Kopfkino ist für mich auch sinnlos.
Zuerst kommt die Basis einer echten Beziehung, das Vertrauen was da aufgebaut gehört.
Dann geht, was beide aufbaut, und kann ich auch neues erfahren.
Der Weg, jeder darf einfach mal, ohne dass es Nähe gibt und keine Vertrauenserfahrung (Spielbeziehung), ist für mich destruktiv.
Real ist kein fühlendes Wesen ein Objekt und genauso wie ich es Scheiße finde, wenn jemand sich ein Tier kauft, rein aus Nutzen-Gründen (z.B. Milch, Fleisch, Wachtier) finde ich den “ist nur ein Ding“-Ansatz im BDSM furchtbar.
Erst mal kommt für mich immer die Nähe. Und dann die verbindenden Elemente, die dem Ausdruck verleihen, sei es Seil, Ketten, Käfig. Da geht zu schauen, was ist stimmig mit dem Menschen - für beide. Gehen vielleicht Ketten, weil er keinen Bock hat, jedes mal zu knoten, obwohl ich es mag. Und manchmal nimmt er sich vielleicht Zeit. Oder eben nicht, und macht dafür andere schöne Sachen, so dass es insgesamt rund ist.
Beziehung eben, die sich auch an intensivere Reize traut, oder Themen, die psychologisch in “normalen“ Beziehungen unterdrückt müßten.
So wie ich mir jetzt einen Käfig bauen darf, um zu sehen, ob ich da endlich weniger Angst in der Nacht habe.
Wo ich bei dem einen Panik bekomme, geht vielleicht mit jemand, der mich innerlich erreicht, etwas, was mich erweitert.
Aber eben nur mit Vertrauen.
Ein großes Spielzimmer und tausend Workshops ersetzen für mich nicht die Sozialkompetenz, das Ganze konstruktiv zu führen, mich zu sehen, sich, klar. Daraus aufzubauen, zu entwickeln.
Deswegen ist mir das Detail, ob nun Seil oder Kette, letztlich unwichtig.
Vom maso/rein sexuellen (für mich) Sekundäraspekt zu schweigen.
Ohne Sex kann ich leben.
Ohne Vertrauen kann ich nicht eine Wohung, geschweige denn mehr, teilen.
Botschaft eines geschätzten Herrn zu kajirae: “Ich musste erst vier Jahre investieren, ehe die ersten Dienste bei meinem mädchen abzufordern gingen“.
Nun, die sind seit zig Jahren verheiratet. Und so höre ich das überall, wo langjährige Beziehungen existent sind.
Zuerst kommt für mich also die Beziehungsarbeit, dann das Technische.
Und während der lernen beide von und miteinander, gibt es Einstimmung. Der eine vielleicht Knoten. Die nächste vielleicht Positionen und wie er gescheit einen geblasen bekommt.
BDSM ist einfach zu vielfältig, das nicht individuell zu handhaben. Und sich dann in Hirngespinsten zu verlieren, anstatt die Grundlagen für eine dauerhafte Lebenspartnerschaft zu erarbeiten, empfinde ich als Sackgasse.
BDSM hat für mich allerdings bestenfalls sekundär mit Sex zu tun.
Von daher, wie Doc_Image schon schreibt.
Reine Spieler mit ständig (maximal zwei Jahre) wechselnden Objekten, da Nähe und Einlassen vermieden werden müssen, sehen das sicher ganz anders.