Von der Unfähigkeit zu teilen

Hallo Herr Engel

der Thread ist sehr spannend... danke, dass diese Gedanken thematisiert werden.

Bevor ich auf die Fragen eingehe, die ich mir erlaube auch als Sklavin aus meiner Sicht zu beantworten noch ganz kurz.:

Verstehe ich sie richtig, Herr Engel?

So bekam ich schon zu hören:
• dass ich ja kein "Dom" wäre, da ich nicht in der Lage bin meine Sub alleine zu bedienen

ich schließe daraus, dass die anderen damit indirekt sagen: SIE, Herr Engel sind kein richtiger DOM - das zu folgern scheint schlüssig, oder?

also ... bringen nicht sie, Herr Engel, den Gedanken auf, ob richtiger oder falscher Dom, sondern, die, die diese Kommentare unnötigerweise vom Stapel lassen oder... ?

( das nur kurz zu Beginn, denn ich wunderte mich beim verfolgen des Threads wie oft diese Tatsache missverständlich zitiert wurde)

UND:

Warum sind soviele "richtige" Doms nicht in der Lage zu teilen, bzw. was ist der Beweggrund ihre Sub nur für sich haben zu wollen?
Eine zweite, dritte oder gar vierte Sub in eine Session einzubauen, davon träumen besagte "richtige"-Doms. Aber wehe es geht mal um ihre "Erstsub" - dann ist aber schnell Schicht im Schacht.

verstehe ich das richtig:
Es geht also nicht um ein zeitweise eingebautes Spiel, eine Variante, ein Machtgefälle, innerhalb einer gelebten BDSM Partnerschaft, SONDERN es geht um ein dauerhaftes Ungleichgewicht an der Basis, das, wie viele von uns vielleicht wissen ..... langfristig... ungut ist.

Und....

ich stelle das Zitat nocheinmal heraus, weil ich es so unglaublich bezeichnend finde: ( ja, es wiederholt sich, aber nur dieses eine mal

)

So bekam ich schon zu hören:
• das ich ja kein "Dom" wäre, da ich nicht in der Lage bin meine Sub alleine zu bedienen,

dazu möchte ich gerne mal aus der Sicht einer Sklavin berichten:

es gibt tatsächlich Sklavinnen,
die Freude und Erfüllung dabei finden können, von ihrem Herrn zur Benutzung freigegeben zu werden. - die so in ihre Bestimmung geführt werden.

Es gibt Frauen, Sklavinnen, die es kickt, wenn sie (dabei ist die Liebe zueinander - und das Vertrauen füreinander - zu ihrem Herrn, grundsätzlich, liebe Zweifler

) ... von anderen Männern bestiegen werden

Es gibt Frauen, Sklavinnen, die sich bereit-willig und freiwillig in die Hände dieses Herrn geben, der ihr zugesteht IHRE Natur zu leben.

Es gibt diese Frauen. Die sind erfüllt und befriedigt weil SIE sein dürfen was sie sind.

Es gibt diese Frauen, ich bin eine davon.

Ich frage mich, WER möchte be - oder verurteilen, sich anmaßen zu sagen, das darf ER - der DOM (er darf 1.sub, 2.sub und 3 sub haben.... und sie möchte das diesen Moment mit ihm teilen, mehr als IHN zu bekommen und sie darf das dann nicht, denn dürfte sie es, könnte DOM ja teilen... ?

--- grins..

Ich finde es zeugt von größter Liebe und Respekt füreinander die Größe zu haben in sein SELBST zu kommen, als DOM und als sub.

Jetzt noch die Fragen: Da halte ich meine Gedanken aber kürzer... es soll ja nicht zu lang werden

Haben die "richtigen"-Doms Verlustängste wenn sie teilen würden? hmmm, vielleicht ist das EGO dort im Weg?

Bin ich als "teilender"-Dom weniger "dommig"? NEIN *grins. nicht in meinen Augen...

Haben die "richtigen"-Doms ein Standhaftigkeitsproblem oder zu kleinen Penis, da sie Sex auf einer Playparty grundsätzlich ausschliessen? Das weiß ich nicht, - vielleicht muss man "Play" - mal grundsätzlich definieren und in den Regelkatalog für DOMS aufnehmen

Haben die "richtigen"-Doms Verlust- oder gar Versagensängste?
aus der Sicht des Doms kann ich das nicht beantworten, aber aus meiner... wenn mein Herr sich auch anderen Frauen zuwendet, habe ich die nicht. Es gibt kein Wenn und aber beim Vertrauen und auch nicht "Unsicherheit" in meiner Stellung als Sklavin. Mich würde interessieren, wieviele Sklavinnen sich manchmal wünschten, beim Spiel öffentlich auch "gesext" zu werden... um das f-wort zu vermeiden

Haben die "richtigen"-Doms einen Penisneid, da sie ihre Sub nicht sexuell "benutzen" und "teilen" lassen?
Ich glaube hier ist es so dass das EGO dem DOM im Weg steht. Es geht meiner Meinung nicht darum ob er sie nicht allein befriedigen kann... wer stellt sich diese Frage, außer er selbst.

Wohlgemerkt: ich habe kein Problem zu mir zu stehen, das sei ausdrücklich gesagt, aber ich vermute: Die sub mag ein Problem haben ihre Luderlichkeit zuzugeben.... wie steht sie denn vor anderen da - wenn sie sich zu ihrer Lust und der Neugier auf andere, bekennt.
Für mich geht es darum ehrlich zu seinen Neigungen zu stehen und sie ZUSAMMEN mit tiefem Einverständnis und Respekt voreinander auszuleben.

und wenn ich noch zum Abschluss bemerken darf: Liebe und lustvolle Befriedigung durch andere schließen sich meiner Meinung gar nicht aus.

es ist leider doch etwas länger geworden...

aber ich vertraue darauf, dass die, die gelangweilt waren, einfach beim Lesen abgebrochen haben.