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Elemente einer idealen Welt

das kenne ich. ich reagiere auch richtig aggressiv auf Wortwiederholungen und Modewörter. das nimmt der Sprache die vielen grandiosen Möglichkeiten, die sie hat

wenn nun so viele vieles ,,unfassbar" finden, sagt das beispielsweise mehr über deren Geist aus, dass der wohl nicht grad viel Fassungsvermögen hat. als ich das Wort nach langer Zeit mal von einem Kumpel gehört hatte, war ich glücklich über die Passung zu dem die Grenzen sprengenden Umstand, den der damit beschrieben hatte. was für eine Sprachgewalt! es aber daraufhin von vielerlei Leuten als Synonym für ,,sehr" zu hören, hat mich richtig verletzt und mir in der Seele wehgetan



einander zu verstehen, hätte allerdings schon etwas. jedoch schätze ich Interpretationsmöglichkeiten auch sehr und Sprachen lernen zu dürfen und Persönlichkeiten mit eigenen Idiolekten wahrzunehmen... die Medaille hat zwei Seiten
*******enig Mann
8.575 Beiträge
ich mach dann hier nach längerer Zeit
wieder mal weiter:

und stelle mal gleich die folgende Frage - kann man durch einen der Persönlichkeit nicht akkommodierenden Sprachgebrauch wirklich verletzt werden? Ich wage mal einfach zu behaupten, dass nein. Die Sprache ist etwas ganz Wunderbares und birgt wahrlich viele grandiose Möglichkeiten, aber nicht jede / jeder ist gleich geschickt im Umgang mit ihr, unsrer Sprache (und verdient deshalb auch eine gewisse Nachsicht). Das wiederum führt zu der recht zwingenden Annahme, dass ich früher oder später verletzt werde durch den Sprachgebrauch meiner lieben Mitmenschinnen und Mitmenschen. Wenn ich mich denn verletzen lassen möchte. Und an der Stelle würde ich gerne zum selbständigen Denken und der eigenen Nichtverletzung einladen.

"Du Arsch!" unkommentiert stehengelassen, kann sich unkontrolliert in mein armes Herz hinein fressen und mir tiefste Gefühle von Minderwertigkeit bescheren. Nur einmal kurz hinterfragt, etwa "wie meinst'n das?" lädt es hingegen zum sofortigen Dialog und der Vertiefung des Kontakts ein. Zum Beispiel, weil der Ausrufende dann die Möglichkeit zur Erklärung bekommt, wie z.B.: "du stehst auf meinem Fuß und tust mir weh damit" oder "stell dich nicht so ungeschickt an und komm in die Pötte" oder aber "ich sag zu jedem "du Arsch", also nimm es nicht persönlich" und der Angerufene das böse Wort nicht so persönlich nehmen muss, weil er es besser einsortieren kann.

Elemente einer besseren Welt, um wieder zurück zum Thema zu kommen wäre für mich also eine Diskussionskultur, wo es durchaus mal sehr drastisch und deutlich werden kann, ohne dabei aber ins Verletzende abzugleiten. Zum Ausspruch "du Arsch" gibt es also verschiedene Reaktionsmöglichkeiten:

1.) Pfui Kleiner, sowas sagt man aber nicht!
2.) selber Arsch!
3.) Ärschinnen und Ärsche aller Länder, vereinigt euch!
4.) knie nieder und sprich ein Gebet! (natürlich erst, nachdem man eine seine Waffe gezogen hat)
5.) Deine Aussage macht mich sehr betroffen, mir tut das auch weh.
6.) Gut dass du es erwähnst, mir lag ähnliches schon auf der Zunge nach deiner Leistung
7.) kannst du mir das bitte ins Alt-Phrygische übersetzen?
8.) und warum jetzt das?

Ihr dürft also als kleine Hausübung jetzt aussuchen, welche Reaktion konstruktiv, welche blöde und welche einfach nur gefährlich ist. Solange die Taschenatombombe noch nicht am Markt verfügbar ist, mit der man in bester Rambo Manier alles, was einem nicht in den Kram passt, wegbomben kann, werden wir uns mit unserem Gegenüber wohl oder übel auseinandersetzen müssen. Und da gibt es meiner Ansicht nach eben Varianten der Kommunikation mit größeren und solche mit schlechteren Erfolgsaussichten. Und unsere Welt wird automatisch in dem Moment besser, wo mehr Leute die Variante von Kommunikation mit größerer Erfolgsaussicht wählt. Da muss ich dann gar nix mehr zur Weltverbesserung beitragen, was übrigens ganz meinem zur Faulheit neigenden Charakter entspricht...;)
Auch wenn ich einherkomme, wie die alte Fas'nacht:

1) "Du Arsch" kann, je nach Aussprache, eine der zärtlichsten Verballiebkosungen überhaupt sein.

2) "Wer mich beleidigt, bestimme ich selbst." (Marina Freiin v. Ketteler)
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