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Bescheuertheit und Intelligenz

Bescheuertheit und Intelligenz
Liebe Clubberer,

was mich mit zunehmender Lebenserfahrung immer mehr betrübt, ist die Fähigkeit, sich trotz Intelligenz und Bildung völlig irrational, verbohrt und destruktiv zu verhalten...gar völlig realitätsflüchtig zu werden oder zu bleiben.

Genaugenommen scheint mir eine höhere Intelligenz mit einem auch höheren Risiko für solche - für mich - eher negativen Verhaltensweisen einherzugehen.

Da "Bescheuertheit" auch und gerade unsere emotionalen und libidinösen Kampfzonen betrifft, halte ich eine Beschäftigung hiermit für durchaus fruchtbar.

Als Einstieg ins Thema mag der vorzügliche Text von Rainer Paris dienen:

http://www.eurozine.com/articles/2008-01-07-paris-de.html

Also: wieso sind wir oft so bescheuert? *zig*
******_bw Mann
137 Beiträge
ad : Warum sind wir so bescheuert?

Der Musil hat mal sinngemäß geschrieben: der
Unterschied zwischen einem Verrückten und einem
Normalen besteht wahrscheinlich darin, dass
der Normale alle Idiotieen gleichzeitig in sich
trägt, wohingegen der Verrückte eine CUL-tiviert
hat.
Bestehen m.E. hinsichtlich des Phänomens Bescheuertheit
viele Analogien.

*sonne*
Nachdem ich mehrere Text von diesem (anscheinend irgendwie wütenden) Professor gelesen habe, bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass es bescheuert ist, zuviel Zeit mit der Beschäftigung mit solch glühenden Pamphleten (wofür oder gegen eigentlich?) zu verbringen.
Meiner Meinung nach führt er sich selbst ad adsurdum - was wiederum in sein Konzept passen und er somit stringent wäre *lächel*.

Kiara
ähm...das ist eine interessante Antwort...aber nicht wirklich auf´s Thema abzielend?!

*mrgreen*
******_bw Mann
137 Beiträge
@kiara_2009
Habe den Textvorschlag von @******cht auf

http://www.eurozine.com/articles/2008-01-07-paris-de.html

gelesen und darauf aufbauen argumentiert. Hier direkt der
Text:


>> Bescheuertheit ist ein Syndrom, das es nicht nur sozusagen
naturwüchsig in Politik und Gesellschaft gibt, sondern das
mittlerweile "wissenschaftlich" ausgearbeitet wird, beispielsweise
als Gendertheorie. (Über das EU-Recht kehrt sie dann als
"Gender-Mainstreaming" zurück.) Der Bescheuerte leidet nicht
an seiner kognitiven Schmalspur, schließlich kämpft er
heldenhaft für die neue Ordnung; und da ihm Werte wie
"Emanzipation" und "Selbstverwirklichung" gegen jede
Manipulation gefeit scheinen, besitzt er ein notorisch gutes
Gewissen, worin ihn die Bescheuertheitsgemeinschaft bestärkt:
Wir müssen uns den Bescheuerten als glücklichen Menschen
vorstellen. <<


Wo genau siehst Du das "ad absurdum Führende" ???
Möchte ja nicht dumm sterben.
Ich glaube, der Text wird im vorliegenden Fall als das erlebt, was er sein soll...das provoziert...und erzeugt genau die Reaktion, von der Paris spricht...die Welt kann soooo schön sein!!

*walk*
*lach* ... Provokation bedeutet weitere Auseinandersetzung... Und ob er damit provozieren will? Was denn? Das Menschen selber denken sollen?

Der Bescheuerte leidet nicht
an seiner kognitiven Schmalspur, schließlich kämpft er
heldenhaft für die neue Ordnung; und da ihm Werte [...] gegen jede Manipulation gefeit scheinen( in seinem Fall: welche eigentlich??), besitzt er ein notorisch gutes
Gewissen, worin ihn die Bescheuertheitsgemeinschaft bestärkt:
Wir müssen uns den Bescheuerten als glücklichen Menschen
vorstellen. <<


Worin besteht der Unterschied zu Prof. Paris Agieren??
Nun, "Provokation" zielt zunächst einmal auf das Hervorrufen einer (meist nicht "einer" sondern "einer bestimmten") Reaktion des Provozierten ab...ob daraus eine Auseinandersetzung wird, steht auf einem anderen Blatt...auch wenn das das Ziel einer Provokation sein kann...

Das (in der Tat köstliche) Zitat von Paris belegt nun in meinen Augen in gar keiner Art und Weise, dass Paris selber in dem Fall "bescheuert" agiert!

Er thematisiert nur, dass ein Kennzeichen von "Bescheuertheit" die selbstreferentielle vermeintliche moralische Überlegenheit ist, die er, der Bescheuerte, aus der Polarisierung zwischen Bescheuerten und Abgewerteten bezieht...ein empirisch belegbarer Vorgang...die postmoderne Bezeichnung lautet "Gutmensch" und ist an allzu vielen Ecken anzutreffen...oft rudelweise...


*zwinker*
selbstreferentielle vermeintliche moralische Überlegenheit ist, die er, der Bescheuerte, aus der Polarisierung zwischen Bescheuerten und Abgewerteten bezieht

Und in welcher Position siehst du da den Schreiber der Zeilen??
er "be"schreibt....das Verhalten, dass er beschreibt, ist schliesslich an fast beliebig vielen Beispielen nachvollziehbar...
Das bestreite ich nicht! Nach meiner Auffassung eben auch an seinem *g*
...nun, ich muß zugegeben, ich schätze Paris...nicht nur in seinen Reflexionen über Bescheuertheit....sicher ist er auch irgendwie und irgendwo bescheuert...wer ist das nicht...wir unterscheiden uns da nur quantitativ, weniger qualitativ....aber in Sachen Bescheuertheit vermag ich bei ihm nun gerade keine Bescheuertheit zu erkennen... *zwinker*

Interessant ist, dass sich von Paris mehr Frauen als Männer provoziert fühlen...
******_bw Mann
137 Beiträge
Habe einen Versuch gemacht und in den Text von
Paris folgende Substantive/Adjektive eingesetzt:

Harmlosigkeit
Erotomanie
Liebe
Reichtum/reich
Armut/arm
Arglosigkeit

Der Text funktioniert praktisch mit alle Worten. Daraus
folgt, was im ersten Moment pfetzig klingt (das wollten
wir alle schon immer mal gesagt haben), trägt nicht,
sondern eignet sich allenphalls als Phrasendreschmaschine.
Die einzige Leistung von Paris besteht darin, dieses
Exemplar erfunden zu haben.

Eine bessere sprachlich bessere Auseinandersetzung mit dem
Thema findet sich bei H. v. Doderer in "die Merowinger",
wo er sich bewußt & ironisch über die geistige Bescheidenheit
und ihre Bekämpfung ausläßt ...


*sonne*
Interessant ist, dass sich von Paris mehr Frauen als Männer provoziert fühlen...

Hm, wer hat noch mal den Thread eröffnet??
Und woraus schließt du das? Hast du valide Daten darüber? *g*
ICH habe den Fred eröffnet...ein MANN...ich gestehe...stolz und frei und glücklich darüber, einer zu sein... *zwinker* ....worauf Du ja abzielst...nun ist Bescheuertheit natürlich nichts geschlechtsspezifisches....und der Text von Paris ist auch nur eine Anregung....

Wie Du vielleicht wissen wirst, gibts von Paris auch den brillianten Text "Doing gender", in dem er die einer Ideologisierung geschuldete Zerrüttung des Geschlechterverhältnisses thematisiert...eine Entwicklung, die mit "Bescheuertheit" in engem Zusammenhang steht....

http://www.uni-koblenz.de/~vladimir/breviary/paris.html

Was suggerierst Du mit Deinen Bemerkungen? (ich ahne es natürlich, aber fass Dir ein Herz....schrei es heraus!! *mrgreen* )
@dreilicht
"..die Fähigkeit, sich trotz Intelligenz und Bildung völlig irrational, verbohrt und destruktiv zu verhalten...gar völlig realitätsflüchtig zu werden oder zu bleiben."

ich hab mit spannung eure diskusion hier verfolgt bisher, frage mich aber seit deiner eröffnung des threads, wieso du überhaupt den zusamen hang zwischen bildung/intelligenz und verbort/destruktiv herstellst.
etwas zu HABEN (intellekt, bildung) bedeutet ja nicht zwingend , e auch zu NUTZEN.
und etwas zu KÖNNEN (reflexionsvermögen, argumentationsfähigkeit, zusammenhänge erkennen können, Rückschlüsse ziehen,...) bedeutet noch lang nicht etwas zu WOLLEN...
leider, muss man sagen, das stimmt schon, aber zu seinem glück bzw zu seinen fähigkeiten zwingen kann man eben niemanden.
insofern begegnen einem die von dir oben angesprochenen attribute in jeder bildungsschicht. und zwar m.E. in gleichem maße.
nur erwartet man s eben nicht in der bildungsschicht.
und das ist dnn eher die frage des eigenen anspruchs...
sm_ile_bw

"Der Text funktioniert praktisch mit alle Worten. Daraus
folgt, was im ersten Moment pfetzig klingt (das wollten
wir alle schon immer mal gesagt haben), trägt nicht,
sondern eignet sich allenphalls als Phrasendreschmaschine.
Die einzige Leistung von Paris besteht darin, dieses
Exemplar erfunden zu haben. "

Nun, entweder hast Du den Text nicht gelesen oder - verzeih - nicht verstanden....

nur mal als Beispiel:

Paris:

"Die Realitätskonstruktion der Bescheuertheit ist durch eine eigentümliche Verweisungsstruktur gekennzeichnet. Um sich als kompakte Ideologie etablieren zu können, braucht sie einen relativ kleinen, überschaubaren Satz allgemeiner Aussagen, die sich wechselseitig bedingen und definieren und deren universale Gültigkeit niemals bezweifelt werden darf.... .



Du:

"Die Realitätskonstruktion der HARMLOSIGKEIT ist durch eine eigentümliche Verweisungsstruktur gekennzeichnet. Um sich als kompakte Ideologie etablieren zu können, braucht sie einen relativ kleinen, überschaubaren Satz allgemeiner Aussagen, die sich wechselseitig bedingen und definieren und deren universale Gültigkeit niemals bezweifelt werden darf. ... "

öhm...

*floet*
kleineshexle


Ich glaube, dass Bescheuertheit nicht Folge von fehlender Intelligenz"anwendung" ist, sondern durch Intelligenz geradezu produziert werden kann...

*zwinker*
******_bw Mann
137 Beiträge
@dreilicht
Ich habs hier mal mit Misathrop probiert. Klappt doch
ganz gut:


Das Misanthrope ist ein Syndrom, das es nicht nur sozusagen
naturwüchsig in Politik und Gesellschaft gibt, sondern das
mittlerweile "wissenschaftlich" ausgearbeitet wird, beispielsweise
als Gendertheorie. (Über das EU-Recht kehrt sie dann als
"Gender-Mainstreaming" zurück.) Der Misanthrop leidet nicht
an seiner kognitiven Schmalspur, schließlich kämpft er
heldenhaft für die neue Ordnung; und da ihm Werte wie
"Emanzipation" und "Selbstverwirklichung" gegen jede
Manipulation gefeit scheinen, besitzt er ein notorisch gutes
Gewissen, worin ihn die Misanthropengemeinschaft bestärkt:
Wir müssen uns den Misanthropen als glücklichen Menschen
vorstellen.


*sonne*
Mal ganz ehrlich: der Artikel über das Gender-Thema und "brillant" kann ich einfach für mich in keinen kausalen Zusammenhang bringen - ich geb mich hiermit bei unserem "verbalen Schlagabtausch" geschlagen! Du hast gewonnen - darauf kann ich nicht mehr wechseln *g*

LG, Kiara
@smile etc.
Und das Schöne ist - für alle, die Prof.Paris verehren:

"Misanthropie allein ist keine psychische Störung [...]" (Quelle: Wikipedia)

*g*
kiara_2009

Misandrie schon!

*zig* *party*
Herrlich...
*haumichwech* *freu* *freu2*

Wie schön, wenn endlich mal jemand ausbricht aus diesen vertrackten Denkschablonen und diesem selbst verordneten Maulkorb der political correctness!
Wir sind ja oft schon regelrecht realitätsblind vor lauter Bescheuertheit!
Ach Leute...
ein BISSCHEN mehr Sinn für Humor... ein BISSCHEN mehr Nicht-Alles-So-Verkniffen-Nehmen...ein BISSCHEN mehr Abgeklärtheit (nicht zu verwechseln mit Resignation!!) ... ein ganz kleines bisschen mehr den liebenden Blick - zumindest im näheren persönlichen Umfeld...da wäre schon viel mit gewonnen.

Aber so lange wir stillschweigend zusehen, wenn sich mal wieder ein Komma den Frack anzieht, ohne den oder die Betreffende mal tüchtig auszulachen - so lange wird sich nicht viel ändern.

Ansonsten empfehle ich allen Beteiligten und auch nicht-Beteiligten an dieser Stelle noch einmal den Schluss von Hermann Hesses "Steppenwolf" ...
:-)
Bescheuertheit, welch schönes Wort *rotfl* aber bitte mit Sahne *eis*

Gruß, Gruß aus Ac

Gruß

*wein* hick
**********tlich Mann
236 Beiträge
Naja,

also irgendwie vermag ich diese Diskussion nicht zu verstehen. Wenn ich das recht verstehe, geht es jedoch darum, dass mit einem gewissen Maß an Intelligenz immer - beziehungsweise häufig - einige Merkwürdigkeiten einhergehen.

Dazu gehören das Maß einer Verbohrtheit, an Spleenigkeit und Verrücktheit. Man könnte fast sagen, dass sich intelligente Menschen häufig selbst im Weg stehen. Aber ist das denn wirklich so?

Wie bei allen Phänomenen des Alltags, ist dies doch auch eine Frage der Perspektive. Was hier als bescheuert bezeichnet wird, könnte man doch auch als Charakterzug beschreiben. Vielleicht fällt uns dies auch nur auf, weil wir unbewusst mit klarem und logischem Verhalten gleichsetzen. Aber hieße das nicht, dass man mit steigener Intelligenz automatisch uniformer wird? Dann müsste jeder halbwegs intelligente Mensch, ein nahezu problemfreies Leben führen. Das wäre für mich eine erschreckende Vorstellung.

Sicher habe auch ich bereits bemerkt, dass intelligente Menschen häufig in persönlichen Dingen nahezu unbeholfen wirken, desorientiert, verbohrt. Aber ich glaube, dass weniger "intelligente" Menschen nicht minder komplex-wenn nicht sogar noch komplizierter-als überdurchschnittlich begabte Menschen sind. Der einzige Unterschied mag er sein, dass sich einfacher Menschen nicht derart abgedrehte Fragen stellen. Allerdings möchte ich mir diese abgedrehten Fragen stellen.

Die Welt wäre halt nur halb so nett, wenn nicht jeder einen Vogel hät´!
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