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Eifersucht und Selbstliebe

Ich glaube nicht, dass es an Liebe fehlt, aber an Sex definitiv und Aufmerksamkeit :'(
*****s42 Mann
11.849 Beiträge
Gruppen-Mod 
Drückt sich Liebe nicht durch (gegenseitige) Aufmerksamkeit aus?

Und wenn man bei einem Partner unbedingt die "Nr. 1" sein will - widerspricht das nicht dem Grundgedanken der Anarchie? *gruebel*
Nummern
Das sehe ich auch so wie Sorbas, ich finde Exclusivität sehr schwierig und der Wunsch doch wieder eine Nummer 1 zu sein auch wieder eine Falle in alte Strukturen.
*********mme51 Frau
744 Beiträge
Wenn ich eifersüchtig bin, weil mein Partner Anderen mehr Aufmerksamkeit schenkt, ist das nicht neben Neid auch ein Besitzdenken?

Ich kenne Entäuschung aber nicht Eifersucht oder gar Neid.

Und ich kann nur zustimmen Freundschaft/Liebe kann man nicht einfordern, man darf , würde sogar sagen man sollte sich drüber freuen, wenn sie einem geschenkt wird!
Und wie wird man eifersuchtsfrei ???
***68 Mann
2.512 Beiträge
Na ja...
Doch,ich habe das auch hierarchisch*gruebel*
Die Frau mit der ich zusammen lebe und Kinder habe steht an erster Stelle*ja*
Hat weniger mit "Falle" als mit Pragmatismus zu tun*ggg*
*********mme51 Frau
744 Beiträge
Ein festes Rezept gibt es nicht. Jeder muss für sich heraus finden, wie man die Eifersucht in den Griff bekommt. Ich denke sich damit auseinander zu setzen ist sinnvoll und sich fragen: Auf was oder wen bin ich eifersüchtig? Was macht die Eifersucht mit mir?

Ich kannte und kenne keine Eifersucht. Früher dachte ich mir fehlt ein Gen, allerdings denke ich jetzt es hängt mehr damit zusammen, dass ich ein gutes Selbstwertgefühl zu mir habe. Ich liebe mich, so wie ich bin, bin mit mir im Reinen und ich bin genauso viel wert wie andere. Wenn aus meinem Unterbewußtsein das Gefühl hochkommen würde, dass andere mehr Aufmerksamkeit bekommen als ich, dann rede ich mit dem Partner darüber, teile ihm meine Empfindungen mit.
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Unterschiedliche Eifersüchte?
Ich bin nur ganz selten eifersüchtig gewesen. Und niemals aus dem Grund Verlustangst - wie es ja hier scheinbar gerne verhandelt wird. Bei mir war es eher Neid.

Es scheint Eifersucht ja wirklich in verschiedenen Varianten zu geben. Verlustangst und Neid haben wir schon mal. Gibt's da noch mehr?


Gruß
Stefan
*****s42 Mann
11.849 Beiträge
Gruppen-Mod 
******XXL:
Verlustangst und Neid haben wir schon mal. Gibt's da noch mehr?
Missgunst

Ist zwar so ähnlich wie Neid - aber bei Neid fühle ich mich benachteiligt und möchte auf die gleiche Stufe aufsteigen. Das kann ja in gewissem Rahmen sogar Ansporn sein, Motivation.

Bei Missgunst fühle ich mich auch benachteiligt, aber ich gönne dem Anderen die höhere Stufe nicht. Missgunst ist also immer destruktiv.
****ga Frau
17.282 Beiträge
Themenersteller 
@feuer_flamme
Wenn aus meinem Unterbewußtsein das Gefühl hochkommen würde, dass andere mehr Aufmerksamkeit bekommen als ich, dann rede ich mit dem Partner darüber, teile ihm meine Empfindungen mit.


was kommen denn für Gefühle bei dir hoch, wenn andere mehr Aufmerksamkeit bekommen, du sagtest ja du bist eifersuchtsfrei *gruebel*
Früher dachte ich mir fehlt ein Gen, allerdings denke ich jetzt es hängt mehr damit zusammen, dass ich ein gutes Selbstwertgefühl zu mir habe.


Sehr schöner Gedanke. Und ziemlich treffend. Eifersucht ist tief in den sozialen und kulturellen Quellcode eingestanzt. Das hat was von genetischer Programmierung. Die Kurzform lautet in etwa so: "Eine Liebe ohne Eifersucht kann keine richtige Liebe sein." Das grenzt zwar bei genauerer Betrachtung an absoluten Unfug, scheint aber weitgehend Konsens zu sein.

Verbrechen aus Eifersucht - die Weltliteratur ist voll davon (und das Vorabendprogramm auch) - sind ja doch irgendwie ehrenwert. Rache, Geldgier oder einfach Sadismus sind verwerfliche Motive. Aber ein Mord aus Eifersucht wird gerne zu einem "Mord aus Liebe" umdefiniert. Die Absurdität dieser Umkehrung, bestenfalls eine Randnotiz im Feuilleton. Warum eigentlich?

Ich denke, dass Eifersucht kulturell erlernt wird. Seit uns das Ideal der romantischen Liebe den Verstand verdreht hat, wird Eifersucht als untrennbarer Bestandteil der Liebe abgefeiert. Genau wie die Selbstaufopferung.

Insofern ist das "gute Selbstwertgefühl" geradezu revolutionär... *zwinker*
*******OfMe Frau
2.576 Beiträge
Ich möchte noch einen anderen Aspekt von Eifersucht einbringen.

Ich habe mich lange Zeit für eifersuchtsfrei gehalten, da ich nie wegen anderer Frauen eifersüchtig war. Mittlerweile muss ich eingestehen, dass ich das Gefühl der Eifersucht sehr wohl kenne, aber in einem völlig anderen Zusammenhang: Ich bin z.B. manchmal eifersüchtig auf die Arbeit meines Partners, oder auf Freunde, oder ein Hobby. Eigentlich habe ich genug eigene Hobbys etc und lege Wert auf ein hohes Maß "beziehungsfreie Zeit". Aber manchmal,, wenn es mir nicht gut geht und ich mir Nähe wünsche, die ich dann aus sachlichen Gründen ("Ich hab keine Zeit.") nicht bekomme, fühle ich mich verletzt, zurückgewiesen und - eifersüchtig: "Wie, DAS ist Dir jetzt echt wichtiger als ich?!"

Es hat bei mir nichts mit mangelndem Selbstwertgefühl zu tun und auch nicht mit Verlustangst, sondern eher mit dem Wunsch nach Verlässlichkeit, Hilfe und Unterstützung - die meinem Gefühl nach in diesem Moment ausbleibt.

Meine Reaktion auf diese Art von Eifersucht ist unterschiedlich: Am Anfang beisse ich mich da meist durch und mache mir klar, dass ich sehr gut für mich selber Sorgen kann (oder ich rufe halt jemanden anders an). Taucht dieses Gefühl jedoch häufiger auf, sehe ich es als Warnzeichen und es führt dazu, dass ich mich emotional zurückziehe, um mich zu schützen.
*****s42 Mann
11.849 Beiträge
Gruppen-Mod 
*******OfMe:
Meine Reaktion auf diese Art von Eifersucht ist unterschiedlich: Am Anfang beisse ich mich da meist durch und mache mir klar, dass ich sehr gut für mich selber Sorgen kann (oder ich rufe halt jemanden anders an). Taucht dieses Gefühl jedoch häufiger auf, sehe ich es als Warnzeichen und es führt dazu, dass ich mich emotional zurückziehe, um mich zu schützen.
Ich sehe beide Reaktionen auf Dauer als gefährlich an.

Auch ich kenne Eifersucht dieser Art - für mich wäre es ein mögliches Anzeichen nachlassender Liebe (kann so sein, muss aber nicht). Da gibt es für mich nur eine Antwort drauf: Diese Situation klären, miteinander reden - über die Gefühle, die man dabei hat und die (nicht erfüllten) Bedürfnisse.

Wenn ich bei einer Partnerin vorübergehend kürzer trete (egal, aus welchem äußeren Grund - z.B. wegen einem zeitintensiven neuen Hobby) und sie darauf nicht offensiv reagiert, würde ich davon ausgehen, dass es für sie so auch OK ist.
*********mme51 Frau
744 Beiträge
@****ga

Wenn andere mehr Aufmerksamkeit bekommen, kommt bei mir ein Gefühl des "Gönnens" hoch, das es dem anderen dabei gut geht, aber nicht das Gefühl, das ich vernachlässigt werde.
*****s42 Mann
11.849 Beiträge
Gruppen-Mod 
*********mme51:
Wenn andere mehr Aufmerksamkeit bekommen, kommt bei mir ein Gefühl des "Gönnens" hoch, das es dem anderen dabei gut geht, aber nicht das Gefühl, das ich vernachlässigt werde.
So geht es mir in der Regel auch.
Wenn es anders ist, ist es für mich Zeichen einer Störung in der Liebe.

Wenn ich Liebe, ist es mein sehnlichster Wunsch, dass es dem/n Geliebten gut geht, er/sie glücklich ist/sind.

Die Selbstliebe sorgt dabei dafür, dass ich mein eigenes Glück nicht vernachlässige *g*
*********mme51 Frau
744 Beiträge
@*******OfMe

...Mittlerweile muss ich eingestehen, dass ich das Gefühl der Eifersucht sehr wohl kenne, aber in einem völlig anderen Zusammenhang: Ich bin z.B. manchmal eifersüchtig auf die Arbeit meines Partners, oder auf Freunde, oder ein Hobby.

Ich denke es ist eher Neid.

Ganz allgemein glaube ich sollte man unterscheiden zwischen Eifersucht und Neid.

Eifersucht ist für mich stark auf eine zwischenmenschliche Beziehung ausgerichtet, auf das Verlieren, während Neid für mich mehr materiell ausgerichtet ist

Laut Wikipedia heißt es, "dass ein eifersüchtiger Mensch Angst hat, zu verlieren, was (oder wen) er besitzt und wirklich oder vermeintlich braucht, und ein neidischer Mensch das haben will, was andere besitzen".

Beispiel: Auf die hübsche Frau meines Nachbarn kann ich nur neidig sein, aber wenn mein Nachbar mit meiner Frau flirtet, werde ich eifersüchtig.

Laut Wikipedia kommt der Begriff "Besitz, besitzen" um Ausdruck und meine Meinung nach ist das der Auslöser auch für Eifersucht.

Wir besitzen aber den anderen nicht, er gehört uns nicht. Wenn man sich von dem Gedanken (dessen Ursprung tief in der Erziehung liegt) freimachen kann, ist es auch möglich die Eifersucht in den Griff zu bekommen.

Keine Herrschaft haben (keine besitzdenken) ist doch der eigentliche Sinn der Beziehungsanarchie. Ist natürlich nur meine Sichtweise dazu. *g*
*********mme51 Frau
744 Beiträge
@*****s42

Genau und mit meiner Selbstliebe kann ich mein eigenes Glück auf die unterschiedlichste Art und Weise erfahren.

Die Art und Weise ist bei jeden Menschen natürlich anders.
*****s42 Mann
11.849 Beiträge
Gruppen-Mod 
*********mme51:
Keine Herrschaft haben (keine besitzdenken) ist doch der eigentliche Sinn der Beziehungsanarchie. Ist natürlich nur meine Sichtweise dazu.
Ich sehe es auch so *ja*
*********mme51 Frau
744 Beiträge
@*******OfMe



Ich kann verstehen das du enttäuscht bist, wenn er keine Zeit für dich hat, weil etwas anderes Wichtiger ist.

Nur für mich stellst sich die Frage warum beziehst du seine Antwort
"Ich habe keine Zeit" auf dich? Warum bewertest du es?

Kann es nicht sein, dass er wirklich keine Zeit hat. Aus meiner Sicht finde ich, sollte man es als das nehmen was es ist, einfach als eine Antwort, das er keine Zeit hat und nicht mehr hinein interpretieren.

Ich weiß es ist leichter gesagt als seine Sichtweise dahin zu lenken.

Ich glaube es wäre für dich wahrscheinlich hilfreicher gewesen, in dem Moment ,wenn er seine Antwort anders formuliert hätte, z.B. ...sorry, im Moment habe ich keine Zeit, aber ich beeile mich und dann bin ich für dich da...usw. es gäbe da einige andere gute Formulierungen. Bin überzeugt dann hätte es dich nicht so verletzt und du kämst nicht auf den Gedanken, das du ihm nicht wichtig bist.

Nach meiner Erfahrung setzt das ganze natürlich voraus, dass man dem Gegenüber auch klar signalisiert, was man von ihm möchte und sagt das es einem nicht gut geht...hellsehen kann keiner *zwinker* und erwarten, dass der andere es merkt, weiß nicht ob man diesen Anspruch stellen kann, denn schließlich bin ich nicht für das Glück des anderen verantwortlich. Ich kann ihm dabei helfen, unterstützen in der Beziehung, das er sich wohlfühlt mit all seinen Empfindungen wie Liebe, Geborgenheit, Verlässlichkeit, Sicherheit, aber mehr...???
*****s42 Mann
11.849 Beiträge
Gruppen-Mod 
Keine Zeit
Wenn ein Partner sich zurückzieht und das mit "Ich habe weniger Zeit (für dich)" begründet, so ist das erst einmal ein wertfreier Fakt (so wie Feuer_Flamme das auch beschreibt).

Es gibt zwei wertfreie Möglichkeiten darauf zu reagieren:

1. Ich nehme das zur Kenntnis und nutze so die Mehr-Zeit, die ich dadurch erhalte, selbst vermehrt für Dinge, die mich interessieren.
Je länger so ein Zustand anhält, desto mehr lebt man sich wahrscheinlich auseinander, bis man irgendwann kaum noch verbindendes verspürt, wenn dieser Prozess nicht gestoppt wird (z.B. dadurch, dass man wieder mehr Zeit füreinander hat).

2. Ich nehme das zur Kenntnis und erkläre meinem Partner unmissverständlich (aber ohne Vorwurf, denn er hat sicher klare Gründe dafür, weshalb er weniger Zeit hat), was dieser Zustand in mir bewirkt.
Dann können wir offen darüber reden, wie wir gemeinsam weiter damit umgehen wollen. Zum Beispiel, dass ich die Mehr-Zeit für mich für andere schöne Dinge nutze. Oder aber auch, dass der Partner versucht, wieder mehr Zeit für mich zu haben oder die verbleibende Zeit intensiver mit mir zu verbringen.

Eine drittende, aber wertende Möglichkeit besteht z.B. darin:

3. Ich mache ihm Vorhaltungen, er/sie würde mich nicht mehr lieben, früher hätte er/sie mehr für mich übrig gehabt etc. (also quasi deutlich ausgedrücktes Eifersuchtsverhalten).

Ich bevorzuge eindeutig die Möglichkeit 2, weil ich sie für sehr konstruktiv halte.

Die insgesamt am häufigsten auftretende Reaktion wird wohl die Möglichkeit 3 sein *zwinker*
*********mme51 Frau
744 Beiträge
@*****s42 gut erklärt.

Stimme damit überein.

Punkt 2 ist auch mein Favorit und ich lebe es auch.
Ich glaube, Eifersucht - in ihren verschiedenen Arten - entstand bei mir immer dann, wenn ein Mensch, dem ICH eine gewisse Rolle in meinem Leben habe zukommen lassen (meist eher unbewusst und auch so nicht kommuniziert), diese Rolle nicht erfüllen kann/will und sich distanziert, umorientiert etc.

Die Frage nach der Selbstliebe find ich enorm spannend, und theoretisch müsste es ja dann so sein: wenn ich mit mir selbst 100% im Einklang und Reinen bin, mich selbst mit allem, was mich ausmacht, annehme und akzeptiere - dann "brauch" ich niemandem von außen irgendeine "Rolle" zuzuweisen. Und dann hört auch die Eifersucht auf.

Das wiederum halte ich für einen Prozess, der ein Leben lang dauert, da der Mensch, der ich bin, sich mit neuen Erfahrungen, Erlebnissen, Begegnungen verändert und (idealerweise weiter-) entwickelt. *g*

Ganz eifersuchtsfrei bin ich nicht. Deutlich mehr als andere, aber hier und da triggert mich mal was.
***dH Mann
3.607 Beiträge
Mein Motto
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. (Bibel)

Also fange ich bei mir an.

LG Gerhard
Motto
****e05 Mann
411 Beiträge
Eifersucht ist in so einer Beziehung natürlich fehl am Platze-kann dann so einfach nicht Funktionieren.
Selbstliebe ist dagegen völlig in Ordnung und angebracht-wer soll mich denn mehr
Lieben wie mich selbst.
*******OfMe Frau
2.576 Beiträge
@locke05
Die Aussage "Eifersucht ist in einer Beziehung natürlich fehl am Platz" finde ich ignorant und eher hinderlich als hilfreich. Wenn jemand eifersüchtig ist, ist das erst mal einfach ein Gefühl, und Gefühle kann man bekanntlich nicht befehlen - weder sie zu haben noch sie nicht zu haben. Wenn ich zu meinem eifersüchtigen Partner also sage "Eifersucht ist fehl am Platz.", ergo "Was du fühlst ist falsch.", nehme ich ihm und uns damit die Möglichkeit zu sehen woher dieses Gefühl kommt und wie man damit umgehen kann.
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