„Gibt es in dieser Beziehung nur Liebe mit Schmerz, oder Liebe durch Schmerz?
Das ist eine total schöne, interessante, tiefgründige, berührende Fragestellung. Danke dafür.
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Und sie ist nicht schnell und leicht zu beantworten, zumindest für mich. Tatsächlich denke ich schon länger darüber nach, inwiefern Liebe und Schmerz zusammenhängen.
Liebe durch Schmerz finde ich für mich eine treffende Formulierung oder auch Nähe durch Schmerz. In Schmerz und Leid (egal ob psychisch oder körperlich empfunden) bin ich nackt. Mein Kern wird sozusagen entblößt. Ich bin vollkommen offen, dabei aber auch sehr verletzlich. Nur er bekommt mich auf diese Weise zu sehen, es ist etwas ausschließlich zwischen ihm und mir. Für ihn will ich alles ertragen, was er mir auferlegt.
Ich empfinde es so, dass Schmerz und Leid mich noch fester an ihn binden. Wenn er mich so gesehen hat, mit all meinen Abgründen, für die ich mich teilweise schäme, und mich trotzdem oder auch gerade deshalb liebt, dann löst das ein unbeschreibliches Gefühl von Innigkeit und Zugehörigkeit in mir aus.
Und wenn ich weiß, dass er vorsichtig und behutsam mit diesen Abgründen umgeht, vor denen ich selbst manchmal Angst habe, dann verstärkt und vertieft das meine Liebe noch mehr.
Schmerz als reiner körperlicher Reiz erregt mich nicht, ich brauche diesen krassen Gegensatz aus Liebe, Nähe, Fürsorge auf der einen und Schmerz, Distanz, Kälte auf der anderen Seite.
Er hat die Macht, mich fühlen zu lassen wie sein geliebtes, beschütztes, geachtetes Liebchen oder wie ein beschämtes, wertloses, misshandeltes Nichts. Ganz wie er möchte.
(Das Mädchen)