*******eliz:
Im BDSM, werden gerade hier im JOYclub auf den Profilen und in den Forenbeiträgen, die Aspekte von Respekt und Wertschätzung besonders betont. Haben diese Begriffe z.B. durch das vereinbarte Machtgefälle zwischen Dom und Sub eine besondere Brisanz?
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Beginnen wir beim Respekt:
Es gibt Männer, denen ist das eigene Wort heilig. Gleichgültig wem er es gegeben hat, tut er sein Bestes, um sich an getroffene Absprachen zu halten. Das hat auch etwas mit der Anerkennung des Willens anderer Menschen zu tun. Einige nennen dies auch Respekt.
Im BDSM ist diese Einstellung auch super, weil auf dieser Basis Einvernehmlichkeit hergestellt und bewahrt wird.
Darüber hinaus bedarf der Aufbau von Vertrauen einer gewissen Glaubwürdigkeit & Verlässlichkeit. Die hat ein Mann, der sich an die Absprachen hält. Im weiteren Verlauf kann Vertrauen zwar durch Abhängigkeit ersetzt werden. (Das ist nicht zwingend. Es gibt auch Formen des D/s, welche ohne Aufbau von dauerhaften Abhängigkeiten auskommen.) Und ab einem gewissen Grad an psychischer Abhängigkeit ist die Glaubwürdigkeit des Doms auch nicht mehr nötig um das Machtgefälle aufrecht zu erhalten. Aber bis dahin ist es ein weiter Weg.
Wie auch immer... an diesem Punkt gibt es für den dominanten Part nur noch eine Grenze: Seine eigene Wertschätzung des Willens dieser Frau.
Andere Haltung:
Es gibt Männer, denen bedeutet ihr eigenes Wort sehr viel - sofern sie es einem Mann gegeben haben! Doch gegenüber Frauen? Fehlanzeige. Motto: "Ist doch eh nur ein Weib." Im Sinne von Menschen zweiter Klasse. Da mangelt es grundsätzlich am Respekt. Der Wille von Frauen wird nicht anerkannt/ verleugnet. Im Geschäftsleben haben sie sich gezwungener Maßen an die gesetzlichen Regelungen angepasst. Da halten sich diese Typen auch dann an Verträge, wenn der Geschäftspartner eine Frau ist. Doch in privaten Beziehungen zu Frauen nicht. Dementpsrechend sind diese oft von kurzer Dauer. Scheiß Emanzipation und finanzielle Unabhängigkeit aber auch. Da rennen einem die Frauen davon.
Dummer Weise strömen viele dieser Typen (seitdem BDSM salonfähig geworden ist) auf Plattformen wie diese hier und bezeichnen sich als Dom etc.pp.
Dass es nur dann BDSM ist, wenn auch die Einvernehmlichkeit gegeben ist - Einhalten von Absprachen mit Frauen - bekommen diese Typen natürlich nicht auf die Reihe.
Willkür gehöre doch zur Herrschaft... sei ein Zeichen von Dominanz... Frauen, die da nicht mitspielen wollen, seien gar nicht devot... (früher hätten sie gesagt, sie sei keine richtige Frau)... und und und... nicht wenige schwafeln von Meta-Konsens und liefern dabei vollkommen absurde Gedankenkonstrukte ab. Was nicht bedeutet, dass Metakonsens grundsätzlich absurd ist. Aber so wie die sich das vorstellen funktioniert es nun Mal nicht.
Diese Typen sind unfähig eine psychisch gesunde Frau dauerhaft in psychische Abhängigkeit zu bringen. Um den Willen eines Menschen derart zu manipulieren, müssten sie dessen Existenz überhaupt erst Mal anerkennen. Aber ist ja nur ein Weib. Da beißt sich der Hund also in den Schwanz.
Anders steht es mit jenen, die den Willen der Frau zwar anerkennen, jedoch komplett entwerten. Vorausgesetzt sie können ihre Geringschätzung lange genug vor der Frau verbergen ist es ihnen mit viel Geduld und entsprechenden Ressourcen möglich, ihren Willen komplett auszulöschen.
Ja, ich denke Respekt und Wertschätzung sind in jeder Beziehungsform relevant, haben im BDSM jedoch eine besondere Brisanz.