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Kritik an euren Eigenschaften? - Die persönliche Wahrnehmung23
Da ja das Thema der positiven Eigenschaften scheinbar gut ankommt…
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Wem nützt die Globalisierung?

Wem nützt die Globalisierung?
Das, was man gemeinhin „Globalisierung“ nennt, hat zwei konkrete Auswirkungen:

Der Gewinn aus Kapital und unternehmerischer Tätigkeit steigt, die (Real)löhne der abhängig Beschäftigten sinken.

Beides gehört zusammen, denn wenn der Unternehmensgewinn steigen soll, müssen entweder bei gleich bleibendem (Nominal)lohn die Preise steigen oder die Löhne sinken und beides geht zu Lasten des Reallohns.

Wenn diese Entwicklung von Menschen gemacht ist, kann man fragen, wer am meisten davon profitiert, wer das größte Interesse davon hat.

Die Globalisierung nützt dem Kapital und nützt also dem am meisten, der das meiste Kapital hat. Die größten Kapitalakkumulationen dieser Welt aber befinden sich in den USA.

Anders als bei uns ist die Altersversorgung in den USA bekanntlich so organisiert, daß jeder Arbeitnehmer im Laufe seines Lebens ein Grundkapital anspart, von dessen Zinsen er im Alter lebt. Während des 50er, 60er, 70er und 80er Jahre, als die Löhne noch ein angemessenes Niveau hatten, wurde in den US ein gewaltiges Kapital angespart.

Man stelle sich vor: Im wirtschaftlich stärksten Land der Welt wurde jahrzehntelang in einem Ausmaß gespart, das jede bundesrepublikanische Sparquote sprengt. Und das durchaus nicht nur für die Rente. Bekanntlich läuft die gesamte Gesundheitsversorgung in den USA privat, also über private Versicherungsunternehmen, von dem Bildungssparen für die Studiengebühren ganz zu schweigen.

Dieses fast schon surreale Kapital wird von großen Fonds verwaltet. Es braucht Zins, viel Zins, viel mehr Zins als ihn die Volkswirtschaft der USA auch tatsächlich erwirtschaften kann und so geht dieses Kapital, verwaltet von Fondsmanagern, hinaus in die ganze Welt und sucht Anlagemöglichkeiten.

Vor und während des Irak-Kriegs ging die Kritik einseitig gegen die Öl-Interessen der USA. Das war natürlich ein Kriegsgrund. Aber nicht zu vergessen ist, daß das US-Kapital dringend ganze Volkswirtschaften benötigt, um den geforderten Zins produzieren zu können. Er fällt ja nicht vom Himmel.

Die Vertreter dieses Kapitals – in erster Linie Bänker und Fondsmanager - haben ein HANDFESTES Interesse daran,

A) daß sie in jedem Land der Welt so leicht wie möglich „investieren“ können.

B) daß die Investition möglichst viel Gewinn abwirft.

Sie sind die kleine, feine, einflußreiche pressure-group hinter der Globalisierung. Sie bilden keine Verschwörung, den wo ihr Interesse liegt, darüber müssen sie sich nicht verständigen, das liegt auf der Hand: Löhne drücken! Unternehmensgewinne rauf! Weltweiter Freihandel aller Güter!

In Europa treten sie bei jedem größeren Börsengang als „institutionelle Anleger“ in Erscheinung, sie werden in Form sog. Hedge-Fonds aktiv und treiben einen Handel mit Unternehmen, bei dem die Belegschaft immer das Nachsehen hat.

Ihr Einfluß auf die Politik geht so weit, daß er eine Gefahr für die Demokratie darstellt.

Diese Zusammenhänge müssen klar benannt werden. Gelegentlich liest man mal etwas davon in den Zeitungen, aber es steht nicht im Fokus des Interesses.

Darauf hinzuweisen ist jedenfalls produktiver als zum hundertsten Mal über die Gier der Manager zu schimpfen. Die Manager haben überhaupt keine andere Wahl als nach Maximalrendite zu streben, denn das Kapital, das hinter ihnen steht und Zins will, ist gewaltig.
****3m Mann
1.574 Beiträge
Zwar
verstehe ich nicht so ganz, warum solche Themen immer wieder kommen, aber gut. Nur ein paar kurze Bemerkungen:

• Was die Globalisierung damit zu tun hat, dass die Gewinne steigen, verstehe ich nicht: Globalisierung heißt höherer Wettbewerbsdruck. Und je stärker der Wettbewerb, desto stärker sinken im Normalfall die Gewinne. Warum also explizit die "Globalisierung" mit steigenden Gewinnen zu tun hat, bleibt unklar.

• Steigende Gewinne müssen nicht durch niedrigere Löhne bedingt sein, sie können auch Folge von Fortschritt (Produktivitätssteigerung, ...) oder niedrigeren Rohstoffkosten sein.

• Abschließend noch der Hinweis, dass die "böse" Globalisierung keine Erfindung der Neuzeit noch der USA sind: Sie wurde als Handel über den ganzen Globus hinweg von europäischen Seefahrernationen erfunden. Lediglich die Geschwindigkeit, mit der sich heute Märkte erreichen lassen hat sich in den vergangenen Jahren erhöht, der Prozess als solcher ist aber der gleiche. Und zwar einer, der bisher weit mehr positives gebracht hat, als negatives, finde ich. (was nicht heißt, dass es nicht auch negative Folgen gab und gibt, die dringend bekämpft werden müssen.)

• Fonds mit gewaltigen Kapitalmengen gibt es längst nicht mehr nur in den USA, sondern auch in Saudi-Arabien, China, Belgien, Norwegen, Großbritannien, ... Nicht immer sind nur die Amerikaner die Gefährlichen.

LG hoch3m

PS: Um die Frage des TE zu beantworten: Die Globalisierung nützt bisher v.a. Deutschland, sind wir als jahrzehntelanger Exportweltmeister doch die Hauptnutznießer des Welthandels!
***ty Mann
16 Beiträge
Man kann nicht einfach sagen: "Globalisierung nein danke", es gibt sie einfach. Oder wir müssten wieder anfangen Mauern zu bauen....

Wir tun immer so als wäre Globalisierung nur was für die großen Konzerne und würde nichts für uns kleinen Bürger bringen...

Ohne Globalisierung könnte sich der normale Bürger kein

-Auto
-Computer
-Mixer
-Handy
-Tv
und viele andere Güter leisten die wir als ganz selbstverständlich erachten...

Wie wir mit der Globalisierung umgehen, was wir aus den sich dadraus ergebenen Konzequenzen machen, ist ein anderes Thema.
Aber einfach nur zu sagen "Die Globalisierung ist böse" ist zu einfach. Unsere Welt ist nun mal vernetzt, das ist nichts aus dem man aussteigen kann. Aber macht sich immer gut als Slogen auf den Bannern diverser extemen linken und rechten Parteien...
*******nus Mann
431 Beiträge
!?
Das Thema hört sich zwar ganz akademisch - meinetwegen auch "voll-akademisch" - an, aber es ist ein politisches Thema, das - und so ist mein Verständnis in vielen Gruppen - nicht hierher gehört !

Diskutiere dies doch mit Deinen "Genossen" ..... !
*******_man Mann
53 Beiträge
Lohnunterschiede werden genutzt
Die Globalisierung bringt aber auch den Menschen in Ländern mit hohen Löhnen kräftige Vorteile.

Wir können uns in Deutschland (alle Einwohner) jede Menge Elektronik leisten, weil diese in Fernost für billiges Geld hergestellt wird. Habe vor zwei Jahren für eine Weile in einer chinesischen Firma gearbeitet. Unsere Leute in der Produktion verdienten im Schnitt unter 1 Euro pro Stunde (incl. Sozialkosten). Bei uns in D muss man für die gleiche Tätigkeit etwa 25 Euro rechnen.

Somit kann man also einfache Teile wirklich billigst für den Weltmarkt herstellen. Mit billigen Transporten, die z.B. den Umweltverbrauch nicht bewerten, kommen diese Waren dann zu uns.
Weniger qualifizierte Leute in Hochlohnländern wie z.B. in D sind allerdings auch ein Stück weit Verlierer bei diesem Spiel. Sie sind ständig dem Risiko ausgesetzt, dass ihre Arbeit in Niedriglohnländer (LCCs) verlagert wird.

Die Sache mit dem weltweit zirkulierenden Kapital verstärkt diese Dynamik noch. Eine Fabrik in einem LCC wirft tendenziell höhere Renditen ab als z.B. eine in D. Daher wandert das Kapital bevorzugt in LCCs und mit ihm die Arbeit (häufig für weniger Qualifizierte).

Große Gewinner der Globalisierung sind natürlich auch noch die Transportunternehmen. Man muss sich das wirklich mal vorstellen: Granit aus China wird massenweise in deutschen Fussgängerzonen verlegt, während die Berarbeiter im Bayerischen Wald arbeitslos werden. Der Trasport von diesen Steinen ist billig, da sie teilweise eine willkommene Beschwerung der Schiffe darstellen, die mit Teddybären und anderem Spielzeug häufig überwiegend Luft transportieren. Auf dem Rückweg geht dann Holz nach China, da die Schiffe ja sonst evtl. leer fahren müssten.

Ich stimme agathodaemon zu, dass man nicht nur über die Manager schimpfen sollte, denn wer diese "Spielchen" nicht mitmacht fliegt aus dem System. Lange Zeit waren die "Mitspieler" somit auch Gewinner der Globalisierung.
Allerdings haben die Banker schon fast jede Vorsicht vermissen lassen, denn dass der amerikanische Markt irgenwann kollabieren musste, konnte man schon vor vielen Jahren sehen. Aber das ist ja nicht Thema der Diskussion....
@hoch3m, @albertinus
@*******nus:

Ich kenne keine "Genossen"!

@****3m:


"Was die Globalisierung damit zu tun hat, dass die Gewinne steigen, verstehe ich nicht:"

Was ich mit Globalisierung meine, beginnt in den 90ern und läßt sich u.a. beschreiben als der Umstand, daß Teil der Wirtschaft, vor allem der Finanzwirtschaft, auf internationaler Ebene organisiert sind, während die Staaten dieser Welt noch auf nationaler Ebene organisiert sind.

Dieser Vorsprung in der Organisationshierarchie wird genutzt, um die Forderungen gegen das Kapital, die auf (national)staatlicher Ebene erhoben werden, klein zu halten: Steuerdumping, Drücken der Löhne, das alles durchgedrückt mit der Drohnung, andernfalls ins Ausland zu gehen.

Damit dürfte klar sein, weshalb "die "Globalisierung" mit steigenden Gewinnen zu tun hat".

Konkurrenz findet dank internationaler Kartelle kaum noch statt und wenn sie auch stattfindet, so hat sich doch das allgemeine Gewinnniveau erhöht.

Davon kann sich jeder Überzeugen, der die Bilanzen der Großkonzerne aus den 80ern mit den Bilanzen von heute vergleicht.

"Steigende Gewinne müssen nicht durch niedrigere Löhne bedingt sein, sie können auch Folge von Fortschritt (Produktivitätssteigerung, ...) oder niedrigeren Rohstoffkosten sein."

Möglicherweise. Doch das ändert nichts daran, daß die Löhne in den letzten 20 Jahren auf breiter Front gedrückt wurden.

"Sie wurde als Handel über den ganzen Globus hinweg von europäischen Seefahrernationen erfunden."

Es gab schon zur Zeit der sumerischen Kultur Handel mit Ägypten beispielsweise. Das meine ich nicht.

"Lediglich die Geschwindigkeit, mit der sich heute Märkte erreichen lassen hat sich in den vergangenen Jahren erhöht, der Prozess als solcher ist aber der gleiche."

Da bin ich, wie man Anfang dieser Antwort dargelegt, eben ganz anderer Auffassung.

"Fonds mit gewaltigen Kapitalmengen gibt es längst nicht mehr nur in den USA, sondern auch in Saudi-Arabien, China, Belgien, Norwegen, Großbritannien, ... Nicht immer sind nur die Amerikaner die Gefährlichen."

Es stimmt natürlich, daß nicht ein Land oder eine Schicht hinter der Entwicklung steht. Aber der größte Druck wird von denen ausgeübt, die das größte Interesse haben. Und die Finanzplätze New York und London sind erfahrungsgemäß besonders aggressiv.
geld her
freunde der nacht,
das thema gehört wirklich nicht hierher, ABER, es ist so brisant und es wird SOVIEL seltsames halbwissen verbeitet, dass ich inzwischen der meinung bin, dass es ÜBERALL diskutiert werden muss,vorab: ich selbst verfüge auch nur über beschränktes wissen, vielleicht aber kann ich dem einen oder anderen ANDERE ideen zu den bestehenden geben,
also,
agathodaemon hat leider recht, die globalisirung hilft dem sog. kapital ungehindert mit wachstums-und ertragsstrategien den eigenen ertrag zu erwirtschaften ohne auf die weichen faktoren zu achten, also auf menschen und umwelt,
leider sind wir durch erziehung und schulbildung komplett von diesen extrem wichtigen themen wie wirtschaft und kapital ferngehalten,
daher empfehle ich vorab jedem sich mal mit einer extrem anderen auffassung von geld und geldfluss zu befassen, themen nachschlagen wie
blechpfennig-dickpfennig,
fugger,
geldtheorie nach mario gsell
ulmer wära,
ersatzgeld in wörgl,
verfallsumlaufgeld,
erst wenn man erfahren hat wie EXTREM anders geldfluss funktionieren kann, im falle der gotik vierhundert, in ägypten viertausend jahre, dann begreift man schlagartig, wie EXTREM zerstörerisch das jetzige kapitalsystem ist und kann sich mit modellen befassen, die hier womöglich eine änderung ohne blutvergiessen und hungersnöte bewirken können...
und so nebenbei, der allerexakteste kalender, die exakteste zeitrechnung ist der mayakalender, deren zeitabschnitte funktionieren leider sehr, sehr gut, leider deswegen, weil der nächste abschnitt beginnt am 21.12.2012, das ist eigentlich sehr schön, dass wir in einer zeit leben wo wir sowas erleben dürfen, die schlechte nachricht: unser bis dahin bekanntes gesellschafts/wirtschafts/lebensmodell geht zu ende, bzw wird gewaltig umgebaut...
mit fröhlichen grüssen
blumen auf Euren weg
berg+tal
Antwort
Liebe Leut,

auch bei akademischer Betrachtungsweise - reden wie von Ethik, Moral oder Schuld?

So wie es ist, ist es ok ... die Menscheit wird es sicherlich überleben ... und Geld kann man, ganz unakademisch, nicht fressen.

Ein Betroffener ....

male part of sexiness
@berg und tal
Erstmal zu Frage, ob meine Frage "Wem nützt die Globalisierung?" ins Akademiker-Forum gehört:

Welche Fragen gehören denn ins Akademiker-Forum?

Fragen, die sich ausschließlich mit Eigenart und Verhalten von "Akademikern" befassen und dann auch noch ausschließlich von Akademikern diskutiert werden?

Das wäre eine peinliche Statusvergewisserung, an der ich mich nicht beteiligen wollte...

Nein! Dieses Forum zeichnet sich schlicht dadurch aus, daß seine Mitglieder über einen Hochschulabschluß verfügen. Das nährt die Hoffnung, Themen könnten hier etwas fundierter als anderswo diskutiert werden.

Und nun zum Einwand von berg und tal:

Die Argumente der Zinskritiker (Gesell, Prof. Senf u.a.) sind meines Erachtens wichtige Denkanstöße. Sie machen auf "blinde Flecken der Ökonomie" aufmerksam.
Sie zeigen, daß unser Wirtschaftssystem auf einem Fehler beruht, die nicht einmal von Marx richtig gesehen wurde: Das exponentielle Wachstum der Geldmenge und Bedingungen einer Zinswirtschaft.

Ob allerdings das Probleme mit der Abschaffung des Zinses gelöst ist?
Zins bringt schließlich auch Dynamik und die islamische Welt, in der über Jahrhunderte zinloses Wirtschaften praktiziert wurde, ist - vielleicht deshalb? - etwas zurückgeblieben.
Kurz und gut: Ich finde den Ansatz interessant, doch etwas utopisch und würde mich vorerst damit begnügen den Finanzsektor zu 100 Prozent unter Kontrolle des Staates zu bringen.
@********emon

... womit Du klar für eine Weltregierung eintrittst. Oder? *zwinker*
Das hätte man zumindest vor einigen Jahren auch noch als utopisch bezeichnet...
@Nicky
"... womit Du klar für eine Weltregierung eintrittst. Oder?
Das hätte man zumindest vor einigen Jahren auch noch als utopisch bezeichnet..."

Rein THEORETISCH wäre das Problem in der Tat auch dadurch zu lösen, daß sich die Politik international organsiert. Wohin sollen Arbeitsplätze verlagert werden, wenn es einen Weltstaat und eine Weltgewerkschaft gibt?

Teile der Linken machen daraus ein Argument für internationale Zusammenschlüsse von Staaten.

Aus einer Fülle von Gründen scheint mir das jedoch sehr bestenfalls sehr utopisch. Meistens ist es wohl nur eine Nebelkerze. Die Wirtschaft die nationale Ebene zurückzuführen ist jedenfalls um einiges einfacher, als die Politik zu internationalisieren.
****_lp Mann
48 Beiträge
Denkt dran, heute ist Weltfrauentag. *ggg* *ggg* *ggg*
nicht nur zins..
es geht nicht nur um zins oder weltregierung, es geht darum eine daseinsform für den normalmenschen zu schaffen, die es ihm ermöglicht im rahmen seiner normalen egoismen erhaltend und nicht verbrauchend zu leben und das ganze weltweit..was bedeutet, dass es möglich sein muss in seiner kleinen region zu leben und zu arbeiten und trotzdem an einem sinnvollen globalen system angeschlossen zu sein, (( die übergeordneten, gut durchdachten system scheitern alle an der fremdheit der beteiligten, meine erfahrung aus meiner bauleiterzeit:
der beste, durchdachteste plan, mit allen querverweisen, details, beschriftungen, massketten....konnte nicht umgesetzt werden, wenn er nicht von mensch zu mensch erklärt wurde, genauso funktionieren die grossen globalen dinge dann am besten, wenn sie zwischen menschen ausgehandelt werden die sich persönlich kennen und das am besten visávis...oder warum treffen sich politiker alle naslang?...))
das beste system dafür ist die trennung des kapitals in "fliessgeld", also verfallsumlaufgeld und in "festgeld" gold, aktien, beteiligungen, immobilien, kuherde, traktor....hier, da hat agathodaemon komplett recht gilt: ZINS HER, der sog. rückstand der arabischen welt, ist aber nicht ALLEIN auf fehlende zinswirtschaft zurückzuführen, eine grobe verallgemeinerung, die mich leise mit den zähnen knirschen lässt, wie immer, sondern auf jahrtausende wirkende machismen,dh. MÄNNER bleiben beim schwanzvergleich stecken, statt vernünftig zusammenzuarbeiten, wirklich grosse, mächtige menschen sind mild, grosszügig und gnädig und errichten weltreiche in denen frieden ist, davon findet man in der geschichte spuren, die anderen bilden armeen oder grosskonzerne und greifen an und zerstören, deren "reiche" zerbrechen nach der letzten verlorenen schlacht, die geschichtsbücher sind voll davon,
zurück zum zins und dem verfallsumlaufgeld: in der gotik wurden ALLE bedeutenden kathedralen und profanbauwerke errichtet, die wir heute noch bewundern, OHNE ZINSWIRTSCHAFT!, dort haben gemeinden mit fünftausend einwohnern begonnen bauwerke für mehr als doppelt soviel einwohner zu errichten, von den die gründern wussten, dass sie mehr als die fundamentierung nicht erleben würden,
in diesen vierhundert jahren wurde europa gebaut, KEIN MENSCH heutzutage weiss noch, das man damals mit einem wortschatz von etwa fünfhundert worten von dänemark bis gibraltar unterwegs sein konnte,
einer meiner berufe ist in dieser zeit entstanden,um baumeister zu werden musste man drei jahre maurer lernen, zwei jahre geselle sein (auf wanderschaft!), musste seine meisterprüfung ablegen drei jahre als meister unterwegs sein und das GLEICHE nochmal als zimmermann, bis man dann beide meisterbriefe hatte, war man ca. 40 jahre alte und hatte in europa bereits etwa 15 jahre wanderschaft auf dem buckel, und das im bereich gotik, also 1050 bis 1450 nc,!!!das wäre heute so nicht möglich und wir schimpfen uns modern...
fröhliche blumen auf Euren weg
berg+tal
Wem nützt die Globalisierung?

Globalisierung ist das virtuelle Wirken der Geldströme, das das Bruttosozialprodukt der Welt um ein Vielfaches übersteigt, jenseits aller Grenzen, aller Gesetze, aller Staatlichkeit, aller Menschen.

Es nutzt uns allen, denn all zu gern haben wir die Maßgabe, "Wachstum muss sein" und "Geiz ist geil" übernommen und als maßgeblichen Faktor in unser Denken integriert. Vergessen haben wir nur, dass wir uns auf einem begrenzten Planeten befinden, der die ökonomische Annahme ad absurdum führt. Selbst wenn die virtuelle Welt grenzenlos und unendlich erscheint ist so doch nur unbegrenzt und nicht unendlich. Ökonomisches Denken widerspricht der Menschlichkeit und untergräbt unser Verständnis für Gerechtigkeit und die Menschenrechte.

Hier ist die Politik gefragt, die sich in ihrer Untätigkeit mit ökonomischen Argumenten entschuldigt dafür, dass die Demokratie dem Wirtschaftsliberalismus längst zum Opfer gefallen ist. Ebenso ist ein jeder von uns Profiteur und Opfer der Globalisierung.

Wir werden uns entscheiden müssen, die Wirtschaft an die politische Leine zu legen, um zu verhindern, dass Wirtschaftsliberalismus zum Leviathan der Moderne wird und wir als Menschen scheitern, wie einst Hobbes mit seiner Staatstheorie, der die Menschen vom Naturzustand erlösen wollte und das Gewaltmonopol in die Hände eines Herrschers legte, der selbst vor dem Leben seiner Beherrschten nicht zurückzuschrecken brauchte und somit auf direktem Wege der Naturzustand vorzuziehen ist.

Die Weichen sind längst gestellt und jede Krise bietet neue Gelegenheiten. Der Mensch hat Würde und keinen Preis, daran sollten wir uns erinnern, auch wenn die Wirtschaft uns andere Aussagen abringt.

Female part of sexiness
hallo du da, direkt über mir:-)
hab mit interesse deine ausführungen gelesen.
nun stimme ich dir im großen und ganzen ja auch zu.
aber wie ruft man eine "weltregierung" ins leben? wir haben doch jetzt schon in der EU das problem, dass diese gar nicht hinreichend demokratisch legitimiert ist.
sinnvoller als ausschau nach einer weltregierung zu halten, dürfte wohl sei, den globus mit einem engen kommunikationsnetz zu umspannen von staaten, die verträge abschließen.
der rest ist, fürchte ich, träumerei
lg, audacity (vielleicht ist nomen ja omen!)
****_lp Mann
48 Beiträge
Eine Weltregierung wird nicht funktionieren. Woher soll sie die Macht nehmen, ihre Entschedungen mit EIGENEN Mitteln durchzusetzen?
@sexiness
Ich kann allem, was du sagst, zustimmen, bis auf die beiden folgenden Aussagen:

"Es nutzt uns allen, denn all zu gern haben wir die Maßgabe, "Wachstum muss sein" und "Geiz ist geil" übernommen und als maßgeblichen Faktor in unser Denken integriert."

"Ebenso ist ein jeder von uns Profiteur und Opfer der Globalisierung."

Dieses mit einem Augenzwinkern vorgetragene "Ja, ja die Globalisierung ist böse, aber wir hier in der westlichen Welt profitieren", das ist die vielleicht schädlichste Nebelkerze, die von den mainstream-Medien installiert wurde.

Von der Globalisierung profitiert nur eine ganz dünne Schicht Besitzender. Sie gehören keiner bestimmten Gruppe an und keiner Nation. Sie haben keine Religion und ihr einziger Gott ist der Mammon.

Aber 99,9 Prozent der Weltbevölkerung haben davon nichts zu hoffen.

Der Opelarbeiter, der demnächst ein "hohes Lohnopfer" bringen darf, weil seine Steuergelder, die den Banken schon in den Rachen geworfen wurden, nicht ausreichen, gehört ebensowenig zu den Profiteuren wie die Näherin in Kambodscha...
@agathodaemon
"Ich kann allem, was du sagst, zustimmen, bis auf die beiden folgenden Aussagen:

"Es nutzt uns allen, denn all zu gern haben wir die Maßgabe, "Wachstum muss sein" und "Geiz ist geil" übernommen und als maßgeblichen Faktor in unser Denken integriert."

"Ebenso ist ein jeder von uns Profiteur und Opfer der Globalisierung."

Dieses mit einem Augenzwinkern vorgetragene "Ja, ja die Globalisierung ist böse, aber wir hier in der westlichen Welt profitieren", das ist die vielleicht schädlichste Nebelkerze, die von den mainstream-Medien installiert wurde.

Von der Globalisierung profitiert nur eine ganz dünne Schicht Besitzender. Sie gehören keiner bestimmten Gruppe an und keiner Nation. Sie haben keine Religion und ihr einziger Gott ist der Mammon.

Aber 99,9 Prozent der Weltbevölkerung haben davon nichts zu hoffen.

Der Opelarbeiter, der demnächst ein "hohes Lohnopfer" bringen darf, weil seine Steuergelder, die den Banken schon in den Rachen geworfen wurden, nicht ausreichen, gehört ebensowenig zu den Profiteuren wie die Näherin in Kambodscha..."

Vielen Dank für die Resonanz und deinen Kommentar. Mainstream trifft es schon genau, doch ist dies ein integrierter Volksglaube geworden. Jeder, der sein Schnäppchen macht ist froh, dass in Kambodscha produziert wird, weils doch so billig ist. Wir profitieren in dem Sinne, dass wir Geld sparen, das hier bei der Produktion im Inland viel teurer hergestellt werden müsste und wir sind Opfer, weil die Arbeitsplätze günstig in Kambodscha installiert wurden.

Die Näherin in Kambodscha ist auch glücklich, die schuftet sich zwar fast zu Tode, um sich am Leben zu erhalten, doch ohne diesen Job wäre sie vielleicht auch schon tot. Damit profitiert auch sie davon, dass in ihrem Land hergestellt wird.

Woran machst du Profit nun eigentlich fest?

Die Opelarbeiter bringen doch aus Angst um ihren Job gerne Lohnopfer, ist man doch bereit auch für weniger zu arbeiten um den Zerfall zu retten, wo rein gar nichts mehr zu retten ist. Das Jobargument ist ein Totschlagsargument, damit wird Gesellschaft und Staat untergraben.

Wieso sollte Geld und Profitgier keine Religion sein, dem Geld hängt schon ein Tranzendentes an, Ruhm und Macht, die dafür sorgen, dass man sich ein Bildnis machen kann, das sogar in der Realität besteht.

LG female part of sexiness

Weltwirtschaft
Zunächst ist das Thema hier völlig richtig aufgestellt, weil es hier in der Tat nicht gemeint sein kann, über den Begriff ‚Akademiker’ zu sprechen und weil es keinen eigenen Thread Wirtschaft gibt – meine ich

Zunächst sollte jeder vielleicht einen (durchaus kritischen und ‚selbstdenkenden’) Blick auf die Begriffsbestimmung von 'Globalisierung' werfen. Ich nehme dazu gern Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Globalisierung

Damit würde eine Reihe von hier zum Ausdruck gebrachten Gedanken, unabhängig von den meiner Meinung vielen richtig dargelegten Inhalten, gegenstandslos (ich möchte an dieser Stelle auch einmal sagen wie nützlich solche Diskussionen sind, weil man hier auch viel lernt).

Andererseits würden im ökonomischen Kontext eine Reihe von komplexen Fragen zu elementaren Dingen und Prozessen einer globalen Weltwirtschaft aufgeworfen, die wohl den Rahmen des Portals übersteigen (Betriebs- und Volkswirtschaft sind allein komplex genug).

Ergänzen bzw. betonen (denn es wurde schon angesprochen) möchte ich die Bedeutung der Verlagerung von Arbeit (auch aus Deutschland…) in andere Länder. Diese hat sicher Vorteile für viele Länder, wie z.B. China, Indien, die nun an der wirtschaftlichen und technischen Entwicklung der Welt teilnehmen können.

Für uns in Deutschland liegt darin, neben der zunehmenden Automatisierung (Roboter) und Rationalisierung (Computer), ein wesentlicher Grund für die Arbeitslosigkeit. Die Globalisierung bewirkt also unsere Arbeitslosigkeit. Das wird oft übersehen und von Vertretern der Politik und Wirtschaft verschwiegen. Eine nationale Wirtschaft, müsste ihre Grundaufgabe, der Bereitstellung von Arbeit für das Land, nachkommen (oder sie müsste sich international aufstellen und auf dabei auf die nationalen Vorteile verzichten). Die Politik hätte dabei die Aufgabe, durch Gesetze, den rechtlichen Rahmen zu schaffen und die Verlagerung von Arbeit, zu verbieten,

Das Argument, das ein weltweiter Wettbewerb die Weltwirtschaft vorantreibt greift nicht, weil die Wettbewerbsbedingungen, aufgrund (kultureller) Unterschiede nicht gleich sind. Notwendig wäre dann (in einem ’Weltmodell’…) vorher alle Kulturen einander anzugleichen, eine nicht ganz leichte Aufgabe, glaube ich…

Ich erlaube mir anzumerken, das ich mir auf Anhieb kein ‚Weltmodell’ vorstellen kann, wie es hier zur Sprache kam, gebe aber zu, das die Idee ein reizvoller akademischer Zeitvertreib sein könnte, wenn ich sie mir den dafür nähme… (wie z.B. welche Entitäten und Relationen würden wir uns dabei aussuchen und welche Ethik wollen wir hierfür vorsehen...?)

Anmerkungen:

In der Verwendung von dem Begriff ‚Mammon’ (und darüber hinaus auch an anderen Stellen) lese ich eine negative Bewertung von Geld heraus. Geld ist (ethisch) wertfrei ohne damit zu sagen, dass es keinen Wert hat... Die Menschen bewerten es ethisch, je nachdem ob sie es als wertvoll oder wertlos einschätzen. Es ist als Tauschmittel für Waren und Dienstleistungen notwendig und in der globalisierten Wirtschaft eine der Bedingungen für ihre Möglichkeit. Jeder Mensch benötigt bestimmte Dinge zum(über)leben und damit Geld. Wie viel Geld wir einzelnen Menschen zu gestehen wollen, wäre eine eigene ethische Debatte – denke ich.
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