gemeinsame Karrieremöglichkeiten
Wir begleiten Stefan und Sabine (ich nenne sie jetzt einfach mal so, Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind natürlich rein zufällig!) auf ihrem gemeinsamen Weg durch die weite düstere Welt des BDSM:
Sabine: "Du, mein Stefan-Hasi, verhaust du mir meinen Popo mal bitte ein bisschen, wenn wir Sex machen?"
Stefan aufgeregt: "Ui, Sabinchen, das wollte ich schon immer mal probieren, ich nenne dich dann auch Subbileinchen!"
Sabine errötend: "Und du bist dann mein Dommie!"
Stefan verabreicht Sabine beim nächsten Sex von hinten ein paar Klapse mit der Hand. Sabine jammert ein bisschen wegen der leichten Rötung.
Monate später. Man hat Shades of Grey gemeinsam gelesen.
Subbileinchen, ehemals Sabine: "Du mein Dommie, kannst du jetzt auch ein bisschen fester hauen, so wie in dem Buch, vielleicht sogar mal mit so einer Gerte?"
Dommie, ehemals Stefan: "Natürlich, gerne, mein Subbileinchen, aber nur, wenn ich dich dann Subbie nennen darf."
Subbie, ehemals Subbileinchen, ehemals Sabine: "Klar, liebster Dommie, dann bist du aber auch mein Dom."
Dom, ehemals Dommie, ehemals Stefan:"Toll, Danke Subbie, wie schön von dir."
Man kauft eine Gerte, Dom verhaut Subbie damit. Subbie jammert nicht mehr.
Dom, ehemals Dommie, ehemals Stefan: "Subbie, das hast du gut gemacht, jetzt darfst du dich meine Sub nennen."
Sub, ehemals Subbie, ehemals Subbileinchen, ehemals Sabine: "Oh mein Dom, du hast aber auch so wunderbar gehauen, nur dreimal daneben, ab jetzt bist du mein Herr!"
Herr, ehemals Dom, ehemals Dommie, ehemals Stefan: "Wie stolz ich auf dich bin, meine Sub. Nicht gejammert!"
Herr heftet ab jetzt immer seine Gerte an den Gürtel, wenn sie ein einschlägiges Event besuchen, Sub trägt das zu Weihnachten geschenkte Halsband.
Weitere Wochen später:
Sub, ehemals Subbie, ehemals Subbileinchen, ehemals Sabine: "Mein Herr, mir wäre etwas nach Wachs, nach etwas mehr Schmerz."
Herr, ehemals Dom, ehemals Dommie, ehemals Stefan: " Du bist sehr mutig, meine Sub. Wenn du diese Prüfung bestehst, werde ich dir sogar erlauben, meine Sklavin zu sein. Dann darfst du auch täglich meine Schuhe putzen."
Sub ist sprachlos ob ihres Glückes.
Der Herr beträufelt seine Sub mit der sorgsam ausgewählten Kerze. Sub jammert wieder nicht, nimmt demutsvoll alles hin. Ihre Augen glänzen.
Herr, ehemals Dom, ehemals Dommie, ehemals Stefan: "Nun bist du meine Sklavin Servilia!"
Sklavin, ehemals Sub, ehemals Subbie, ehemals Subbileinchen, ehemals Sabine: "Mein Herr, du hast fast nie daneben gekleckert und jetzt darf ich sogar deine Schuhe putzen - aber sollte ich dich dann nicht Master, Lord oder Sir nennen?"
Herr, ehemals Dom, ehemals Dommie, ehemals Stefan: "Sklavin, du machst mich nur noch mehr stolz, ich wähle nun die Bezeichnung Sir Steve!"
Sklavin, ehemals Sub, ehemals Subbie, ehemals Subbileinchen, ehemals Sabine, unterwürfigst: "Sir Steve, wo stehen Eure Schuhe?"
Sir, ehemals Herr, ehemals Dom, ehemals Dommie, ehemals Stefan, nun grimmig schauend: "Sklavin Servilia, neben meiner Gerte, wo sonst, du blöde Kuh, aber jetzt habe ich erstmal Hunger. Mach das wachs weg und dann ab in die Küche!"
Sir hat nun auch immer eine Kerze und Feuerzeug dabei, wenn es auf eine Party geht, Sklavin auch einen Lappen für die Schuhreinigung.
Und wenn sie nicht gestorben sind, leben Sir Steve und Sklavin Servilia (ehemals Stefan und Sabine) glücklich zusammen in ihrer kleinen BDSM-Welt. Gemeinsam träumen sie von der Anschaffung eines Koffers.
"Der Satire steht das Recht auf Übertreibung zu. Aber sie hat es schon lange nicht mehr nötig, von diesem Recht Gebrauch zu machen" (Gabriel Laub, polnisch-deutscher Schriftsteller)