dass ich sie unmöglich in einem Vergleich der Wertigkeit gegenüber einer erotischen Liebesbeziehung als nachrangig ansetzen wollte.

Da ich dieses sicher sehr hoch angesetzte Ideal einer Freundschaft kenne, tue ich mich gefühlsmäßig schwer mit dem Begriff "Freundschaft +". Ich weiß, dass dies einfach nur ausdrücken soll, dass zur Freundschaft noch Sex dazukommt. Doch für mich kommt darin eine Geringschätzung echter Freundschaft zum Ausdruck => Freundschaft wird durch Sex noch gesteigert. Es gibt aber auch Freundschaften, die dies gar nicht "benötigen".

Fazit: Ich möchte meine Beziehungen nicht nach Liebe und Freundschaft unterteilen und ihnen unterschiedliche Wertigkeiten zumessen. Ich lebe sie in den unterschiedlichen Intensitäten und das macht mein Leben bunt. *g*
*******na57 Frau
22.195 Beiträge
JOY-Angels Gruppen-Mod 
Empfinde ich anders --- "plus" bedeutet einfach "noch was dazu", nicht unbedingt eine qualitative Ergänzung.

Ich stimme Dir zu, dass 100 "gute Freunde" zur Zeit nicht zu pflegen sind, aber im Laufe eines Lebens kommen und gehen Freunde, so wie Lieben, da kommen schon einige zusammen. Nur, da hast Du auch Recht, ich werde sie wohl nicht alle zu meiner Hochzeit einladen.

Dass das "friends" auf Facebook einfach "Kontakte" bedeutet, hat sich ja herumgesprochen. Man kann zwar Wörter übersetzen, aber nicht das Konzept, das dahinter steckt. Das hat nichts damit zu tun, dass Beziehungen im englischsprachigen Raum weniger innig und intensiv sind , auch da gibt es lockere Bekanntschaften und enge Freundschaften.

Die gibt es in meinem Leben auch, aber selbst die "Beziehung" zu einer Kollegin kann eine Zeit lang wichtig sein, wenn wir intensiv zusammen arbeiten oder aus irgend einem Grund in einer persönlichen Krise miteinander zu tun haben.
****ga Frau
17.299 Beiträge
Themenersteller 
Wenn ich mich mal so umsehe unter Menschen die nicht BA leben und was uns Medien und TV zeigen, dann ergibt sich folgendes Bild: wenn ein Freund mit einer anderen Frau SEX hat ist niemand eifersüchtig aber wenn man/frau jemanden liebt und diese/r Geliebte/r hat SEX mit einer anderen Person, dann kann das schon zu Eifersucht und in manchen Fall zu tödlichen Szenen führen.
Eifersucht
Das Problem ist dann aber die Eifersucht, nicht die Liebe. Ich mache mir auch immer wieder deutlich, dass Liebe etwas universelleres ist, als die Beschränkung auf das Gefühl in einer Partnerschaft. Ich fasse den Liebesbegriff weiter und bezeichne auch meine Beziehungen zu Freunden oder Kollegen als Liebe, lediglich in einer anderen Form. Und wenn ich mit dieser Definition von Liebe an eine sexuelle Beziehung herangehe, dann ist es auch völlig o.k., wenn die entsprechende Frau auch mit anderen Menschen sexuell aktiv ist.
Bei meinem jetzigen Liebesbegriff spielt Eifersucht keine Rolle.
****ga Frau
17.299 Beiträge
Themenersteller 
@hämatit
Bei meinem jetzigen Liebesbegriff spielt Eifersucht keine Rolle.
du meinst also ob jemand eifersüchtig ist oder nicht hängt davon ab wie man oder frau Liebe definiert? Und Eifersucht verschwindet wenn eine andere Definition für Liebe entsteht?
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