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inneres stolpern, oder anarchie vs. sozialisation

inneres stolpern, oder anarchie vs. sozialisation
nachdem ich keinen passenden beitrag fand, den ich mit meinen gedanken ergänzen kann, öffne ich nun einen eignen thread.

ich möchte mich kurz zeigen, und bin gespannt, wem es ähnlich geht, wie ihr mit alten glaubenssätzen umgeht, die nicht dem entsprechen, wie ihr leben wollt.

dabei wäre ich auch schon beim thema:
nach langjähriger ehe bin ich seit eineinhalb jahren single, und genieße mein frei sein sehr, auch, dass ich gestalten kann, wohin es mich zieht... die trennung war für mich wie ein aufwachen, und ich habe erstaunt festgestellt, was alles in mir ist. an gedanken, möglichkeiten und auch wünschen.

momentan bin ich langsam am kennenlernen, am kontakte knüpfen. es gibt den einen und anderen menschen, dem ich langsam näher komme... meinen approach verstecke ich dabei nicht, und männer, die mich über joy kennenlernen, wissen schon mit meinem profil, wie ich ticke. und dennoch stolpere ich innerlich immer wieder stark über meinen freiheitsdrang: dann habe ich ein schlechtes gewissen vor dem einen, wenn ich den anderen treffe, ganz banal. ich merke, wie die female choice aus mir heraus will, und gleichzeitig es eine stimme in mir gibt, die sagt "meine liebe, das geht so aber nicht! das bedeutet untreue!!" diese stimme kann sehr stark sein, und sich für momente über alles, über die freude legen...

ich denke, es braucht alles seine zeit, und liebevolle geduld mit alten prägungen... dennoch finde ich es schade, wenn alte muster immer wieder so als störfeuer reinfunken.

ihr kennt das sicherlich?! wie geht ihr damit um??

herzensgrüße, sunja
****ra Frau
2.580 Beiträge
hmmmm....
...aus den anerzogenen Verhaltensmustern, die einen im Denken/Fühlen/Handeln prägen, raus zu kommen, ist sehr schwer.

Du musst Dir intellektuell erst mal darüber klar werden, was an Deinem Denken anerzogen ist und was aus Dir selbst kommt und dann die Gründe für diese Erziehung hinterfragen, bevor Du intellektuell dagegen angehen kannst.
Aber ich fürchte, aus dem Bauch heraus/frei ganz Anders mit Deinem Leben umzugehen... das ist schwierig bis bis unmöglich.
Mich hat mal jemand gefragt, wie man(n) das lernen kann, nicht eifersüchtig zu sein. Ich denke, das kann man nicht lernen, entweder man hat diese Verlustängste ganz tief in der Seele stecken oder man hatte als Kind das riesige Glück, nie diese tief prägende und für den Rest seines Lebens ängstigende Verlusterfahrung machen zu müssen. Ich glaube, das ist eine Persönlichkeitseigenschaft, die man nicht los wird.

Das einzige, was Du aktiv gegen deine (Fehl-)Sozialisation tun kannst ist, Dir intellektuell dessen bewusst zu werden und immer "Deinen Kopf angeschaltet" zu haben um darüber zu verhindern, in anerzogene Verhaltensmuster rein zu rutschen.
***68 Mann
2.512 Beiträge
Ich denke es ist ein längerer Lernprozess,so von jetzt auf gleich einfach mal "umschalten" wird nicht funktionieren.So nach und nach eine Art Desensibilisierung scheint mir aber machbar.
*********_Typ Mann
4.019 Beiträge
Kann das gut nachvollziehen.
In meiner HP steht diesbezüglich was.
Ich bin noch Mitten in der Trauerphase merke aber auch dass diese mir auch gut tut.
Zum Glück habe ich einen aufgeschlossen Freundeskreis und dann ist es einfach alte Denkstruktureb zu beseitigen.
Bei mir ist BA kein Konzept sondern meine Gefühlswelt...

Nach wie vor habe ich die beste Zeit meines Lebens. Ich lasse mich treiben und hab auch Spass drann. Ja. Geduld brauchst du auch. Und offen und ehrlich mit seinen Emotionen umgehen.

Alles Gute wünsch ich dir, ich finde du machst das gut.

P.S.: es tut gut zu wissen dass man mit speziellen Situationen nicht alleine ist
*********lich Frau
2.266 Beiträge
Es ist ein Weg, ja. Wie meine Vorredner bereits anmerkten, mal eben "umschalten" geht nicht. Mich hat ein langer Prozess dahin geführt, einfach ehrlich zu sein. Nicht unverbindlich, aber unabhängig.

Und es gibt Männer, die das akzeptieren können. Das bewahrt mich vor Eifersucht und vor Verlustangst - vor meiner eigenen und der des Gegenübers.

Wie ich anderswo bereits schrieb, habe ich mich allein als vollständigen Menschen begriffen - als Single bin ich nicht halb, sondern ganz - also fähig zum Glück.

Ich verstand, dass das Gefühl von Illoyalität gegenüber dem Einen bei der Begeisterung für den Anderen in Wahrheit nur aus meinen Ängsten (und alten Glaubenssätzen) rührt und damit ist das alte Gespenst sozusagen zu Staub zerfallen ... Befreiung pur.

*my2cents*
********tsby Mann
71 Beiträge
Liebe Sunja,

was Du schreibst, hätte 1:1 von mir stammen können - inkl. des Gefühls nach der Ehe und der sagen wir mal Schwierigkeiten, den Freiheitsgedanken in das praktische (Liebes-)Leben zu übertragen.

Ich denke, Hauptursache für das Ganze ist, dass wir Menschen halt Menschen sind bzw. bleiben. Selbst wenn wir uns auf einer theoretischen Ebene (Freiheit, keine klassische Beziehung, etc.) hat erstens jeder seine eigene Definition davon und zweitens kommen bei aller Neutralität eben auch die Gefühle rein - mal stärker, mal schwächer, mal mehr auf der einen Seite, als bei der anderen.

Und jetzt wird's schwierig - unterschiedliche Definitionen oder Interpretationen, vielleicht auch eigene Unschlüssigkeit bzw. Handeln nach Gefühl - mal mehr Richtung intensiverer Kontakt, mal eher weg davon - führen zu Konfusion, Irritationen, Unmut und schließlich oft zu verletzten Gefühlen, enttäuschten Erwartungen, etc.

Jetzt kann man sagen, aber das ist doch immer so. Stimmt einerseits, aber bei einer klassischen Beziehung sind die Grenzen eindeutiger definiert - man ist zusammen oder nicht, man ist untreu oder nicht; wenn es eine offene Beziehung ist, gibt es eine Abmachung mit Regeln - die hält man ein oder nicht. Bei unseren Konstrukten sind die Grenzen deutlich fließender und somit das Risiko des unterschiedlichen Verständnisses und der unterschiedlichen Gefühle auch größer. Und wie oben gesagt - manchmal ist man selber ja auch unklar - beim Segeln gibt es statt der Vorfahrt die "Kurshaltepflicht", das heißt, der andere muss zwar ausweichen, aber man selbst ist verpflichtet, den Kurs zu halten, eindeutig zu zeigen, wo man lang will und nicht in Schlangenlinien oder mal hierhin, mal dorthin zu fahren. Da man auch ein Mensch mit Gefühlen und Sympathien ist, fällt einem das ab und zu schwer - mir zumindest.

Lieben Gruß

GG
**********Light Mann
1.722 Beiträge
@zhagra
****ra:
hmmmm....

Mich hat mal jemand gefragt, wie man(n) das lernen kann, nicht eifersüchtig zu sein. Ich denke, das kann man nicht lernen, entweder man hat diese Verlustängste ganz tief in der Seele stecken oder man hatte als Kind das riesige Glück, nie diese tief prägende und für den Rest seines Lebens ängstigende Verlusterfahrung machen zu müssen. Ich glaube, das ist eine Persönlichkeitseigenschaft, die man nicht los wird.

Die lösung heißt, VOLLKOMMENE SELBSTLIEBE !!!

Es ist unmöglich etwas zu verlieren, was man NICHT Besitzen kann !!
Leider ist die Gesellschaft sehr auf "Besitz" aufgebaut - meins meins meins *zwinker*

und durch Selbstliebe kommt auch Vertrauen ... Eifersucht ist einfach der Mangel am eigenen Wert, wenn du dir selbst Bewusst bist, das du es WERT bist, geliebt zu sein, brauchst du keine Angst haben, die Liebe zu verlieren - ALLES ist IN DIR. kommt aus DIR heraus.

Doch haben "wir" alle gelernt im Aussen zu suchen - legen unser glück in die Hände anderer, und wenn diese gehen sind wir am Boden zerstört...

... ALLES IST MÖGLICH, auch zu "lernen" diese gefühle Loszulassen, d.h. anzunehmen, ihnen raum zu geben zu bleiben - aber nicht daran klammern.

Ich litt auch an Verlust ängste und durch eine Sehr schmerzliche Erfahrungen (dualseelen begegnung, wird das oft genannt) habe ich viel geweint aber ich bin gewachsen ... wobei ich habe auch noch oft zweifel an meiner "selbstliebe" oft gibt es noch situationen, das zeigt sich dann sogar in körperlichen weh wehchen - der mangel der Selbstliebe ... schon ein wundervoller Prozess das ganze =)

btw. gedanken geändert, zweifel los gelassen und dann die körperlichen weh wechchen sind auch genauso schnell geheilt, wie sie gekommen sind <3

habt eine schöne Woche <3

@TE du machst das schon genau richtig - du machst dir zu viel gedanken, was die anderen denken - wenn du von vorn herein abgeklärt hast, das gibt es noch andere Männer ... dann ist es deren "karma" wie die damit umgehen...

ich hab da auch eine Freundin - eigtl verstehen wir uns sehr gut, reden viel über gott und die welt (naja weniger über gott *zwinker* ) haben auch hin und wieder Sex und öfters Meinungsverschiedenheiten - ich würde sie gerne öfters treffen, sie mich aber nicht (ausser dem hat sie ja auch ne größere Auswahl an Kerlen)

Wobei ich wahrscheinlich der einzige bin der sie in ihrem Sein, verstärkt und ihr gut zuredet und es toll finde, das sie ist wie sie ist - wobei es mich dann schon traurig macht, das sie so wenig Zeit mit mir verbringt ... und auch viel Rum jammert - sie hat halt auch ein Mangel an Selbstwert xD

Ich bleib einfach immer freundlich - und gebe ihr die freiheit und irgendwann meldet sie sich dann von allein - nur zu treffen kommt es sehr selten.

Aber das scheint an mir zu liegen - alle finden mich toll aber treffen, das wäre zu viel des guten xD
**********Light Mann
1.722 Beiträge
PS : die Ehe
PS:

darum scheitern so viele Ehen, denke ich - weil sich beide Partner einengen oder für eben diesen klein halten - nicht wachsen - weil sie den anderen nicht verletzten wollen oder eben weil es "gesellschaftlich" nicht gewollt ist.

und irgendwann platz die Emotionsblase und man ist frei.
*********_Typ Mann
4.019 Beiträge
@**********angel

Ja. Wen man liebt kann man nicht besitzten. Wen ich liebe, dem wünsche ich vom allem nur das Beste. Weder Körper, Geist oder Seele sin Eigentum...

Und ja mit Eifersucht Sommer Angst vor dem Tod und der eigenen Vergänglichkeit gekoppelt.

Was die Ehe anbelangt: Nun in einer reflektierten Ehe wachsen beide.
Ich glaube auch nicht dass sich die Partner in allen Bereichen klein halten...

In meiner "konventionellen Ehe" war es eher ein ziehen am Liebesband und der Gefühlsverknüpfungen. Ich habe dann losgelassen...

Mir geht es besser, auch wenn mich ihre Gefühlswelt schmerzt.
**********Light Mann
1.722 Beiträge
@Ein_08_15_Typ
wegen Ehe, ich wollte auch nicht verallgemeinern - klar gibt es da auch diese die sich gegenseitig unterstützen und wachsen...

da haste Recht.
*******ster Mann
1.770 Beiträge
@TE
Warum muß die innere Stimme so vollkommen falsch sein, nur weil sie gerade die Party stört?
Anarchie bedeutet doch nicht Unverbindlichkeit oder den Wegfall aller inneren und äußeren Bezugsgrößen. Im Gegenteil! Für meinen Begriff braucht Anarchie, daß man im höchstmöglichen Maße mit sich und dem Gegenüber integer ist.
Und Anarchie braucht viel Achtsamkeit mit sich und dem Gegenüber.
**********Light Mann
1.722 Beiträge
@Katernoster
schön gesagt.

Ich finde auch das Anarchie nicht heißt, nun total Verwarlost und Verbrecherisch zu leben =)

Ich finde es ist auch viel mehr ein "eigenverantwortlich sein" und nicht eben diese an andere abzugeben, wie es in der heutigen gesellschaft der fall ist .

LG
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Liebe Sunja,

erst mal finde ich es toll, dass du dich auf den Weg gemacht hast. Das schafft nicht jeder.

Der Abbau von Glaubenssätzen ist eine langwierige Angelegenheit - ich weiß wovon ich spreche *zwinker*.

Neben der eigenene Reflexion ist es aber auch die Außenwelt, die wirklich helfen kann. Ich bin z.B. total dankbar für das viele positive Feedback, das ich seit einigen Jahren bekomme, und das so unendlich hilft, viele meiner Glaubenssätze aufzulösen.

In deinem Fall könnte deine Außenwelt dir positives Feedback zu deinen anderen Kontakten geben. Ich z.B. würde mich freuen, von dir zu hören, dass du auch mit anderen Männern eine gute Zeit hast - egal in welcher Hinsicht. Das wäre bestimmt nützlich gegen die Stolpergefahr. Vielleicht hast du ja schon so einen Menschen um dich herum?


Gruß
Stefan
**********Light Mann
1.722 Beiträge
******XXL:
Liebe Sunja,

Der Abbau von Glaubenssätzen ist eine langwierige Angelegenheit - ich weiß wovon ich spreche *zwinker*.


Da jeder aber anders eingestellt ist, ist es auch bei jedem anders, wie sich die Glaubenssätze lösen oder verändern.

und dann kann es auch sein, der eine glaubenssatz ist in 2 tagen weg und ein aderer brauchte 2 monate =)

also liebe SUNJA - keine SORGE - diese können auch ruck zuck weg sein =) in der heutigen Zeit manifestieren sich auch gedanken in weniger Augenblicken =)
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