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Chefsache
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Selbstständig mit Leder?

***el Paar
34 Beiträge
Themenersteller 
Selbstständig mit Leder?
Hallo ihr Lieben und (Un)Artigen *g*

Sorry, falls es das Thema schon gibt, aber mich würde mal eure Meinung interessieren:

Und zwar geht es um "Kleidungsstücke" (primär Harnische etc.) und Accessoires (vorerst fesselndes, später auch schlagfertiges) aus Echtleder.

Mein Problem bisher war, dass die hübschen teile (vom Design her) entweder aus Kunstleder, brachial teuer, oder schlicht nicht in der richtigen Größe waren.
Sorry aber 500€ (kein Scherz!) für drei Riemen, zwei Schnallen und sechs Ringe sind echt zu heftig...

Nun kam mir beim basteln der Gedanke, ob sich da nicht eventuell eine Selbstständigkeit lohnen würde...
Mir geht es nicht um Reichtum, sondern (aus wirtschaftlicher Sicht) um Rentabilität und (aus qualitativer Sicht) um ein gutes Preis/Leistungsverhältnis, vernünftige Qualität und vor allem um Größen, die sich nicht nur zwischen "XS" und "M" bewegen sondern auch größere Größen abdecken können.
Also quasi frei von Konfektionsgrößen, egal ob lang, kurz, schmal oder breit *g*

Nun meine Frage an euch:
Was meint ihr dazu? Besteht da überhaupt bedarf bzw Interesse?

Liebe Grüße und bleibt gesund,

Marcel
****li Frau
986 Beiträge
Also ich kann schon einmal berichten, dass es keine Lederstrapons für Rubensfiguren zu bekommen sind 😉
*********ddler Mann
715 Beiträge
Du wirst dich, Qualität hin, Qualität her, preislich immer mit Fernostware messen müssen. Einen wirklichen Qualitätsvorteil hast du, wenn du nicht mit Maschine sondern von Hand nähst. Aber da wird dir niemand Preise zahlen, die auch nur den Mindestlohn abdecken. Die Materialkosten sind da völlige Nebensache. Für mich wird es immer ein Hobby bleiben. Es rechnet sich einfach nicht.
***el Paar
34 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******sub:
Also ich kann schon einmal berichten, dass es keine Lederstrapons für Rubensfiguren zu bekommen sind 😉

Stimmt... Die Geschirre sind echt massiv in der Größe eingeschränkt!

Die Idee hatte ich auch schon. Ob es dann allerdings nur das Geschirr mit einer Aufnahme für Dildos wird der diese schon direkt dabei sind, weiß ich allerdings noch nicht...
*******rion Mann
14.644 Beiträge
Gute handgefertigte Qualität bekommt man in Maßanfertigung beim Lederatelier Handermann in Zürich. Herr Handermann ist mit BDSM und Fetischen vertraut und als kinkaware bekannt. Falls jemand Kontakt aufnehmen möchte einfach bei mir melden.
***el Paar
34 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********ddler:
Du wirst dich, Qualität hin, Qualität her, preislich immer mit Fernostware messen müssen. Einen wirklichen Qualitätsvorteil hast du, wenn du nicht mit Maschine sondern von Hand nähst. Aber da wird dir niemand Preise zahlen, die auch nur den Mindestlohn abdecken. Die Materialkosten sind da völlige Nebensache. Für mich wird es immer ein Hobby bleiben. Es rechnet sich einfach nicht.

Bei dem, was ich bisher gesehen habe, waren die Nähte (falls vorhanden) reine Dekoration (von Hosen, Jacken, Westen etc mal abgesehen)...
*****olf Mann
3.046 Beiträge
Ich selbst fertige seit vielen Jahren Messerscheiden, Buchhüllen und dergleichen aus Leder an. Es ist eine Liebhaberei, viele Leute die mich gefragt haben was ich für eine punzierte Messerscheide haben will haben sich dann auf den Hosenboden gesetzt. Hochwertige Rohstoffe und Handarbeit kosten nun mal Geld. Da gerade im Fetischbereich Massenware aus China und Co. auf dem Markt ist, möchte kaum jemand den Preis für handgemachtes Bezahlen. Wollte ich auch nie... also habe ich es selbst gemacht. Aber mittlerweile eben nur für mich.
***el Paar
34 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****r33:
Ich selbst fertige seit vielen Jahren Messerscheiden, Buchhüllen und dergleichen aus Leder an. Es ist eine Liebhaberei, viele Leute die mich gefragt haben was ich für eine punzierte Messerscheide haben will haben sich dann auf den Hosenboden gesetzt. Hochwertige Rohstoffe und Handarbeit kosten nun mal Geld. Da gerade im Fetischbereich Massenware aus China und Co. auf dem Markt ist, möchte kaum jemand den Preis für handgemachtes Bezahlen. Wollte ich auch nie... also habe ich es selbst gemacht. Aber mittlerweile eben nur für mich.

Kommt auch etwas darauf an, welches Leder man nimmt und wie aufwändig die Optik hinterher sein soll *zwinker*

Alleine schon die Preise für Häute gehen fast waagerecht auseindaner. Je nach dem, was man haben will...
Nun, ohne Dich lieber TE entmutigen zu wollen.. vor 20 Jahren hättest Du Dir mit Deiner *idee* glatt noch eine goldenen Nase verdienen können. Heute ist auch dafür der markt gesättigt.
Denn auch viele Sattlereien haben schon lange mit der Konkorrenz der billigen Chinaware zu kämpfen und haben daher die BSDM Gemeinde als "neue" Kundschaft entdeckt. Und die fertigen auch immer gern auf Maß!
Schau mal in die Gruppe https://www.joyclub.de/groups/bdsm_ausstatter/
Und auch musst Du als Selbstständiger ein Kleingewerbe einrichten, Steuern zahlen etc.

Ich selbst habe früher sehr viel Handarbeiten gemacht. Stricken, häkeln etc. Für eine Scheibengardine 1 x 1m in Filethäkelei habe ich 160 Arbeitsstunden gebraucht. Materialkosten 100 DM. Und selbst bei nur 1 DM pro Stunde... hätte das Teil also 260 DM gekostet! Ohne Steuern und so.... das gleiche Teil gibt es maschinell erzeugt für 20 DM! Was kaufen also die Leute? *zwinker*

Mein Rat wäre, mache so etwas für Dich selbst oder für gute Freunde, Stammtisch-Kollegen etc... einfach so, unter der Hand als Freundschaftsdienst.
*********ddler Mann
715 Beiträge
Einfaches Beispiel: für ein handgenähtes Paddle brauche ich etwa fünf Stunden reine Näharbeit. Zuschnitt und Kantenbearbeitung nicht mitgerechnet. Rechne ich nur 10.-€ Stundenlohn, müsste es, ohne Material, mindestens 50.-€ kosten. Für eines mit gespaltenem Ende rechne ich etwa eine Stunde mehr.
****oo Mann
262 Beiträge
Zitat von *********ddler:
Einfaches Beispiel: für ein handgenähtes Paddle brauche ich etwa fünf Stunden reine Näharbeit. Zuschnitt und Kantenbearbeitung nicht mitgerechnet. Rechne ich nur 10.-€ Stundenlohn, müsste es, ohne Material, mindestens 50.-€ kosten. Für eines mit gespaltenem Ende rechne ich etwa eine Stunde mehr.

Und in der Rechnung fehlen nicht nur das Material, sondern auch die Maschinen die ja nicht ewig halten, Miete für den Raum, Energiesparen, Buchhaltung, Gewerbesteuer, Steuer auf eventuelle Gewinne, vom Marketing, Vertrieb und Kundenservice ganz zu schweigen.

Mein Tipp: mach es als Hobby nebenbei und Versuch damit neben Material ein paar Euro nebenbei zu verdienen. Aber sobald es offiziell und ein Gewerbe wird, wird es aufwändig und teurr
Also wenn du dich damit selbständig machen möchtest, brauchst du anfangs ein paar Sachen:
• Werkstatt
• Werkzeuge
• Maschinen
• einen Grundstock verschiedener Materialien, einschließlich Verschleiß, Verschnitt etc
• ein Lager
• Vertriebsstruktur
• einen Kundenstamm
• Gewerbe inklusive der ganzen rechtlichen Anmeldungen, Verwaltung etc.

Falls du noch keine Ausbildung diesbezüglich hast, kannst du hier mehrere Jahre und einiges an Material einplanen, bis du tatsächlich verkaufbare Ware in akzeptabler Zeit produzierst.

Den ganzen Aufwand einschließlich deiner Arbeitszeit musst du vorstrecken können und über deine Waren wieder verdienen.


Du möchtest genauso gute Qualität billiger anbieten als die Konkurrenz, die all das und Jahrzehnte an Erfahrung bereits hat. Was überzeugt dich davon, das zu schaffen?

Wenn du darauf eine überzeugende Antwort findest, dann lohnt sich das vielleicht.
Stimmt so nicht ganz.... Es gibt die kleinunternehermerregelung.

Ich habs einfach mal kopiert.
So habe ich mein kleingewerbe damals auch geführt.


Gründungswillige sind teilweise mit hohem bürokratischem Aufwand bei einer Unternehmensgründung konfrontiert. Die hinzukommende monatliche Umsatzsteuervoranmeldung, ob mit oder ohne Dauerfristverlängerung, zählt für viele Existenzgründer als eine weitere bürokratische Verpflichtung, die den Arbeitsalltag eines Gründers zusätzlich erschwert.

So hat sich der Gesetzgeber eine Vereinfachung des Umsatzsteuerrechts für Kleinunternehmer überlegt, um Gründern mit geringen Umsätzen zumindest die regelmäßige Umsatzsteuervoranmeldung zu ersparen. Dies wird als Kleinunternehmerregelung bezeichnet.

Die Kleinunternehmerregelung besagt, dass der Unternehmer auf seinen Rechnungen keine Umsatzsteuer ausweisen muss und demnach auch auf die Abführung der Umsatzsteuer an das Finanzamt verzichten kann. So erübrigt sich durch die Kleinunternehmerregelung die monatliche Umsatzsteuervoranmeldung und die Buchhaltung wird für sehr kleine Unternehmen vereinfacht. Gleichzeitig entfällt jedoch bei Anwendung der Kleinunternehmerregelung auch der Vorteil, die auf Eingangsrechnungen von Dienstleistern oder Lieferanten ausgewiesene Umsatzsteuer als Vorsteuer vom Finanzamt zurückfordern zu können
Alle werkzeuge kannst du bei der privaten Steuer Erklärung geltend machen.

Solltest du allerdings keinen wirklichen Umsatz machen wird dich ledilich das FA darauf aufmerksam machen das du doch bitte dein Geschäft aufgibst da kein Gewinn erwirtschaftet wird.
*******lon Mann
225 Beiträge
Sprecht mal mit LittleSin, sie macht das seit ein paar Jahren selbständig. Little Sin heißt ihr Label.
Submissus.de
******sus
50 Beiträge
Hallo in die Runde**

genau an diesem Punkt standen wir auch vor einigen Jahren.

Rückblickend können wir heute sagen, es hat sich gelohnt!

Klar, China ist sehr präsent, aber es gibt einen Weg:

1.
man benötigt viele Ideen und frische, eigene Produkte, mit denen
man sich von der Masse abhebt, Affinität und Authentizität vorausgesetzt!

2.
Durchhaltevermögen
Im Laufe der Jahre, nach einigen Messen und sonstigen Projekten
ist ein guter Kunden-Stamm mit treuen Stammkunden entstanden, auf
die man immer wieder bauen kann, welches aber ein wirklich gutes
Durchhaltevermögen voraussetzt!
"Klein" anfangen und "organisch" wachsen!

3.
Kleingewerbe
Wir haben ein Nebengewerbe (Kleinunternehmerregel), welches
nicht das Haupteinkommen darstellt und deshalb relativ entspannt
gesehen werden kann, selbst, wenn es mal etwas weniger Umsatz gibt.
Aber so ist steuerlich wenigstens alles ordentlich geregelt.

Wer ein Gewerbe nur wegen des Geldes startet, hat (meistens) schon
verloren, das kommt (wenn es funktioniert) ganz von allein, sollte aber
nie zur Hauptsache werden.

4.
Fachliche Kompetenz
Kunden bezahlen gerne für besondere, spezifische Produkte etwas mehr Geld.
Die Arbeitszeit als solches kann man sowieso nicht immer 1 zu 1 abrechnen, da
einiges als "Herzblut" entsteht.
Aber gute Qualität sollte man schon liefern, welches natürlich Fachkompetenz
und ein gutes Gespür fürs Detail voraussetzt

Wir wünschen euch von Herzen viel Kraft, Freude und Erfolg an der Umsetzung
eurer Ideen! *top*

Liebe Grüße
Carsten & Submissus-Team *g*
*********k0611 Mann
71 Beiträge
Jetzt wollte ich auch mal was Schlaues zum Thema beitragen und dann kam mir "Stahlschmuck" zuvor. Lies einfach den Beitrag von Stahlschmuck zweimal und dann kann ich mir jedes weitere Wort sparen.
*******et92 Frau
68 Beiträge
Mein Bruder ist damit selbstständig,es steckt zwar noch in den Kinderschuhen und hat noch keine so große Reichweite aber er hat genügend Aufträge und kann sich jetzt wohl auch seine eigene kleine bastelstunde leisten mit Showroom!

Wenn du es also richtig anstellst auch bezüglich Werbung, dann könnte ich mir vorstellen, das dass klappen könnte ☺️
****nny Mann
114 Beiträge
Probiere es einfach
********er68 Mann
128 Beiträge
Als Hobby oder um ein paar € nebenbei zu verdienen O.K.
Wenn Du davon leben willst, dann lass es bitte.
*****lfe Frau
88 Beiträge
Hallo

Selbstständigkeit ... auch „nur“ im Nebengewerbe ist kein Zuckerschlecken.

ABER

Wenn du bereit bist zu lernen, bereit bist, dir auch mal eine blutige Nase zu holen, es mit Humor nehmen kannst, Dich aufrappelst, die Krone richtest und weiter marschierst...

Wenn du 100 Menschen nach ihrer Einschätzung fragst wirst du 100 verschiedene Meinungen bekommen. Das ist der falsche Weg. Am Ende bist du die einzige, die für ihr Handeln Verantwortung übernimmt. Da wird dir keiner bei helfen.

Ich bin selbstständig und es hat mehr Nachteile als Vorteile. Was aber endgeil ist: du lernst jeden Tag dazu. Auch wenn es manchmal weh tut.

Und manchmal ist es auch nicht das Schlechteste, mutig zu sein. Rein nach dem Motto: „Augen zu, nackig machen, springen und dann ums Überleben strampeln“.

Aber wenn du was machst, dann mache es mit Freude, Hingabe und Humor. Und ganz wichtig: gesunden Menschenverstand.

Hab Vertrauen und mach was dir Spaß macht.

Wenn du dich dagegen entscheidest ist auch das eine Entscheidung auf die du am Ende stolz sein kannst.
*****alS
7.395 Beiträge
Eventuell kann @******ffs dazu etwas sagen. Sie hat allerdings einen Vorteil - sie bietet Produkte aus Biothane (vegan und deutlich belastbarer als Leder), was derzeit noch eher eine Nische ist, in der der Markt noch weniger gesättigt ist als bei Lederpodukten. Aber vielleicht kann sie trotzdem beitragen.
********1980 Mann
1.612 Beiträge
Da ich auch diesbezüglich ab und an mal ne Idee für einen "Einrichtungsgegenstand" habe hier die Frage, kann man bei Verkauf irgendwie eine Haftung ausschließen? Zb. Verkauf nur als Dekoartikel oder so?
Gewerblich oder privat?

Schwierig. Wenn du es als Deko anbietest, wirst du viele Kunden gar nicht erreichen. Wenn du es als anwendungstauglich anpreist kann das schnell zu irreführender Werbung werden.

Privat hingegen solltest du nur ab Fahrlässigkeit haften; allerdings ist die Grenze zwischen privat und gewerblich im Zweifelsfall sehr, sehr dünn.
Bei solchen Fällen sollte deine private Haftpflicht greifen. Vorausgesetzt diese deckt Schäden bei fremdpersonen ab.

Ein Haftungsausschluss oder Haftumgseinschränkungen sind meines wissens nicht rechtens.
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