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Menschen in fester Beziehung

Menschen in fester Beziehung
Seit sich meine Vorstellung von Treue, Liebe und Beziehung von dem gesellschaftlich verbreiteten und erwünschten Modell der sexuell treuen Langzeitbeziehung geändert hat, stellt sich mir immer wieder die Frage, wie ich Männern in fester Beziehung begegnen soll. Also Männern, die offiziell treu leben und ihre Frau ganz klassisch betrügen.

Als Feministin will ich nicht zu Leid von Frauen beitragen, als Mensch mit unverbrüchlicher Hingabe an Ehrlichkeit will ich nicht Teil einer Lüge sein.
Dazu kommt, dass meiner (früheren) Erfahrung nach immer die "Geliebte" die Schuldige ist, wenn die außereheliche Affäre auffliegt. Sie hat eine Beziehung zerstört, sie ist die, die der Mann fallen lässt wie eine heiße Kartoffel, sie zieht den Hass der Beziehungspartnerin auf sich.

All das hat mich seit meiner Geburt als Beziehungsanarchistin davon abgehalten, Männer in fester Beziehung auch nur in Erwägung zu ziehen. Nun ist es aber so, dass ich schon immer nur eine sehr kleine Auswahl an Männern hatte, die ich spannend fand. Durch die Beschränkung auf Singles und Poly-Männer wird diese Auswahl noch kleiner, weshalb ich kaum Gelegenheit habe, mein wildes neues Ich auszuleben.

Wie handhabt Ihr das?
Als heterosexuelle Frau spreche ich hier nur von Männern, die ihre Frau betrügen, aber die Frage gilt für andere Orientierungen und Geschlechter natürlich auch.
*******tia Frau
3.080 Beiträge
Ich persönlich date verheiratete Männer überhaupt nicht gerne. Gibt mir ein ungutes Gefühl.
Kein Problem habe ich, wenn ich die Frauen kennenlernen kann.

Was ein absolutes NoGo ist, wenn ich sicher weiß, dass die Frau betrogen wird. Mit so einem Menschen möchte ich nichts zu tun haben.
****_b Frau
203 Beiträge
Das ist ein Nogo. Ich erwarte von meinem Gegenüber Ehrlichkeit mir gegenüber und wie soll ich das glauben können, wenn jemand seinen Partner*in betrügt? Für sowas bin ich mir auch absolut zu schade, ich will weder das geheimgehaltene Ablassventil für irgendwelche heimlichen unerfüllten Wünsche sein, noch jemand der dazu beiträgt, dass ein anderer Mensch seelisch schwer verletzt wird. Ich will Offenheit, Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Kommunikation und es soll schon mal kein anderer Mensch meinetwegen leiden. Und all das ist nicht mit einer heimlichen Affäre vereinbar. Da bin ich strikt, ich würde mich selber anwidern. Vergebene Männer date ich trotzdem, wenn ich mir sicher sein kann, dass alles transparent ist und ich keine heimliche Affäre bin.
*******ver Mann
307 Beiträge
Es gibt vielerlei Gründe, warum Frau oder Mann fremd gehen und trotzdem lieben sie ihren Partner und wollen ihn nicht verlassen. Bei manchen ist die Liebe auch verflogen und man trennt sich aus ganz anderen Gründen nicht voneinander. Viele dieser Gründe sind für mich verständlich und werden dann auch bei einer Affäre als solches akzeptiert.
Daraus folgt für mich, dass man auf einer offenen -in der Regel sexuellen Basis, eine schöne Zeit miteinander verbringt.
Bei mir hört es dann auf, wenn sie sich in mich verliebt und/oder ich von der Affäre als realer Ersatz für die aktuelle Partnerschaft in Betracht komme. Dann ziehe ich mich zurück und bin -wenn noch möglich- nur noch ein Freund. Denn ich möchte nicht der Grund für eine Trennung sein.
@*******ver Die Tatsache, dass Menschen unterschiedliche Gründe haben, fremdzugehen, ändert aber nichts an der Lüge und ggf. dem Leid, das sie verursachen.

Und da habe ich einfach krasse moralische Bedenken, Teil davon zu werden.
********Jane Frau
52 Beiträge
@****_b
Das sind genau die Dinge, die mir auch direkt dazu eingefallen sind.

Wie kann ich Vertrauen zu jemandem aufbauen, der jemandem aus seinem engsten Kreis so hintergeht?

Mittlerweile bin ich da auch sehr konsequent, da mir auch die Vergangenheit gezeigt hat, dass mir das keine besonders guten Gefühle gibt.
******Fox Mann
2.206 Beiträge
Eben, ich würde ja Teil dieser Lüge. Und auffliegende Lügengeschichten sind auchbkeine schöne Feier.

Es spricht echt nicht viel dafür und vieles dagegen.
*****_LE Mann
236 Beiträge
Ich selbst habe schon öfter etwas mit vergebenen Frauen gehabt. Mein Blickwinkel dazu ist einfach zusammen gefasst: Ob ich zustimme oder ablehne ist zweitrangig, weil frauwird so oder so etwas mit jemandem anfangen. Also warum soll ich nicht den Spaß haben?

Mir die Schuld für das Zerstören einer Beziehung helfe ich mir nicht über, einfach weil das Paar dann wohl nie über Probleme geredet hat oder einer der beiden sich kurzzeitig ändert, aber dann wieder in alte Verhaltensmuster verfällt.
***_T Frau
6.772 Beiträge
Das ist ein schwieriges Thema, finde ich. Ich kenne es aus beiden Perspektiven: Betrogene und "die Andere". "Die Andere" zu sein war bedeutend einfacher vom Gefühl her. Klar hatte ich ein schlechtes Gewissen und habe immer an seine arme Frau gedacht, aber ich war emotional nicht selbst betroffen. Ob ich es heute noch so machen würde, keine Ahnung.
Eigentlich lässt mein Ehrenkodex es nicht mehr zu. Und die Frage ist doch, in wie weit man Menschen mehr Vertrauen kann, weil sie genau das NICHT tun. Der Fremdgänger ist wenigstens MIR gegenüber ehrlich in dem. Ich weiß schon mal, dass ich ihm grundsätzlich nicht vertrauen kann.

Bei den anderen hoffe ich vertrauen zu können. Und kann auch dort nur VOR den Kopf gucken. Ein evtl. Fall ist für mich da viel härter.

Vertrauen ist sowieso was, was erarbeitet werden muss. Und oft weiß die Affäre mehr als die (Ehe)Frau über den Mann bzw den fremdgehenden Partner.
Die Beziehung ist per se schon kaputt. Egal ob da jemand drittes mit dabei ist oder nicht. Sonst gäbe es die Möglichkeit mit einem dritten gar nicht (beim Fremdgehen).

Von daher - das muss jede/r für sich selbst vereinbaren können in der Rolle zu sein oder auch nicht zu sein.

LG
Tina
*schmetterling*
*******urer Mann
445 Beiträge
Natürlich sind die 'guten' Männer alle in Beziehungen... (aber sind sie noch gute Männer, wenn sie sich ausserehelich bewegen?)

Geht es Dir um Sex oder um 'in Beziehung gehen' im weiteren (und tieferen) Sinne?
Das macht, denke ich, einen entscheidenden Unterschied.

Wenn aber Dein Gefühl ohnehin dazu kein gutes ist, liierte Männer zu daten, ist Deine Frage dann nicht bereits beantwortet?
********Jane Frau
52 Beiträge
Aber wer will schon mit jemandem intim werden, der nicht (über Probleme) reden kann?

Und ja, es wird so oder so passieren, aber ich geb mir einfach diese schlechten Gefühle nicht (mehr). Das macht ja auch was mit mir dann in dem Moment. Kommt natürlich drauf an, wie emotional und empathisch jemand ist.
@*****_LE

Ich ziehe mir den Schuh ja auch nicht an, eine Beziehung zerstört zu haben, das ist eher der gesellschaftliche Tenor. Es ist ja so viel einfacher, einer Person die Schuld zu geben, als die komplexen Dynamiken und Konflikte (und den Eigenanteil des betrogenen Parts an ihnen) anzuerkennen.

Dieses "Wenn ich's nicht mache, macht's ein anderer" finde ich ... schwierig.
Aber ich habe schon öfter festgestellt, dass Männer durchaus keine Probleme haben, sich in die Rolle des Liebhabers zu begeben, weil der emotionale Teil bei der Frau schon durch ihren Partner besetzt ist. Es wird mitunter eher als Vorteil gewertet, wenn die Frau in einer Beziehung ist, weil dann nicht die "Gefahr" komplizierter Gefühle und Verantwortlichkeiten besteht.
******age Mann
3.125 Beiträge
@********Mind
Bezogen auf den Ausgangspost: Ich kann mich da sehr hineinfühlen - für mich sind Fremdgängerinnen im Grunde tabu und Solofrauen wissen oft nicht, wie Sex geht. Sorry, ich bin gerade sehr verletzt, von daher diese harte Ansage, doch ich habe keine Lust mehr, eine Solo-Frau zwei Jahre anzulernen und dann zweimal guten Sex zu haben, bevor sie sich mit ihren neugewonnenen Fähigkeiten in einen anderen verliebt ...

Und polyamore Beliebigkeit kann ich gar nicht, ich fühle eher monogam, auch wenn ich polyamor leben kann und das auch schon gelebt habe, ich bin nicht eifersüchtig, aber auf meine Gesundheit bedacht. Und nun? Weiter in einer Beziehung unter schlechtem Sex leiden oder guten Sex suchen, ohne eine Beziehung in Betracht zu ziehen? Jedenfalls habe ich keine weiteren 40 Jahre Zeit, nach allem in einer Frau zu suchen ...
****ym Mann
219 Beiträge
In erster Linie muss ich hier sagen, dass ich finde, es ist seine Sache. er weiß worauf er sich einstellt. Er hat mit dem Betrügen angefangen. Macht er es nicht mit dir, dann mit einer anderen. Die Probleme in seiner Beziehung sind nicht deine. Und wenn sehr deutlich klar gemacht wird, dass du ihn nicht aus der Beziehung reißen willst, also nicht du der Grund für das Scheitern der Beziehung bist, dann muss er das mit seinem Gewissen und seiner Frau ausmachen.

Etwas anderes ist dein persönliches Ideal. Ich finde es sehr löblich, dass du sein Verhalten nicht gut findest. Dass du Lüge und Betrug nicht fördern magst. Und dass du hier eine Grenze für dich setzen möchtest. Das ist gut. Wenn das deine Moral ist, dann bleib dabei.

Aber sind wir ehrlich. Menschen lügen. Immer und ständig. Sei es bei etwas kleinem ("nein ich hab deinen Schokoweihnachtsmann nicht gegessen") über Schmeichelein ("in dem Kleid siehst du hinreißend aus") bis hin zum großen Fremdgehen. Und in vielen Fällen ist eine solche Lüge, in meinen Augen, nicht schlimm. Verheimlichen wir nicht sehr oft vor unsere(m) Partner*in Dinge um sie/ihn nicht zu verletzen? Das hat nichts mit Misstrauen oder Böswilligkeit zu tun. Sondern ist oftmals einfach notwendig zum friedlichen Zusammenleben. Natürlich sind die Grenzen hier fließend. Was für den/die eine(n) hilfreiche Ehrlichkeit ist, ist für jemand anders tief verletzend. Daher sollte jede(r) hier seine(n) eigenen Maßstab setzen.
Wenn er seine Frau betrügt, weil ihm der Sex fehlt, aber die Beziehung zu seiner Frau für ihn als Lebensentscheidung fest stehen, dann sehe ich erstmal nichts falsches daran wo anders sich Sex zu suchen. Ja es ist nicht in Ordnung mit ihr nicht darüber zu reden. Lösungen finden sich, zb in der Öffnung der Beziehung. Aber auch hier ist unklar ob seine Frau das akzeptiert oder nicht. Es stehen also, sofern sie miteinander die Probleme besprochen haben, ein Egoismus (ich will Sex) gegen den anderen (ich gebe dir keinen Sex (du bekommst ihn aber auch nicht von anderen)). Ist die Frage was schwerer wiegt. Das sind Fragen die nur er und sie beantworten können.

Für dich bleibt es also eine moralische Frage ob du einfach nur deinen Spaß willst und seine Probleme sollen die seinen bleiben. Oder ob du es moralisch nicht verkraftest einem Betrüger auch noch die Möglichkeit dazu zu bieten.
*******OfMe Frau
2.580 Beiträge
Ich habe mich schon mal auf solche Beziehungen eingelassen und dabei für mich argumentiert, dass mich die Moral des anderen und seine Hauptbeziehung nicht interessieren würden. Ich bin aber nicht glücklich geworden mit der Heimlichkeit des anderen, die keine spontanen Kontakte ermöglicht und auch häufige Absagen mit sich brachte. Ich fühle mich dabei einfach nicht genug gesehen und ernstgenommen.
******ore Frau
4.532 Beiträge
Ich empfinde es als Verrat und werde niemals Teil von so etwas sein.

Mein Ex-Mann ist fremdgegangen, hat das aber abgestritten, obwohl ich den richtigen Riecher hatte.

Für mich gab es einen Zwiespalt zwischen seinen Beteuerungen und meiner Intuition, der mich krank gemacht hat.

Nach der letztlich sehr schmerzhaften Trennung stand ich wenige Tage später vor dem Spiegel und dachte "Wow, was ist das? Deine Augen sehen ganz anders aus, glänzen wieder".
@*******OfMe Ja, diese ganzen Einschränkungen, die man als Geliebte/Liebhaber hinnehmen muss, empfinde ich auch als demütigend. Ich "darf" mich nicht frei bei ihm melden (seine Frau könnte ja anwesend sein), sondern muss mich an Pläne oder sein grünes Licht halten. Da entsteht eben auch schnell ein ungutes Machtverhältnis zwischen der Geliebten und dem Mann, weil er alle Umstände der Begegnung festlegt und kontrolliert, sie nicht.
*****_LE Mann
236 Beiträge
Zitat von ********Mind:
@*****_LE

Ich ziehe mir den Schuh ja auch nicht an, eine Beziehung zerstört zu haben, das ist eher der gesellschaftliche Tenor. Es ist ja so viel einfacher, einer Person die Schuld zu geben, als die komplexen Dynamiken und Konflikte (und den Eigenanteil des betrogenen Parts an ihnen) anzuerkennen.

Dieses "Wenn ich's nicht mache, macht's ein anderer" finde ich ... schwierig.
Aber ich habe schon öfter festgestellt, dass Männer durchaus keine Probleme haben, sich in die Rolle des Liebhabers zu begeben, weil der emotionale Teil bei der Frau schon durch ihren Partner besetzt ist. Es wird mitunter eher als Vorteil gewertet, wenn die Frau in einer Beziehung ist, weil dann nicht die "Gefahr" komplizierter Gefühle und Verantwortlichkeiten besteht.

Das ist meine Ansicht nach verschiedenen Erfahrungen. Man könnte auch sagen, dass ich mich deen gängigen Moralvorstellungen nicht unterordne.
**n7 Mann
598 Beiträge
Es ist ein gefährlicher Trugschluss zu denken, der Mann wäre der Böse, wenn er seine Partnerin betrügt. Denn dafür gibt es meistens Gründe, und einige davon kann ich nachvollziehen. Das gleiche gilt natürlich auch für Frauen, die ihren Mann betrügen.

Ob man sich den „Stress“ einer Affäre als Geliebte(r) antuen will ist eine andere Frage. Ich für meinen Fall möchte das nicht.
******ore Frau
4.532 Beiträge
Ich gebe dem Mann nicht alleine die Schuld, das sind oft ganz subtile Verstickungen, aber - wie gesagt- Teil davon möchte ich nicht sein.

Mittlerweile bin ich ausnahmslos mit Menschen in Kontakt, die mit all ihren Themen sehr offen umgehen und ich zähle mich zum polyamoren Spektrum, d.h. Transparenz und Einvernehmen steht schon als Überschrift groß da und nicht erst im Kleingedruckten...
*******dDay Frau
4.624 Beiträge
Ich brauche Ehrlichkeit.

Mit einem lügenden Mann kann ich nicht.
@**n7 @******ore

Mir geht es auch nicht um "Schuld", das ist ja angesichts der Komplexität menschlicher Beziehungen sowieso ein blödes Konzept. An einem Beziehungsdefizit haben immer beide Partner einen Anteil, aber es ist eben die Frage, wie man damit umgeht. Lüge und Hintergehen finde ich persönlich den schlechtesten Weg.
*******dDay Frau
4.624 Beiträge
Ja, man kann sich für oder gegen eine Beziehung entscheiden, wenn sie einem in der aktuellen Form nicht gut tut.

Betrügen ist im Prinzip eine Entscheidung gegen die Beziehung, von der der/die PartnerIn aber nichts weiß. Denn die ist oft weiterhin treu, in der Annahme, dass diese unausgesprochene (oder sogar ausgesprochene) Vereinbarung noch gültig ist.
@*******dDay

Zitat von *******dDay:
Betrügen ist im Prinzip eine Entscheidung gegen die Beziehung, von der der/die PartnerIn aber nichts weiß. Denn die ist oft weiterhin treu, in der Annahme, dass diese unausgesprochene (oder sogar ausgesprochene) Vereinbarung noch gültig ist.

Hervorragende Formulierung, ja, das empfinde ich als zutreffend.
Eine/r kündigt die (un)ausgesprochenen Vereinbarungen des Miteinanders auf, teilt es dem/der anderen aber nicht mit.
*******n_M Mann
1.578 Beiträge
Ich haben zwar Dates( sexlos) mit verheirateten Frauen die ihren Männern nichts sagen, aber ich würde nicht mehr machen.
Wer es nicht dazu steht was er tut, wird auch nicht zu mir stehen. Also bin ich faul und vermeide Stress. Es gibt für mich keine Ausnahme, weil das nicht zu eine dauerhaften Beziehung führen kann. Da für mich ONS in der Regel ausfallen, ist es also eine klare Bekenntnis 😊😎
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