Die Quadratur des Kreises
Angeregt durch die Definitionen muß ich da doch noch einiges loswerden.
1. Kunst
Um den Akt als Kunst zu zelebrieren, bedarf es Künstlern. Wenn ich dies wohlwollend
dem TE unterstelle, fehlt "nur"noch die Künstlerin.
Dies hat (für mich) nichts mit technischen Fertigkeiten zu tun -die sind Mittel zum
Zweck. Eine Künstlerin verfügt über ein außergewöhnliches Maß an Empathie.
Da dies außerhalb einer Beziehung stattfinden soll ohne die sich daraus
entwickelnde Vertrautheit, ist hier ein Naturtalent Voraussetzung.
Nach meiner bescheidenen Erfahrung sind solche Damen ausgesprochen selten,
was angesichts der generellen Seltenheit herausragender Talente nicht
überraschen kann.
2. unbeschwert
Auf diese Weise die eigene Herzgesundheit zu testen -mit Sex am Rande des Herzinfarkts-
würde ich auch deshalb nicht als "unbeschwert" bezeichnen, weil dies (Sehn-) Süchte
weckt, die mit Unbeschwertheit unvereinbar sind, denn es ist einfach saugeil.
3. Offenheit/ Unvorgenommenheit
sind damit für mich verbunden.
Es ergeben sich (auch außerhalb des Joy) einfach Begegnungen mit völlig ungewissem
Ausgang. Ist die Bereitschaft vorhanden, für eine flüchtige Begegnung, den meist
durchstrukturierten Tag spontan zu ändern, falls überhaupt möglich
(Ich unterstelle, daß auch Selbstständige nicht jeden Job einfach kurzfristig absagen
können.)?
4. Pendelei
In 2014 bin ich selbst wieder gependelt -allerdings etwas extremer über 870km.
Ich hätte also fast bundesweit unterwegs Treffen verabreden können, habe es
allerdings nur einmal getan.
Es gab Gründe, so oft wie möglich zu fahren und deshalb war es natürlich
ein Zeitproblem -aber nicht nur...
5. Unpopulär -das Alter
Denn es fehlte auch an Energie.
Im Joy wimmelt es (nach jeweils eigener Aussage) von "junggebliebenen ü40 und ü50".
Ich gehöre nicht dazu. Der Einwand, daß man das Alter nicht an einer Zahl festmachen kann,
ist nicht unberechtigt. Deshalb sage ich es so:
Die Tage, an denen ich mich wie 17 fühle, werden seltener, die Tage mit 70 häufiger.
Ich habe einen direkten Vergleich: die oben beschriebene Pendelei habe ich in den `90ern
über mehrere Jahre betrieben.
Es ist aber nicht nur eine Frage der Energie.
Meine These:
Mit zunehmendem Alter nimmt Offenheit/ Unvoreingenommenheit und entsprechend
die Spontanität ab -nicht zuletzt auch durch gemachte Erfahrungen.
Dies mag die Gefahr von Enttäuschungen mindern, verschleiert aber auch den Blick
für interessante Menschen und die Bereitschaft, sich darauf einzulassen.
Die Wahrscheinlichkeit, daß die Quadratur des Kreises gelingt, nimmt mit zunehmenden
Alter ab.
6. Persönlich
Manchmal bereue ich, daß ich die Jugend nicht zum Studium genutzt habe
(alteingesessene Mitglieder wissen dies, weil ich mich seinerzeit so vorstellte)
-manchmal bin ich froh, daß ich meine Jugend mit anderen Dingen verschwendet
habe, als mit einem Uni- Studium.
Diesen persönlichen Blick stelle ich hiermit zur Diskussion:
Die Wahrscheinlichkeit, das Gesuchte zu finden sehe ich ähnlich gering, wie die
Liebe selbst, wobei eine Suche sinnlos ist
-es kommt für den Erfolg auf die Bereitschaft zum Finden an.
Dies klingt deutlich einfacher, als es tatsächlich ist.