Wertungen
"1. die echten polys™ (also die heten, die neben der ehe noch sekundäre liebschaften haben möchten) verschieben derzeit durch ihre praxis, ihre enge vernetzung und ein entsprechendes dominierendes öffentliches auftreten die definition des konzepts in einen bereich, den ich aufgrund des mangels an gesellschaftskritischem und emanzipatorischem potential ebenso wie aufgrund seiner heterosexualität echt bedenklich finde. zudem werden alle weitern entwürfe, so wie das hier geschildert wurde, scheinbar nicht nur marginalisiert, sondern abgewertet."
Wer sollen diese "echten Polys" sein? Die Lebens/Liebeskonzepte die ich aus persönlicher Bekanntschaft kenne, sind von von monogam bis poly, relektiert bis unhinterfragt gelebt. (Mitunter queer, manchmal hetero, homosexuell, bi- orientiert). In meiner Welt eine sehr bunte Mischung (japp verheiratete Transmenschen mit Sekundärbeziehungen und Kindern dabei).
Heten empfinde ich als abwertende Bezeichnung.
Den Absatz verstehe ich als stark eingegrenzt negativ bewertend. - Weil es offenbar sich vernetzende heterosexuelle Polyamoristen gibt, werden andere Lebensweisen dadurch abgewertet? Warum das? Weil sich prozentual gesehen mehr heterosexuell definierende Menschen gibt und dadurch nachvollziehbar eine größere Gruppe bilden könnten? Wenn jemand sich als lesbisch definiert und so lebt, wertet dass doch auch keine hetero- oder bisexuelle Bindung ab? Wenn jemand einen gewissen Polyentwurf lebt, verwässert er doch nicht anderer Leute Bindungen? Verstehe ich gerade überhaupt nicht, was genau du sagen willst? Kannst du mir beim Verständnis helfen?
Woher weißt du wie homogen diese Netzwerke sind? Welche sind das konkret?
Dürfte das von dir gezeichnete bedenkliche Bild, wenn überhaupt, nicht allenfalls den Medien angelastet werden mit einer tendenziellen Berichterstattung? Wie tendenziell ist denn diese Berichterstattung wirklich? Und weiß nicht ein ganzer Haufen Menschen, dass Medien genau das sind: tendenziell? Emanzipatorische Bewegungen sehe ich bisher in jeder Subkultur, natürlich wie überall in gewissen Grenzen, auch das ist unabhängig von Geschlecht und Sozialisation zu finden.
Deine Erfahrungen dem seltsamen Menschen der sich einen Anschein gab um was zu vögeln zu finden ist unangenehm, ich hoffe, du hast deutlich mehr schönen Begegnungen mit Menschen gehabt und wirst sie haben. Ich hatte sie in letzter Zeit mit Männern die verheiratet monogam definiert leben, aber ihre Bedürfnisse völlig selbstverständlich woanders befriedigen wollen ohne Abstriche ihrer Glaubwürdigkeit hinnehmen zu wollen
Kekst mich auch an.
Andere Geschichten - ähnlicher Aspekt?
Dein Text hat eine andere Geschichte angepiekt, gemeinsam ist das übereinander reden und mutmaßen und daraus Schlüße ziehen, das Bild und das befürchtete Bild.
In einigen CSD Orgagruppen existiert(e?) dass heterosexuelle BDSMer den CSD für sich vereinnahmen wollen und daher als kleine Gruppe nicht mitgenommen werden sollten, dürften.
Andere Diskussionen gab es in schwulen Hilfseinrichtungen, dass lesbische Gruppen jahrelang nix getan haben, sich dann aber frecherweise Raum einfordern - mit vielen Wünschen und keiner Gegenleistung...
Dabei herrscht meiner Erfahrung nach eine sehr deutliche Wertschätzung, der schwulen und lesbischen, der feministischen und der transemanzipatorischen Geschichte und Engagement da und dort. Und eben auch genau nicht. Sind nämlich unterschiedlichste Naturen überall.
Nur erfährt man diese Wertschätzung nur im Gespräch miteinander und nicht übereinander. Da würde man am Ende gar noch merken, dass es mehr Schnittpunkte gibt als erwartet. Diese gegenseitigen Vorurteile waren in allen beteiligten Gruppierungen vertreten, die Spannungen beim ein oder anderen CSD dementsprechen groß, in dem ein oder anderen Hilfsnetzwerk sind sie immer wieder vorhanden. Manche Menschen fragen weiter, andere nicht, einige bilden sich Meinungen vom Hörensagen, andere aus ihren "Bibeln", manche von ihren "Heiligen" die oft nichtmal diese Verantwortung haben wollen. Manche aus allem ein bisschen und der eigenen Erfahrung.
zum OT: die ausschließlich kleine Schreibweise ist tatsächlich anstrengender zu lesen - es gibt in einigen Foren eine dahingehende Etikette, aber um es mit Jack Sparrow zu sagen: Das sind eher Richtlinien keine Regeln
Bisher sehe ich auch nur eine Kritik deiner Schreibweise und nicht deiner Person