Für uns kristallisieren sich da wohl zwei Arten von Dom Verhalten heraus:
Einmal der „Augenhöhe“-Dom, das aber eher außerhalb und nach dem Spiel, da gehören Respekt, Wertschätzung und vielleicht auch mal ein „Danke“´dazu. Keine Frage.
Insbesondere dann nicht, wenn’s das Machtgefälle im Spiel oder der Session nicht negativ beeinflusst.
Andererseits kennen wir auch den „Bitte, bitte, bitte verlass mich nicht“-Dom, der froh ist, endlich überhaupt eine Frau gefunden zu haben, die er „schlagen“ darf.
Bei allem Verständnis für die Schwierigkeit, jemanden mit kompatiblen sexuellen Vorlieben zu finden, ist dieser Dom für viele Subs wohl eher der Abtörner. Für uns wäre es das auf jeden Fall.
Aber das berührt unabhängig vom Thema BDSM wie in jeder Beziehung die Frage, wer wem „nachläuft“, oder allgemeinverträglicher ausgedrückt, wer von beiden der stärkere Beziehungspartner ist.
Den absoluten „Gleichstand“ der Anziehungskräfte und Verlassensängste in einer Beziehung halten wir faktisch für eine Illusion, wohl wissend, dass die meisten Paare sicherlich an diesen Gleichstand glauben oder zumindest daran glauben wollen.
Da schlummert vielleicht auch die Ursache darin, warum das Bedanken des einen Doms bei gleicher Handlung etwas völlig anderes auslöst und bedeutet, als bei einem anderen Dom.
Denn zugrunde liegt ja nicht immer nur eine Spielbeziehung, sondern auch das sonstige Paarverhältnis zueinander.
Und aus unserer persönlichen Beobachtung gibt’s da wohl mehr „Wunschzettel-Sub“ und „Bitte, bitte verlass mich nicht“-Dom Beziehungen, als es nach außen scheinen mag. Besonders, weil das oftmals zunächst einmal auch vehement abgestritten wird.
Das ist keine Wertung unsererseits, die Menschen sind ja nicht unglücklich damit, aber ein Bedanken und Verneigen erscheint dann eben in einem ganz anderen Licht.
Aber das berührt dann schon wieder die grundsätzliche Haltung, die seit der ersten Emanzipationswelle in den Siebzigerjahren zum Teil sehr vehement an Männer im Allgemeinen herangetragen wird, nämlich dass sie doch froh sein sollen und sich gefälligst dafür bedanken müssen, dass eine Frau sie in ihrer überhöhten und selbstbestimmten Sexualität überhaupt „ran lässt“.
Viele Männer glauben das bis heute.
Wer sich vielfach trefflich dagegen wert, sind interessanterweise ausgerechnet die aufgeklärten, selbstbewussten Frauen.
Tom & Zarah