nix ist halt so ...
ich mag vor allem HIER keinen Vatalismus Ein Fakt aber bleibt: Durch das juristische Konstrukt der Ehe bleiben die Eheleute in vielen Bereichen gegenüber allen anderen Freunden, Geliebten, Partnern rechtlich privilegiert. Ist halt so.
Wer privilegiert?
Du selbst! Niemand sonst.
Nein!
Das "juristische Konstrukt" kann nur eine "Krücke" sein ... mehr darf eine gesetzliche Regelung/Definition eh nie sein oder werden.
Um individuellen Lebensentwürfen überhaupt Chancen einzuräumen, bedarf es grundsätzlicher Regeln, die "einen gemeinsamen aber größtmöglich gerasterten Maßstab des Erlaubten definiert" ... das gelingt in unseren Gesetzestexten, das Beziehungsthema betreffend, eigentlich recht gut.
Was wir im gesellschaftlichen Miteinander daraus machen, ist eine ganz andere Geschichte ... wobei es ja schon sehr gotestk anmutet, unser Leben an Gesetzestexten ausrichten zu wollen - aber okay, jedem nach seiner Fasson.
Wir beide kennen aber die Problematik, die MaxX da beschreibt
und parieren so:
Wir sind einander Freunde, Geliebte, Geschwister, Vertaute und vor allem langjährige Schickalsgefährten.
Wobei, wenn ich ehrlich sein soll, was mir meine Mone doch immer ein wenig näher als jede Geliebte. Das hing aber sicher auch damit zusammen, dass wir schon Jahrzehnte miteinander vertrauensvoll zusammen durchs Leben gegangen sind.
Dito!Natürlich kann da niemand mithalten ... das ist ja auch eine der stärksten und besonders sicheren Grundlagen für unser Vertrauens füreinander!
Ja aber wieso soll es noch verschiedene Priorisierungen im täglichen Miteinander geben - weil's juristische Schutzmechanismen oder Vorteile gibt?
Wir führen unsere Beziehungen mit dem Herzen und nicht met Gestetzbüchern, oder? Wir habe jedenfalls keine "Regeltexfetischisten" in unserem emotionalen Umfeld ... vermutlich, weil wir das ständig neu so entscheiden.
Du selbst hast doch auf der ersten Seite (zum Thema "generelle bzw. prinzipielle Gleichwertigkeit") schon ein wunderbares Bild gezeichnet:
Ich liebe zum Beispiel meine Söhne generell gleich - logisch. Aber dennoch ist mir mal der Eine, mal der Andere wichtiger - je nach Situation und Bedürfnis.
Aber du würdest doch niemals behaupten einen der beiden, je nach "angefordertem Bedürfnis" grad mal mehr oder weniger zu lieben, oder? Liebe ist immer gleich und nie "situativ gewichtend" ...
Wo sie ist, ist sie ... man/frau fühlt sie oder eben nicht.
Liebe und Sex sind teilbar:
Je mehr sie ge/verteilt werden desto stärker werden sie in einem selber und umso mehr erhält man/frau auch zurück ... bedingungslos, ewig wachsend ... (da geht Ego einfach nicht und das ist eigentlich das tollste daran!)
Ja! Und das ist bei bei "Poly-Liebenden" nicht anders ... wir erleben das schon so lange - warum also Priorisierungen für die Organisation/Gestaltung von Äußerlichkeiten das Prinzipienvon Liebe und Sex gestalten/zelebrieren lassen?
Zeugte das nicht eigentlich nur von fehlendem Grundvertrauen?
Ja, also wie parieren wir denn jetzt?
Um uns (noch) Unbekannte nicht zu überfordern, stellen wir uns meistens erst mal als Freunde vor.
Diese Begrifflichkeit scheint in den Köpfen (und Herzen) irgendwie unglaublich Toleranz bezüglich sexueller Freiheiten zu erlauben - selbst eine Option "Ausspannen-wollen" ist selbstverständlich vertreten. Was ist bei Verheirateten anders? Ehe ist vielleicht ein Grund, aber kein Hindernis!
Ja, und erst wenn's dann schon "weiter" ging und eine "Phase der Vertrauensbildung" anbrechen sollte, erklären wir, wie es sich bei uns tatsächlich verhält und ernten für diese Strategie immer größtes Verständnis.
Also nix "Fakt" und schon gar nicht "Ist halt so".
An Schmarrn!
Wir gestalten unsere (Um)Welt - vor allem zwischenmenschlich!
Kein juristisches Konstrukt ist geeignet, unser Miteinander zu doktrinieren - und sollte es auch nicht ... das wäre nämlich Faschismus = Nein Danke!
Wir selber gestalten jedewede Regel in/aus ständigem Miteinander mit unseren Leben.
Und genau das ist doch auch das tolle an anarchischen Strukturen, die dem ja konsequent Rechnung tragen:
Sie bilden ihre Regeln im sozialen und rücksichtsvollen Miteinander aus sich selbst heraus aus.
Die so weit verbreitete Angst vor Anarchie rührt doch vor allem wohl daher, dass lebenslang anerzogenes, angewöhntes, so sehr "bequemes Bevormundetsein" durch Regeln als Korsettagen so antrainiert wurde, dass ein "ohne kaum vorstellbar erscheint ... vielleicht nur um zu funktionieren?!
Da kann schon mal der eigenständige aufrechte Gang verlernt (worden) sein und zum Wiedererlernen muß man/frau sich erst einmal von diesen so liebgewonnen Regeln als Vorgabe lösen ... selber wieder frei und aufrecht gehen trainieren.
Es gibt keine Regeln ... sie werden entstehen. Grundlage?
Vertrauen.
Ja! Das ist die einzige Regel ... der Schlüssel zu allen Varianten jedweder von Liebe begleiteter Beziehung ...
da gibt's keine Prios!
LG
Goetz