Ist D/s ein Lernprozess?

Ich habe in meinem Beitrag eindeutig erwähnt, dass es sich nicht um eine Diagnose handelt, kann es ja auch gar nicht. Wer es trotzdem als Diagnose sehen will, mag das halt tun.
Und ich weiß dass es eindringlich formuliert ist und das habe ich bewusst getan. Auf der "BDSM Ebene" wird das Problem nun mal nicht zu lösen sein so lange die eigentliche Ursache nicht angegangen wird.

Und du machst mittels Ferndiagnose ganz klar aus, was das zu thetapierende Problem ist. Sind doch alle Ärzte Idioten, die für sowas 11 Jahre Ausbildung brauchen.....

Liebe Manuela,

ich habe ja nur relativ wenig mit dir hin- und hergeschrieben und dir bereits Andeutungen gemacht, wie du auf mich wirkst. Da du das nun hier ansprichst, möchte ich noch einmal deutlicher werden:

Du bist in meinen Augen extrem misstrauisch, unterschwellig extrem aggressiv und deine Wut ist für mich in allen deinen Beiträgen zu spüren. Was dir genau passiert ist, weiss ich nicht und das ist schlussendlich auch unrelevant. Sicher bin ich mir nur, dass du dieser Wut nicht alleine Herr wirst.

Dieses Misstrauen und diese Wut in eine Beziehung zu tragen und deinem Gegenüber die Rolle des Retters aufzubürden ist schlicht unfair. Diese Rolle kann niemand ausfüllen. Und da ist es auch völlig egal, ob es eine "normale" Beziehung ist, eine Freundschaft oder eine D/s-Beziehung. Damit überforderst du sowohl dein Gegenüber als auch dich selbst.

Meine Liebe,
du suchst Hilfe, das glaube ich zu spüren. Allerdings suchst du sie hier an der falschen Stelle.
Dafür gibt es Menschen, die dir wirkliche Hilfe anbieten können.

Viel Glück!

Also man könnte ja jetzt komplett ketzerisch sein und sagen, dass es dir eben genau an dieser psychischen Gesundheit NICHT fehlt... und dass dein Rundumschlag ein völlig normaler Selbsterhaltungstrieb ist. Eine innere Alarmglocke, die losgeht, wenn etwas geschieht, was dir nicht passt, nicht liegt, oder wovon deine Psyche annimmt, dass sie dadurch Schaden erleiden könnte.

Welcher Teil in dir ist das genau, der den Wunsch hat, submissiv zu sein? Hast du das schon einmal ergründet?

Und wenn du doch zu dem Ergebnis kommst, submissiv sein zu wollen, dann müsstest du im zweiten Schritt erkunden, ob der Partner, den du da hast, wirklich der Geeignete ist. Vielleicht hat er einfach etwas an sich, das macht, dass du dich eben NICHT sicher und aufgehoben fühlst.

Ich will ja jetzt keine banalen Phrasen dreschen, aber wenn alles stimmt - dein Bedürfnis, submissiv zu sein UND die Energie, die vom Partner kommt - dann muss man da eigentlich nicht viel lernen. Dann ist es fast wie ein Impuls, das Submissivsein. Dann ist da dieses Bedürfnis, sich zu unterwerfen, sich anzuschmiegen, auf die Knie zu sinken, sich ganz zu öffnen, die Grenzen im Kopf auszuschalten. Es ist wie ein Schalter, der sich umlegt, wenn die Chemie stimmt. Ich habe es zumindest nie anders erfahren...

Das hat weniger mit Borderline als mit attachment trauma zu tun. Und ja, eine Therapie hilft da sehr.

ETA: Bevor jemand meckert, ja, ich weiß wovon ich rede! Ansonsten halte ich nämlich brav den Mund.

@ dieseWoelfin
Das habe ich bisher nicht so deutlich wahrgenommen. Es klang für mich tatsächlich eher nach etwas tiefer liegenden. Es ist übrigens schwer zu erraten für andere, da du nicht sehr viel Preis gibst. Musst und sollst du auch nicht. Aber es führt zum Fragezeichen Rätseln und falschen Annahmen.

Und so wie du es jetzt beschreibst... hast du es gut erkannt, du musst deine Wahrnehmung schulen.
Und wenn man jetzt nicht der totale Überflieger ist, geschieht das durch Menschen, die dir genau das spiegeln, was noch offensichtlicher erkannt werden muss.
Das braucht mal mehr und mal weniger Zeit und manchmal Rückfälle, weil man sich durch irgendwas blenden lässt, das das bereits erkannte wieder verschleiert.

Das ist jetzt tatsächlich etwas was ich richtig gut nachvollziehen kann.

Mir ist im letzten halben Jahr sehr deutlich bewusst geworden, wie meine Worte negiert oder umgedreht werden oder wie mir meine Menschenkenntnis abgesprochen wird.
Die Ursprünge sehe ich irgendwo bewusst vor sechs Jahren.
Es ist ein bisschen wie „sich zwar bereits gefunden aber kurzfristig aus den Augen verloren zu haben“

Allerdings kann ich nicht behaupten das meine Partner mich klein gemacht haben, um mich dann wieder aufzubauen. Ich würde eher sagen sie haben mich nicht ernst genommen. Ich schätze teilweise auch, um sich selbst zu schützen.

Das was du beschreibst ist für mich ein überaus respektloses und zerstörendes Verhalten eines Doms, der es nicht wert ist eine Sub zu haben.
Und da hilft tatsächlich nur, sich immer ins Bewusstsein zu rufen, das ich vor allem Mensch/Frau bin, der Respekt und Anerkennung verdient hat.
Und da liegen übrigens häufig die unterschwelligen Glaubens/Erfahrung/Erinnerung/Erziehungsmuster die mir gegenteiliges einreden und mich so in genau diese Rolle, der Sub die nichts wert ist befördern.

Nein, das hat nix mit krank sein zu tun, aber auch gar nichts!
Das ist ein Beziehungsproblem, das aus deinem Inneren heraus kommt.
Trigger ist genau richtig erkannt, die bringen das Problem ans Tageslicht.
Ich habe das auch.

ist mMn nicht rechtzeitig das Gespräch gesucht zu haben...

vermittelt zu haben das alles gut ist ( man oder Frau ) das ganze so mitträgt ohne zu bemerken das Grenzen verletzt werden und jeder der Meinung ist das geht so weiter ...und dann kommt das erwachen etwas zu spät ..es war die Zeit in der sich da etwas einschlichen hat was vielleicht schon am Anfang nicht gepasst hat.
weils da aber noch sonst gestimmt hat war kein " Problem" oder nur eine geringfügiges. sich ständig an einer Ecke zu reiben oder sich zu stoßen führt zu mehr als nur blauen Flecken...

So seh ich das ...und Augen auf bei der Partnerwahl ist leicht gesagt ...es muß anders werden damit es besser wird ...wenn es dann anders geworden ist muß ja nicht zwangsläufig mit besser einhergehen...

Es kann vorkommen das sich zwei aus ein ander leben, das nicht merken und dann knallt es eben....
TE hat nicht rechtzeitig STOPP gerufen und der DOM war nicht achtsam genug .

Unterwerfung meiner sub ist ein Geschenk an mich als Dom, dessen ich mich täglich.. Ich Wiederhole TÄGLICH als würdig erweisen muss.

Rastest du halt mal aus. ... Bist halt ne Frau. Wo ist das Problem? Nur, er sollte, falls es ihn nervt, dann schon die Eier haben, mal die Neunschwänzige hervorzuholen ...

???????????????????

Eifersucht, Selbstwertgefühl, Sich-selbst-ernstnehmen sind für mich Aspekte auf der Beziehungsebene, die ich losgelöst vom BDSM betrachten würde.

Ein Partner, der genau an diesen Punkten ansetzt und sie dafür nutzt, sich selbst groß zu machen und Dich, DieseWoelfin, klein, betreibt Psycho Spielchen, die absolut nichts mit dem Mindfuck zu tun haben, den wir im Allgemeinen im BDSM anstreben.

Vor allem am Selbstwertgefühl und am Sich-selbst-ernstnehmen solltest Du für Dich selbst arbeiten. Wie auch immer Du das bewerkstelligst (Hobbys, die befriedigen, Freunde, die unterstützen, kleine Auszeiten, die gut tun oder professionelle Hilfe), wichtig ist, dass Du Dir selbst bewußt wirst, dass Du lernst, Dich selbst zu lieben und zu achten, dass Du Dich selbst toll und großartig fühlst. Ohne ihn und seine Psycho Spielchen zu brauchen.

Ich glaube, jemand, der mit sich selbst im Reinen ist, hat weniger Druck und weniger das Gefühl, platzen zu müssen und vor allem, weniger Selbstzweifel. Für mich sind Deine Probleme selbsterfüllende Prophzeiungen. Du erwartest schon, dass etwas Dich zum Zweifeln bringt. Und das wird dann auch so eintreten. Vielleicht solltest Du Dir die Gründe für Deine Selbstzweifel klar machen, damit Du sie ändern und abstellen kannst. Dann bin ich mir sicher, dass Du in Deiner Beziehung, wie weit Du im D/s auch gehen willst, glücklich wirst.

kann m.E. auf mehrere verschiedene Arten entstehen.

Direkt, wenn es die authentische Reaktion eines eher devoten Menschen auf die von ihm einfach wahrgenomme Dominanz eines anderen Menschen ist. Wenn diese Unterwerfung von beiden so gefühlt wird ohne das irgendwelcher Druck angewandt wird, ohne dass dafür irgendwelche besonderen Voraussetzungen angenommen oder geschaffen werden. Wenn beide Menschen offen und authentisch
genau das sein können was sie ausmacht.

Indirekt, wenn diese "authentische Dominanz" nicht wirklich wirkt, wenn sich Dom erst auf einen Sockel stellen muss um wahrgenommen zu werden, oder wenn sich Sub erst eingraben muss damit sich dieser Blickwinkel ergibt. Dazu gehört für mich auch wenn Dom diesen Graben, in den Sub sich stellen soll um kleiner zu wirken, selber gräbt. Wenn seine "Stärke" nicht ausreicht um Sub auf direktem Wege zu unterwerfen. Dazu gehört für mich auch jegliche "schauspielerische Ambition" und auch schlicht die bewusste Zurückhaltung von Informationen, die Vorspiegelung von Eigenschaften die nicht vorhanden sind oder das bewusste Verbergen von Defiziten.
Dann werden sehr oft Defizite auf Subseite ausgenutzt um die eigenen zu verdecken, anstatt sie auszugleichen mit eigener Stärke. Das erweist sich dann meist als Bumerang, weil Beide mit leeren Händen dastehen und letztlich keine Lösungsansätze für das eigentliche Problem zur Verfügung stehen.
Es wurde dann mit falschen Karten gespielt, Gefühle betrogen und Vertrauen missbraucht.
Was nutzt eine Vertrauensbasis wenn sie auf falschen Fakten beruht?

Wie meine Vorposter treffend beschrieben haben, sollte man mit sich selbst im Reinen sein und das auch vom Gegenüber verlangen bevor man sich in solche emotional gefährliche Gebiete vorwagt wie vollständiger Machtaustausch. Man sollte vor Allem in der Lage sein, offen und ehrlich zu kommunizieren und in der Lage sein, diese bekannten emotionalen Tretminen auch zu benennen.

Wenn du liebe TE dich deinem Gegenüber auch so scheibchenweise geöffnet hast wie du es hier tust, wundert mich das nicht, dass er in die eine oder andere Falle getappt ist. Wenn er dann nicht die emotionale Stärke hat die dein "Herr" dann dafür bräuchte um Beide sicher wieder da rauszubringen, dich mitzutragen in diesem Moment, dann sind solche Supergaus m.E. vorprogrammiert.


LG Black owns Purple (m)

... etwas BDSM-sspezifisches ist. Es wirkt sich da m.E nur extrem viel stärker aus, weil dieses "Urvertrauen" für Vieles eine unbedingte Voraussetzung ist .

LG Black

das ebenso ohne Urvertrauen, ist das fallenlassen schon unmöglich.

I have versuche das so zu erklären :
Wenn du eine vanilla Beziehung hast, brauchst du auch Vertrauen. Urvertrauen muss aber viel weiter gehen.