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Polyamory
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Beziehungsanarchie vs. Polyamory vs. .......

*********under Frau
4.373 Beiträge
Genau das lebe und erlebe ich in mir anders. Jede Beziehung hat ihren eigenen Geschmack wenn du so willst, steht für mich aber nicht in Konkurrenz miteinander. Warum das schmerzhaft ist? Weil ich immer wieder erlebe, dass Menschen sich von mir diese Hierarchisierung wünschen

Das ergeht mir genauso aber es ist oft der Beziehungspartner der sich in einer Hireacie mit mir einordnen möchte oder mich in seren Hirachie einordnet.
Die Erfahrungen damit sind schmerzlich. Vor allem wenn dafür keine pausible Begründung gibt.

Von meiner Seite aus ist jede Beziehung einzigartig wie der mensch selbst in jeder Beziehung. Die Induvidualität und die gemeinsamkeiten machen für mich jede Beziehung wertvoll.
Es entsteht aber auch ein flexibler Rahmen in dem Beziehung gelebt wird. Dieser Rahmen wiederum bestimmt beispielsweise die Intensivität, die Zeit die man miteinander verbringt und das was miteinander nicht kompatibel ist.

Es wird nicht selten angenommen das wenn ich mit dem einen Menschen mehr Zeit verbringe als mit dem anderen das dadurch eine gewisse Hirachie gefühlt und gesetzt wird.
Für mich ist das nicht so denn die Gründe sind eben meist sozialer Natur als das es eine bevorzugung oder Benachteiligung wäre.
ich verstehe aber das das sich so anfühlen kann.
Selbst kann ich genauso in einer sochen Situation sein und war ich auch schon. Es gibt Prioritäten und verantwortungen die jeder für sich entscheidet. ich kann nur für mich entscheiden womit ich leben kann und was mich unglücklich macht.

Das passiert eben auch mit anarchischen Ansätzen. So bleibt es mehr eine innere Einstellung und Wertschätzuung.
Hahaha, also die Begriffsdiskussion erinnert mich ein wenig an mein altes autonomes Jugendzentrum, das auch immer ein herrschaftsfreier Raum sein wollte - was natürlich nicht einmal in Ansätzen gelungen ist. (Ist nicht abwertend gemeint, im Gegenteil. *zwinker* )

Aber wenn wir schon dabei sind: Frei von Herrschaft bedeutet nicht frei von Hierarchien. Kaum ein Anarchist würde ernsthaft infrage stellen, dass Hierarchien (egal, ob spontane oder institutionalisierte) in komplexen Gesellschaften unvermeidbar sind - und ja, sogar ausgesprochen sinnvoll, da sie das soziale Miteinander doch erheblich vereinfachen.

Bei Herrschaft sieht das schon ganz anders aus. Herrschaft ist ein Zustand, den es sich lohnt zu überwinden. Gerade in Beziehungen.

Ich hab mich nie um die Definition meiner Beziehung gekümmert. Es war uns beiden schlicht und einfach schnuppe. Dann hatte ich eine recht komische Diskussion mit einer Vertreterin der Polyamorie-Fraktion (vorher wusste ich noch nicht einmal, dass es so etwas gibt). Sie warf mir vor, ich würde meine Liebschaften nicht ernst nehmen, weil ich ihnen nicht den Status einer offiziellen Beziehung angedeihen lassen würde. Ja, de facto würde ich sie ausnutzen und wolle "nur" meinen Spass. Ich war ziemlich angesickt, weil ich sehr gute Freundschaften mit den betreffenden Frauen pflege und sie sehr wohl ernst nehme - im herrschaftsfreien Sinne auf Augenhöhe.

Naja, es war eine unschöne Diskussion, die mir gezeigt hat, dass ich wohl nicht sehr "polyamory" bin... *haumichwech*
*******ice Frau
77 Beiträge
ach ja..
die gute zeit in ajz...hachmach..ja und wenn manda genau hinschaut waren es leider auch ziemliche spießer...
auch wenns ne geile zeit war-
Wäre es ev. besser gewesen, dieses Thema zu sperren und das Thema "Wie erkläre ich Beziehungs - Anarchie" weiterzuführen?

Wenn wir vergleichen wollen, müssten wir vermutlich
Beziehungs-Anarchie mit Beziehungs-Hierarchie oder
Polyamorie mit Monogamie vergleichen!?
*nachdenk*

LG
Joe
*****s42 Mann
11.860 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
OT
Polyamory und Monogamie sind keine Gegensätze.

Der Unterschied zwischen Beziehungs-Anarchie und Beziehungs-Hierarchie erklärt sich aus dem Wort heraus (wobei hier sicher der Begriff "Hierarchie" hilfreich ist, den Begriff "Anarchie" zu verstehen, weil letzterer umgangssprachlich sehr häufig falsch verwendet wird -> Anarchie als Synonym von Chaos *schiefguck* )

Und dieser Thread war zuerst da, also habe ich diesen weiter laufen lassen. Inhaltlich laufen doch beide auf das Gleiche hinaus.
*****s42 Mann
11.860 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Generelle Hierarchien und spontane Hierarchien
Beziehungen, die nach dem Konzept oder Modell der BA gestaltet werden, haben keine generellen Hierarchien.

Spontane und damit temporäre Hierarchien wird es immer geben, die eliminieren zu wollen wäre in der Tat töricht. *g*
Beziehungen, die nach dem Konzept oder Modell der BA gestaltet werden, haben keine generellen Hierarchien.

Kann man diesen Satz folgendermaßen erweitern? *nachdenk*

Beziehungen, gleich ob Polyamory, Monogamie, Freundschaft oder andere Beziehungsformen, die nach dem Konzept oder Modell der BA gestaltet werden, haben keine generellen Hierarchien.
*********under Frau
4.373 Beiträge
ich empfinde die ganze Diskussion darüber mitlerweile viel zu verkopft ...
*****s42 Mann
11.860 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
*********under:
ich empfinde die ganze Diskussion darüber mitlerweile viel zu verkopft ...
Mag sein, aber ich finde sie sehr wichtig, wenn diese Gruppe eine Gruppe zur Beziehungsanarchie (nach Andie Nordgren) sein und bleiben soll.

-----------------------------------------------------

Genau unter diesem Aspekt habe ich diese Gruppe gegründet, und genau aus diesem Grund habe ich auch die entsprechenden Links an das Ende des Gruppentextes gesetzt, die ich hier gern noch einmal wiederhole:

http://de.wikipedia.org/wiki/Beziehungsanarchie (gern auch den englischen Artikel, der ist noch ein wenig ausführlicher)

und

http://mehrplatzfuerdieliebe … narchie-lieben-nach-dem.html

Ich würde mich sehr freuen, wenn jeder, der sich inhaltlich zur Beziehungsanarchie einbringen möchte, diese beiden kurzen Grundlagentexte dazu gelesen hat und nicht nur seine eigene Interpretation des Begriffes "Anarchie" in Verbindung mit "Beziehung" hier zur Basis seiner Argumentation macht. *ja*
Für mich ist Beziehungsanarchie ein bisher völlig unbekanntes Thema. Durch Diskussionen und Fragestellungen versuche ich, mich darin zurecht zu finden.

Kann diese anarchische Denkweise auch auf eine monogame Liebesbeziehung, ev. auch Ehe, übertragen werden und so diese Beziehung für beide erfüllender gestalten?

Trägt diese Denkweise u.a. auch dazu bei, eine bestehende Beziehung rechtzeitig in eine andere Form zu überführen oder aufzulösen, da sich die anarchistische Denkweise nicht am aktuellen Status, sondern an dem tatsächlichen Zustand der Beziehung orientiert?

LG
Joe
*****s42 Mann
11.860 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
****42:
Kann diese anarchische Denkweise auch auf eine monogame Liebesbeziehung, ev. auch Ehe, übertragen werden und so diese Beziehung für beide erfüllender gestalten?
Natürlich.

Beziehungsanarchie ist nicht an eine polyamore Lebensweise oder so gebunden. Einen offenen und aufrichtigen Umgang kann man in einer monogamen/monoamoren Liebesbeziehung genau so pflegen (sehe ich sogar als grundlegend an). Und indem man dazu übergeht, die eigene Beziehung nicht als wichtiger oder wertvoller anzusehen als gute Freundschaften, kann man vielleicht auch Spannung aus dem Miteinander nehmen, um so insgesamt offener und lockerer mit Liebe und Freundschaft und Sexualität umzugehen. *ja*
Danke ...
Beziehungsanarchie ist nicht an eine polyamore Lebensweise oder so gebunden. Einen offenen und aufrichtigen Umgang kann man in einer monogamen/monoamoren Liebesbeziehung genau so pflegen (sehe ich sogar als grundlegend an). Und indem man dazu übergeht, die eigene Beziehung nicht als wichtiger oder wertvoller anzusehen als gute Freundschaften, kann man vielleicht auch Spannung aus dem Miteinander nehmen, um so insgesamt offener und lockerer mit Liebe und Freundschaft und Sexualität umzugehen. *ja*

.. für diese kurze und trotzdem umfassende Beschreibung.

Jetzt fühle ich mich darin zuhause! *friends*

LG
Joe
*****s42:
Polyamory und Monogamie sind keine Gegensätze.
*gruebel* ....ich mag das hier jetzt nicht ausfransen lassen, nach einigem drüber nachdenken bin ich aber nicht sicher, ob ich die aussage nachvollziehen kann, statt zu raten, was du meinst, lieber sorbas.
könntest du in ein, zwei sätzen sagen, warum du denkst, dass das keine gegensätze sind? (ggf. gern auch per mail) danke!



nun aber mal meine zwei pfennig zum eigentlichen thema:
ich habe zwar einige der diskussionen im polyforum verfolgt, in denen es zu konflikten kam, da ich aber auch nicht so superaktiv bin, hab ich diese entwicklung hin zu einem eher normativen verständnis von polyamorie gar nicht mitbekommen; was mir aber an anderer stelle schlimm aufgestoßen ist: die repräsentation von poly in den medien.
dokumentiert wird ja gern dieser typ, der sich selbst als poly-experte inszeniert (war schon in diversen talkshows), immer auch mit seiner - jetzt - ehefrau/institutionalisierten primärbeziehung und weiteren geliebten (beider) -- wobei dann aber auch bitte gern und ausgiebig über ihre probleme mit dem konzept geredet wird. [ich schweige an dieser stelle zur sich aufdrängenden feministischen kritik an dieser symbolik und beschränke mich aufs thema.] naja, oder es geht halt um andere typen, die mehrere frauen haben. eine doku mit nicht-heterosexuellen (insbesondere schwulen) entwürfen ist mir bislang jedenfalls nicht im mainstream untergekommen, ebensowenig wie eine heterosexuelle primärbeziehung, in der nur die frau mehrere beziehungen hat.

mein problem: die fehlende auseinandersetzung nicht nur mit herrschaft im allgemeinen (ich sehe mich, nach der definition hier, auch als nachdrückliche vertreterin der beziehungs-anarchie), sondern die fehlende auseinandersetzung auch mit feministsicher kritik. ich finde es wirklich problematisch, dass sich emanzipatorische konzepte einfach angeeignet und 'landgenommen' werden. dass polyamorie aus einer lesbischen kritik an der institutionalisierten herrschaft ehe in der frauenlesbencommunity entstanden ist, wird vollkommen unterschlagen (danke für die hinweise auf die kranke! *ggg*) - und den ehemals entscheidenden werten wird von den heten damit dreckig ins gesicht gelacht. "coole idee, liebe marginalisierte!! wir klauen sie uns und drehen's so, dass nur die hedonistisch brauchbaren elemente bleiben.."
aus meiner perspektive mangelt es vollkommen an einer klaren feministischen und heteronormativitätskritischen positionierung. dass die kritik lauter wird, poly sei einfach nur ein brauchbares instrument neoliberaler verhältnisse, wundert mich gar nicht. denn ja, das unterschreibe ich: heute nennt sich poly, wer ein bisschen durch die gegend f*cken will (die männliche konnotation mit diesem vorwurf ist kein zufall). ich hab hier diverse echt beschissene erlebnisse mit solchen typen gehabt.
den vogel abgeschossen hat ein typ hier im JC, der meine beziehungseinstellung so toll fand, dass er "sich ne beziehung mit mir gut vorstellen könnte" - bei einem treffen stellte sich dann bald heraus, dass er nicht den blassesten schimmer hatte, was polyamorie eigentlich bedeutet - und daraufhin plötzlich das mit der beziehung doch keine so gute idee mehr war, weil er ja nach der einen sucht.. *nein* dazu natürlich ganz simpel-sexistisch kam raus, dass er dachte, mit mir bekommt er unkompliziertes gef*cke. weil ich ja mit allem ins bett geh undsoweiter, nech.. *gr3*

meine kritik an poly, wie es gegenwärtig in der öffentlichkeit repräsentiert und praktiziert wird, ist also eine zweischneidige:
1. die echten polys™ (also die heten, die neben der ehe noch sekundäre liebschaften haben möchten) verschieben derzeit durch ihre praxis, ihre enge vernetzung und ein entsprechendes dominierendes öffentliches auftreten die definition des konzepts in einen bereich, den ich aufgrund des mangels an gesellschaftskritischem und emanzipatorischem potential ebenso wie aufgrund seiner heterosexualität echt bedenklich finde. zudem werden alle weitern entwürfe, so wie das hier geschildert wurde, scheinbar nicht nur marginalisiert, sondern abgewertet.
2. gleichzeitig findet eine verflüssigung statt, indem alle möglichen menschen den begriff (bspw. für ihre vögeleien zwischen zwei mono-beziehungen) nutzen, ohne hinter dem ursprünglichen konzept zu stehen - oder überhaupt den blassesten schimmer zu haben, was polyamor eigentlich heißt.
OT
aber ich tue mich unendlich schwer damit, einen konsequent kleingeschriebenen Text zu lesen.....

und breche dann irgendwann ab....

auch, weil ich das vom Schreiber/in als unhöflich empfinde.

*my2cents*
*********under Frau
4.373 Beiträge
OT
Wie gut das wir nicht am Hofe sind *zwinker*
Re: OT
****tna:
aber ich tue mich unendlich schwer damit, einen konsequent kleingeschriebenen Text zu lesen.....

und breche dann irgendwann ab....

auch, weil ich das vom Schreiber/in als unhöflich empfinde.

wenn du das so empfindest, novotna, dann entspricht das so gar nicht meiner intention. ich wollte und möchte nicht unhöflich sein.
ich halte dem entgegen die konsequente kleinschreibung nicht für unhöflich - habe aber auch keine probleme mit dem lesen und sehe das wohl deshalb anders. es ist in den kreisen, in denen ich mich sonst privat bewege, die übliche schreibpraxis.

ich finde es gerade ehrlich gesagt eher irritierend, dass nach meinem ersten beitrag hier gleich jenseits des inhalts kritisiert wird - statt auf das geschriebene einzugehen und zu versuchen, verständnis für mein vorgehen zu finden (z.b. durch den versuch, ein motiv dahinter zu entdecken), werde ich hier gleich als person angegangen. das verwirrt und verletzt mich.
Widerspruch
*******slut:
werde ich hier gleich als person angegangen.

Nein - ich habe nur Deine Schreibweise kritisiert

und ob es Dein 1. oder Xtes Posting ist, ist dabei irrelevant.....
Beziehungsanarchie
Ich würde mich freuen, wenn wir wieder zum Hauptthema zurückkommen, denn es ist echt interessant. *zumthema*

LG
Joe
*****s42 Mann
11.860 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@ethicalslut
Erst einmal vielen Dank für deine Kritik an der öffentlichen Darstellung der Polyamory, die naturgemäß auch sehr schnell auf das "Selbstverständnis" sich polyamor Nennender durchschlägt. Auch wenn ich sagen muss, dass es auch mit schwer fällt, permanent klein geschriebene Texte im Deutschen aufmerksam zu lesen - besonders, wenn sie etwas länger ausfallen.

Zu deiner Frage:
*******slut:
könntest du in ein, zwei sätzen sagen, warum du denkst, dass das keine gegensätze sind? (Anm: Polyamory und Monogamie)
Monogamie hat nichts mit Liebe zu tun - jedenfalls nicht zwingend.

Monogamie (im sozialen Kontext): Ehe / Lebenspartnerschaft zwischen genau zwei Individuen. Ob die beiden sich gegenseitig lieben oder sich doch und auch andere Menschen lieben, ist dabei völlig nebensächlich und durchaus alles möglich. Darüber trifft die Monogamie keine Aussage.

Monogamie (im biologischen Kontext): dauerhafte sexuelle oder Fortpflanzungsgemeinschaft zwischen genau zwei Individuen, die andere Sexualpartner ausschließt. Liebe gibt es aber auch ohne sexuelle Beziehung und umgekehrt.

Ein möglicher Extremfall wäre ein Mensch, der 2 weitere Menschen liebt: eine(n) Geliebten, ohne Sex mit ihm/ihr zu haben und eine(n) gleichgeschlechtliche(n) Geliebte(n), ohne bi- oder homosexuell zu sein.
Obendrein ist er noch verheiratet (die Liebe ist aber erloschen, Sex gibt es in der Ehe auch nicht mehr, die Ehe besteht aber auf der Basis einer guten Freundschaft weiter) und lebt seine/ihre sexuellen Bedürfnisse in einer langjährigen sexuellen Beziehung aus, in der sich aber zwischen beiden nie Liebe entwickelt hat. *ja*
Dieser Mensch wäre polyamor (2 Lieben) und gleichzeitig sowohl im sozialen wie auch im biologischen Sinn monogam (und das auch noch mit 2 verschiedenen Partnern). *oh* *zwinker*

So etwas gibt es nicht? Das Leben ist soooo vielfältig - warum soll es so eine Konstellation nicht geben?
Nacheinander hatte bzw. habe ich alle Konstellationen da oben schon an mir selbst erlebt (zeitweise asexuell verheiratet mit gleichzeitiger Liebe zu anderen; Sex mit nur einer Geliebten, während ich gleichzeitig einen Mann liebe (aber nicht sexuell); ...) *ja*
Wertungen
"1. die echten polys™ (also die heten, die neben der ehe noch sekundäre liebschaften haben möchten) verschieben derzeit durch ihre praxis, ihre enge vernetzung und ein entsprechendes dominierendes öffentliches auftreten die definition des konzepts in einen bereich, den ich aufgrund des mangels an gesellschaftskritischem und emanzipatorischem potential ebenso wie aufgrund seiner heterosexualität echt bedenklich finde. zudem werden alle weitern entwürfe, so wie das hier geschildert wurde, scheinbar nicht nur marginalisiert, sondern abgewertet."

Wer sollen diese "echten Polys" sein? Die Lebens/Liebeskonzepte die ich aus persönlicher Bekanntschaft kenne, sind von von monogam bis poly, relektiert bis unhinterfragt gelebt. (Mitunter queer, manchmal hetero, homosexuell, bi- orientiert). In meiner Welt eine sehr bunte Mischung (japp verheiratete Transmenschen mit Sekundärbeziehungen und Kindern dabei).

Heten empfinde ich als abwertende Bezeichnung.

Den Absatz verstehe ich als stark eingegrenzt negativ bewertend. - Weil es offenbar sich vernetzende heterosexuelle Polyamoristen gibt, werden andere Lebensweisen dadurch abgewertet? Warum das? Weil sich prozentual gesehen mehr heterosexuell definierende Menschen gibt und dadurch nachvollziehbar eine größere Gruppe bilden könnten? Wenn jemand sich als lesbisch definiert und so lebt, wertet dass doch auch keine hetero- oder bisexuelle Bindung ab? Wenn jemand einen gewissen Polyentwurf lebt, verwässert er doch nicht anderer Leute Bindungen? Verstehe ich gerade überhaupt nicht, was genau du sagen willst? Kannst du mir beim Verständnis helfen?

Woher weißt du wie homogen diese Netzwerke sind? Welche sind das konkret?

Dürfte das von dir gezeichnete bedenkliche Bild, wenn überhaupt, nicht allenfalls den Medien angelastet werden mit einer tendenziellen Berichterstattung? Wie tendenziell ist denn diese Berichterstattung wirklich? Und weiß nicht ein ganzer Haufen Menschen, dass Medien genau das sind: tendenziell? Emanzipatorische Bewegungen sehe ich bisher in jeder Subkultur, natürlich wie überall in gewissen Grenzen, auch das ist unabhängig von Geschlecht und Sozialisation zu finden.

Deine Erfahrungen dem seltsamen Menschen der sich einen Anschein gab um was zu vögeln zu finden ist unangenehm, ich hoffe, du hast deutlich mehr schönen Begegnungen mit Menschen gehabt und wirst sie haben. Ich hatte sie in letzter Zeit mit Männern die verheiratet monogam definiert leben, aber ihre Bedürfnisse völlig selbstverständlich woanders befriedigen wollen ohne Abstriche ihrer Glaubwürdigkeit hinnehmen zu wollen *zwinker* Kekst mich auch an.




Andere Geschichten - ähnlicher Aspekt?

Dein Text hat eine andere Geschichte angepiekt, gemeinsam ist das übereinander reden und mutmaßen und daraus Schlüße ziehen, das Bild und das befürchtete Bild.
In einigen CSD Orgagruppen existiert(e?) dass heterosexuelle BDSMer den CSD für sich vereinnahmen wollen und daher als kleine Gruppe nicht mitgenommen werden sollten, dürften.
Andere Diskussionen gab es in schwulen Hilfseinrichtungen, dass lesbische Gruppen jahrelang nix getan haben, sich dann aber frecherweise Raum einfordern - mit vielen Wünschen und keiner Gegenleistung...
Dabei herrscht meiner Erfahrung nach eine sehr deutliche Wertschätzung, der schwulen und lesbischen, der feministischen und der transemanzipatorischen Geschichte und Engagement da und dort. Und eben auch genau nicht. Sind nämlich unterschiedlichste Naturen überall.

Nur erfährt man diese Wertschätzung nur im Gespräch miteinander und nicht übereinander. Da würde man am Ende gar noch merken, dass es mehr Schnittpunkte gibt als erwartet. Diese gegenseitigen Vorurteile waren in allen beteiligten Gruppierungen vertreten, die Spannungen beim ein oder anderen CSD dementsprechen groß, in dem ein oder anderen Hilfsnetzwerk sind sie immer wieder vorhanden. Manche Menschen fragen weiter, andere nicht, einige bilden sich Meinungen vom Hörensagen, andere aus ihren "Bibeln", manche von ihren "Heiligen" die oft nichtmal diese Verantwortung haben wollen. Manche aus allem ein bisschen und der eigenen Erfahrung.

zum OT: die ausschließlich kleine Schreibweise ist tatsächlich anstrengender zu lesen - es gibt in einigen Foren eine dahingehende Etikette, aber um es mit Jack Sparrow zu sagen: Das sind eher Richtlinien keine Regeln *ggg* Bisher sehe ich auch nur eine Kritik deiner Schreibweise und nicht deiner Person *g*
nochmal kurz
"Erst einmal vielen Dank für deine Kritik an der öffentlichen Darstellung der Polyamory, die naturgemäß auch sehr schnell auf das "Selbstverständnis" sich polyamor Nennender durchschlägt. "

Ein guter Punkt, aber kennt nicht jeder auch genug Menschen, die sich durch die öffentliche einseitige Darstellung auch genau von dieser abgrenzen? Diese Gurumache funktioniert gut, das will ich nicht leugnen - aber es findet auch immer wieder eine neu entflammte Diskussion, Reflektion bei anderen statt. Ich finde die gehört hierbei auch beachtet.
Liebe ist ...
Ich stelle mal einen provokativen Satz in den Raum:
Liebe ist Beziehungsanarchie!? *nachdenk*

LG
Joe
Liebe ist Anarchie pur! *top2*
*********under Frau
4.373 Beiträge
Ich verstand und versteh Polyamory als Gegenentwurf und Auflösung von der Heteronormativität. Damit ist nicht die heteroxexualitit als Kritik gemeint sondern die die Normen die dahinter stehen und als Regeln für sich und dem Partner angenommen werden. Dazu gehört auch die Abgrenzung von andersgelebter Sexualität und Präferenz.

Die Ehe ansich ist eine heteronormative MachtInstitution. Das aufbrechen der damit verbundenen Normen kann durchaus der Weg in Polyamorie sein. Ein Umdenken, fühlen und Aufbruch in ein offenes und ehrliches anarchisches Miteinander. das Bewusstwerden sich selbst und den bewussten Respekt und die Liebe kennenzulernen fern jeglicher Normen und Ausschlüße. Beziehung neu verstehen und weder an Sex noch an emotionalen Besitz zu knüpfen.

Was ich sehr viel beobachte und auch hier im Joy lese ist diese Konzepte zu negieren in dem man sich nicht befreit sondern krampfahft versucht mit den Maßstäben der bekannten Normen diese Entwürfe wie Polyamory und Beziehungsanarchie einzugliedern oder unterzuordnen.

Das ist eine Verdrehung der Kritik am Heteronormativismus durch Plyamorie und Beziehungsanarchie.
Statt dessen wird eine Kritik an der Polyamorie und Beziehunganarchie geführt.

Letztendlich ist es eine Verteidigung der Heteronormativität gegen die Kritik durch andere Entwürfe und Konzepte mit einigen individuellen egomotivierten Zugeständnissen.
obwohl ich ja selbst praktizierend bisexuell bin, möchte ich doch nicht in diese Richtung gedrängt werden.....

auch in einem hetereosexuellen Umfeld kann man doch alternative Beziehungsformen leben....
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