Freundschaft + - + - ....

Wenn man keine halbe Stunde Zeit hat: wovon handelt die Doku ?

Beziehung ist im weitesten Sinne, wenn ich einen Bezug zu jemanden habe. Also stehe ich mit jedem Menschen, den ich kenne in irgend einer Beziehung. Allein die Qualitäten unterscheiden sich.
So sehe ich das auch in dem in der Dokumentation dargestellten Thema. Diese Menschen sind immernoch in einer Beziehung, denn sie lassen es zu, dass sich ihre Beziehung dahin entwickeln konnte, was lebbar ist - in ihrem Fall ist aus Liebe Freundschaft geworden.
Ist es nicht auch so, dass bei vielen Menschen im Alltag die Liebe verblasst und sie oft aus Gewohnheit oder aus Angst vor dem Alleinsein ihre Beziehung aufrecht erhalten. Manchmal kann ich es nicht einmal Freundschaft mit Trauschein nennen, was mit Vorhaltungen, Erwartungen und Besitzdenken gelebt wird.

In Beziehung steht ein jeder in vieler Art und Weise. Familie, Verwandte, Freunde , Bekannte und Kollegen. Wie weit diese geht, wie nah man dem anderen sein möchte und kann, darf ein jeder für sich selber entscheiden. Ansprüche, Erwartungen und Wünsche an den anderen , ob ausgesprochen oder nur in Gedanken, sie alle engen ein was frei und offen gesagt und gelebt sein möchte.
Im Alltag, geprägt von Aufgaben verblassen oft die schönen Momente der Zeit eines WIR, weil man sich und den anderen nicht mehr Wahrnimmt.
Routine und Alltag in einer Beziehung / Partnerschaft sind der Tod der Gefühle und Emotionen. Eine Beziehung zu einem anderen ist immer und tägliche Arbeit an sich selber und auch mit dem anderen.

Ich finde das Schöne an dem Film ist, dass er zeigt , dass wir unser Gefühl was wir im Herzen tragen für einen Menschen nicht immer in die üblichen Normen und Werte und Vorgaben der Gesellschaft pressen können und ich finde es schön und mutig, wenn immer mehr Menschen sagen: Ich folge meinem Herzen und dem was ich zu einem Menschen fühle, egal wie die Definition ist.
Und auch auf die Gefahr hin, dass ich dadurch nicht verstanden werde von vielen Mitgliedern in dieser Gesellschaft oder sogar deswegen Stress/Streit bekomme, weil ich nicht so lebe, wie es die meisten tun und mich in ein Schema pressen lasse.
Der Beitrag zeigt weiterhin, dass diese ganzen Normen und Werte, die wir in der Gesellschaft rund um Beziehungen aufgebaut haben, uns nur einengen und beschränken. Und dass wir in der Gesellschaft Verliebtsein immer noch viel zu hoch halten. Hier sieht man Verbindungen die sehr tragfähig sind, und nichts mit Verliebtsein zu tun haben, wohl aber wahrscheinlich im weitesten Sinne mit Liebe.
Und es zeigt, dass wir die Sex in der Beziehung immer noch als Indiz dafür nehmen, dass es eine Beziehung ist, dh, der Sex in Beziehungen immer noch viel zu wichtig genommen wird als Ausdruck von Innigkeit und Nähe. In allen 3 Beispielen sind die Beteiligten weder ineinander Verliebt noch haben sie Sex, haben aber trotzdem eine sehr tragfähige Beziehung.
Wobei ich fast denke, dass es schade ist, das Sex in dem einen Beispiel zwar gewollt ist, also es noch Sexuelle Anziehung gibt, diese aber aus Rücksicht auf andere Partner nicht gelebt wird. Das ist für mich schon wieder Leben am Gefühl vorbei.
Es wäre schön, wenn wir alle irgendwann so frei sind, dass wir uns um Definitonen einen Dreck scheren und um das was man tut oder nicht auch, sondern wenn wir einfach in Beziehungen unserem Herzen folgen könnten und unserer Beziehungen so leben könnten, wie wir sie im Herzen empfinden und keiner darüber urteilen würde.
Jede Beziehung ist einzigartig und besonders, nicht beschreibbar und in eine Schublade steckbar, sie hat ihre ganz eigene besondere Ausprägung, die es nur zwischen diesen beiden Menschen gibt, die sie leben.