Erfahrungen

Hallo Laura.

Ist eine gute Frage.....
Vielleicht würde es helfen ganz von vorne anzufangen?
Was ihr alles schon getan habt wissen wir ja nicht.

Aber wenn mein Gegenüber in der Vergangenheit Probleme hatte und dies jetzt mitbringt, würde ich mich erstmal in Ruhe hinsetzen und über alles reden. Immer und immer wieder.

Ich würde ebenso eine Liste aufsetzen was geht und was nicht. Und eben ganz von vorne anfangen. In kleinen Schritten und schauen, wie sie auf was reagiert. Und entsprechend handeln.

Ich hatte eine, wir kannten uns kaum. Beim zweiten Treffen legte ich ihr einen kleinen Knebel um. Ich wusste das sie das aus Erfahrung her nicht konnte. Aber ihr Partner war dabei, ich habe mit ihr geredet und durch den körperkontakt immer wieder gezeigt, ich bin da. Es passiert nichts.

Sie hat es geschafft ihn 5 Minuten im Mund zu behalten. Ich war immer an ihrer Seite. Und man konnte sehen wie erleichtert sie war, es bis dahin geschafft zu haben.

Deswegen wäre ich für kleine Schritte. Weniger ist oft mehr.

Wenn sie gefesselt sein möchte dabei, empfehle ich (je nach Art der Fesselung) eine Verbandschere daneben liegen zu haben dass du sie schnell befreien kannst wenn was schief geht ohne sie zu verletzen. Und ich empfehle Videos zu Knotentechniken anzuschauen die sich nicht zuschnüren und/oder leicht zu öffnen sind. Vllt auch erstmal nur einen Arm irgendwo anbinden dass sie sich selbst befreien kann wenn es zu viel wird. Auf das richtige Seil achten ist auch wichtig. Manche können sie ernsthaft verletzen im Schlimmsten Fall aber davon gehen wir mal nicht aus. Entscheidet euch für ein Safeword. Ich nehme gerne „gelb“ und „rot“. Bei gelb kommt sie an ihre Grenze und wenn sie rot sagt, wurde eine Grenze überschritten. So kannst du für dich die Sicherheit haben dass alles noch in Ordnung für sie ist.

Ich lese mal mit. Ich bin selbst mit Gewalt traumatisiert und fühle mich in einer solchen Sexualitätsrichtung eher unwohl und beängstigt. Das liegt daran da traumatiersung meistens die Erfahrung auch impliziert Gefangen zu sein. Sich aus Situationnen nicht selbst befreien zu können und vorallem nicht selbst bestimmt sein zu dürfen. Der Ansatz des Vertrauens ist natürlich hauptsächlich wichtig. Eben auch das Wissen und absolutes Vertrauen, es passiert nur das was Sie auch absolut möchte. Absolute Bestimmung über eine Situation, über das Geschehen über den eigenen Körper zu haben. Jederzeit die Kontrolle wieder erlangen zu dürfen. Das ist ein sich heranwagen, langsamer vorgehen, Geborgenheit vermitteln.

Aber es kann auch angstlösend sein.
Ich bin beim Spiel früher immer gekommen und hab dann geweint wie ein kleines Baby. Ich hab alle last loslassen können, auch meine Ängste, weil ich doch wusste, er ist da.
Wenn also beim Spiel mal etwas ausgelöst wird, ist es ein MUSS das der Dom, egal ob Mann oder Frau, sofort da ist. Und das beginnt schon mit der ersten Berührung, mit dem ersten hautkontakt.

Aber all das geht nur mit Vertrauen. So lange Ängste vorhanden sind, ist es nicht leicht sich fallen lassen zu können und hin zu geben.

Ein Gedanke was das fesseln angeht:

Hand/Fußgelenkmanschetten zwar anziehen aber die ggf daran befestigten Ketten nicht fest am Betttahmen/anderen machen.

So ist das Empfinden des gefesselt seins zwar da, aber ein 'eigener Ausweg' trotzdem vorhanden.


Ich lasse mich z.B. auch nicht wirklich fesseln - allerdings gibt es Menschen (sehr sehr selten) die das rein mit Worten schaffen das ich stillhalte und mich 'gefesselt fühle' (und nein keine Hypnose oder sowas)


Vielleicht wäre das (nicht richtig anketten) ein Versuch...

Immer in Kontakt miteinander sein ist unserer Meinung nach das Wichtigste. Auch wir hatten schon mit Flashbacks zu tun.

Vorher ganz viel reden, im Gespräch schon alles durchspielen, was Ihr vor habt. Wenn sie sich mit der "Theorie" wohlfühlt, ganz langsam anfangen. Sie sollte sehen und wissen, was kommt. Also hilft hier Blickkontakt und auch mal der Satz "ich werde jetzt mit dem Seil dein Bein an den Pfosten binden" oder wie immer Eure Fesselung aussieht. Evtl mit dem Zusatz "ist das okay für dich?" Warte, bis sie zustimmt. Vergewissere Dich danach, ob immer noch alles gut ist. Sobald sie mit Anspannung reagiert: Nachfragen. Reden. Ggf die Fesselung verändern oder lösen. Mach erst weiter, wenn sie wieder entspannt ist. Mach die Fesselung am Anfang nicht sehr eng, sondern so, dass sie sich trotz der Fesseln bewegen kann. Lasst Euch ganz viel Zeit beim Fesseln. Und löse die Fesseln, bevor es ihr zu viel wird.
Danach redet darüber, wie es für sie war. Wir kuscheln hinterher ganz viel, während wir über das Erlebte reden.

Das ist es, was bei uns gut funktioniert hat. Wichtig ist es, sich viel Zeit zu lassen und nicht zu schnell zu viel zu wollen.