Noch einmal in Bezug auf den hier verwiesenen Artikel: „Der Mensch und seine Lügen“ (erschienen bei: „Zeit-online“):
Wie heißt es zu Beginn des Artikels doch:
Die zentrale Wirkung des Populismus liegt darin, die bestehenden Machtverhältnisse und ihre Legitimationsdiskurse anzugreifen.
Diese Aussage für sich alleine betrachtet wohl unstrittig.
Allerdings stellt sich hierbei doch die Frage:
1.) Wer ist für wen ein sogenannter Populist (ist es nicht immer der „Andersdenkende“)?
Einer der „(p)ösen“ Populisten Heinz-Christian Stache, Mitglied der FPÖ äußerte sich kürzlich in einem Interview wie folgt
... Und wenn ich heute eine "Merkel europäische Union" erlebe, die in der Regel von den Deutschen gesteuert wird, ja dann muß ich mich langsam fragen: "Mit wem stehen die nicht im Konflikt?"
Mit Rußland und Putin, mit den USA und Trump (der verächtlich dargestellt wird) ; auf die Briten geht man los die eine Volksabstimmung gemacht haben, die man nicht bereit ist zu akzeptieren und sozusagen Revanchismus zu leben ; der Orban ist fürchterlich ; die Polen sind fürchterlich ; die Chinesen sind fürchterlich und ich weiß nicht wer noch alles fürchterlich ist.
Das ist ja eine gefährliche Entwicklung, wo ich echt sagen muß, dass man sich da selbst beginnt zu isolieren!
Und wir haben eine Verantwortung für friedliche, diplomatische Ebenen zu sorgen und nicht Konflikte zuzuspitzen, sondern nach Möglichkeit eine Zusammenarbeit zu ermöglichen und die Situation zu entkrampfen...
2.) Bedient sich nicht jeder, welcher entweder ein System aufrecht erhalten will oder dieses nach seinen Vorstellungen verändern möchte den Instrumenten des sogenannten Populismus und der Propaganda?
Bedient sich nicht (fast) jeder Journalist und Politiker des Mittels des „Populismus“ (also schwierige Sachverhalte einfach darzustellen, damit der Großteil der Bevölkerung geistig nicht überfordert ist)?
Benötigt nicht jeder Politiker und meistens auch die Presse ein Feindbild?
Betreibt nicht jeder Mensch „Propaganda“ (im Sinne von „aggressive Werbung bezüglich der eigenen Person oder bezüglich einer Sache/Idee“)?
Hierzu ein interessanter Vortrag von dem Hochschullehrer Jörg Beck welcher zu den Themen
Feindbilder, Kriegseintrittslügen, verschwiegene Inhalte und verschwiegene Kriege, ökonomische Mechanismen und die Macht der Presseagenturen, Feindtheorien und Feindstrafrecht, Globalisierung des Holocaust (Der Auschwitz-Vergleich), Delegitimationsstrategie referiert.
Des Weiteren spricht er über Kriegerische Aufmerksamkeitsstragie und selektive Wahrnehmung und zeigt den Markt als Motor für Mediengewalt auf.
Weitere Schlaglichter sind: Homogenisierung der weltweiten Presseberichterstattung, Propagandakriegsspiralen, Medienrevolutionen, East stratcom Team der EU-Kommission (EU Propaganda gegen Osteuropa ua gegen Russia today) und Rundfunkpolitik:
Populismus, Propaganda und Lügen gibt es wohl schon seit dem Tag an dem der Mensch begann eigene Interessen zu verfolgen!
Heutzutage werden meistens gerne die als „rechte“ oder „linke“ Populisten / „Extremisten“ bezeichnet, welche einer bestimmten Ideologie nicht folgen!
Sind nicht die, welche sich gegen Globalisierung, aussprechen, eine kritische Haltung gegenüber der EU einnehmen und nicht mehr alles glauben wollen was ihnen die Mainstream-Medien berichten Populisten bzw. werden als solche dargestellt?
Mittlerweile drängt sich doch fast schon der Verdacht auf, dass „Zentralisierungspolitiker“ / „Homogenisierungspolitiker“ / „Internationalisten“ von einer Welt träumen, wo alle gleich sind : freier, unbeschränkter Handel betrieben wird und alle in einem gleichen Wertesystem leben.
Wer sodann den Sinn einer solchen „Ideologie“ infrage stellt wird sogleich als „Feind“ auserkoren, da diese Individuen“ ja nicht die gleichen Werte vertreten wie es diese Idealisten / „Dogmatiker“ gerne hätten!
Oftmals ist dann die Rede von: „Feinden der Demokratie“ u. s. w.
Nur bin ich mir nicht sicher wo dies hinführen soll, wenn sich immer mehr Menschen von dieser Ideologie abwenden!
Dann sind bald nicht nur ein „Trump-Amerika“, ein „Putin-Rußland“, ein „Orban-Ungarn“ etc. die „Feinde“ dieser sogenannten „Demokratie“ sondern eventuell dann auch ein „Le Pen-Frankreich“ ein Feind dieser „Zentralisierungspolitiker“ / „Homogenisierungspolitiker“ / „Internationalisten“!
Zumal sich auch die Frage stellt was wurde mit der Dämonisierung mit den sogenannten Feinden der „westlichen Wertegemeinschaft“ erreicht?
Was war den die Folge, als die sogenannten „kleinen Hitlers“ wie bspw. ein Saddam Hussein oder ein Muammar al-Gaddafi „beseitigt“ wurden?
Was hat den die „westliche Wertegemeinschaft“ erreicht als sie einen Wladimir Wladimirowitsch Putin dämonisierte und Zeiten „aufleben“ ließen, welche fast schon ein bißchen an den Kalten Krieg erinnern?
Nun ja, die Folge war doch, dass ein Baschar al-Assad einen neuen Verbündeten fand, dass ein Recep Tayyip Erdoğan
(nachdem er jetzt wohl die EU für einen „faschistischen“ Haufen hält), sich nun eine Allianz mit Rußland und China gut vorstellen könnte!
Das wiederum gefällt allerdings solchen „Zentralisierungspolitiker“ aus geostrategischen Gründen nicht unbedingt. Denn sie wollen, dass die Türkei Mitglied in der EU wird (
natürlich müssen die „Spielregeln“ sprich die „Werte“ dieser „ehrenwerten Gesellschaft“ eingehalten werden).
Also bei objektiver Betrachtung sollte es dann nicht möglich sein die Idee der Globalisierung und das Konstrukt der EU infrage zu stellen, ohne dass Stimmen laut werden, welche solche Kritiker gleich als böse „linke oder rechte Populisten“ bezeichnen?
Übrigens finde es schon sehr skurril, wenn ein Recep Tayyip Erdoğan der EU „Nazi-Methoden“ vorwirft und sich jede Menge Bürger darüber aufregen, aber wenn ein etwaiger zukünftiger Bundeskanzler (Herr Schulz) einen FPÖ Politiker (= Herrn Strache) als Nazi bezeichnet, dass dies so gut wie niemanden interessiert!
Ach ja und vergessen wir bitte nicht, dass die Mainstreampresse der „westlichen Wertegemeinschaft“ mehr als einmal Machthaber aus dem Nahen / Mittleren Osten mit "kleinen Hitlers" verglichen aber zugleich mit anderen autoritären Regimes / Diktaturen
(welche meines Erachtens nicht viel besser sind oder sogar „schlechter“ sind als die Regime, welche von der westlichen Wertegemeinschaft gestürzt wurden), sehr gut zusammen arbeiten (Bsp. Saudi Arabien).