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Unsere kinderfeindliche Gesellschaft ...

*****nja Frau
30.370 Beiträge
Themenersteller 
Unsere kinderfeindliche Gesellschaft ...
Warum ist unsere Gesellschaft so kinderfeindlich eingestellt ?

Ich hab so das Gefühl, als würde das von Jahr zu Jahr schlimmer und das Ausmaß an Kinderfeindlichkeit nimmt bei uns im Lande immer mehr zu, unsere Kinder werden verjagt, beschimpft, angefeindet und sogar wegen Lappalien Angezeigt.

Muss das denn wirklich sein ?

Jeder mal mal Kind, mal etwas lauter, frech und hatte auch mal Unfug angestellt, aber das scheinen wohl die meisten zu vergessen !

Und meistens sind dann auch noch die Mütter dran schuld, das Kind einfach Kind ist.
Nun gut die Kinder haben meist keine perfekte Manieren, aber dafür sind sie nun mal Kinder, sie schreien, kleckern und nerven nun auch mal, na und, das ist eben so !

Von vielen hört man der Spruch, Kindern sind unsere Zukunft, aber dies scheinen leere Floskeln zu sein!

Warum kann man nicht mehr Menschlichkeit und Verständnis zeigen für die Kinder ?

*beep* Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gesammelt ?

*beep* Wie habt Ihr reagiert, bzw. was habt Ihr dagegen unternommen ?
****nb Mann
68 Beiträge
Eher ein Generationskonflikt als kinderfeindlichkeit
Mir ist schon vor der Geburt meines ersten Kindes aufgefallen wie gross die Unterschiede in den Ansichten zur Kindererziehung zwischen den einzelnen Generationen ist. Hinzu kommt, dass wir in einer Gesellschaft leben, die sich noch nie so schnell weiter entwickelt hat (nicht zuletzt aufgrund der heutigen Kommunikationtechnologie) wie jemals zuvor.
Betrachtet man sich die heutigen Kinder bzw. Jungerwachsenen und im Gegesatz dazu diejenigen die über 40 sind, erkennt man schnell dass sich deren Erziehungen regelrecht beissen.
Während man früher den Kindern beigebracht hat, dass der Ältere generell Recht hat, und somit zu respektieren ist, bringen wir heuten unseren Kindern bei, alles zu hinterfragen ( und genau dass machen wir aus bildungstechnisch notwendigen Gründen!).
Wenn diese beiden Welten nun aufeinander treffen, erweckt das zwangsläufig beim jeweils anderen den Endruck von Missverständnis gegenüber der anderen Generation.
Im falschen Moment mag das dann für den Einen oder Anderen als Kinder-Feindlich aussehen. Aber so schlimm würde ich das jetzt nicht deklarieren. Da finde ich andere Probleme in der Gesellschaft weitaus verbesserungswürdiger.
**********rnity Paar
4.307 Beiträge
Wir...
...gehen in unserer Freizeit hin und wieder geocachen (Mischung aus Spiel, Sport und moderner Schatzsuche bzw. Schnitzeljagd per GPS, eine genauere Erklärung liefert das Internet).

Hier in der Gegend gab es ein Forum mit lokalen Cachern, die sich gern auch mal zum gemeinsamen cachen oder einem Stammtisch verabredet haben.
Zu einem gemeinsamen Grillen waren wir mal eingeladen, wurden aber gebeten, die Kinder zuhause zu lassen, weil manche der anwesenden Hunde nicht gut mit Kinder klarkommen. *oh2*

Für uns war klar: die sollen gern ihren Grillnachmittag mit den Hunden machen, sonst weitere Unternehmungen auch gern - aber ab sofort bitte alles ohne uns! *gr2*

Ja, insgesamt wird die Gesellschaft tatsächlich immer kinderfeindlicher... *snief*

Liebe Grüße,
Joanna & Lars!
*******na57 Frau
22.196 Beiträge
JOY-Angels Gruppen-Mod 
Ich finde, romanb hat da einen wichtigen Punkt erwähnt - und jetzt, wo ich selber älter werde und mein Kind aus dem Haus ist, da merke ich z.B., dass ich Lärm nicht mehr so einfach wegstecke wie früher.

Aber früher, also als ich Kind war, gab es Regeln, wie z.B. eine "Mittagsruhe", in der man beim Spielen einen Gang runter schaltete. So richtig eingesehen habe ich das auch nur, weil meine eigenen Eltern diese Ruhe im etwas hellhörigen Mietshaus auch einhielten bzw selber einen Mittagsschlaf machten. Verstehen tue ich es erst heute.

Rücksicht zu nehmen - das ist für mich aber auch eine zweiseitige Sache. Kleine Kinder können nicht stundenlang am Esstisch sitzen, während die Erwachsenen Politik diskutieren, also ertrage ich, dass sie drumherum spielen und herum laufen. Dafür bitte ich notfalls Schulkinder, einem gebrechlichen Menschen in der Bahn einen Platz frei zu machen, was sie dann auch tun und sich freuen, wenn man sie lobt.

Allgemein sind die Regeln des Zusammenlebens weniger verbindlich als früher, was dem Einzelnen mehr Freiheit gibt, aber auch die Orientierung schwerer machen kann. Und dann erlebe ich auch, dass Kinder immer Vorfahrt haben und wenig (sinnvolle) Grenzen gesetzt bekommen, weil den jungen Eltern auch ein überzeugendes Vorbild fehlt.

Und es gibt eben weniger Kinder im Straßenbild - und die Konflikte werden dann irgendwie bedeutungsvoller.

Was den Hund anging - als mein Sohn eine Zeit lang tierische Panik vor dem Hund von Freunden hatte, konnten wir sie nicht besuchen. Der Hund war harmlos, aber sein zahnbesetztes Maul genau in Kopfhöhe meines Kindes, der Kleine hatte dann Angst, egal, was man sagte. Andererseits war das Haus meiner Freunde das Revier des Hundes und sie wollten ihn da nicht vertreiben. Im Endeffekt verbrachte mein Sohn den Besuch auf meinem Schoß und wir gingen erst wieder hin, als er größer geworden und der Hund kleiner war als er.

Und allgemein habe ich den Eindruck, dass in einem Land, in dem "Ordnung" so eine Rolle spielt, die etwas anarchischen Kinder schon immer verdächtig waren ...*zwinker*
*****a42 Frau
13.643 Beiträge
JOY-Team 
unsere Kinder werden verjagt, beschimpft, angefeindet und sogar wegen Lappalien Angezeigt.

Ich habe davon zum Glück nichts erlebt.
Was hast du selbst davon erlebt? Bzw deine Kinder?
*****nja Frau
30.370 Beiträge
Themenersteller 
Ja, leider ... meine beiden Kinder und 10 weitere, wo keines älter als 11 Jahre alt, wurden, von der Polizei vorgeladen, wegen einem angeblichen Diebstahl.

Sie spielten im Wald und wollten sich ein Baumhaus bauen, weiter hinten ist eine Dachdecker Firma, dieses Grundstück ist hinten völlig offen und nicht abgesperrt zudem total vermüllt.
Sie haben sich dort alte Bretter genommen aus dem Müllhaufen, um zu bauen, sie wurden wohl dabei erwischt. Dann hatte die Frau xxx die Kinder unter Druck gesetzt, wenn sie Ihre Adresse nicht sagen, ruft sie die Polizei und diese würde sie alle einsperren.
In was für einem Land leben wir, wo man spielende Kinder anzeigt und das wegen einem angeblichen Sachschaden von knapp 100,- Euro ?


Zudem hab ich schon öfters die Polizei anrufen müssen, da die Kinder übelst beschimpft worden sind, von einer Alkoholkranken Frau, die hier in unserer Nähe wohnt.

Ich wohne hier in einer Siedlungsgesellschaft, wo es auch viele Kinder gibt und wenn diese sich zum spielen vor den Häusern treffen, ist es nunmal etwas lauter, was ich nicht weiter schlimm finde.
Aber benehmen sich Erwachsene total daneben, schreien laut und randalieren, da traut sich kaum einer, was zu sagen.
****nb Mann
68 Beiträge
Unschönes Erlebnis, aber nicht der deutsche Durchschnitt
Was du schilderst, ist in der Tat ein echt trauriges Beispiel für Intoleranz gegenüber Kindern ... spiegelt nun aber nicht unsere Gesellschaft wieder.
Und was die Siedlungsgesellschaft angeht ... ja das kenne ich zu gut.
Ist aber kein neues Phänomen.
Vor allem in schnell gewachsenen Siedlungen fehlt der gesellschaftliche Zusammenhalt ... der entsteht erst nach Jahrzenten durch Zusammengehörigkeitsgefühl ... und bis dahin fehlt vor allem dem in der Öffentlichkeit so kühl wirkendem Deutschen manchmal die Geduld und Nachsicht für ein anderes Individuum. Da hilft leider manchmal nicht einmal vernünftiges Reden.
Viele Deutsche kaufen sich von ihrem schwer erarbeitetem Geld ein Stück Land und oder Haus, und glauben dann, auf und um selbiges alles kontrollieren zu können oder müssen. Ein trauriger Irrtum der unter anderem zu Umkehrschluss der "kinderfeindlichkeit" führt.... dabei haben die meisten selbst Kinder gross gezogen ... und waren definitiv selbst mal welche *zwinker*
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