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BDSM und das Leben

*********_79H Mann
875 Beiträge
Themenersteller 
BDSM und das Leben
Werte Gruppenmitglieder,

Herbstzeit ist Zeit zum Nachdenken bei einer Tasse Tee.

Gestern war ich an einem Ort, an dem ich als junger Mann erste BDSM Erfahrungen gemacht habe. Spannend, wenn alte Erinnerungen hoch kommen.

Und es fällt mir auf, wie sich im Laufe der Zeit BDSM und Sexualität entwickeln bzw. Verändern. Manche Elemente verfestigten sich, und andere Elemente verändern sich.

Wir hat sich Euer BDSM im Laufe der Zeit verändert? Oder vielleicht auch nicht?

Meine wesentlichste Veränderung ist, daß ich früher alles ausprobiert habe und nun nicht mehr. Ich weiss, was ich bin und will.

Ich habe Devotion und Dominanz ausgelebt und irgendwann ist die Dominanz übrig geblieben und fühlt sich gut an.

Ausserdem lag mein Schwerpunkt früher auf Parties und Clubbesuchen, heute eher auf Zweisamkeit und Intimität.

Während ich früher meinte, ein umfangreicher Werkzeugkasten ist wichtig für mich, sind es heute mein Körper und meine Hände, die ich benutze mit einigen wenigen Werkzeugen.

Und ich würde sagen, dass ich weniger höher, schneller, weiter mag und heute lieber bei Null anfange und kleine gemeinsame Schritte schätze.

Deutlich ausgebaut hat sich die Komponente Mindfuck, die ich mittlerweile unbedingt brauche. Das ungestüme körperliche der Jugend ist etwas zurück getreten 🤭
*********stnut Frau
1.105 Beiträge
Ein ganz normaler Reifeprozess, würde ich sagen...
Orientierung von außen nach innen, Festigung der eigenen Werte, Konzentration auf das Wesentliche, Loslösung von Performancedruck, Wertschätzung der großen kleinen Dinge.

Ja.
*******tlos Frau
5 Beiträge
Danke für Deinen Beitrag,
bei mir hat es sich auch in über 20 Jahren entwickelt und tut es noch. Zu Beginn war ich definitiv ausschließlich auf der devoten Seite anzutreffen, eine zeitlang stand mein masochostischen Verlangen im Mittelpunkt - da galt teilweise auch Technik vor Mensch. Inzwischen und schon eine Weile geht es mir ähnlich hinsichtlich brainfuck - es gibt keine Musthaves mehr, sondern das Gegenüber ist der Mittelpunkt des Geschehens. Auch eine dominante Seite hat inzwischen ein wenig Raum gefordert- unerwartet und noch in der Entwicklung....manche Grenzen sind verschwommen.
Aber spannend, dass es bei dir von der Neigung her breit begonnen hat und sich dann die Dominanz herauskristallisiert hat und ich sozusagen eine umgekehrte Erfahrung gemacht habe.
****aSw Frau
2.316 Beiträge
Ich bin seit 2000 im BDSM .
Was hat sich geändert? Ich habe die Illusion verloren, dass D/s eine harmonische Verbindung isein könnte , die in einer langfristigen Beziehung möglich ist, wenn man zusammenlebt. In meinem Fall.

Ich habe im SM eine Möglichkeit gefunden, meine Bedürfnisse zu befriedigen, und dafür ich brauche nur einen guten menschlichen Kontakt, um meine Bedürfnisse und Fantasien zu erfüllen.

Nein, mein Bedürfnis nach D/s ist nicht irgendwo verschwunden. Es ist nur so, dass es jetzt eine sehr exklusive Sache ist, mit einer sehr exklusiven Person, die es tatsächlich geschafft hat, mein Vertrauen zu gewinnen.
Auch wenn es sich nicht um eine exklusive Beziehung handelt.

Ich bin einfacher geworden, aber das heißt nicht, dass ich primitiver geworden bin. Es bedeutet, dass all die komplizierten und unbequemen Strukturen weggefallen sind.

Es ist einfach: Ich mag das Gute und die Schlechte mag ich nicht .
Können wir uns gegenseitig etwas Gutes geben? Dann tun wir es und vertiefen wir es. Nein? Dann sind wir einfach nicht die Richtigen Gegenüber füreinander. Punkt . Kein Grund für Diskussionen .

Deshalb sind Menschen, mit dem wir gut zueinander passen, überraschen , wie einfach mit mir ist 😇.
Und die, die nicht zu mir passen, denken, ich sei eine Zicke und ein Miststück 😈 .

Ich brauche nur den richtigen Schlüssel für mein Schloss. Dann kannst du mich leicht öffnen.
Dieses Wissen hat mein Leben viel einfacher gemacht und mir Menschen gebracht, mit denen ich komplexe hierarchische Ketten aufbauen kann, ohne Lügen und Halbwahrheit , während ich selbst bleiben können. Und diese Beziehungen können über Jahre und Jahrzehnte halten. Was ich sehr schätze und bewahre. Der Rest wird einfach nicht in meinem Leben verweilen. Ich habe es begonnen, echte Gefühle und Beziehungen sehr zu schätzen und schöne Illusionen nicht mehr erliegen . *koenigin*
LG Алиса
*******reas Paar
1.277 Beiträge
Sie schreibt...

Bei mir ist es tatsächlich umgekehrt.
Ich habe devot und wenig maso, in absoluter Zweisamkeit meine ersten Schritte gemacht.
Nach vielen Jahren Pause war Unterwerfung und Führung mein Wunsch, meine Masoanteile habe ich 'vergessen'. Mein Mann war von Anfang an gern auf Veranstaltungen und mir war das zuwider.
Im Laufe der Zeit habe ich meinen Masochismus wieder entdeckt und auch Zugang zu meinen aktiven, dominant-sadistischen Anteilen gefunden. Switchen konnte ich mir zu Beginn meiner Reise keinesfalls vorstellen. Heute spiele ich tatsächlich fast genauso viel aktiv wie passiv. Meine devote Seite ist wenig präsent und nur schwer vom richtigen Gegenüber abrufbar. Schmerz hingegen darf immer noch ein bisschen mehr sein.
Unser Spielzeug war erst überschaubar und im Laufe der Jahre sind immer mehr interessante Dinge dazu gekommen, von denen ich kaum eins missen möchte... Und es fällt mir auch sehr schwer 'Neues' liegen zu lassen und nicht auszuprobieren.
Während ich die erste Zeit eine elend lange Liste hatte, mit Praktiken und Ideen, die für mich so gar nicht in mein SM zu passen schienen, bin ich heute eher so das ich sage 'erst wenn ich es probiere, weiß ich ob ich es mag' und selbst wenn es heute blöd ist, kann das morgen oder in anderem Setting oder mit anderen Personen super spannend werden.
Eine ganze Zeit war 'in Zweisamkeit Spielen' nur sehr bedingt möglich, weshalb wir mehr oder weniger gezwungenermaßen auf Veranstaltungen gespielt haben, um überhaupt Gelegenheit zu haben. Erst hat es sich komisch und befremdlich angefühlt, dann war es notwendiges Übel, irgendwann war es okay und heute genieße ich auch das öffentliche Spiel, die Gesellschaft davor, danach und die Atmosphäre der Veranstaltungen die wir besuchen.

Vielen Dank für das Thema! Ich finde es immer unglaublich spannend, wie unterschiedlich Menschen ihre Wege gehen.

LG Ina
********iebe Mann
10.164 Beiträge
Zitat von *********r_79H:
BDSM und das Leben
Werte Gruppenmitglieder,

Herbstzeit ist Zeit zum Nachdenken bei einer Tasse Tee.

Gestern war ich an einem Ort, an dem ich als junger Mann erste BDSM Erfahrungen gemacht habe. Spannend, wenn alte Erinnerungen hoch kommen.

Und es fällt mir auf, wie sich im Laufe der Zeit BDSM und Sexualität entwickeln bzw. Verändern. Manche Elemente verfestigten sich, und andere Elemente verändern sich.

Wir hat sich Euer BDSM im Laufe der Zeit verändert? Oder vielleicht auch nicht?

Es hat sich im Laufe der Zeit gesteigert. Ich bin überzeugt, dass es sich in meiner Kindheit und Jugend entwickelt hat, und das Ausleben meiner Sexualität von Anfang an geprägt hat. Die beiden Langzeitbeziehungen in meinem Leben habe ich zumindest versucht unter das Motto BDSM zu stellen, was mir auch teilweise gelungen ist.

BDSM war bei mir immer unmittelbar mit Sex zusammenhängend. Das hat sich nicht verändert. Verändert hat sich mit Sicherheit, dass ich mit meiner ersten sub gerne in einer "Szene", auf Stammtischen und Playparties, unter Gleichgesinnten und Freunden unterwegs war. Mit der zweiten dann schon nicht mehr - wir haben es rein als Sache zwischen uns beiden betrachtet, und nicht als "Lifestyle".

Tja, und somit ist aber auch klar, dass ich BDSM nur gemeinsam mit einer Partnerin ausleben kann, möglichst einer festen. Die ich seit mehr als einem Jahr nicht habe, also befasse ich mich seitdem nur akademisch damit, hier im Joyclub. Ob das noch mal was wird mit der Praxis ... die Sterne, in denen das steht, müssen erst wieder aufgehen.
****ody Mann
11.679 Beiträge
Ich fing an mit einer stinknormalen Beziehung, wir wohnten zusammen. SM übernahm Stück für Stück die sexuelle Hoheit im Schlafzimmer. Es war unser reines Privatvergnügen.

Viel später begann alles mit BDSM, mal wurde etwas Beziehungsähnliches daraus, mal auch nicht, Clubbesuche kamen hinzu. Monogame oder offene Beziehungen flankierten nur noch den Schwerpunkt BDSM. Immer öfter war die Beziehungsebene fragil. Das machte mich nicht mehr glücklich.

Ich bin wieder zu meinen Wurzeln zurückgekehrt. Die Beziehung steht im Vordergrund, wenn ihr etwas schadet, wird darauf verzichtet. Es hat wieder mehr Wärme und Verbindlichkeit und das SM profitiert davon. Wir gehören zusammen und wir können uns aufeinander verlassen. Es ist viel, viel liebevoller als vorher.
*******ado Mann
639 Beiträge
Früher habe ich mich mit den wenigen Momenten, in denen meine Frau mit zuliebe Fetisch und SM mitgemacht hat, begnügt. Dann haben wir unsere Beziehung geöffnet, da sie nur noch Vanilla sein wollte.

Ich hatte seitdem schon ein paar mal das Glück, eine Freundschaft+ mit Schwerpunkt BDSM aufzubauen.
*********ether Mann
569 Beiträge
Auch wenn meine Seele tief Dev / Maso ist, habe ich inzwischen auch den Switcher in mir entdeckt.
Zum guten Teil setze ich Bilder um, die ich an mir selbst mögen würde und manchmal bin ich um die Dinge auch tatsächlich neidisch, die ich meine Subs erleben lasse. Paradox ...
Aber es ist das Gefühl der Kontrolle und das Auskosten ihrer Hingabe, die sich auch für mich unheimlich gut anfühlen. Und dann noch zu sehen, wie es ihnen gut tut ... ich möchte das nicht wieder missen.
Hat mich überrascht und anfangs Überwindung gekostet, denn in der Rolle hatte ich mich mein Lebtag nicht gesehen. Aber was bin ich froh das ausprobiert zu haben.

Und wie genieße ich das Gefühl, wenn ich wieder eingefangen und auf meinen "natürlichen" Platz verwiesen werde.

Ich würde sagen, mein BDSM wurde bunter und wird es noch. *g*
******e78 Frau
54 Beiträge
Meine ersten Jahre in der BDSM-Welt waren schon mit klarer Rollenverteilung, aber eher spielerisch. Heute weiß ich, dass ich eine gewisse Ernsthaftigkeit brauche. Ich glaube aber, dass ich in den ersten Jahren einfach noch nicht reflektiert genug war, um zu wissen was ich wirklich brauche. Natürlich ist auch eine gewisse Entwicklung dabei, denke ich.
***_E Frau
823 Beiträge
Danke für den Thread… ein spannendes Thema aber das hatte ich dir ja schon geschrieben.

Bei mir war bdsm Jahre lang etwas das nebenher lief, nicht viel Raum und Präsenz einnahm. Ich habe geswitcht weil es teilweise von mir im Sinne von geben und nehmen erwartet wurde, erfüllt hat es mich jedoch nicht.
Gleiches gilt für die vanilla Beziehungen die ich führte. Irgendwann, teilweise nach vielen Jahren, regte sich etwas in mir das befriedigt werden wollte und ich brach aus dem Konstrukt aus…
Als ich mich hier anmeldete, wollte ich da weiter machen wo ich viele Jahre zuvor aufgehört hatte. Lockeres spielen auf beiden Seiten. Ich hatte die Rechnung ohne meinen Herren gemacht.
Mit ihm bin ich in die Tiefen des D/s eingestiegen obwohl dies so nicht geplant war, wir haben eine Alltagsbeziehung entwickelt in der das Machtgefälle immer mitschwingt.
Und auch im SM Bereich ist es extremer und anders geworden… lehnte ich früher Spuren ab, so trage ich sie heute mit Freude und stolz auf meinem Körper.
Ich hielt ssc für unumgänglich, jetzt toben wir uns regelmäßig im Edgeplay aus.
Gemeinsam haben wir eine Dynamik entwickelt die keiner von uns so erwartet, geplant oder als erstrebenswert hielt. Aber meistens sind wir glücklich mit dem was wir miteinander geschaffen haben.

Allerdings denke ich dass vieles mit dem Partner steht und fällt, welche Bedürfnisse der Verbindung entspringen und wie weit man sich gemeinsam vorwagt.
Was ich sicher weiß ist jedoch dass ich die andere Seite, die dominante, nicht mehr bedienen werde, ich bin in meiner Position als devote, masochistische Frau angekommen und fühle mich dort wohl. Für mich ist auch klar dass eine Beziehung ohne Machtgefälle für mich nicht mehr in Frage kommt, ich weiß wer ich bin, was ich möchte und was ich brauche.
All die Jahre zuvor wusste ich es nicht
******zor Mann
1.104 Beiträge
Da ich als junger Mensch (19/20), der seine ersten Schritte im BDSM gemacht hat, ausschließlich in professionellen Studios unterwegs war (weil mir das ganze insbesondere als junger Mensch unangenehm war), spare ich heute eine Menge Geld *ggg* (das Domina Studios nur ansatzweise etwas mit BDSM zutun haben, weiß ich heute auch).

Ich glaube zu wissen, dass ich mit der Zeit gelernt habe, teilweise offener mit mir, meinen Neigungen und Vorlieben umgehen zu können und dies - was insbesondere zu Beginn gar nicht möglich war - mit anderen Menschen zu besprechen. So richtig Face2face über jegliche Arten und Weisen grenzenloser Perversitäten *ggg* und mittlerweile fühlt sich das gut an, teilweise „anders“ zu ticken, andere Dinge zu machen, auf andere Dinge zu stehen, an ganz anderen Orten und auf ganz anderen Partys unterwegs zu sein und sich dafür nicht zu schämen.

In unserer perversen, bunten und vielfältigen Welt gibt es genug Platz für das anders sein. Und das ist unterm Strich die größte „Erkenntnis“ bzw. das war mein bisheriger Lernprozess in meiner Auslebung von BDSM.
Zitat von *********_79H:
Wir hat sich Euer BDSM im Laufe der Zeit verändert?

Habe ich anfänglich über meine Vorstellungen und Sehnsüchte gesprochen, kann ich heute über mein Erleben berichten - kann die Dinge beim Namen nennen, die in meinem BDSM keinen Platz mehr haben. Ich habe viele interessante Leute getroffen und einige Freunde gefunden, Freundschaften im BDSM Umfeld welche bis heute Bestand haben.
Eine Reise durch die verschiedensten Beziehungsformen in BDSM absolviert und lebe heute in meiner zweiten EPE-Beziehung. Nach meinen Erfahrungen über die Jahre, der für mich der passende Rahmen für mein BDSM. Bin im D/s gestartet und nach einigen Irrungen/Wirrungen letztendlich im SM angekommen.
*********_Typ Mann
4.006 Beiträge
Wir waren so jung. Ich 22 und meine Ex 18 und wir wussten nicht, was wir da machten.
Wir besorgen uns in den Sexshops alle Arten von Spielzeug, darunter auch eine SM Box für Einsteiger. Das war die Büchse der Pandora!
War bis dahin SM lediglich interessant, etwas auf das wir vielleicht Neugier waren. Nun dannach war es geil.
Wir machten uns kaum Gedanken darüber. Es war nur ein Spiel. Etwas Spanking, ein paar Klammern (auch im Intimbereich), Wachs und wir benutzen Kerzen, nicht die Grablichtdinger... Ich weiß noch wie sie fluchte und mir Kastration androhte als ich zuerst mit dem großen Kochmesser und dann mit dem Teppichmesser das Wachs von ihrer Haut schälte.
Hatte ich Spaß dabei... Wir hatten Spaß dabei. unglaublich viel.
Nein, wir hielten uns nicht für pervers sondern vielleicht für vielseitig interessiert und unser SM war so ganz anders wie den Pornos.
Es war uns egal. Eir trugen es nicht nach außen, suchten keinen Kontakt zu Gleichgesinnten. wir taten was uns gefiel und Spaß machte.
Das ging ungefähr 22 Jahre gut.
Da trennten wir uns und es fing an mir zu fehlen. Und ich Begriff dass mich Schläge und Spanking sexuell erregt und es nicht nur das gemeinsame Interagieren war. Schmutzig, verrucht, sexuell etwas anstößig,
Nach einem halben Jahr kamen wir wieder zusammen.
In diesem 1/2 Jahr lernte ich das SM nun BDSM war. Es gab so etwas wie Bondage. Joah wie geil. Hatte ich 22 Jahre immer wieder gemacht. sehr funktionell. Meist mit Metall. Handschellen. Ketten, Folie und manchmal auch Seile...
Ich stellte ihr eine Bedingung: wir integrierten BDSM stärker in unser Leben und definierte unsere Rollen. Ich eher dominant, sie eher devot.
Ein Stein viel ihr vom Herzen. So wollte sie es haben. Genau so. Zumindest sexuell.
Es war wie ein zweiter Frühling für uns beide.
Aber wir blieben unter uns mit diesem neuen BDSM. Wir liebten es, wir lebten es. Nicht nur. Aber auch.Und ich kümmerte mich nicht weiter um die Theorie.
Dann kam die endgültige Trennung und ich verirrte mich hier her.

Was einst Spaß war, wurde auf einmal sehr ernst beleuchtet. Und so viele Gefahren. Bis zum Eintritt in diese virtuelle BDSM Welt schien es wahrscheinlicher vom Bus überrollt zu werden, als sich an/mit/durch BDSM zu verletzen.

• und an der Stelle: wer denkt ich sei acht- oder gedankenlos, unvorsichtig oder einfach nur dumm, dem sei gesagt: du irrst dich! Sehr! -

BDSM wurde sehr ernst. So viele Themen, so viele Meinungen. Und Persönlichkeiten. Da muss man sich erst Mal zurecht finden und oh mein Gott! Alle nahmen sich so wichtig. Langsam verlor ich den Spaß an der Sache. Die Spielfreude war sehr reduziert. Aber die Sehnsucht nach Spanking mit Whip, Paddel und Hand blieb. Genauso wie rauer, grober Sex.
Sie wuchs stark an.
D/s wurde zur Philosophie oder so was in der Art und den kleinen gemeinen Sadisten verleugnete ich eine Zeitlang. Ich wollte ihn nicht (mehr) haben.
Vor etwas mehr als drei Jahren lernte ich meine jetzige Partnerin kennen.
Damals wollte ich das nicht mehr. SM oder BDSM.
Mittlerweile konnte ich ganz gut tüdeln, oder fesseln ohne tief in Shibari einzusteigen. Vielleicht noch das. Vielleicht.
Ein Händchen für Knoten hatte ich seit dem ich denken konnte. Heute nenne ich es emotionales Fesseln. Ob es gut ausschaut war und ist mir egal.
Wie geschrieben, ich wollte BDSM nicht mehr. Aus vielen Gründen. Diese hier aufzuzählen würde den Thread sprengen.
Und sie kannte nur BDSM als ONS oder als "Spielbeziehung".
Ich war und manchmal bin ich das immernoch, so sehr verliebt in sie.
Damals wollte ich ihr zeigen wie es weh tun kann und das ich sie, die doch in vielen Bereichen ich als kompetenter als mich ansehe, klein und willenlos machen kann. Ich hatte auch etwas Hoffnung vielleicht durch und mit ihr mein BDSM Leben zu dürfen. Mit Spaß und Freude daran für beide. Ein letzter Tryout beschloss ich.
Mit Lachen und Bitten anstatt Befehlen und Tränen.
Diese erste Session war ein Traum. Wir waren so glücklich. Jeder hatte das was er sich wünschte.

Mittlerweile bin ich wieder zu meinen Anfängen gekommen. Back to the roots.
Wertschätzung, Dankbarkeit, Fürsorge, Spaß, Freude, Härte und Zärtlichkeit, duales Vertrauen, Hingabe auch auf der dominanten Seite...
Aber ich trage es nicht mehr in mir, sondern auch nach außen. Ich suche Kontakt zu Gleichgesinnten. Wir gehen auf Playpartys und spielten auch zu dritt. gehen in Kommunikation mit Gleichgesinnten.

Meiner Partnerin geht es ums fühlen. Sie möchte das ganze Spektrum von hart bis zart. Ihr Masoanteil ist nicht gering, aber sie braucht und will keine Extreme.
Ihre Devotion ist sexuell tief und ich bin so froh, dass ihre Devotion und Submission im Alltag nicht so deutlich und oft erscheint.

Ich brauche Extreme auch nicht. Doch ist meine Neugier groß und auch bei mir geht es ums Fühlen. Ich schenke gerne Gefühle.

Mittlerweile pflege ich Kontakt zu einer Switcherin. Ob es eine Spielbeziehung ist oder F+? Echt, für mich braucht das keine Definition. Wir haben, wenn wir uns treffen, sehr viel Spaß und Freude miteinander und nichts daran ist oberflächlich.
so wie es ist, ist es gut so.
Sehr respektvoll. Aber auch sehr hart. Grenzwertig gelegentlich .
Wir lernen von einander und jeder schenkt dem anderen immer wieder eine noch nicht gemachte Erfahrung die jeweils als positiv bewertet wird.

Ja mein BDSM hat sich in den letzten gut 35 Jahren stark gewandelt. Mit Ups ' n Downs.

heute bin ich froh und dankbar meine Partnerin kennen gelernt zu haben und mich damals für diese erste Session entschied. Dadurch habe ich so viele wunderschöne und zutiefst befriedigende Momente erlebt. Nicht nur mit ihr. Und heute bin ich bin darüber bewusst, welch besondere Tiefe ich erleben durfte und auch darf. Ich habe mich durch BDSM und die Auseinandersetzung damit besser kennen gelernt und mich annehmen können. Auch den Sadisten und dieses kleine fiese Arschloch dass es einfach nicht lassen kann Grenzen zu überschreiten und mit dem Feuer zu spielen. Aber auch den Caregiver, Daddy, Reaktionsfetischist und Servicedom.

Damals, als wir noch jung waren... ich wusste nicht was ich tat. Heute schon. Heute kann ich es viel, so viel besser genießen.
*********Seil Mann
1.324 Beiträge
Zitat von *********_79H:
Wir hat sich Euer BDSM im Laufe der Zeit verändert?

Ich bin zwar erst mit 45 zum BDSM gekommen, hatte aber trotzdem eine sehr ausgeprägte "Sturm & Drang" Phase mit viel Probieren, viel Neugier, Experimenten und einer starken Fokussierung auf den nächsten Kick.

Inzwischen ist mein BDSM eher in Richtung "lustbetontes und beziehungserhaltendes BDSM" mutiert.
Es wird nur noch gemacht, was wirklich Beiden Spaß macht, die Sessions sind seltener geworden, werden dafür aber bewusster genossen.

Zitat von *********_79H:
Während ich früher meinte, ein umfangreicher Werkzeugkasten ist wichtig für mich, sind es heute mein Körper und meine Hände, die ich benutze mit einigen wenigen Werkzeugen.

Ich hab mir am Anfang ein gut gefülltes Köfferchen zugelegt, das hab ich noch und das nutze ich auch noch (manchmal).
Aber die Werkzeuge sind eher als Mittel zum Zweck in den Hintergrund getreten.
******ra1 Frau
1.389 Beiträge
@*********_79H ist das mit dem Alter nicht bei allem so? Bei Kleidung merkt man, welche Schnitte, Materialien, Marken einem stehen. Bei Weinen hat man alles durch, Rebsorten, Anbaugebiete, Geschmack. Für mich ist der Inbegriff von Jugend oder dem Beschnuppern eines Gebietes, dass man alles probiert, um sich dann einzupendeln?
*********_79H Mann
875 Beiträge
Themenersteller 
Ja Du hast Recht!

Hier finde ich spannend, die verschiedensten Wege zu lesen.

Welch schöne Assoziation mit Jugend.
Beschnuppern, probieren und einpendeln...
*******der Mann
22.620 Beiträge
Zitat von ******ra1:
@*********_79H ist das mit dem Alter nicht bei allem so? Bei Kleidung merkt man, welche Schnitte, Materialien, Marken einem stehen. Bei Weinen hat man alles durch, Rebsorten, Anbaugebiete, Geschmack. Für mich ist der Inbegriff von Jugend oder dem Beschnuppern eines Gebietes, dass man alles probiert, um sich dann einzupendeln?

Was hingegen jung hält - geistig und körperlich -, ist die Neugier, und die kann man kultivieren und pflegen kann. Sich nicht einschiessen auf das immer Gleiche, sondern offen sein für Neues und auch mal Risiken eingehen.
**Su Paar
1.119 Beiträge
Sie schreibt:
Mein persönlicher BDSM hat sich insofern entwickelt, als dass undefinierte Bedürfnisse und Sehnsüchte, die ich schon seit frühester Kindheit kenne, vor ca. 15 Jahren durch Geschichtenschreiben erstmals für mich habhaft und greifbar wurden.

Ich hatte immer das Gefühl, mit mir stimmt etwas nicht, doch als ich die ganzen Fantasien anderer gelesen habe, fühlte ich mich wie in einer 'Selbsthilfegruppe' (blödes Wort, stimmte für mich aber so), und begann selbst zu schreiben. Damals bekamen meine bislang undefinierten Sehnsüchte einen Begriff. BDSM.

Mein Mann und ich haben vorher schon gerne beim Sex miteinander gerauft und auch Fesselspielchen waren uns nicht neu, ohne dass wir die Begriffe Roughplay und Bondage kannten.

Auch wenn mein Mann meine Geschichten las, und dadurch meine heimlichen Fantasien kannte, brauchte es noch eine Weile, bis wir diese auch in die Realität holten.
Die ersten Schläge waren für ihn eine Überwindung, doch als er sah, wie sehr es mich erregte, fand er großen Gefallen daran.

Von da an probierten wir uns aus, zu zweit in den eigenen vier Wänden.
Da mein Mann durch meine Geschichten auch meine Sehnsucht nach fremder Haut, und insbesondere auf eine Frau kannte, meldete er uns hier im JoyClub an.
Nach kurzer Zeit fanden wir ein erfahrenes Pärchen, mit dem wir gemeinsame schöne Erfahrungen machen konnten, und die uns auf BDSM-/Fetisch-Partys mitnahmen.
Dort entdeckten wir den Reiz des öffentlichen Spiels, den wir ab und an sehr genießen - allein, aber auch gerne mit anderen.

Unser 'Werkzeugkoffer' ist übrigens gut gefüllt, da wir gerne abwechslungsreich spielen. Ich liebe den unterschiedlichen Schmerz der verschiedenen Schlaginstrumente, Klammern und Strom in einer Session, daher nutzen wir unser Equipment bei einer Session wie ein Buffet. Das ist unsere Art des Spiels.
******ra1 Frau
1.389 Beiträge
Zitat von *******der:
Zitat von ******ra1:
@*********_79H ist das mit dem Alter nicht bei allem so? Bei Kleidung merkt man, welche Schnitte, Materialien, Marken einem stehen. Bei Weinen hat man alles durch, Rebsorten, Anbaugebiete, Geschmack. Für mich ist der Inbegriff von Jugend oder dem Beschnuppern eines Gebietes, dass man alles probiert, um sich dann einzupendeln?

Was hingegen jung hält - geistig und körperlich -, ist die Neugier, und die kann man kultivieren und pflegen kann. Sich nicht einschiessen auf das immer Gleiche, sondern offen sein für Neues und auch mal Risiken eingehen.

Ja, absolut. Das bezieht sich jedoch nicht mehr auf das zügellose, maßlose, das ich da mit Jugendlichkeit verbinde. Das völlig diffuse Suchen nach … Halt? Orientierung?

Ich kann bei aller Verankerung neugierig sein und Dinge probieren. Ich werde es jedoch mit Bedacht tun. Mit der nötigen Ruhe „alles“ schon gesehen, keine Eile mehr zu haben. Ich muss nicht mehr auf Teufel komm raus alles durchboxen. Mein größter Hunger ist gestillt. Ich habe viel Leben eingeatmet und dennoch atme ich weiter. Ruhiger.

Weißt du, wie ich meine?
*******ave Frau
9.223 Beiträge
Naja, es ist wie bei allem im Leben. Man lernt etwas kennen, probiert aus, sammelt Erfahrungen und weiß irgendwann, was man möchte und mag. Alles was nicht (mehr) gefällt wird über Bord geworfen und man macht es sich in seinem Bereich bequem. Das ist normal und nichts schlechtes.
Was man aber bei aller Bequemlichkeit nicht vergessen darf, daß es niemals das Ende der Fahnenstange sein darf. Das Leben geht weiter, wir verändern uns, und wir dürfen uns nicht auf dem jetzigen Ist-Zustand ausruhen. Wie @*******der schreibt: immer neugierig bleiben und sich dadurch immer weiter entwickeln.
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