Neue Eliten? Warum Fronten schaffen wo keine sind?
Ein Hochschulabschluss ist keine Garantie für geglückte Kommunikation. Ich habe - leider - gerade unter "Akademikern" eine Menge sozialer Analphabeten kennen gelernt - eiskalte Karrieristen, für die das, was man auf gut Neudeutsch als Softskills bezeichnet, absolute Terra Incognita war.
Wobei ich selber den Ausdruck "Softskills" eigentlich extrem selten in den Mund nehme. Ich spreche eher ganz altmodisch von "Takt", "Herzenswärme", "Lebensklugheit" ....
Wenn der akademische Grad immerhin noch eine Garantie dafür wäre, dass ich davon ausgehen kann, dass bestimmte Codes von meinem Gegenüber verstanden werden... aber leider ist auch das nicht mehr der Fall. Der Wissenskanon des Bildungsbürgers ist mittlerweile so obsolet geworden wie das Fallenlassen des Spitzentaschentuchs als Anbahnungssignal oder das Duell. Wobei ich auf diese beiden Spielformen der bürgerlichen Kommunikation gerne verzichte - aber ich finde es manchmal sehr unbequem, wenn mein Gegenüber bei bestimmten Themen - vor allem auf dem Bildungssektor - nur Bahnhof versteht. Aber eine gewisse Form von Banausentum macht leider auch vor den Inhabern eines akademischen Grades nicht halt....*seufz*
Und auch die Trennung in Gutverdienende und weniger gut verdienende Zeitgenossen ist unzuverlässig.
Und Intelligenz? Natürlich könnte man jetzt davon ausgehen, dass in einem Akademiker-Thread ein gewisses Niveau eingehalten wird.
Aber auch DAFÜR ist der akademische Grad keine Garantie: der Herr Doktor oder der Herr Professor kann genauso gut sauigeln wie der Malocher - und wenn es um eine bestimmte Form von menschenverachtendem Verhalten geht, ist der Akademiker dem Malocher oft um mehr als eine Nasenlänge voraus...
Die so genannten "Eliten" zeichnen sich weder durch Intelligenz noch durch Bildung aus - und schon gar nicht durch einen Ehrenkodex, der ihnen zum Beispiel vorschreibt, mit Schwächeren rücksichtsvoll umzugehen.
Das einzige, was sie vom "Durchschnittsmenschen" unterscheidet, ist eine gewisse Weltfremdheit - weil viele von ihnen von Kindheit an NIE mit der sozialen Realität konfrontiert werden (verweise in diesem Zusammenhang auf das Buch "Gestatten-Elite" von Julia Friedrichs) und Kaltschnäuzigkeit "Wir sind die Herren, denn unser ist das Geld".
Das ist zumindest meine persönliche Erfahrung.... (in meinem Metier hat frau es mit allen Gesellschaftsklassen zu tun ...)
Bleibt die Frage, ob und wenn ja zu was der AkademikerThread noch dienen könnte... ?