Das Problem ist: wenn es kein Tablett, kein Smartphone, keine Spiele gibt ... dann tun sie es woanders. Und mal ehrlich: alles was verboten ist, ist doch noch spannender.
Wie viele Kumpels hierher nur zum Wii-Spielen kamen ....
Es ist nun mal so: Dinge, die es früher nicht gab, sind Alltag geworden. Und die Kids wachsen damit auf. Und das beste was ich tun kann ist, mich darauf einzulassen und ihn zu begleiten. Wir haben viele Diskussionen über whatsapp und Chats. Spiele nicht mehr so, das war vor einem Jahr Thema, jetzt ist es nicht mehr so spannend sich ständig neue Spiele zu laden. Gespräch darüber, was man raus geben darf, wie das Internet so ist, was so gemeinhin ein Fake ist und warum Menschen so etwas überhaut tun. Das alles war auch im letzten Jahr ausführlich Thema in der Schule.
Aktuell sind whatsapp-Chats Thema. Ich weiß, whatsapp ist erst ab 16 - aber jeder hat es. Entweder ich mach das jetzt mit ihm, oder er ist einer der wenigen, die kein whatsapp haben und deshalb außen vor. Ich hab mich lange gegen ein Handy gewehrt, das whatsapp kann. Er hat sein Geld gespart und sich im Sommer eines gekauft. Die Verwandlung des Kindes war fast greifbar. Und zwar durchaus in eine positive Richtung. Wir sprechen jetzt z.B. darüber warum es blöd ist über whatsapp zu streiten ...
Zu den Spielen weiß er: ich untersage reine Ballerspiele, solche in denen es nur ums morden geht und sollte ich dahinter kommen, dass er sich solche lädt, dann ...
Und wir haben die Abmachung, dass er mit mir spricht, wenn er sich über Inhalte nicht sicher ist. Ich vertraue ihm. Punkt. Sein Vater findet, ich bin zu weich und zu naiv. Aber mir ist tatsächlich lieber Vertrauen und Gesprächsbereitschaft hoch zu halten. Ich halte meinen Einfluss damit für größer, als über Verbote und damit Geheimnisse ... Bisher funktioniert es gut.
OT zum Wandel ... Ich finde ja, dass generell in unsrer Gesellschaft der Wert der Rechtschreibung kontinuierlich zurück geht, seit wir auf Tasten schreiben. Ich merke es an mir selbst. Mein Leben lang sicher in Rechtschreibung und (in der schwäbischen) Grammatik, passieren mir so viele Fehler ... schreibe ich mit einem Stift nicht ein einziger ... Und es geht nicht nur mir so: lest euch mal Online-Beiträge von Welt online, Spiegel online, etc durch. Pro Artikel mindestens 3 Fehler. Vielleicht ist das aber tatsächlich der Lauf der Zeit, vielleicht interessiert in 20 Jahren korrekte Schreibweise wirklich niemanden mehr und sie wird abgeschafft wie "das Fräulein"